Kleiner wohnen, besser wohnen – 6 Beispiele wie es geht
Platz wird immer mehr zum knappen Gut. Doch wie viel Wohnraum brauchen wir wirklich? So lebt es sich auf weniger
Eva Bodenmüller
8. Dezember 2022
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
47,7 Quadratmeter betrug die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in Deutschland im Jahr 2021. Im Jahr 2000 reichten jedem noch 39,5 Quadratmeter. Die Tendenz ist damit weiter steigend. Doch es gibt auch eine gegenläufige Bewegung. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein, ebenso die Wohngegend – wie unsere Beispiele zeigen.
1. Familienglück im Grünen. Eigentlich wollte die vierköpfige Familie nur ein Refugium im Grünen, eine kleine Landflucht. Auf ihren fünfzig Quadratmetern mit Garten fühlten sie sich aber so wohl, dass sie komplett in das Häuschen auf dem Land gezogen sind. Einzige Einschränkung bei so viel Freiheit: Es darf keine unnötigen Gegenstände geben.
2. Vom Einfamilienhaus zum Zweifamilienhaus. Ein großes Haus mit viel Platz kann für viele Menschen zum Wohnraum werden. Wenn keine große Familie drin wohnt oder eine Wohngemeinschaft, können die Räume auch in einzelne Wohnungen aufgeteilt werden. Bei einer denkmalgeschützten Altbauvilla von 1913 in Oberhausen sind so zwei Wohneinheiten auf je einer Etage entstanden.
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3. Zwei in eine. Der Wohnraum wird nicht kleiner, der individuell verfügbare Raum aber schon, wenn eine weitere Person einzieht. In Weimar ist eine Produktdesignerin zu ihrem Freund in dessen ehemalige Studentenwohnung gezogen. Die vorhandene Fläche von siebzig Quadratmetern musste neu sortiert werden, damit mehr Stauraum entsteht und Platz für ausgewählte Designstücke bleibt.
4. Kleiner und heller. Lichtdurchflutet und großzügig können auch neunzig Quadratmeter sein, wie das neue Eigentümerpaar in München feststellen konnte. Ihre Wohnung war aus der Teilung einer Wohnfläche von zweihundert Quadratmetern hervorgegangen. Im neuen Grundriss sind drei Zimmer entstanden, sodass hier in Zukunft auch noch ein weiteres Familienmitglied Platz finden könnte.
5. Mitten ins Leben. Ein älterer Herr suchte nach dem Tod seiner Frau ein Domizil mitten in der Stadt, mit all ihren Annehmlichkeiten. Sein Wohnraum durfte dadurch kleiner werden, er trennte sich von vielen persönlichen Dingen und Möbeln. Komfortabel kann er auf seinen vierundvierzig Quadratmetern dennoch wohnen. Und das im lebendigen Frankfurter Nordend.
6. Gemeinsam statt einsam. Das eigene kleine Reich und direkt vor der Tür eine bunte Gemeinschaft mit viel Platz für ganz unterschiedliche Dinge hat die Bewohnerin einer vierzig Quadratmeter kleinen Wohnung in Berlin. Bei diesem Konzept des Cluster-Wohnens funktioniert jede der zehn Wohneinheiten autark, zusätzlich gibt es eine Gemeinschaftsküche und ein gemeinsam genutztes Wohnzimmer.
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Schönes Thema in Zeiten von galoppierender Inflation und Thiny House Faszination. Springender Punkt dabei ist sicher die Bemerkung aus 1 : Verzicht auf alles Überflüssige. Und das ist ja soo schwer. Schon der Gang zum Briefkasten kann das auf die Prüfung stellen. Einen Zusatztip zu o. gen. Bemerkung habe ich noch: Alle Dinge im Haushalt, die auch benutzt werden, benötigen einen dafür vorgesehen Platz, damit dorthin aufgeräumt werden kann. Genug Stauraum dafür sollte vorhanden sein.
Gute Lösungen für Nachhaltigkeit beim Wohnen. Der Flächenverbrauch pro Person ist der größte Klimakiller.