Kompakt mit allem Komfort: 3 Einraumwohnungen neu gedacht
Wie es sich lohnt, nur ein Zimmer für (fast) alle Wohnfunktionen zu haben
Eva Bodenmüller
26. April 2023
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Wohnen in nur einem Raum? Das hat sicher mit Studentenbude zu tun. Oder mit dem Tiny-House-Trend. Denken Sie das auch? Dann lassen Sie sich von diesen drei Beispielen überzeugen, dass das Leben in nur einem Raum durchaus großzügig sein kann. Ein wenig schummeln sei erlaubt. Die Toilette darf separat stehen, die Zahl der Personen begrenzt sein. Drei Beispiele zeigen, wie es aussehen kann und wo eventuell Einschränkungen verborgen liegen.
Beispiel 1: Halbhoch möbliert. Knapp sechsundvierzig Quadratmeter mögen im japanischen Osaka viel sein. In Deutschland liegt diese Fläche noch unter der aktuellen durchschnittlichen Pro-Kopf-Wohnfläche von mehr als siebenundvierzig Quadratmetern. Obendrein wohnen in dieser Wohnung zwei Personen. Dass sich trotzdem Großzügigkeit einstellt, liegt im Wesentlichen an drei Punkten:
- der Raumaufteilung, die eher eine Aufteilung der Fläche ist, fehlen doch Innenwände fast gänzlich;
- den Möbeln, die variable Wohnzonen ausbilden und dafür teilweise auf Rollen montiert sind;
- der Höhe der Möbel, wodurch Tageslicht von beiden Seiten bis in die Raummitte dringen kann.
Lerneffekt: Mit variablen Möbeln lässt sich eine Fläche mehrfach und unterschiedlich nutzen.
Muss man mögen: Es muss häufig umgeräumt werden.
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Beispiel 2: Immer an der Wand lang. Beim Wohnen in einem Raum stellt die Unterbringung notwendiger Funktionen wie Küche, Bad und Toilette eine Herausforderung dar. In einer Architekturikone in Berlin liegen sie entlang der Wand. Und wie funktioniert die weitere Raumaufteilung?
- Eine „Kiemenwand“ verdeckt bei Bedarf Küche, Toilette und Bad.
- Licht fällt an den beiden Schmalseiten des Raumes großzügig ins Innere.
- Vorhänge unterstützen die Zonierung, die durch die Möblierung vorgegeben wird.
Lerneffekt: Auch in einem Raum können Funktionsbereiche Einheiten bilden, etwa Bad und Schlafbereich, Küche und Ess-Wohnbereich.
Muss man mögen: Häufig reicht der Platz nur für eine kleine Küchenzeile und kaum für (versteckten) Stauraum.
Mehr: Mit diesen 13 Einrichtungstipps kommt jede Einzimmerwohnung groß raus
Muss man mögen: Häufig reicht der Platz nur für eine kleine Küchenzeile und kaum für (versteckten) Stauraum.
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Beispiel 3: Zwei Ebenen, ein Raum. Siebzig Quadratmeter Wohnfläche sind für ein Einfamilienhaus eher klein. Wenn die Landschaft aber Teil des Wohnraums ist, wie in diesem japanischen Haus, scheinen sie geradezu unendlich. Wände gibt es nur zur Küche. Und was ist sonst noch besonders?
- Ein Raum: Wohnen, Essen, Schlafen sind in einem Raum untergebracht.
- Zwei Ebenen: Der Schlafbereich liegt eine Ebene tiefer, durch ein beidseitig nutzbares Regal getrennt.
- Beidseitige Fensterfronten: Die Fenster gehen über die beiden Längsseiten des Hauses.
Lerneffekt: Durch das Spiel mit den Ebenen entstehen auch ohne Wände Räume.
Muss man mögen: Ein tiefer liegendes Schlafzimmer finden vielleicht nicht alle gemütlich.
Muss man mögen: Ein tiefer liegendes Schlafzimmer finden vielleicht nicht alle gemütlich.
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Die Idee mit Ebenen den Raum zu gliedern und damit sogar zu vergrößern ist ein guter Weg. Die Beispiele zeigen, dass klein und fein möglich ist.
Geschmackssache
Ich glaube zwar durchaus, dass das Konzept hier und da funktionieren kann, aber mein Fall wäre das nicht. Ich vermisse auch die Gemütlichkeit.
Da gibt es aber auch noch andere Ideen, wo man Betten geschickt "verschwinden" lassen kann oder die Küche hinter der Bücherwand verborgen ist. Das finde ich je nach dem sogar richtig spannend und originell.
Aber Fahrräder neben dem Bett haben für mich jedenfalls nichts mehr mit Lebensqualität zu tun.