Lernen von Hanami: Schwelgen in der Schönheit der Obstblüte!
In Japan wird jetzt die Kirschblüte groß gefeiert – und auch in Deutschland kann man sich der Schönheit zarter Blütenmeere kaum entziehen
Für ein paar Tage nur legt sich Zuckerwatte auf die noch kargen Baumwipfel, dann ist der Zauber wieder vorbei: Die Zeit der Obstblüte ist ein fragiler Zwischenmoment, Inbegriff des Frühlings und Neuanfangs. In Japan ist Hanami, die traditionelle Kirschblütenschau, jedes Frühjahr ein riesiges Spektakel. Aber auch in Deutschland lassen sich die Menschen verzaubern, und feiern die Kirschblüte, blühende Apfel-, Mandel- oder Pflaumenbäume. Schwelgen Sie mit uns in wunderbaren Impressionen blühender Bäume, erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Kirschblüte in Japan und die schönsten Blütenevents in Deutschland – und entdecken Sie, wie man den Zauber auch in die eigene Wohnung holen kann.
Teehaus „Tetsu“ des japanischen Architekten Terunobu Fujimori, inmitten von Kirschblüten auf dem Gelände des Kiyoharu Shirakaba Museum in Hokuto, Japan
Blossom 09
Die japanische Kirschblüte. Das japanische Wort Hanami bedeutet „Blüten betrachten“. Und die Kirschblüte – Sakura – spielt in der japanischen Kultur dabei die entscheidende Rolle. Über 600 Sorten zeigen ihre Pracht, mal weiß, mal rosé. Besonders weit verbreitet ist die Somei-Yoshino-Kirsche (Prunus × yedoensis); eine besondere Variante die Shidarezakura-Kirsche (Prunus serrulata ‘Kiku-shidare’) mit hängenden Ästen.
Die Zierkirsche trägt besonders viele Blüten, produziert aber keine leckeren Früchte – sie scheint nur für diesen Moment des Blühens da zu sein; und gilt als Symbol für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Wunderschön, aber auch melancholisch.
Ist die Zeit der Sakura gekommen, berichten die japanischen Medien täglich über den Verlauf der „Kirschblütenfront“, die sich ab Mitte Januar von Okinawa langsam bis zum nördlichen Hokkaido vorschiebt, wo sie Ende April ankommt. Während der wenigen Blütentage vor Ort sind die Parks voller Menschen, die unter den Bäumen ein Picknick machen, Hanami feiern – und auch für Touristen ist Hochsaison.
Die Zierkirsche trägt besonders viele Blüten, produziert aber keine leckeren Früchte – sie scheint nur für diesen Moment des Blühens da zu sein; und gilt als Symbol für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Wunderschön, aber auch melancholisch.
Ist die Zeit der Sakura gekommen, berichten die japanischen Medien täglich über den Verlauf der „Kirschblütenfront“, die sich ab Mitte Januar von Okinawa langsam bis zum nördlichen Hokkaido vorschiebt, wo sie Ende April ankommt. Während der wenigen Blütentage vor Ort sind die Parks voller Menschen, die unter den Bäumen ein Picknick machen, Hanami feiern – und auch für Touristen ist Hochsaison.
Café „Mirrors“ in Gifu, Japan, entworfen von Banddesign, die Fassaden spiegeln blühende Kirschbäume
Natur erleben und betrachten. Am schönsten ist es natürlich, wenn man die Blüten draußen genießen kann – vielleicht wie die Japaner mit einem Picknick unter blütenschweren Zweigen. Es ist am schönsten, wenn man sich Zeit nimmt, die Natur ganz bewusst zu betrachten. Wenn man hinschaut und sieht, wie zarte Blüten sich gegen harte Betonwände behaupten. Wie ein sanfter Duft in der Luft liegt. Wenn man einfach mal: tief durchatmet.
Die Blütenschau muss sich dabei nicht auf Kirschen beschränken. Mindestens ebenso schön: Die Apfelblüte …
… oder auch, obgleich kein Obstbaum: eine blütenschwere Magnolie. Denn es kommt nicht so sehr darauf an, welche Blüte man betrachtet – sondern dass man sie betrachtet.
Der unverstellte Panoramablick auf die umstehenden Kirschbäume war entscheidend für diesen Hausentwurf des japanischen Architektenbüros Riota Design.
Obstbaumgeschmückt: Atriumvilla in Reislingen, entworfen von Rott Schirmer Partner Architekten aus Burgwedel.
Ein Zweiglein vom Frühlingsglück im Haus. Nicht jeder hat das Glück eines eigenen Obsthains. Doch schon wenige Äste, die im Warmen nach und nach ihre Blüten entfalten, können einen ähnlich fröhlichmachenden Effekt haben – schauen Sie mal beim Gärtner Ihres Vertrauens nach Obstbaumzweigen.
Eine schöne Tradition – allerdings noch lang vor dem Frühling – sind auch die Barbarazweige: Am 4. Dezember (dem Tag der Heiligen Barbara) wird von einem Obstbaum ein Zweig abgeschnitten, in der Wohnung ins warme Wasser gestellt – idealerweise soll er bis Heiligabend blühen. Blühende Barbarazweige sollen Glück bringen, dienen je nach Region aber auch als Orakel – für die kommenden Ernten ebenso wie für den zukünftigen Bräutigam.
Eine schöne Tradition – allerdings noch lang vor dem Frühling – sind auch die Barbarazweige: Am 4. Dezember (dem Tag der Heiligen Barbara) wird von einem Obstbaum ein Zweig abgeschnitten, in der Wohnung ins warme Wasser gestellt – idealerweise soll er bis Heiligabend blühen. Blühende Barbarazweige sollen Glück bringen, dienen je nach Region aber auch als Orakel – für die kommenden Ernten ebenso wie für den zukünftigen Bräutigam.
Mirabellenzweige mit Deko-Klammer von Design for Use.
Immerblühend: Obstblüten als Dekor
Blühende Zweige sind auch ein beliebtes Motiv für Wandmalereien und Tapeten – und das nicht nur in Japan.
Im Schlaf- und Ankleidezimmer links, einem Projekt von Artichoke aus Großbritannien, zu sehen: Eine handbemalte Seidentapete mit Pflaumenblüten-Motiv von der französischen Manufaktur De Gournay. Mit solch einer Tapete zaubert man sich den zarten Frühling ganzjährig ins Haus!
Übrigens wurde im alten Japan die Pflaumenblüte noch mehr gewürdigt als die Kirschblüte; vor allem aber spielt sie in der chinesischen Kultur eine wichtige Rolle, steht für Glück, Erneuerung und Leben. Sie erscheint dort etwas früher, robuster kündigt sie – oft noch schneebedeckt – das Ende des Winters an, während die zarte Kirschblüte das Frühjahr begrüßt.
Blühende Zweige sind auch ein beliebtes Motiv für Wandmalereien und Tapeten – und das nicht nur in Japan.
Im Schlaf- und Ankleidezimmer links, einem Projekt von Artichoke aus Großbritannien, zu sehen: Eine handbemalte Seidentapete mit Pflaumenblüten-Motiv von der französischen Manufaktur De Gournay. Mit solch einer Tapete zaubert man sich den zarten Frühling ganzjährig ins Haus!
Übrigens wurde im alten Japan die Pflaumenblüte noch mehr gewürdigt als die Kirschblüte; vor allem aber spielt sie in der chinesischen Kultur eine wichtige Rolle, steht für Glück, Erneuerung und Leben. Sie erscheint dort etwas früher, robuster kündigt sie – oft noch schneebedeckt – das Ende des Winters an, während die zarte Kirschblüte das Frühjahr begrüßt.
Blütenzauber in Deutschland. Haben Sie nun Lust auf Blüten bekommen? Wir schon! In vielen deutschen Städten finden im Frühjahr japanische Kirsch- oder andere Blütenfeste statt – zu den schönsten und größten zählen das Kirschblütenfest in Berlin-Marzahn in den „Gärten der Welt“, die Mandelblüte in der Pfalz / Pfälzer Mandelpfad, das Baumblütenfest in Werder (Havel), das Apfelblütenfest in Höchst (Odenwald) oder das japanische Kirschblütenfest rund um die Hamburger Außenalster.
Blüht es in Ihrem Garten gerade? Teilen Sie die Pracht mit uns – durch ein Foto in den Kommentaren!
Blüht es in Ihrem Garten gerade? Teilen Sie die Pracht mit uns – durch ein Foto in den Kommentaren!