Malerei im Raum: Inka und die Wunderwand
Zauberhaft, entrückt, anders? Die Wandbemalungen und -bespannungen des Ateliers Wandlungen lassen die Ästhetik vergangener Zeiten aufleben
Sie bemalen Wände: In Tordurchgängen, Wohnzimmern, Ladenlokalen und Treppenhäusern. Sie tauchen Räume in ein ganz eigenes Licht und geben ihnen eine Atmosphäre des Zauberhaften, des Illusionären. „Das wichtigste ist die Farbe. Sie kommt vor dem Motiv“, sagte Inka Gierden. Ihren Partner Julien Collieux traf sie in Marseille, als Gierden zum Studentenaustausch dort war. Beide studierten freie Kunst. Später gründeten sie gemeinsam das Atelier Wandlungen, dessen Werkstatt sich in einem Hinterhof in Berlin-Schöneberg befindet.
Hier reiht sich Farbglas an Farbglas: „Wir verwenden ausschließlich Silikatfarben“, sagt Gierden. Also Farben mit mineralischen Bindemitteln. Auf großen Tafeln, die an den Wänden lehnen, kann man Gierdens Motiventwürfe besichtigen: Blumen, Fische, Ornamente. Jeder Raum, in dem ihre Gestaltungsideen umgesetzt wurden, hat etwas von einer anderen Wirklichkeit, als trete man durch den vielzitierten Spiegel ins Wunderland ein. Kommen Sie mit!
Hier reiht sich Farbglas an Farbglas: „Wir verwenden ausschließlich Silikatfarben“, sagt Gierden. Also Farben mit mineralischen Bindemitteln. Auf großen Tafeln, die an den Wänden lehnen, kann man Gierdens Motiventwürfe besichtigen: Blumen, Fische, Ornamente. Jeder Raum, in dem ihre Gestaltungsideen umgesetzt wurden, hat etwas von einer anderen Wirklichkeit, als trete man durch den vielzitierten Spiegel ins Wunderland ein. Kommen Sie mit!
„Nach der Universität“, erzählt Gierden, „hatte ich einige Jobs gemeinsam mit Theatermalerfreunden – wissen Sie, in der Tradition der Trompe-l’œil-Malerei: Vorhänge, Bühnenprospekte. Aber das wollte ich auf Dauer nicht machen. Inzwischen interessieren mich nicht mehr nur Wandbemalungen, ich würde mich gerne noch stärker mit Wandbespannungen beschäftigen.“ Dabei wird Leinenstoff auf einen Rahmen gespannt und mit einer schmalen Abschlussleiste an der Wand befestigt. „Das erzielt eine tolle akustische Wirkung. Außerdem hat man keine Fugen wie bei Tapeten. Und ich habe mehr Zeit zu malen als direkt vor Ort.“
Der Kräutergarten ist allerdings direkt auf die Wand einer Berliner Altbauwohnung gemalt worden. Durch gekonntes Lasieren der Farben hat das Wandgemälde die Leichtigkeit eines Aquarells.
Wenn Gierden und Collieux direkt auf Wände malen, wird zunächst grundiert. Bei der ersten Farbschicht fängt die Kunst bereits an. Gierdens Grün ist nie ein einziges Grün, das Rot kein monochromes Rot. „Die Farbe trage ich changierend in drei übereinanderliegenden Schichten auf, dadurch wird die Wand lebendig.“
Der Kräutergarten ist allerdings direkt auf die Wand einer Berliner Altbauwohnung gemalt worden. Durch gekonntes Lasieren der Farben hat das Wandgemälde die Leichtigkeit eines Aquarells.
Wenn Gierden und Collieux direkt auf Wände malen, wird zunächst grundiert. Bei der ersten Farbschicht fängt die Kunst bereits an. Gierdens Grün ist nie ein einziges Grün, das Rot kein monochromes Rot. „Die Farbe trage ich changierend in drei übereinanderliegenden Schichten auf, dadurch wird die Wand lebendig.“
„Wenn man Himmel malt, fängt man jedes Mal neu an. Als hätte man es vorher noch nie getan. Himmel ist schwer“, sagt Inka Gierden. Dieser hier, in ihrem Schöneberger Atelier auf Leinwand gemalt, schmückt als Wandbespannung inzwischen einen Raum in Italien.
Auf die Frage, was eine Wandmalerei für sie so besonders mache, sagt Gierden: „Tapeten sind nicht maßstäblich, aber eine Wandmalerei ist das. Wenn man in einem Raum ist, dessen Wand mit riesigen Blumen verziert ist, entsteht etwas Zauberhaftes. So kann ich dem Raum eine andere Energie geben und Bezug auf dessen Bewohner nehmen.“
Auf die Frage, was eine Wandmalerei für sie so besonders mache, sagt Gierden: „Tapeten sind nicht maßstäblich, aber eine Wandmalerei ist das. Wenn man in einem Raum ist, dessen Wand mit riesigen Blumen verziert ist, entsteht etwas Zauberhaftes. So kann ich dem Raum eine andere Energie geben und Bezug auf dessen Bewohner nehmen.“
Ihre Vorbilder kommen aus dem Arts-and-Crafts-Movement. Die Motive schöpft Gierden aus dem weiten Feld der Kunstgeschichte. „Ich habe nicht den Anspruch, etwas Neues zu schaffen. Ich stelle die Motive vielmehr in einen anderen Kontext, gebe ihnen eine andere Farbigkeit.“
In diesem Bad kam auch Blattgold zum Einsatz. „Julien ist ein guter Techniker. Er ist für die Vergoldungen zuständig.“ Die botanischen Motive wünschten sich die Besitzer dieses Bades, die als Mitarbeiter der Königlichen Gartenakademie Berlin besonders leidenschaftliche Pflanzenliebhaber sind.
In diesem Bad kam auch Blattgold zum Einsatz. „Julien ist ein guter Techniker. Er ist für die Vergoldungen zuständig.“ Die botanischen Motive wünschten sich die Besitzer dieses Bades, die als Mitarbeiter der Königlichen Gartenakademie Berlin besonders leidenschaftliche Pflanzenliebhaber sind.
„Ich male gerne Kinderzimmer aus. Sie gehören zu meinen liebsten Projekten“, sagt Gierden. Der Zwerg ist, wie viele ihrer Motive, keine reine Eigenkreation, sondern wurde von einer Figur des niederländischen Malers Rien Poortvliet inspiriert.
Auf diese Schlafzimmerwand malten Gierden und Collieux lasierte florale Ornamente.
Für das Biobistro Ölweide malte das Atelier Wandlungen Leckeres an die Wände. Es liegt in der Pohlstraße 61 in Berlin-Tiergarten. Für alle Berliner also die Gelegenheit, sich die Wandkunst in Echt anzusehen.
Bei der Arbeit hört Inka Gierden gerne Barockmusik. Man könnte behaupten, man sähe es ihrer Kunst an – durch eine gewisse Entrücktheit, eine gewisse Patina, die all ihren Werke gemeinsam ist. Auch auf den Wänden dieses ornamental ausgeschmückten Schlafzimmers wird sie immanent.
Lange bevor Gierden ihr Atelier in Schöneberg einrichtete, und auch lange vor der Zeit, als Vorder- und Hinterhaus von Hausbesetzern bewohnt wurden, arbeitete ein Schildermaler in diesen Räumen, der für die Brauerei Schultheiß Bilder schuf. Vielleicht klangen damals Schlager von Claire Waldoff aus einem kleinen Radio, aber sonst war die Atmosphäre hier wahrscheinlich ähnlich. Der Schildermaler, er könnte gleich um die Ecke biegen. Dann sähe er all die Tableaus von Inka Gierden, und sie würden ihm sicher gefallen, denn sie beschwören, genau wie die Küche ihrer Großmutter, die Ästhetik aus früherer Zeit herauf. „Dieses erste Projekt damals habe ich gemacht, weil der Ort vergangen war. Es gab ihn nicht mehr. Und ich wollte ihn wiederhaben.“ Jetzt gibt es ihn in vielfacher Form – und wir haben alle etwas davon.
Info: Je nach Aufwand bewegt sich der Preis für eine Arbeit des Ateliers Wandlungen zwischen 90 und 900 Euro pro Quadratmeter.
Staunen Sie hier gleich noch weiter über weitere Projekte des Atelier Wandlungen im Experten-Profil >>>
Auf der Suche nach dem Besonderen: Entdecken Sie Künstler und Kunsthandwerker in Deutschland, von Wandmalern bis zu Bildhauern >>>
Lange bevor Gierden ihr Atelier in Schöneberg einrichtete, und auch lange vor der Zeit, als Vorder- und Hinterhaus von Hausbesetzern bewohnt wurden, arbeitete ein Schildermaler in diesen Räumen, der für die Brauerei Schultheiß Bilder schuf. Vielleicht klangen damals Schlager von Claire Waldoff aus einem kleinen Radio, aber sonst war die Atmosphäre hier wahrscheinlich ähnlich. Der Schildermaler, er könnte gleich um die Ecke biegen. Dann sähe er all die Tableaus von Inka Gierden, und sie würden ihm sicher gefallen, denn sie beschwören, genau wie die Küche ihrer Großmutter, die Ästhetik aus früherer Zeit herauf. „Dieses erste Projekt damals habe ich gemacht, weil der Ort vergangen war. Es gab ihn nicht mehr. Und ich wollte ihn wiederhaben.“ Jetzt gibt es ihn in vielfacher Form – und wir haben alle etwas davon.
Info: Je nach Aufwand bewegt sich der Preis für eine Arbeit des Ateliers Wandlungen zwischen 90 und 900 Euro pro Quadratmeter.
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Oben sieht man Inka Gierden und Julien Collieux bei der Arbeit. Die Wand dieses Berliner Zimmers wurde mit Stoff bespannt. Riesige florale Muster auf blauem Grund geben dem Raum eine kontemplative Stimmung. Im Bild links ist eine Ecke des Ateliers in Berlin Schöneberg zu sehen.