Maßarbeit fürs Arbeitszimmer – Einbauten mit Witz und Verstand
Wie ein Berliner Designer-Duo das Home-Office zweier Kuratoren in einen Raum der schier grenzenlosen Möglichkeiten verwandelte.
Schreibtischplätze für zwei, Stauraum für eine Menge Bücher, ein Gästebett und möglichst viel Ablagefläche – so die wenigen Vorgaben für das Arbeitszimmer. Als das geklärt war, bekamen die Herren von Neulant van Exel die Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt, und ihre Auftraggeber verschwanden für drei Monate nach Island. So hatten die Experten genug Zeit und gestalterischen Freiraum, um neben Küche und Bad auch das Arbeitszimmer der Altbauwohnung in etwas Neues zu verwandeln.
Eine durchgängige Linoleum-Arbeitsplatte, die die gesamte Breite des Raumes optimal nutzt, schreinerte das Team Neulant van Exel auf Maß. Optimal für die Arbeitsweise der Auftraggeber: „Die beiden arbeiten immer inhaltlich zusammen, und so hat jeder seinen Platz“, erläutert van Exel die Grundidee des gemeinsamen Arbeitsplatzes.
Etwas erhöht und mit der Arbeitsplatte durch eine Stufe verbunden, bietet das ebenfalls maßgefertigte durchgängige Fensterbrett wertvolle Ablagefläche. Rechts davon, nur durch einen Wandvorsprung getrennt, befindet sich der angrenzende Wohnbereich des Paares.
Etwas erhöht und mit der Arbeitsplatte durch eine Stufe verbunden, bietet das ebenfalls maßgefertigte durchgängige Fensterbrett wertvolle Ablagefläche. Rechts davon, nur durch einen Wandvorsprung getrennt, befindet sich der angrenzende Wohnbereich des Paares.
Neulant van Exel schreinerten für diesen Auftrag sämtliche Einbauten auf Maß. Neben Linoleum verarbeiteten sie teils geölte, teils HPL-beschichtete MDF-Platten.
Vom Wohnzimmer aus gesehen, ragt das äußere Ende der Regalwand über den Wandvorsprung hinaus und bietet von dieser Seite zusätzlich Stauraum und Ablagefläche. „Sitzt man auf der Couch, sieht man eigentlich nur eine große weiße Wand und diesen einen Teil des Regals“, sagt van Exel.
Während das untere graue Regal von hinten, also vom Arbeitszimmer aus gesehen, geschlossen ist und Platz für die Musikanlage bietet, ist das darüber liegende Wandregal zu beiden Seiten offen. Das Paar bewahrt dort Vasen und andere persönliche Gegenstände auf.
Mehr: Ideen fürs Arbeitszimmer | Ordnung im Home Office | Gäste- und Arbeitszimmer kombinieren
Vom Wohnzimmer aus gesehen, ragt das äußere Ende der Regalwand über den Wandvorsprung hinaus und bietet von dieser Seite zusätzlich Stauraum und Ablagefläche. „Sitzt man auf der Couch, sieht man eigentlich nur eine große weiße Wand und diesen einen Teil des Regals“, sagt van Exel.
Während das untere graue Regal von hinten, also vom Arbeitszimmer aus gesehen, geschlossen ist und Platz für die Musikanlage bietet, ist das darüber liegende Wandregal zu beiden Seiten offen. Das Paar bewahrt dort Vasen und andere persönliche Gegenstände auf.
Mehr: Ideen fürs Arbeitszimmer | Ordnung im Home Office | Gäste- und Arbeitszimmer kombinieren
„Warum nicht mal das Thema Schublade ganz neu denken?“ fragte sich van Exel und entwickelte eine ausziehbare Abdeckung, die sich hinter dem geschlossenen grauen Kasten verbirgt. Das Prinzip „Schublade“ stellte er damit einfach auf den Kopf. Man zieht die Lade nach vorn und bestückt das Fach im Schrank von oben. „Es sieht einfach lustig aus und bietet tatsächlich den gleichen Platz wie eine normale Schublade.“ Van Exel schmunzelt über sein geglücktes Experiment, das er selbst die „verrückte Schublade“ nennt.
Dass ihr Humor und ihre Experimentierfreudigkeit auch bei den Auftraggebern gut ankommen würden, daran hatte das Duo keine Zweifel: „Wir wussten, dass die Beiden für verrückte Ideen zu haben sind und unseren Humor teilen“, sagt van Exel.
Unter der „verrückten Schublade“ befindet sich eine gewöhnliche, mit viel Platz für Schallplatten. Ein etwas niedrigeres Regal schließt an das Kommoden-Element an. Hier hat der Drucker seinen festen Platz (auf dem ersten Bild zu sehen). Das große Fach darunter ist für Server und weiteres elektronisches Zubehör vorgesehen. In dem großen Wandregal darüber bewahrt das Paar Bücher und Kleinkram in Boxen auf.
Dass ihr Humor und ihre Experimentierfreudigkeit auch bei den Auftraggebern gut ankommen würden, daran hatte das Duo keine Zweifel: „Wir wussten, dass die Beiden für verrückte Ideen zu haben sind und unseren Humor teilen“, sagt van Exel.
Unter der „verrückten Schublade“ befindet sich eine gewöhnliche, mit viel Platz für Schallplatten. Ein etwas niedrigeres Regal schließt an das Kommoden-Element an. Hier hat der Drucker seinen festen Platz (auf dem ersten Bild zu sehen). Das große Fach darunter ist für Server und weiteres elektronisches Zubehör vorgesehen. In dem großen Wandregal darüber bewahrt das Paar Bücher und Kleinkram in Boxen auf.
Die zwölf grauen Pappkisten haben Neulant van Exel während der Planungsphase besorgt und die einzelnen Regalfächer eigens an die Maße der Kisten angepasst. Eigentlich waren die beiden untersten Reihen im Regal dafür vorgesehen. Doch nach der Rückkehr der Auftraggeber hat schon die eine oder andere Kiste ihren Platz gewechselt. Auch die gelben Post-its waren eine Idee der Bauleute, um den Überblick zu behalten.
Auf Wunsch des Paares haben Neulant van Exel zudem ein Gästebett in das Arbeitszimmer integriert. Es versteckt sich in der mit einer dicken Filzauflage gepolsterten Kistenbank auf Rollen. Unter dem Bücherregal auf der linken Seite des Zimmers bietet die Truhe zusammengeklappt einen gemütlichen Sitzplatz und ist gleichzeitig eine praktische Ablagefläche.
„Entweder man sitzt einfach nur auf der Bank und liest seine Bücher oder man zieht den unteren Teil ein Stück heraus, dann erhält man eine Art Sitzpodest oder zusätzliche Ablagefläche“, erklärt van Exel zwei der vielen möglichen Nutzungsvarianten dieses Multifunktionsmöbels.
„Der obere Teil ist ausklappbar wie eine Schatztruhe, der untere ausziehbar“, so van Exel weiter über das Gästebett: „Voll ausgeklappt ist es jetzt sogar ein Doppelbett geworden.“
Das blinde Vertrauen in das gestalterische und handwerkliche Können des Duos Neulant van Exel erleichterte in vielerlei Hinsicht den Umbau des Arbeitszimmers: „Als wir den Schlüssel für die Wohnung bekamen, haben wir dort die Kisten mit den Büchern ausgepackt und auf dieser Basis die insgesamt benötigte Regalfläche geplant.“
Van Exel weiter: „Da wir mit dem vorhandenen Budget völlig freie Hand hatten, hat uns das natürlich gekitzelt, richtig Gas zu geben.“ So entstand auch die ungewöhnliche Idee, die Rückwand des Regals von innen mit grauem Filz auszukleiden. „Zwar sieht man das im vollgeräumten Zustand nicht, aber wir finden das Detail schön.“
Van Exel weiter: „Da wir mit dem vorhandenen Budget völlig freie Hand hatten, hat uns das natürlich gekitzelt, richtig Gas zu geben.“ So entstand auch die ungewöhnliche Idee, die Rückwand des Regals von innen mit grauem Filz auszukleiden. „Zwar sieht man das im vollgeräumten Zustand nicht, aber wir finden das Detail schön.“
Als Kuratoren haben die beiden Auftraggeber im Laufe der Jahre einiges an Kunst zusammengetragen. Ein Teil der Sammlung sollte seinen Platz im Arbeitszimmer bekommen. Für die Art der Präsentation überließ das Paar auch hier Neulant van Exel die Wahl der Mittel.
„Wir hatten einfach keinen Bock auf eine klassische Petersburger Hängung und wollten etwas anderes machen“, so van Exel. Also bauten die beiden einen fast quadratischen, überdimensionalen Setzkasten für die Wand neben dem Gästebett. Wie in einem großen Rahmen kann das Kuratorenpaar nun Teile der Sammlung dort an die Wand lehnen und präsentieren.
„Wir hatten einfach keinen Bock auf eine klassische Petersburger Hängung und wollten etwas anderes machen“, so van Exel. Also bauten die beiden einen fast quadratischen, überdimensionalen Setzkasten für die Wand neben dem Gästebett. Wie in einem großen Rahmen kann das Kuratorenpaar nun Teile der Sammlung dort an die Wand lehnen und präsentieren.
Der Präsentationsrahmen für die Kunstwerke ist aus weißem, HPL-beschichteten MDF mit einer Eichenkante. Um die Symmetrie zu brechen, ist die untere rechte Ecke des Kastens nach oben eingerückt und hält Abstand zur Tischplatte.
Praktisches Detail: Eine eingefräste Nut mit Gummilippe verhindert, dass die wertvollen Bilder nach vorne wegrutschen.
Wie haben Sie Ihren Arbeitsplatz zu Hause optimiert? Teilen Sie Ihre Ideen und Lösungen in den Kommentaren.
Praktisches Detail: Eine eingefräste Nut mit Gummilippe verhindert, dass die wertvollen Bilder nach vorne wegrutschen.
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Hier arbeitet: ein deutsch-isländisches Kuratorenpaar
In: einer Altbau-Wohnung in Berlin-Kreuzberg
Experten: Marian Neulant und Axel van Exel von Neulant van Exel
„Das Paar kannte bereits einige unserer Arbeiten und ließ uns deshalb bei der Gestaltung völlig freie Hand“, so Axel van Exel, glücklich über die gelungene Zusammenarbeit. Zwar gab es ein vorgegebenes Gesamtbudget für den Umbau aller drei Räume, aber für weitere Detailabsprachen waren einige wenige Mails zwischen Berlin und Reykjavik völlig ausreichend. Dem Ergebnis ist anzusehen, dass sich das Vertrauen in den gelernten Schreiner und Bildhauer Marian Neulant und den Architekten Axel van Exel bezahlt gemacht hat.
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