Mini, smart, gemütlich: Tipps für Wohnküchen in kleinen Wohnungen
Wenig Platz und trotzdem sollen Kochen, Essen und Wohnen vereint werden? Dann sind folgende Aspekte wichtig
Immer mehr kleine Wohnungen sind als offene Grundrisse konzipiert, sodass Wohnen, Essen und Kochen in einem Raum stattfinden. Eine Wohnküche bei begrenztem Platz hat Vorteile, etwa ein offeneres Wohngefühl bei ohnehin beengten Verhältnissen. Aber auch Nachteile, insbesondere wenn Gerüche vom Kochen und Braten sich ausbreiten (besonders unangenehm, wenn im selben Raum geschlafen wird). Damit auf kleinem Raum Komfort und Funktionalität maximal groß sind, sollte die Planung einer Wohnküche gut durchdacht sein. Eine platzsparende Küchenplanung, die sich der Raumform perfekt anpasst, ist essenziell, damit eine praktische und gemütliche Wohnküche entsteht.
Die richtige Balance. Für ein ruhiges und ausgeglichenes Ambiente sollte man die Wohnküche zum einen in die Bereiche Kochen, Essen (und Wohnen) unterteilen, zum anderen, die Zonen optisch miteinander verbinden. So wirkt alles harmonisch. Verbindende Elemente können sein:
- Materialien und Farben, die sich in Küche und Wohnraum wiederholen, etwa als Wandfarbe, Fußboden, Möbel, Tapete, Details und Accessoires.
- Einbauten als übergreifendes Element zwischen den Bereichen, wie im Beispiel von Domoka. Interior-Fachleute können mit ihrer Expertise die Gestaltung übernehmen für ein einheitliches Gesamtbild.
Geschlossene Einheit. Wählen Sie grifflose Schränke und Schubladen mit Push-to-open-Funktion. Das schafft eine klare Optik und ein ausgeglichenes Ambiente.
Bei der Neugestaltung einer Küche versteckte Innenarchitektin Christiane Hornemann den Wandschrank in die linke Küchenwand. Nur das geradlinige Fugenbild verrät die einzelnen Schranktüren. Durch die Ton-in-Ton-Gestaltung tritt die Mini-Küche weniger in Erscheinung – der Bereich hebt sich trotzdem vom offenen Wohnraum ab.
Bei der Neugestaltung einer Küche versteckte Innenarchitektin Christiane Hornemann den Wandschrank in die linke Küchenwand. Nur das geradlinige Fugenbild verrät die einzelnen Schranktüren. Durch die Ton-in-Ton-Gestaltung tritt die Mini-Küche weniger in Erscheinung – der Bereich hebt sich trotzdem vom offenen Wohnraum ab.
Küchenmöbel, die erst gar nicht wie solche aussehen, betonen das wohnliche Ambiente.
Für einen 44 Quadratmeter großen offenen Wohnbereich entwarf Interior Designer Michael Wolf von Studio1073 eine Küche ohne hochgebaute Geräte oder Hochschränke. Durch den Sideboard-Charakter ist sie erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar.
Für einen 44 Quadratmeter großen offenen Wohnbereich entwarf Interior Designer Michael Wolf von Studio1073 eine Küche ohne hochgebaute Geräte oder Hochschränke. Durch den Sideboard-Charakter ist sie erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar.
Eine verschiebbare Lamellenwand sorgt in diesem Einzimmer-Apartment in Madrid dafür, dass die Küchenzeile nutzbar wird oder aus dem Blickfeld verschwindet.
Farben in kleinen Wohnküchen. Helle Farben sind für kleine Räume optimal, weil sie Offenheit und Weite vermitteln. Reinweiß wirkt allerdings schnell kühl und steril. Streichen Sie daher lieber in gebrochenen Weiß-, Creme-, Beigetönen oder gedämpften Grüntönen. Die wirken auch im restlichen Raum wohnlicher. Holzelemente sind ein gutes Rezept in Wohnküchen für Gemütlichkeit.
Setzen Sie auch dunkle Farben ein. Aber gezielt. Eine dunkel gestrichene Akzentwand verleiht dem Raum optische Tiefe. Ansonsten eignen sich auch kleine Kontraste in Schwarz oder Anthrazit (zum Beispiel in Form von Armaturen oder Schrankelementen) hervorragend, um in der Wohnküche mehr Dynamik zu erzeugen.
Tipp für helle Böden: Wählen Sie für Wände und Decken eine hellere Nuance. Eine dunklere Farbe oben und an den Seiten würde den kleinen Raum sonst erdrücken.
Setzen Sie auch dunkle Farben ein. Aber gezielt. Eine dunkel gestrichene Akzentwand verleiht dem Raum optische Tiefe. Ansonsten eignen sich auch kleine Kontraste in Schwarz oder Anthrazit (zum Beispiel in Form von Armaturen oder Schrankelementen) hervorragend, um in der Wohnküche mehr Dynamik zu erzeugen.
Tipp für helle Böden: Wählen Sie für Wände und Decken eine hellere Nuance. Eine dunklere Farbe oben und an den Seiten würde den kleinen Raum sonst erdrücken.
Optisch abgrenzen. Mitunter kann es sich lohnen, die unterschiedlichen Funktionsbereiche zu unterteilen. Die einfachste Möglichkeit dabei ist, mit Farbe zu arbeiten. AB-Decoration haben im Beispiel Wände und zusätzlich die Decke des Küchenbereichs schwarz gestrichen. Die Wand des Wohnbereichs hingegen in kräftigem Blau.
Im Beispiel oben dient lediglich ein leuchtend grüner Streifen vom Boden zur Decke als optische Grenze zwischen Küche und Wohnbereich.
Unterschiedliche Materialien bei den Fußböden sind eine weitere Option. Auch ein Teppich unter dem Esstisch würde zur Abgrenzung ausreichen und den aktiven Küchenbereich vom gemütlichen Essbereich abtrennen. Ich würde immer ein Modell in einer vibrierenden Farbe wählen, um lebhafte Akzente zu setzen – ideal für monochrome Küchen.
Räumliche Trennung. Ein Küchentresen …
… oder eine Kochinsel trennen Küche und Wohnbereich in einer kleinen Wohnküche räumlich voneinander und strukturieren den Raum.
Eingezogene (transparente) Wände eignen sich ebenfalls hervorragend, um Kochen und Wohnen abzugrenzen. Dabei reicht schon die Andeutung einer Wand mittels eines kurzen Vorsprungs. Alternativ eignen sich auch Raumteiler-Regale, Sideboards oder Konsolen gut zur räumlichen Unterteilung.
Möchte man auch einen Sichtschutz zur Küche, sind Vorhänge, Schiebetüren oder Holzlamellen eine gute Option.
Möchte man auch einen Sichtschutz zur Küche, sind Vorhänge, Schiebetüren oder Holzlamellen eine gute Option.
Stauraum, Stauraum, Stauraum! Je weniger Platz vorhanden ist, umso wichtiger ist gut strukturierter Stauraum. Die volle Raumhöhe sollte man ausnutzen, Oberschränke bis zur Decke planen, Nischen nutzen, auf maßgeschneiderte Lösungen setzen.
Wählen Sie praktische Apothekerschränke und schmale Auszüge für Bleche und Tabletts. Eine clevere Option für kleine, schmale Wohnküchen sind Jalousienschränke. So sind keine geöffneten Türen im Weg, es bleibt mehr Platz und Sie können sich freier bewegen. Schickes Geschirr und alles, was nicht dringend fürs Kochen ist, kann man auch im Wohn-/Essbereich aufbewahren. Küchengeräte und große Töpfe warten evtl. in einem Schrank im Flur auf ihren Einsatz.
Wählen Sie praktische Apothekerschränke und schmale Auszüge für Bleche und Tabletts. Eine clevere Option für kleine, schmale Wohnküchen sind Jalousienschränke. So sind keine geöffneten Türen im Weg, es bleibt mehr Platz und Sie können sich freier bewegen. Schickes Geschirr und alles, was nicht dringend fürs Kochen ist, kann man auch im Wohn-/Essbereich aufbewahren. Küchengeräte und große Töpfe warten evtl. in einem Schrank im Flur auf ihren Einsatz.
Platz zum Essen und Zubereiten: flexibel! Wer auf nur 30 Quadratmetern oder weniger wohnt und kocht, wird nur schwer Platz haben für einen großen Esstisch und viel Arbeitsfläche. Hier sind kompakte, multifunktionale Lösungen gefragt:
- Eckige Tische können platzsparend an einer Wand stehen. Ein runder Tisch lockert einen Raum auf und sorgt für ein dynamisches Raumgefühl.
- Tische mit Ausziehfunktion sind maximal flexibel. Ein höhenverstellbarer Tisch kann sowohl Couch- als auch Ess-/Arbeitstisch sein.
- Tische zum Klappen und Herausziehen sind eine smarte Lösung. Sie nehmen keine Stellfläche ein, sind in nicht genutztem Zustand nicht im Weg und können auch im Laufweg an der Wand installiert werden.
- Vorteil bei Platzmangel: Ein schmaler Küchentresen dient als Abtrennung und gleichzeitig als Essplatz.
- Ein Bartisch schafft eine zusätzliche Ebene und lockert den Raum optisch auf. Achten Sie darauf, dass sich Barhocker mit Armlehnen unter den Tisch schieben lassen.
- Mobile Hocker und Bänke mit Stauraum unter der Sitzfläche sind prädestiniert für kleine Wohnküchen.
- Ein Servierwagen kann schlau genutzt werden: Er dient als Ablagefläche für Kochutensilien oder Spirituosen und ist gleichzeitig erweiterte Tischfläche bzw. kleines Buffet, wenn Freunde oder Familie zu Besuch kommen.
Frischluft. Beim offenen Wohnen ist die Angst vor Küchengerüchen groß, gerade auf wenigen Quadratmetern. Eine effektive Ablufthaube ist das A und O. Zudem gibt es in den meisten Neubauten heute kontrollierte Wohnraumlüftung als technische Unterstützung für den Luftaustausch.
Stimmungsvolle Beleuchtung. Für eine optimale Ausleuchtung der Arbeitsfläche eignen sich blendfreie LED-Spots und Unterbauleuchten an Hängeschränken gut.
Für Gemütlichkeit sorgen dagegen verschiedene Lichtquellen auf unterschiedlichen Höhen. Tischleuchten auf Kommoden und Sideboards, Wandleuchten und Lichtstreifen an Möbeln zur indirekten Beleuchtung. Je mehr Lichtinseln im Raum, desto gemütlicher wirkt dieser.
Für Gemütlichkeit sorgen dagegen verschiedene Lichtquellen auf unterschiedlichen Höhen. Tischleuchten auf Kommoden und Sideboards, Wandleuchten und Lichtstreifen an Möbeln zur indirekten Beleuchtung. Je mehr Lichtinseln im Raum, desto gemütlicher wirkt dieser.
Tipp: Leuchten Sie mit Stehlampen und Bodenleuchten Ecken und Nischen aus. Das lässt den Raum optisch größer erscheinen.