Nachgefragt: Würden Sie wieder so umbauen?
Wer umbaut, muss viele Entscheidungen treffen. Ob sie richtig sind, zeigt sich erst im Nachhinein
Ein Umbauprojekt stellt Baufamilien wie Architekten vor einen Berg von Fragen. Entscheidungen müssen getroffen, manchmal auch Kompromisse eingegangen werden. Vorstellungskraft, Mut und natürlich Fachkenntnis sind gefragt. Am Ende haben die Baufamilien ein neues Zuhause, die Architekten ein weiteres Projekt abgeschlossen. Alles neu, alles schön? Wie wohnt es sich tatsächlich nach dem Umbau? Waren die Entscheidungen rückblickend die richtigen? Wie zufrieden sind alle mit dem Werk? Wir haben bei drei Projekten nachgefragt.
Aus Sicht von Torsten Stiepelmann von One!contact genau die richtige Entscheidung. Er würde alles wieder so machen – die Blickachse vom Eingang zur Kücheninsel, die räumliche Trennung von Eltern- und Kinderbereich: „Optimierungsbedarf gibt es hier nicht. Wir haben die Wünsche der Baufamilie in zwei Vorentwürfen erfasst und beide durchgespielt. Danach waren die Entscheidungen getroffen. Es gab nach der Leistungsphase 2, der Vorplanung, keine Änderungswünsche mehr.“
Auch die Baufamilie sieht das so, wie Bauherr Markus Becker bestätigt. So ist es weniger Optimierung, als vielmehr konsequente Weiterentwicklung, wenn Becker erzählt: „Wir haben unsere Persönlichkeit nach dem Einzug noch mehr eingebracht und mit Kunst und Möbeln der 1960er-Jahre unsere Wohnräume individualisiert.“
Die Baufamilie hat etwa mit einem Teppich eine Insel im Wohnzimmer geschaffen oder den voyeuristischen Eindruck des Badezimmerfensters durch die Kunst drumherum noch betont (Nicht auf den Bilder zu sehen, da alle Fotos kurz nach dem Umbau entstanden sind). Basis dafür war und ist die zuvor in enger Kooperation zwischen Planungsbüro und Baufamilie entstandene Raumgestaltung. Die intensive Zusammenarbeit in der Anfangsphase schätzt Stiepelmann, da sie spätere Änderungswünsche meist überflüssig macht. Das spart Zeit und Kosten.
Die Baufamilie hat etwa mit einem Teppich eine Insel im Wohnzimmer geschaffen oder den voyeuristischen Eindruck des Badezimmerfensters durch die Kunst drumherum noch betont (Nicht auf den Bilder zu sehen, da alle Fotos kurz nach dem Umbau entstanden sind). Basis dafür war und ist die zuvor in enger Kooperation zwischen Planungsbüro und Baufamilie entstandene Raumgestaltung. Die intensive Zusammenarbeit in der Anfangsphase schätzt Stiepelmann, da sie spätere Änderungswünsche meist überflüssig macht. Das spart Zeit und Kosten.
2. Fest definiertes Budget
Die Bauherrin hatte schöne Erinnerungen an ihr Elternhaus, ein Reihenhaus in Münster. Gerne zog sie dorthin zurück, allerdings musste dafür mehr Licht und Helligkeit in die stark vom Stil der 1970er-Jahre geprägten Räume einziehen.
Die Bauherrin hatte schöne Erinnerungen an ihr Elternhaus, ein Reihenhaus in Münster. Gerne zog sie dorthin zurück, allerdings musste dafür mehr Licht und Helligkeit in die stark vom Stil der 1970er-Jahre geprägten Räume einziehen.
Ein festes Budget bestimmte die Auswahl der Maßnahmen mit. So entschied Innenarchitektin Esther Stroheckerbeispielsweise gemeinsam mit der Bauherrin, auf ein bodentiefes Fenster im Wohnzimmer zu verzichten. Dennoch ist ein helles, individuelles Zuhause entstanden. Gefällt es auch nach neun Jahren noch? „Ich würde alles wieder so machen“, bestätigt die Bauherrin Angelika Röhr.
Die knallig bunte Tapete in der Küche gefällt ihr als vielseitiger Farbtupfer noch immer. Die Verwandlung eines anderen Raums beeindruckt sie vor allem: „Den Flur finde ich besonders gut gelungen.“ Dem stimmt auch die Innenarchitektin zu. „Die Schiebetüren würde ich immer wieder wählen, vor allem die Küchentür mit dem Bullauge. Es sind zeitlose Elemente, durch die die Räume größer wirken“, sagt Strohecker.
Ein wenig bedauert sie, dass sie das Treppengeländer beim Umbau nicht modernisieren durfte. Hier sprach das Budget dagegen. Nach neuen Jahren immer noch sehr zufrieden, fällt der Bauherrin nur eine Sache ein, die sie verändern möchte: „Im Schlafzimmer wäre es mal Zeit für neue Vorhänge und auch für eine neue Tapete in den Nischen neben dem Betthaupt.“ Aber das fällt unter die ganz normale Frischekur für Wohnräume.
Ein wenig bedauert sie, dass sie das Treppengeländer beim Umbau nicht modernisieren durfte. Hier sprach das Budget dagegen. Nach neuen Jahren immer noch sehr zufrieden, fällt der Bauherrin nur eine Sache ein, die sie verändern möchte: „Im Schlafzimmer wäre es mal Zeit für neue Vorhänge und auch für eine neue Tapete in den Nischen neben dem Betthaupt.“ Aber das fällt unter die ganz normale Frischekur für Wohnräume.
3. Entwicklung zu noch mehr Nachhaltigkeit
Eine lange Planungszeit, ein fester Budgetrahmen und als weitere Vorgabe eine kurze Umsetzungszeit waren die Bedingungen für Bauherr und Architekt Jürgen Lehmeier. Mit Materialien, wie sie üblicherweise im Industriebau verwendet werden, hat er dem Mehrfamilienhaus in Nürnberg das lange fehlende Obergeschoss zurückgegeben und statt des ehemaligen Mansardgeschosses einen Dachgarten entstehen lassen.
Eine lange Planungszeit, ein fester Budgetrahmen und als weitere Vorgabe eine kurze Umsetzungszeit waren die Bedingungen für Bauherr und Architekt Jürgen Lehmeier. Mit Materialien, wie sie üblicherweise im Industriebau verwendet werden, hat er dem Mehrfamilienhaus in Nürnberg das lange fehlende Obergeschoss zurückgegeben und statt des ehemaligen Mansardgeschosses einen Dachgarten entstehen lassen.
Wenn der Architekt zugleich Bauherr ist, gibt es dann überhaupt etwas nachträglich zu verbessern? Lehmeier, der auf nachhaltiges Bauen achtet, hätte gerne noch mehr in diese Richtung gearbeitet. Die verwendeten Sandwichpaneele lassen sich zwar recyceln, da Dämmstoff und Stahl sich leicht trennen lassen. Allerdings gab es diese Paneele zur Bauzeit noch nicht mit einer Dämmung aus umweltfreundlicher Holzwolle, was Lehmeier bedauert.
Fazit: Bei allen drei Projekten haben sich auch im Rückblick die Umbaumaßnahmen gelohnt. Eine Grundvoraussetzung dafür war jeweils eine gut durchdachte Planung, die auch Budgetvorgaben genau mit berücksichtigt.
Berichten Sie von Ihrem Umbau oder Ihrer Renovierung. Gibt es etwas, was Sie nachträglich anders machen würden?
Fazit: Bei allen drei Projekten haben sich auch im Rückblick die Umbaumaßnahmen gelohnt. Eine Grundvoraussetzung dafür war jeweils eine gut durchdachte Planung, die auch Budgetvorgaben genau mit berücksichtigt.
Berichten Sie von Ihrem Umbau oder Ihrer Renovierung. Gibt es etwas, was Sie nachträglich anders machen würden?
Wo ehemals Banker über Zahlen brüteten, entstand das Zuhause für eine vierköpfige Familie. Das Projekt wurde 2017 realisiert. Die Baufamilie hat mit den Experten vom One!contact-Planungsbüro zwei Entwürfe auf dem Papier durchgeplant, bevor sie sich für einen davon entschieden. Der wurde dann konsequent umgesetzt, ohne dass im weiteren Umbauverlauf Änderungen notwendig waren.