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Für Profis
Neue Farben, Oberflächen, Materialien: 8 Bad- und Fliesentrends
Bäder in Pastell. Tapeten, die duften. Fliesen, die CO2 killen. Und weitere Neuheiten fürs Bad von der Cersaie
Wichtige Trends im Badezimmer-Design und zum ersten Mal für weitere Räume: Das bot die Cersaie 2019, eine internationale Messe für Keramik im Bereich Architektur und Badezimmereinrichtung. Acht Trends sind unserem Redaktionsteam in den Bereichen Keramik-Wandfliesen, Badarmaturen, Sanitäreinrichtung und Badezimmermöbel besonders aufgefallen. Zum einen wurde Bekanntes weiterentwickelt, zum anderen wurden neue Ideen umgesetzt, die erst seit Kurzem auf dem Markt sind.
Im Bild: Wandverkleidung Limpha von Casalgrande Padana
Viele der vertretenen Hersteller folgten dieser Ansicht. Einige Innovationen helfen, die Raumluft zu verbessern. Andere zeigten Produkte, die aus recycelten oder recycelbaren Materialien bzw. aus Industrieabfällen hergestellt wurden. Dadurch sollen Energieverbrauch und Müll verringert werden.
Ein Beispiel dafür ist die neue Steinzeug-Kollektion „Limpha“ von Casalgrande Padana. Die Fliesen sind mit einer selbstreinigenden Biotechnik, der Photokatalyse, versehen. Dabei wird mittels Sonnenlicht eine chemische Reaktion ausgelöst. Schmutzpartikeln aus der Luft, die sich auf den Fliesen absetzen, werden zersetzt und so unschädlich gemacht. Laut Hersteller reinigen 1000 Quadratmeter dieser Fliesen, die auch im Außenbereich eingesetzt werden können, die Luft genauso gut wie ein Wald in der Größe eines Fußballfeldes. Die Stickoxide, die dabei unschädlich gemacht werden, entsprechen der Menge an Stickoxiden, die an einem Tag von 70 Autos ausgestoßen werden.
Viele der vertretenen Hersteller folgten dieser Ansicht. Einige Innovationen helfen, die Raumluft zu verbessern. Andere zeigten Produkte, die aus recycelten oder recycelbaren Materialien bzw. aus Industrieabfällen hergestellt wurden. Dadurch sollen Energieverbrauch und Müll verringert werden.
Ein Beispiel dafür ist die neue Steinzeug-Kollektion „Limpha“ von Casalgrande Padana. Die Fliesen sind mit einer selbstreinigenden Biotechnik, der Photokatalyse, versehen. Dabei wird mittels Sonnenlicht eine chemische Reaktion ausgelöst. Schmutzpartikeln aus der Luft, die sich auf den Fliesen absetzen, werden zersetzt und so unschädlich gemacht. Laut Hersteller reinigen 1000 Quadratmeter dieser Fliesen, die auch im Außenbereich eingesetzt werden können, die Luft genauso gut wie ein Wald in der Größe eines Fußballfeldes. Die Stickoxide, die dabei unschädlich gemacht werden, entsprechen der Menge an Stickoxiden, die an einem Tag von 70 Autos ausgestoßen werden.
Im Bild: Duschtasse Reef von Agha
Das italienische Unternehmen Agha, das Badezimmerarmaturen, Duschkabinen, -tassen und -paneele produziert, präsentierte auf der Messe seine nachhaltige Kollektion Reef. Sie umfasst Waschtische und Duschtassen, die zu 100 Prozent aus recycelten Bauindustrieabfällen bestehen. Die Produkte sind recycelbar, formaldehydfrei und lösungsmittelresistent.
Andere Hersteller präsentierten Armaturen, die den Wasserverbrauch reduzieren und mit extrem widerstandsfähigen Oberflächen versehen sind. Dies erhöht die Nutzungsdauer und trägt damit ebenfalls zu mehr Nachhaltigkeit bei. Außerdem wurden Produkte aus Steinzeug vorgestellt, die durch den Einsatz neuer Werkzeuge wenig Abfall hinterlassen.
Das italienische Unternehmen Agha, das Badezimmerarmaturen, Duschkabinen, -tassen und -paneele produziert, präsentierte auf der Messe seine nachhaltige Kollektion Reef. Sie umfasst Waschtische und Duschtassen, die zu 100 Prozent aus recycelten Bauindustrieabfällen bestehen. Die Produkte sind recycelbar, formaldehydfrei und lösungsmittelresistent.
Andere Hersteller präsentierten Armaturen, die den Wasserverbrauch reduzieren und mit extrem widerstandsfähigen Oberflächen versehen sind. Dies erhöht die Nutzungsdauer und trägt damit ebenfalls zu mehr Nachhaltigkeit bei. Außerdem wurden Produkte aus Steinzeug vorgestellt, die durch den Einsatz neuer Werkzeuge wenig Abfall hinterlassen.
Im Bild: Wandverkleidung Nola von Target
2. Nicht nur fürs Badezimmer. Auf der diesjährigen Messe wurden zum ersten Mal Keramik-Oberflächen vorgestellt, die nicht nur traditionell im Badezimmer, sondern auch in anderen Räumen ihren großen Auftritt bekamen. Da Fliesen alle nur erdenklichen Formen, Farben und Muster haben können, können sie im ganzen Haus verlegt werden. Zum Beispiel eine Wand im Schlafzimmer, wie in den gezeigten Beispielen.
2. Nicht nur fürs Badezimmer. Auf der diesjährigen Messe wurden zum ersten Mal Keramik-Oberflächen vorgestellt, die nicht nur traditionell im Badezimmer, sondern auch in anderen Räumen ihren großen Auftritt bekamen. Da Fliesen alle nur erdenklichen Formen, Farben und Muster haben können, können sie im ganzen Haus verlegt werden. Zum Beispiel eine Wand im Schlafzimmer, wie in den gezeigten Beispielen.
Wandverkleidung Realstone Navigli von Ragno
Wandverkleidung Mystone Limestone von Marazzi
Im Bild: Wandverkleidung Project Evolution von Ceramiche Caesar
Auch im Wohnzimmer können Fliesen für den Aha-Effekt sorgen. Porzellanfliesen etwa können dem gesamten Haus ein Gefühl von Kontinuität verleihen. Mit einem Schuss Farbe lassen sich praktische Elemente, zum Beispiel ein Raumtrenner, wunderbar in Szene setzen (siehe nächstes Foto).
Auch im Wohnzimmer können Fliesen für den Aha-Effekt sorgen. Porzellanfliesen etwa können dem gesamten Haus ein Gefühl von Kontinuität verleihen. Mit einem Schuss Farbe lassen sich praktische Elemente, zum Beispiel ein Raumtrenner, wunderbar in Szene setzen (siehe nächstes Foto).
Im Bild: Trennwand-Verkleidung Mutina Brac für Ceramiche Mutina S.p.A., Design: Nathalie Du Pasquier, Foto: Germano Schillaci
Keramikfliesen sind daher sowohl für Architekten als auch für Interior Designer ein echter Segen, denn sie sind widerstandsfähig, schmutzresistent, leicht zu verlegen, und sie bieten eine schier endlose Fülle an unterschiedlichen Designs.
Keramikfliesen sind daher sowohl für Architekten als auch für Interior Designer ein echter Segen, denn sie sind widerstandsfähig, schmutzresistent, leicht zu verlegen, und sie bieten eine schier endlose Fülle an unterschiedlichen Designs.
Im Bild: Lux Bianco Vittoria von Lapitec S.p.A.
3. Großformat. Großformatige Steinzeugfliesen sind mittlerweile viel einfacher zu bekommen und eignen sich, wie bereits erwähnt, nicht nur fürs Badezimmer, sondern auch für andere Räume. Große Fliesen können auch gut außen an der Fassade als „zweite Haut“ oder für Möbel verwendet werden, etwa als Tischplatte oder Arbeitsfläche in der Küche. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Kooperationen zwischen Steinzeug-Herstellern und Küchenproduzenten, Tendenz steigend.
3. Großformat. Großformatige Steinzeugfliesen sind mittlerweile viel einfacher zu bekommen und eignen sich, wie bereits erwähnt, nicht nur fürs Badezimmer, sondern auch für andere Räume. Große Fliesen können auch gut außen an der Fassade als „zweite Haut“ oder für Möbel verwendet werden, etwa als Tischplatte oder Arbeitsfläche in der Küche. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Kooperationen zwischen Steinzeug-Herstellern und Küchenproduzenten, Tendenz steigend.
Im Bild: Mistral von Mutina, Design: Edward Barber und Jay Osgerby
4. 3-D-Fliesen. Dieser Trend ist nicht mehr so ganz neu, aber jetzt erst darf er sich so richtig entfalten: 3-D-Fliesen sind eine der originellsten und gefragtesten Produkte aus Porzellan. Auf der Cersaie wurden ausdrucksstarke 3-D-Fliesen präsentiert, die einen ganzen Raum dominieren können. Insofern müssen Fliesen also nicht mehr nur einfache Oberflächen haben, sondern können sich als wahre Strukturelemente „aufspielen“.
4. 3-D-Fliesen. Dieser Trend ist nicht mehr so ganz neu, aber jetzt erst darf er sich so richtig entfalten: 3-D-Fliesen sind eine der originellsten und gefragtesten Produkte aus Porzellan. Auf der Cersaie wurden ausdrucksstarke 3-D-Fliesen präsentiert, die einen ganzen Raum dominieren können. Insofern müssen Fliesen also nicht mehr nur einfache Oberflächen haben, sondern können sich als wahre Strukturelemente „aufspielen“.
Ein Beispiel für das komplett schwarze Badezimmer sehen wir hier von Kerasan, bei dem nicht nur die Armaturen und Accessoires, sondern auch WC und Bidet schwarz sind.
Im Bild: Waschbecken Acquarella von Colavene
6. Pastellfarben. Aber auch die diametral entgegengesetzte Farbpalette war auf der Cersaie als Trend erkennbar: romantische Pastellfarben. Waschbecken, Badarmaturen, Sanitätseinrichtung und Fliesen sind auch in Rosa, Hellblau, Gelb und Hellgrün erhältlich.
6. Pastellfarben. Aber auch die diametral entgegengesetzte Farbpalette war auf der Cersaie als Trend erkennbar: romantische Pastellfarben. Waschbecken, Badarmaturen, Sanitätseinrichtung und Fliesen sind auch in Rosa, Hellblau, Gelb und Hellgrün erhältlich.
Im Bild: Fliesen Invisible light aus der Kollektion „Slimtech Delight“ von Lea Ceramiche
7. Fliesen im Naturlook. Schon jetzt ist die Menge an Fliesendekoren, die von natürlichen Materialien wie Marmor inspiriert sind, beträchtlich und sie wird immer größer. Dank technischer Innovationen können Oberflächenstrukturen, Formen und Fliesendicke heute so hergestellt werden, dass die Fliesen zunehmend natürlicher wirken.
Unter den Fliesen mit Marmoreffekt befanden sich einige Modelle, die die kostbarsten und seltensten Marmorarten nachahmen. Die Exponate, die weißen Marmor imitierten, kamen auf der Messer sehr gut an. Andere waren von bunten Steinen wie den Lapislazuli inspiriert.
7. Fliesen im Naturlook. Schon jetzt ist die Menge an Fliesendekoren, die von natürlichen Materialien wie Marmor inspiriert sind, beträchtlich und sie wird immer größer. Dank technischer Innovationen können Oberflächenstrukturen, Formen und Fliesendicke heute so hergestellt werden, dass die Fliesen zunehmend natürlicher wirken.
Unter den Fliesen mit Marmoreffekt befanden sich einige Modelle, die die kostbarsten und seltensten Marmorarten nachahmen. Die Exponate, die weißen Marmor imitierten, kamen auf der Messer sehr gut an. Andere waren von bunten Steinen wie den Lapislazuli inspiriert.
Im Bild: Moodboard Sensi Gems Series von ABK
Im Bild: Fußboden Heartwood von Atlas Concorde
Immer öfter werden Parkett-Imitate mit Intarsien und anderen Dekoelementen anstatt einfache Fliesen verlegt. Aktuell verhilft Steinzeug im Holz-Look traditionelle Verlegetechniken wie Fischgrät oder Mosaik zu neuem Leben.
Immer öfter werden Parkett-Imitate mit Intarsien und anderen Dekoelementen anstatt einfache Fliesen verlegt. Aktuell verhilft Steinzeug im Holz-Look traditionelle Verlegetechniken wie Fischgrät oder Mosaik zu neuem Leben.
Im Bild: Tapete Tip Toe von Wall&Decò
8. Nicht-keramische Oberflächen: Tapete. Neben Badezimmer-Wandverkleidungen aus Steinzeug gab es auf der Cersaie aber auch andere Lösungen, zum Beispiel wasserfeste Tapeten, die ein echter Hit waren. Sie eignen sich sogar für die Innenauskleidung von Duschbereichen und die Umgebung von Waschbecken oder Badewanne.
8. Nicht-keramische Oberflächen: Tapete. Neben Badezimmer-Wandverkleidungen aus Steinzeug gab es auf der Cersaie aber auch andere Lösungen, zum Beispiel wasserfeste Tapeten, die ein echter Hit waren. Sie eignen sich sogar für die Innenauskleidung von Duschbereichen und die Umgebung von Waschbecken oder Badewanne.
Tapete: Waltz of the Flowers aus der Kollektion The Way of the Senses von Pixie
Ein Highlight: Eine Tapete, die nicht nur wasserfest ist, sondern auch noch duftet! Die Tapeten der Kollektion „The Way of the Senses“ von Pixie sind mit Duftpartikeln in der Oberfläche versehen, die fünf bis sechs Monate nach dem Tapezieren aktiv sind. Danach kann der Duft mithilfe eine Wachses, das die Tapete gleichzeitig reinigt und mit einem Schutzfilm versieht, reaktiviert werden.
Ein Highlight: Eine Tapete, die nicht nur wasserfest ist, sondern auch noch duftet! Die Tapeten der Kollektion „The Way of the Senses“ von Pixie sind mit Duftpartikeln in der Oberfläche versehen, die fünf bis sechs Monate nach dem Tapezieren aktiv sind. Danach kann der Duft mithilfe eine Wachses, das die Tapete gleichzeitig reinigt und mit einem Schutzfilm versieht, reaktiviert werden.
Tapete: Selva aus der Serie Inediti von Inkiostro Bianco
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1. Nachhaltigkeit. Das Motto der diesjährigen Messe: „Auf in eine neue Ära!“. Die Themen Nachhaltigkeit sowie das Design von umweltfreundlichen Produkten standen im Fokus.
Im Rahmen der Messe wurden eine Reihe von Konferenzen und Seminaren unter dem Motto „Building, Dwelling, Thinking“ (Bauen, Wohnen, Überlegen) angeboten, an denen sich weltbekannte Architekten wie Emilio Ambasz, Felipe Assadi und Anupama Kundoo beteiligten, die sich zum Teil um ökologisches Bauen verdient gemacht haben.
Die mehrfach ausgezeichnete Architektin Anupama Kundoo erforscht und experimentiert mit Materialien, die die Umwelt minimal belasten und oft zu dem sozio-ökonomischen Kontext passen, in dem sie verwendet werden. Kundoo betonte: „Technik muss mit den Menschen und ihrem Wissen in ständigem Dialog sein. Ich plädiere für eine Technik mit niedrigen Kosten bei gleichzeitiger Müllvermeidung und Verfügbarkeit für alle.“