7 wissenswerte Fakten zum Passivhaus
Was ist an einem Passivhaus eigentlich passiv? Und lohnt es sich auch finanziell? Ein Experte gibt Antworten
Julia Schoppe
6. September 2018
Houzz-Contributor
Die Energiekosten steigen, nachhaltiges Bauen ist gefragt wie nie. Kein Wunder, dass sich immer mehr Bauherren für ein Passivhaus entscheiden. Doch was genau ist an diesen Häusern eigentlich nachhaltig und wie tragen sie dazu bei, Energieverbrauch und Energiekosten zu reduzieren? Herbert Bee ist Gebäudeenergie-Berater und Experte auf dem Gebiet der Passivhäuser. Er beantwortet die wichtigsten Fragen.
Passivhaus in Oberbayern, gebaut aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Stromverbrauch des Hauses für die Primärenergie (Warmwasser, Heizung, Hilfs- und Haushaltsstrom) wird durch die hauseigene Photovoltaikanlage erzeugt
1. Wie ist ein Passivhaus definiert?
Herbert Bee: „Unter dem Passivhausstandard versteht man eine Gebäudequalität, bei der das Haus im Winter keine klassische Heizung und im Sommer keine klassische Kühlung benötigt. Das Gebäude heizt sich ohne aktive Einflussnahme auf, also passiv.“ Im Vergleich zu einem Neubau kommt ein Passivhaus mit 80 Prozent weniger Heizwärme aus. Das Baukonzept sieht vor, dass die Raumwärme durch Sonneneinstrahlung, technische Geräte und die Abwärme von Personen erzeugt wird. Das Ziel besteht darin, qualitativ hochwertig, gesund, energieeffizient und nachhaltig zu bauen. Beim Bau eines Passivhauses müssen Mehrkosten eingeplant werden. Das amortisiert sich. Denn die Heizkosten eines Passivhauses liegen durchschnittlich bei lediglich 1 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Nur ein Nullenergiehaus benötigt in durchschnittlichen Jahren gar keine Heizwärme. Das Passivhaus macht also nicht nur unabhängig von unaufhaltsam steigenden Energiekosten, es leistet auch einen signifikanten Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
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1. Wie ist ein Passivhaus definiert?
Herbert Bee: „Unter dem Passivhausstandard versteht man eine Gebäudequalität, bei der das Haus im Winter keine klassische Heizung und im Sommer keine klassische Kühlung benötigt. Das Gebäude heizt sich ohne aktive Einflussnahme auf, also passiv.“ Im Vergleich zu einem Neubau kommt ein Passivhaus mit 80 Prozent weniger Heizwärme aus. Das Baukonzept sieht vor, dass die Raumwärme durch Sonneneinstrahlung, technische Geräte und die Abwärme von Personen erzeugt wird. Das Ziel besteht darin, qualitativ hochwertig, gesund, energieeffizient und nachhaltig zu bauen. Beim Bau eines Passivhauses müssen Mehrkosten eingeplant werden. Das amortisiert sich. Denn die Heizkosten eines Passivhauses liegen durchschnittlich bei lediglich 1 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Nur ein Nullenergiehaus benötigt in durchschnittlichen Jahren gar keine Heizwärme. Das Passivhaus macht also nicht nur unabhängig von unaufhaltsam steigenden Energiekosten, es leistet auch einen signifikanten Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
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Passivhaus in Pirna, Sachsen
2. Welche Qualitätskriterien muss ein Passivhaus erfüllen?
Damit in Deutschland ein Gebäude das Zertifikat „Passivhaus“ bekommt, muss es bestimmte Kriterien erfüllen, die das Passivhaus Institut in Darmstadt festgelegt hat. Eine Voraussetzung ist zum Beispiel, dass der Jahresheizwärmebedarf maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter betragen darf. „Was darüber hinaus an Wärmezufuhr benötigt wird, muss aus passiven Wärmequellen gewonnen werden. Auch die Dämmung und die Luftdichtheit unterliegen bei Passivhäusern strengen Voraussetzungen. Der Passivhausstandard gehört zu den nachhaltigsten Baustandards überhaupt. Er definiert sich durch den festgelegten Heizwärmebedarf“, erklärt der Experte.
2. Welche Qualitätskriterien muss ein Passivhaus erfüllen?
Damit in Deutschland ein Gebäude das Zertifikat „Passivhaus“ bekommt, muss es bestimmte Kriterien erfüllen, die das Passivhaus Institut in Darmstadt festgelegt hat. Eine Voraussetzung ist zum Beispiel, dass der Jahresheizwärmebedarf maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter betragen darf. „Was darüber hinaus an Wärmezufuhr benötigt wird, muss aus passiven Wärmequellen gewonnen werden. Auch die Dämmung und die Luftdichtheit unterliegen bei Passivhäusern strengen Voraussetzungen. Der Passivhausstandard gehört zu den nachhaltigsten Baustandards überhaupt. Er definiert sich durch den festgelegten Heizwärmebedarf“, erklärt der Experte.
Auch in den USA wird nachhaltig gebaut: Blick in den Wohnraum eines Passivhauses in Vermont
3. Muss ein Passivhaus gar nicht geheizt werden?
Doch! Die Bezeichnung Passivhaus erweckt den Eindruck, dass diese Art von Wohnhaus überhaupt kein Heizsystem vorsieht. Doch auch ein Passivhaus kommt nicht ganz ohne Heizung aus – auch wenn deren Energieverbrauch erheblich geringer ist. „Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Die Heizleistung eines Menschen beträgt rund 80 Watt. Um einen Raum am kältesten Tag des Jahres behaglich warm zu halten, werden lediglich 200 Watt benötigt. Das entspricht entweder der Abwärme von zwei 100-Watt-Glühbirnen oder der Wärmeleistung, die von drei Personen erzeugt wird. Wir bewegen uns also in menschlich erfassbaren Größenordnungen“, erklärt Experte Bee. Weil die Heizlast so niedrig ist, fallen die in Passivhäusern benötigten Heizsysteme wesentlich kleiner aus als die von normalen Einfamilienhäusern. Für die Erzeugung der Restwärme gibt es verschiedene Möglichkeiten: von Gas-Brennwertgeräten über Pelletheizungen und Wärmepumpen bis zu Einzelöfen.
Es gibt auch so genannte Kompaktgeräte, die als Heizung für ein Passivhaus zum Einsatz kommen können. Sie decken nicht nur den Heizwärmebedarf, sondern sorgen auch für eine sachgerechte Lüftung und Warmwasserbereitung. Der Wärmeerzeuger dieser Kompaktgeräte ist ein kleines Gas-Brennwertgerät, eine Wärmepumpe oder ein Pelletkessel. Die Verteilung der Wärme im Haus erfolgt dann über Verteilnetze, zum Beispiel eine Fußbodenheizung, oder wird über Zuluft in die Räume transportiert.
3. Muss ein Passivhaus gar nicht geheizt werden?
Doch! Die Bezeichnung Passivhaus erweckt den Eindruck, dass diese Art von Wohnhaus überhaupt kein Heizsystem vorsieht. Doch auch ein Passivhaus kommt nicht ganz ohne Heizung aus – auch wenn deren Energieverbrauch erheblich geringer ist. „Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Die Heizleistung eines Menschen beträgt rund 80 Watt. Um einen Raum am kältesten Tag des Jahres behaglich warm zu halten, werden lediglich 200 Watt benötigt. Das entspricht entweder der Abwärme von zwei 100-Watt-Glühbirnen oder der Wärmeleistung, die von drei Personen erzeugt wird. Wir bewegen uns also in menschlich erfassbaren Größenordnungen“, erklärt Experte Bee. Weil die Heizlast so niedrig ist, fallen die in Passivhäusern benötigten Heizsysteme wesentlich kleiner aus als die von normalen Einfamilienhäusern. Für die Erzeugung der Restwärme gibt es verschiedene Möglichkeiten: von Gas-Brennwertgeräten über Pelletheizungen und Wärmepumpen bis zu Einzelöfen.
Es gibt auch so genannte Kompaktgeräte, die als Heizung für ein Passivhaus zum Einsatz kommen können. Sie decken nicht nur den Heizwärmebedarf, sondern sorgen auch für eine sachgerechte Lüftung und Warmwasserbereitung. Der Wärmeerzeuger dieser Kompaktgeräte ist ein kleines Gas-Brennwertgerät, eine Wärmepumpe oder ein Pelletkessel. Die Verteilung der Wärme im Haus erfolgt dann über Verteilnetze, zum Beispiel eine Fußbodenheizung, oder wird über Zuluft in die Räume transportiert.
Passivhaus in Holzbauweise in Gifhorn. Je nach Sonnenstand werden die Fenster verschattet, zudem atmet es selbständig
4. Bauweise von Passivhäusern
Passivhäuser haben keinen festgelegten Grundriss, weisen aber in der Regel eine kompakte Bauform auf. Dadurch werden Wärmeverluste über Vorsprünge, Erker oder Winkel – sogenannten Wärmebrücken – vermieden. „An diesen Stellen ist der Wärmeverlust in der Regel besonders hoch. Doch wenn man einige Regeln beachtet und zum Beispiel thermische Trennungen einbaut, kann man solche Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren“, ergänzt Beer. Außerdem finden Sie selten einen Dachboden oder Keller als wenig genutzten und ungeheizten Wohnraum. In einem Passivhaus ist jedes Fenster, jeder Raum und jede Raumnutzung im Bezug auf die Energieeffizienz genau geplant. So ist auch die Wahl des Bauplatzes nicht unerheblich. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Ausrichtung des Passivhauses, das im Idealfall möglichst viel Sonnenwärme passiv einfängt und Wärmeverluste vermeidet.
Deshalb ist eine hocheffiziente Wärmedämmung wichtig, die wiederum durch verschiedene Baumaßnahmen erreicht werden kann. „Die Gebäudehülle muss mit einer entsprechend dimensionierten Wärmedämmebene umgeben sein, um alle Wärmeverluste zu vermeiden. Überall dort, wo es unvermeidlich ist, dass verschiedene Bauteile sich durchdringen, müssen Materialien mit möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit verwendet werden“, sagt Bee. Die Luftdichtheit der Gebäudehülle ist eine notwendige Bedingung für die Vermeidung von Bauschäden. Voraussetzungen dafür sind eine sorgfältige Planung und Ausführung. Laut dem Experten ist die Luftdichtheit im Massivhausbau einfach zu erreichen: Hier stellt der Innenputz die luftdichte Ebene dar. Aber auch für den Holzbau gibt es inzwischen eine Vielzahl von Beispielen mit Erfahrungswerten für hochwertig luftdichte Passivhäuser. Herkömmliche Wohnhäuser lassen sich durch Sanierungsmaßnahmen und Umbauten auf Passivhausstandard aufrüsten.
4. Bauweise von Passivhäusern
Passivhäuser haben keinen festgelegten Grundriss, weisen aber in der Regel eine kompakte Bauform auf. Dadurch werden Wärmeverluste über Vorsprünge, Erker oder Winkel – sogenannten Wärmebrücken – vermieden. „An diesen Stellen ist der Wärmeverlust in der Regel besonders hoch. Doch wenn man einige Regeln beachtet und zum Beispiel thermische Trennungen einbaut, kann man solche Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren“, ergänzt Beer. Außerdem finden Sie selten einen Dachboden oder Keller als wenig genutzten und ungeheizten Wohnraum. In einem Passivhaus ist jedes Fenster, jeder Raum und jede Raumnutzung im Bezug auf die Energieeffizienz genau geplant. So ist auch die Wahl des Bauplatzes nicht unerheblich. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Ausrichtung des Passivhauses, das im Idealfall möglichst viel Sonnenwärme passiv einfängt und Wärmeverluste vermeidet.
Deshalb ist eine hocheffiziente Wärmedämmung wichtig, die wiederum durch verschiedene Baumaßnahmen erreicht werden kann. „Die Gebäudehülle muss mit einer entsprechend dimensionierten Wärmedämmebene umgeben sein, um alle Wärmeverluste zu vermeiden. Überall dort, wo es unvermeidlich ist, dass verschiedene Bauteile sich durchdringen, müssen Materialien mit möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit verwendet werden“, sagt Bee. Die Luftdichtheit der Gebäudehülle ist eine notwendige Bedingung für die Vermeidung von Bauschäden. Voraussetzungen dafür sind eine sorgfältige Planung und Ausführung. Laut dem Experten ist die Luftdichtheit im Massivhausbau einfach zu erreichen: Hier stellt der Innenputz die luftdichte Ebene dar. Aber auch für den Holzbau gibt es inzwischen eine Vielzahl von Beispielen mit Erfahrungswerten für hochwertig luftdichte Passivhäuser. Herkömmliche Wohnhäuser lassen sich durch Sanierungsmaßnahmen und Umbauten auf Passivhausstandard aufrüsten.
Was viele nicht wissen: Auch Bestandsbauten lassen sich mit den entsprechenden baulichen Sanierungsmaßnahmen in ein Passivhaus verwandeln. Vorteil dieses weiß getünchten Mehrparteienhauses in Mönchengladbach: Es verliert viel weniger Wärme durch die kompakte Bauform als ein freistehendes Haus
5. Fenster und Türen im Passivhaus
Sogenannte Passivhaus-Fenster und -Türen, die zum Beispiel mit wärmegedämmten Rahmen oder Mehrfachverglasungen ausgestattet sind, helfen dabei, dass die wertvolle Raumwärme nicht entweicht. „Hochwertige Fenster sind unverzichtbare Bauteile für Passivhäuser. Die strenge Wärmeschutzanforderung für das eingebaute Fenster leitet sich aus den Anforderungen an die thermische Behaglichkeit in einem Wohnraum her. Wichtig ist der sogenannte U-Wert. Je geringer er ist, desto länger bleibt es noch warm, wenn die Heizung ausgeschaltet ist“, so der Experte. Gemessen wird der U-Wert in Watt pro Quadratmeter und Kelvin, und bei Passivhausfenstern darf er nicht höher sein als 0,85 W/m²K.
Der Energieberater erläutert: „Auch ohne Heizkörper unter dem Fenster darf die mittlere Temperatur an den Innenoberflächen des Fensters im Winter nicht unter 17°C fallen. Dann ist es auch in Fensternähe behaglich. Sehr wichtig sind dabei auch die Fensterrahmen, die über eine gute Wärmedämmung verfügen müssen, denn schließlich machen sie 30 Prozent der Fensterfläche aus. Auch der Abstandshalter der Scheibe spielt eine Rolle. Er muss über einen thermisch verbesserten Randverbund verfügen.“
5. Fenster und Türen im Passivhaus
Sogenannte Passivhaus-Fenster und -Türen, die zum Beispiel mit wärmegedämmten Rahmen oder Mehrfachverglasungen ausgestattet sind, helfen dabei, dass die wertvolle Raumwärme nicht entweicht. „Hochwertige Fenster sind unverzichtbare Bauteile für Passivhäuser. Die strenge Wärmeschutzanforderung für das eingebaute Fenster leitet sich aus den Anforderungen an die thermische Behaglichkeit in einem Wohnraum her. Wichtig ist der sogenannte U-Wert. Je geringer er ist, desto länger bleibt es noch warm, wenn die Heizung ausgeschaltet ist“, so der Experte. Gemessen wird der U-Wert in Watt pro Quadratmeter und Kelvin, und bei Passivhausfenstern darf er nicht höher sein als 0,85 W/m²K.
Der Energieberater erläutert: „Auch ohne Heizkörper unter dem Fenster darf die mittlere Temperatur an den Innenoberflächen des Fensters im Winter nicht unter 17°C fallen. Dann ist es auch in Fensternähe behaglich. Sehr wichtig sind dabei auch die Fensterrahmen, die über eine gute Wärmedämmung verfügen müssen, denn schließlich machen sie 30 Prozent der Fensterfläche aus. Auch der Abstandshalter der Scheibe spielt eine Rolle. Er muss über einen thermisch verbesserten Randverbund verfügen.“
Allein eine Drei-Scheiben-Verglasung reicht also nicht. Denn wenn die genannten Punkte nicht beachtet werden, gehen die gewonnenen Einsparungen fast komplett verloren. „Auch bei unsachgemäßem Einbau eines Fensters in die Wand können bedeutende Wärmebrücken entstehen. Daher werden die Fenster bei Passivhäusern in die Ebene der Dämmschicht eingebaut und die Fensterrahmen überdämmt, um Wärmeverluste zu vermeiden“, sagt Bee. Auch die Ausrichtung der Fenster spielt natürlich eine Rolle. Großformatige Fenster in Richtung Süden bilden eine zusätzliche Wärmequelle. Bei starker Hitze im Sommer sollten diese jedoch mit Außenjalousien geschützt werden, damit sich die Innenräume nicht übermäßig aufheizen. Smarte Steuerungssysteme sind hier sinnvoll: Sie messen genau Außen- und Innentemperatur sowie die Sonneneinstrahlung und regeln die Verschattung entsprechend automatisch.
6. Wie wird ein Passivhaus gelüftet?
Damit trotz hoher Luftdichtheit das Raumklima stimmt, müssen Passivhäuser wie jedes andere Haus gelüftet werden. Dazu werden allerdings (außer für gelegentliche Stoßlüftungen) in der Regel nicht die Fenster geöffnet – zu viel Wärme würde dabei entweichen. Spezielle Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung übernehmen diese Aufgabe. Sie versorgen das ganze Haus über ein Kanalsystem mit warmer Luft. Die verbrauchte Raumluft wird hingegen abgesaugt. 90 Prozent der gewonnenen Wärme beziehen solche Lüftungsanlagen aus der abgesaugten Luft. Die Abwärme wird also ganzheitlich genutzt.
6. Wie wird ein Passivhaus gelüftet?
Damit trotz hoher Luftdichtheit das Raumklima stimmt, müssen Passivhäuser wie jedes andere Haus gelüftet werden. Dazu werden allerdings (außer für gelegentliche Stoßlüftungen) in der Regel nicht die Fenster geöffnet – zu viel Wärme würde dabei entweichen. Spezielle Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung übernehmen diese Aufgabe. Sie versorgen das ganze Haus über ein Kanalsystem mit warmer Luft. Die verbrauchte Raumluft wird hingegen abgesaugt. 90 Prozent der gewonnenen Wärme beziehen solche Lüftungsanlagen aus der abgesaugten Luft. Die Abwärme wird also ganzheitlich genutzt.
Auch dieses Haus in München entspricht dem Passivhausstandard
7. Was kostet ein Passivhaus?
Allein aufgrund der Wärmedämmung, der mehrfach verglasten Fenster und der alternativen Belüftungssysteme ist der Passivhaus-Standard beim Bau erst einmal mit Mehrkosten verbunden. Finanziell attraktiv wird das Passivhaus durch sein Energiesparpotenzial, das bei bis zu 1000 Euro im Jahr liegen kann. „Auf der Grundlage von zwischenzeitlich 20 Jahren Erfahrung im Bau von Passivhäusern kann ich folgende Aussage treffen: Das Einfamilienhaus wird fünf bis zehn Prozent teurer sein als ein Neubau nach dem Standard, der zurzeit gesetzlich vorgeschrieben ist. Mehrfamilienhäuser und größere Objekte dagegen lassen sich ohne größere Mehrkosten oder sogar kostenneutral realisieren. Noch nicht berücksichtigt sind dabei die auf Jahrzehnte erzielten Einsparungen an Heizkosten und Wartungskosten“, erklärt Bee.
Die langfristigen Einsparungen der Betriebskosten sind gerade in Hinblick auf die steigenden Öl- und Erdgaspreise ein langfristiger Mehrwert. Außerdem steigert ein optimierter Energieverbrauch den Wiederverkaufswert der Immobilie. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Passivhaus bauen zu lassen, sollten Sie im Vorfeld die Preise verschiedener Fachanbieter miteinander vergleichen – und sich nach Fördermöglichkeiten erkundigen. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es zinsverbilligte Baukredite, Investitionskosten- und Tilgungszuschüsse.
Wohnen Sie bereits in einem Passivhaus? Oder denken Sie darüber nach, eins zu bauen? Tauschen Sie in den Kommentaren Informationen aus!
7. Was kostet ein Passivhaus?
Allein aufgrund der Wärmedämmung, der mehrfach verglasten Fenster und der alternativen Belüftungssysteme ist der Passivhaus-Standard beim Bau erst einmal mit Mehrkosten verbunden. Finanziell attraktiv wird das Passivhaus durch sein Energiesparpotenzial, das bei bis zu 1000 Euro im Jahr liegen kann. „Auf der Grundlage von zwischenzeitlich 20 Jahren Erfahrung im Bau von Passivhäusern kann ich folgende Aussage treffen: Das Einfamilienhaus wird fünf bis zehn Prozent teurer sein als ein Neubau nach dem Standard, der zurzeit gesetzlich vorgeschrieben ist. Mehrfamilienhäuser und größere Objekte dagegen lassen sich ohne größere Mehrkosten oder sogar kostenneutral realisieren. Noch nicht berücksichtigt sind dabei die auf Jahrzehnte erzielten Einsparungen an Heizkosten und Wartungskosten“, erklärt Bee.
Die langfristigen Einsparungen der Betriebskosten sind gerade in Hinblick auf die steigenden Öl- und Erdgaspreise ein langfristiger Mehrwert. Außerdem steigert ein optimierter Energieverbrauch den Wiederverkaufswert der Immobilie. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Passivhaus bauen zu lassen, sollten Sie im Vorfeld die Preise verschiedener Fachanbieter miteinander vergleichen – und sich nach Fördermöglichkeiten erkundigen. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es zinsverbilligte Baukredite, Investitionskosten- und Tilgungszuschüsse.
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