Raffiniert, materialstark, fugenarm – ein Stuttgarter Bad wird modern

Großflächige Keramikfliesen und indirektes Licht machten ein piefiges Bad modern. Elegant: WC und Bidet verschwinden in einem Raum im Raum

Nicola Enderle 21. April 2016

Houzz Deutschland, Redakteurin. Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!

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Spannende Lichtplanung, raffinierter Schnitt und fugenarme Oberflächen: Mit diesem Bad in Stuttgart hat ein Paar sich seinen Traum vom hauseigenen Spa-Bereich geschaffen. Dass es vor der Sanierung eng, dunkel und altbacken war, kann man sich kaum mehr vorstellen. Innenarchitekt Cyrus Ghanai setzte bei der Gestaltung auf maßgefertigte Einbauten und ein starkes Material- und Farbkonzept. Damit WC und Bidet das edle Wellness-Feeling nicht trüben, ließ Ghanai sie in einer unauffälligen Box verschwinden – während er andere Bereiche groß in Szene setzte …

Auf einen Blick
Hier badet: ein Paar, die Kinder sind bereits aus dem Haus
In: Stuttgart, Baden-Württemberg
Auf: 14 Quadratmetern
Experte: Cyrus Ghanai in Zusammenarbeit mit Apartment#4 (Ein Konglomerat aus ausführenden Firmen)

Nach zahlreichen Gesprächen mit den Eigentümern stand das neue Konzept für das Bad fest: Hell, materialstark und zeitgemäß sollte es werden – eine private Spa-Oase. „Damit haben wir genau die Bedürfnisse und das ästhetische Empfinden der Bauherren getroffen und auch unser Verständnis von modernem Design mit einfließen lassen“, so Cyrus Ghanai.

Wie auch in öffentlichen Wellnessbereichen verschwinden Toilette und Bidet hinter einer Tür, in einer Box. „Das wirkt so wohnlicher“, sagt Ghanai. Die Tür schließt flächenbündig mit der Front des Einbaus aus lackiertem Holz. Von außen lässt sie sich per Tip-on-Beschlag öffnen, von innen mit einem Griff.

Bei der Wahl der Materialien und Farben hatte der Eigentümer genaue Vorstellungen. Für Boden und Duschwände sollten es feine aber großflächige Keramikfliesen sein – möglichst fugenarm. „Durch die Maße von einem mal einem Meter am Boden, beziehungsweise einem mal drei Meter in der Dusche konnten wir diesem Wunsch gerecht werden“, so Ghanai. Die Keramikfliesen von Kerlite, in einem warmen Sandton („Via Tornabuoni"), sind gerade einmal drei Millimeter dick. „Die Fliesen haben eine wunderbare matte Oberfläche und wirken fast wie eine natürliche Spacheltechnik“, so der Innenarchitekt. Der schlammfarbene Wandanstrich von Keimfarben ist perfekt auf den Fliesenton abgestimmt.

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Die Wanne von Domovari ist aus mattweißem Mineralwerkstoff gefertigt und sitzt passgenau zwischen den Wänden. Raffiniert: Durch die beleuchtete Fuge am Boden scheint sie zu schweben. In den Wandnischen hat der Eigentümer ein paar wohnliche Accessoires platziert.

Armaturen: Dornbracht

Links neben der Badtür gelangt man in die bodengleiche Dusche, deren Form durch den Einbau für Toilette und Bidet (rechts davon) mitbestimmt wird. Die Dusche mit leichtem Gefälle ist so lang, dass Duschvorhang oder Glastrennwand nicht nötig sind. Eine gemauerte Duschbank bietet noch mehr Wellness-Feeling. „Funktional wie ästhetisch eine interessante Raumaufteilung“, sagt Ghanai.

Strahler an der abgehängten Decke und eine dahinter eingesetzte Lichtvoute tauchen die bodengleiche Dusche in sanftes Licht.

Heizkörper: Bemm; Armaturen: Dornbracht

Der maßgefertigte Waschtisch, den Ghanai selbst entworfen hat, greift über die Badewanne. Wie die Wanne besteht auch der Waschtisch aus mattweißem Mineralwerkstoff. „Die Bügel daran habe ich vom Schlosser anfertigen lassen. Mit ihnen kann man nicht nur die Schublade öffnen, auch ein kleines Handtuch kann man gut dranhängen“, so Ghanai.

Rechts neben dem Waschtisch (nicht im Bild) gibt es noch eine flächenbündige Tür, hinter der sich Waschmaschine und Trockner verstecken.

Pendelleuchten: Jackie O, Catellani & Smith; Deckenspots: Philips

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