Ramponierten Rasen nachsäen: So wird die Wiese wieder grün
Ihr Rasen sieht mitgenommen und ramponiert aus? Keine Panik! Nachsäen hilft dem Grün. Wie Sie dabei vorgehen…
Thomas Helbing
5. September 2018
Editor Houzz Deutschland
Braungebrannt wie wir – so zeigt sich der Rasen in vielen Gärten nach dem Sommer. Nein, Sie müssen nicht gleich alles umgraben. Retten können Sie die Wiese mit einer ausgiebigen Rasenpflege.
Oft reicht schon ein ergiebiger Regenschauer damit die Wiese wieder grünt. Wo sich nichts tut und große Lücken im Rasen ergeben haben, können Sie jetzt nachsäen. Der September ist eine optimale Zeit für die Nachsaat: Noch ist es warm genug, sodass die Grassamen keimen und wachsen können.
Oft reicht schon ein ergiebiger Regenschauer damit die Wiese wieder grünt. Wo sich nichts tut und große Lücken im Rasen ergeben haben, können Sie jetzt nachsäen. Der September ist eine optimale Zeit für die Nachsaat: Noch ist es warm genug, sodass die Grassamen keimen und wachsen können.
So zeigen sich derzeit viele Rasenflächen im Garten: verbrannt, teilweise mit Lücken
So gehen Sie beim Nachsäen am besten vor:
So gehen Sie beim Nachsäen am besten vor:
- Mähen Sie den Rasen kurz (nur bei trockenem Wetter). Mähgut harken Sie mit einem Rechen zusammen. So bekommt ihre Rasenfläche nicht nur eine wohltuende Streicheleinheit, sie schaffen auch kleine Furchen, in die sich die neuen Rasensamen betten können. Sie können den Boden zusätzlich mit einer Igelwalze bearbeiten, damit die Samen besser aufgenommen werden. Vertikutieren ist eher kontraproduktiv. Diese Prozedur stresst den ohnehin ramponierten Rasen noch mehr und ist unnötig.
- Jetzt geht’s ans Rasen-Aussäen. Empfehlenswert ist eine raschwüchsige Grassorte, zum Beispiel das deutsche Weidelgras (Lolium perenne). Solche Sorten wachsen schneller, als es eine normale Saatgutmischung leisten könnte. Pro Quadratmeter Rasenfläche sollten Sie circa 20 Gramm Samen kreuz und quer gleichmäßig verstreuen. Ob Sie dafür die Hand oder einen Streuwagen benutzen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig für die erfolgreiche Keimung ist der Erdkontakt der Samen, der durch Walzen oder Festtreten erreicht wird.
- Nach dem Aussäen muss gewässert werden, damit die Keimlinge nicht austrocknen. Bleibt es dauerhaft trocken, windig oder fällt kein Regen, müssen Sie sogar zweimal täglich gießen. Gießen Sie morgens oder abends, um Verdunstung zu vermeiden. Benutzen Sie eine Tröpfchenbewässerung anstelle von Sprinklern. Nach circa vier Wochen hat sich der junge Rasen ausgebildet. Dann kann auch das erste Mal gemäht werden.
- Beim ersten Mähen nicht auf einmal auf die gewünschte Höhe schneiden. Sondern bei einem ersten Mähvorgang auf ungefähr zwei Drittel der Grashöhe kürzen, den zweiten Schnitt (auf etwa drei bis vier Zentimeter) erst nach einigen Tagen ausführen. Aufwendig, aber klug. Denn durch das zweimalige Mähen gibt man den unteren Rasengräsern Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Nach dem ersten Mähen kann auch ein stickstoffhaltiger Langzeitdünger aufgebracht werden. Das fördert das Wachstum, und der nachgesäte sowie der ursprüngliche Rasen werden schön dicht. Am besten düngen Sie an einem regnerischen Tag. Düngen Sie ausreichend, aber überdüngen Sie nicht. Rasen braucht zum Gedeihen – wie alle Pflanzen – ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor, Kalium und den Spurenelementen.
Tipp: Wem das Nachsäen von Rasen zu aufwendig ist, der kann die kahlen Stellen im Rasen mit Rollrasen reparieren. Das ist besonders bei kleinen Lücken empfehlenswert. Einfach die entsprechende Fläche mit einem Spaten ausstechen, mit Rollrasen ersetzen, fest antreten und das Gießen nicht vergessen.
Oder Sie überlegen gleich, ob Sie einen Teil Ihrer Rasenfläche dauerhaft umgestalten. Denn nachhaltig sind üppige Rasenfläche nicht: „Schöner Rasen braucht viel Wasser, um gut zu wachsen. Falls es nicht regnet, muss man mit einer Bewässerung nachhelfen“, schreibt Gartenexpertin Anja Winnes in einem Artikel zum Xeriscaping. Winnes rät, Rasen nur dort anzulegen, wo er sinnvoll ist, z. B. zum Spielen und Sonnen.
Wie retten Sie Ihren Rasen? Verraten Sie anderen Houzzern Ihre Tipps in den Kommentaren!
Oder Sie überlegen gleich, ob Sie einen Teil Ihrer Rasenfläche dauerhaft umgestalten. Denn nachhaltig sind üppige Rasenfläche nicht: „Schöner Rasen braucht viel Wasser, um gut zu wachsen. Falls es nicht regnet, muss man mit einer Bewässerung nachhelfen“, schreibt Gartenexpertin Anja Winnes in einem Artikel zum Xeriscaping. Winnes rät, Rasen nur dort anzulegen, wo er sinnvoll ist, z. B. zum Spielen und Sonnen.
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Wir haben unseren Rasen dieses Jahr einmal gemäht (Mai) und seither nicht mehr. Wenn man das Gras wachsen lässt, dann sät er sich von ganz alleine aus. Und wenn die Halme länger sind, dann macht ihm auch die Trockenheit nicht soviel aus. Englischer Rasen ist für'n Arsch. Wir haben Igel, Bienen, Molche, das ist viel geiler als englischer Rasen.
Linus Reimann-Kaißer spricht mir aus dem Herzen. Ich bin genauso verfahren. Und sein Kommentar zu Igel, Bienen, Molche … erfreut mein Herz. Es gibt doch noch vernünftige Menschen auf dieser Welt - hoffentlich werden es immer mehr. Wenn die Umwelt kaputt geht, nützt uns auch ein perfekter englischer Rasen nichts mehr.
@Heidemarie Fischer: Stimmt, lediglich die Fäkalsprache erfreut mein Herz weniger als die inhaltliche Bedeutung...