Recycelte Häuser & autofreie Städte: So bauen wir in Zukunft
Welche Lösungen die Architektur auf die drängendsten Probleme des Bauens bietet, erfahren wir von drei Architekten
Wohin wird die Architektur uns in den kommenden Jahren führen? Welche Trends werden den privaten Bausektor beeinflussen? Diese Fragen haben wir drei Architekten gestellt: Gonzalo Pardo, der zudem als außerordentlicher Professor für Architekturprojekte an der Technischen Universität Madrid tätig ist, Guillermo López vom Architekturbüro MAIO mit Büros in New York und Barcelona sowie der Mailänder Architektin Manuela Fernández Langenegger. Sie haben mit uns über Nachhaltigkeit, Zusammenleben und öffentliche Räume gesprochen.
Im Bild: Ein Haus für drei Generationen in Cádiz, Spanien. Aus Budgetgründen war es notwendig, die bebaute Oberfläche zu verkleinern und über Materialalternativen nachzudenken. Herausgekommen ist ein Mix aus Thermoton, Korbweide und Stahlbeton
So ist etwa im Hinblick auf Bautechniken ein gesteigertes Bewusstsein zu erkennen. „Wir betrachten Architekturprojekte nun häufiger aus dem Blickwinkel der Thermodynamik und versuchen, den Energieverbrauch zu senken“, sagt Pardo. Neue Gebäude werden über Wassersparsysteme, energieeffiziente Geräte und eine bessere Wärmedämmung verfügen. Pardo: „Es werden Methoden einbezogen, die auf einem Verständnis von elementaren Faktoren wie Sonnenlicht und Windrichtung beruhen.“
► Finden Sie hier einen Architekten für zukunftweisendes Bauen
So ist etwa im Hinblick auf Bautechniken ein gesteigertes Bewusstsein zu erkennen. „Wir betrachten Architekturprojekte nun häufiger aus dem Blickwinkel der Thermodynamik und versuchen, den Energieverbrauch zu senken“, sagt Pardo. Neue Gebäude werden über Wassersparsysteme, energieeffiziente Geräte und eine bessere Wärmedämmung verfügen. Pardo: „Es werden Methoden einbezogen, die auf einem Verständnis von elementaren Faktoren wie Sonnenlicht und Windrichtung beruhen.“
► Finden Sie hier einen Architekten für zukunftweisendes Bauen
Im Bild: Ein ehemalige Pferdestall wurde ausgemistet und zum Gästehaus umgebaut. Alte Stalltüren und -wände blieben, Pferdetränken wurden zu Waschbecken, Anbinderinge zu Handtuchhaltern. Die Gesamtkosten für den kompletten Umbau und die Sanierung konnten auf 188.000 Euro minimiert werden. Mehr zum Projekt erfahren Sie hier
2. Recyceln und wiederverwenden: Design nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip
Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft werden ebenfalls zunehmend in die Architektur mit eingebracht. Das Ziel ist, dadurch die Umweltbelastung durch das Bauen zu reduzieren. Bislang wurde beim Bau ein lineares Modell verfolgt: produzieren, bauen, nutzen und wegwerfen bzw. abreißen. Dies verursachte einen hohen Verbrauch von Energie und natürlicher Ressourcen und eine gewaltige Abfallproduktion, die zwischen einem Drittel und der Hälfte der Feststoffabfälle in den Industrieländern ausmachte.
Die Kreislaufwirtschaft verfährt nach einem Modell, das auf dem Cradle-to-Cradle-Design (C2C) beruht. „Das Grundprinzip dieses Modells ist, dass alles, was als Abfall zählt, genutzt und wiederverwendet wird“, erklärt Pardo, „und dass in jeder Bauphase Ressourcen effizient genutzt werden.“
2. Recyceln und wiederverwenden: Design nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip
Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft werden ebenfalls zunehmend in die Architektur mit eingebracht. Das Ziel ist, dadurch die Umweltbelastung durch das Bauen zu reduzieren. Bislang wurde beim Bau ein lineares Modell verfolgt: produzieren, bauen, nutzen und wegwerfen bzw. abreißen. Dies verursachte einen hohen Verbrauch von Energie und natürlicher Ressourcen und eine gewaltige Abfallproduktion, die zwischen einem Drittel und der Hälfte der Feststoffabfälle in den Industrieländern ausmachte.
Die Kreislaufwirtschaft verfährt nach einem Modell, das auf dem Cradle-to-Cradle-Design (C2C) beruht. „Das Grundprinzip dieses Modells ist, dass alles, was als Abfall zählt, genutzt und wiederverwendet wird“, erklärt Pardo, „und dass in jeder Bauphase Ressourcen effizient genutzt werden.“
Im Bild: Ein ehemals offener Raum wurde mit Platten aus recyceltem OSB-Holz aufgeteilt, besser strukturiert und zum Wohnraum umfunktioniert
Viele Hersteller bieten bereits Baustoffe mit einem zirkulären Lebenszyklus an: Lacke oder Beschichtungen, die aus recycelten Materialien wie Reifen oder Glas produziert werden, Dämmplatten, die aus Korkschrot bestehen, oder Materialien, die aus Zellstoffabfällen aus der Papierindustrie hergestellt werden. Wenn man bei Bauprojekten natürliche Materialien wie Stroh oder Lehmziegel verwendet, wird zudem weniger Abfall produziert, da sie recycelt und wiederverwendet werden können. Dies bedeutet einen geringeren Verbrauch von Energie und Ressourcen.
Das könnte Sie auch interessieren:
► Auf Achse: Ein Zuhause zum Mitnehmen
► Wohnen im Containerhaus: Das günstige Eigenheim ist im Kommen
► Wie einfach kann man leben? Über Wohnglück auf 10 Quadratmeter
Viele Hersteller bieten bereits Baustoffe mit einem zirkulären Lebenszyklus an: Lacke oder Beschichtungen, die aus recycelten Materialien wie Reifen oder Glas produziert werden, Dämmplatten, die aus Korkschrot bestehen, oder Materialien, die aus Zellstoffabfällen aus der Papierindustrie hergestellt werden. Wenn man bei Bauprojekten natürliche Materialien wie Stroh oder Lehmziegel verwendet, wird zudem weniger Abfall produziert, da sie recycelt und wiederverwendet werden können. Dies bedeutet einen geringeren Verbrauch von Energie und Ressourcen.
Das könnte Sie auch interessieren:
► Auf Achse: Ein Zuhause zum Mitnehmen
► Wohnen im Containerhaus: Das günstige Eigenheim ist im Kommen
► Wie einfach kann man leben? Über Wohnglück auf 10 Quadratmeter
Im Bild: Dieses Gebäude im spanischen Gebirge war eine Ruine. Das Architekturbüro Ábaton und das Interior-Team von Batavia bauten es wieder auf. Wie die Verwandlung gelang, lesen Sie hier
3. Lieber renovieren statt abreißen
Alte oder ungenutzte Gebäude können in avantgardistische Strukturen verwandelt, neu belebt oder in moderne Wohnhäuser umgebaut werden. Dieses Jahr sehen wir, dass das Prinzip des Recyclings immer häufiger bei Gebäudesanierungen zum Einsatz kommt. „Als Antwort auf die Wirtschaftskrise gewinnen Sanierungsrichtlinien immer mehr Zustimmung“, sagt Pardo. „In vielen Fällen ist der Grund hierfür finanzieller Natur. Anstatt ein neues Haus zu kaufen, entschließen sich die Menschen, das Haus, das sie bereits besitzen, zu renovieren.“
In einer Gesellschaft, in der Dinge üblicherweise eher entsorgt als erhalten oder umgewandelt werden, bedeutet dieser Sinneswandel eine doppelte Herausforderung für Architekten. Die Wiederverwendung von Räumen erfordert nicht nur, dass Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten zur Tradition werden, sondern auch den Anspruch, die Gebäude aufzuwerten und sie an moderne Bedürfnisse anzupassen.
3. Lieber renovieren statt abreißen
Alte oder ungenutzte Gebäude können in avantgardistische Strukturen verwandelt, neu belebt oder in moderne Wohnhäuser umgebaut werden. Dieses Jahr sehen wir, dass das Prinzip des Recyclings immer häufiger bei Gebäudesanierungen zum Einsatz kommt. „Als Antwort auf die Wirtschaftskrise gewinnen Sanierungsrichtlinien immer mehr Zustimmung“, sagt Pardo. „In vielen Fällen ist der Grund hierfür finanzieller Natur. Anstatt ein neues Haus zu kaufen, entschließen sich die Menschen, das Haus, das sie bereits besitzen, zu renovieren.“
In einer Gesellschaft, in der Dinge üblicherweise eher entsorgt als erhalten oder umgewandelt werden, bedeutet dieser Sinneswandel eine doppelte Herausforderung für Architekten. Die Wiederverwendung von Räumen erfordert nicht nur, dass Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten zur Tradition werden, sondern auch den Anspruch, die Gebäude aufzuwerten und sie an moderne Bedürfnisse anzupassen.
Im Bild: Ein Haus mit Wurzeln. Auf einem schwierigen Grundstück bei Stuttgart baute die Architektin Elanandez familiengerecht um einen Garten herum, grub das Haus regelrecht in die Landschaft ein. Der vorhandene Baumbestand konnte so erhalten werden. Mehr dazu lesen Sie hier
Die Mailänder Architektin Manuela Fernández Langenegger definiert die Renovierung als einen Weg, das Bauen aus einer ökologischen und nachhaltigen Perspektive zu betrachten. „Es bleibt nicht mehr viel Platz übrig und wir werden uns zudem immer bewusster darüber, wie wertvoll ein Stück unbebautes Land ist“, erklärt sie. „In Deutschland verfolgt man zum Beispiel die Strategie, einen bereits bebauten Raum zu verdichten anstatt ihn zu erweitern, die Parameter für bebaubare Räume zu verändern, Räume neu einzuordnen oder mehr kleinere Häuser zu bauen“, berichtet Fernández Langenegger, die einige Jahre in Stuttgart gelebt hat.
Die Mailänder Architektin Manuela Fernández Langenegger definiert die Renovierung als einen Weg, das Bauen aus einer ökologischen und nachhaltigen Perspektive zu betrachten. „Es bleibt nicht mehr viel Platz übrig und wir werden uns zudem immer bewusster darüber, wie wertvoll ein Stück unbebautes Land ist“, erklärt sie. „In Deutschland verfolgt man zum Beispiel die Strategie, einen bereits bebauten Raum zu verdichten anstatt ihn zu erweitern, die Parameter für bebaubare Räume zu verändern, Räume neu einzuordnen oder mehr kleinere Häuser zu bauen“, berichtet Fernández Langenegger, die einige Jahre in Stuttgart gelebt hat.
Im Bild: Ein Haus in Nordspanien bauten Edra Architekten ausschließlich mit Materialien aus der Umgebung: Ton, Lehm, Kiefernholz, Stroh und Schilf. Bei Verwendung lokaler Materialien ist die Energiebilanz gering, die Umweltbelastung fast null, das Bauen und Leben darin extrem gesund
4. Fokus auf das Regionale: Zurück zu traditionellen Baustilen
Neben dem Einsatz industriell gefertigter Materialien und industrieller Technik gewinnen Bauweisen, die auf regionalen Traditionen und Ressourcen beruhen, immer mehr an Beliebtheit. „Köche reden von ‚Zero KM Food‘, also der Idee, Produkte direkt von regionalen Herstellen in einem Radius von 100 Kilometern zu beziehen“, stellt Pardo fest „Und Architekten haben ihre eigene Interpretation von dieser Idee entwickelt. Heutzutage ist es unvorstellbar, ein Projekt vorzulegen, das die Herkunft der Materialien und die mittel- beziehungsweise langfristige ökologische Zukunft des Baugeländes nicht berücksichtigt.“
4. Fokus auf das Regionale: Zurück zu traditionellen Baustilen
Neben dem Einsatz industriell gefertigter Materialien und industrieller Technik gewinnen Bauweisen, die auf regionalen Traditionen und Ressourcen beruhen, immer mehr an Beliebtheit. „Köche reden von ‚Zero KM Food‘, also der Idee, Produkte direkt von regionalen Herstellen in einem Radius von 100 Kilometern zu beziehen“, stellt Pardo fest „Und Architekten haben ihre eigene Interpretation von dieser Idee entwickelt. Heutzutage ist es unvorstellbar, ein Projekt vorzulegen, das die Herkunft der Materialien und die mittel- beziehungsweise langfristige ökologische Zukunft des Baugeländes nicht berücksichtigt.“
Im Bild: Das kleine zweigeschossige Wohnhaus wurde kostengünstig und mit ökologischen Baustoffen in sechs Monaten Bauzeit realisiert. Der vorgefertigte Holzbau ließ Architekt Franz Volhard mit Lehm ausfachen
„Diese Rückkehr zur Tradition und zu regionalen Ressourcen wurde hauptsächlich durch die Wirtschaftskrise herbeigeführt. Und wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ist diese Rückkehr eine Reaktion auf die Globalisierung”, sagt Langenegger.
„Diese Rückkehr zur Tradition und zu regionalen Ressourcen wurde hauptsächlich durch die Wirtschaftskrise herbeigeführt. Und wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ist diese Rückkehr eine Reaktion auf die Globalisierung”, sagt Langenegger.
5. Inklusive Architektur
Die Architektur sollte eine soziale Funktion erfüllen und sich an die Bedürfnisse aller anpassen. „Unter den jüngsten Architekten herrscht ein starkes Bewusstsein für Probleme, denen ältere Menschen begegnen. Das hohe Alter, die eingeschränkte Mobilität und andere Faktoren, wie zum Beispiel ein verschlechtertes Sehvermögen oder Einsamkeit, stellen die Architektur vor neue Herausforderungen”, erklärt Pardo.
Die Architektur sollte eine soziale Funktion erfüllen und sich an die Bedürfnisse aller anpassen. „Unter den jüngsten Architekten herrscht ein starkes Bewusstsein für Probleme, denen ältere Menschen begegnen. Das hohe Alter, die eingeschränkte Mobilität und andere Faktoren, wie zum Beispiel ein verschlechtertes Sehvermögen oder Einsamkeit, stellen die Architektur vor neue Herausforderungen”, erklärt Pardo.
Im Bild: Ein Co-Housing-Projekt im amerikanischen Portland, Oregon. Fünf Stadthäuser gruppieren sich um einen Garten so, dass Licht und Energie effizient genutzt werden sowie das Gemeinschaftsgefühlt mit gemeinsam genutzten Flächen gestärkt wird. Alle Gebäude sind nach Passivhausstandard gebaut
Inklusive Architektur bedeutet mehr als eine universelle Barrierefreiheit und die Abschaffung von architektonischen Hürden. Es bedeutet, eine offene Umgebung zu schaffen, die in der Lage ist, sich an die verschiedenen Bedürfnisse und Einschränkungen anzupassen, die eine Person erfahren kann. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist es nötig, unterschiedliche Räume für Erwachsene, Senioren, Eltern, Babys und Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu entwerfen, aber auch Räume zu schaffen, die den Austausch anregen.
Inklusive Architektur bedeutet mehr als eine universelle Barrierefreiheit und die Abschaffung von architektonischen Hürden. Es bedeutet, eine offene Umgebung zu schaffen, die in der Lage ist, sich an die verschiedenen Bedürfnisse und Einschränkungen anzupassen, die eine Person erfahren kann. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist es nötig, unterschiedliche Räume für Erwachsene, Senioren, Eltern, Babys und Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu entwerfen, aber auch Räume zu schaffen, die den Austausch anregen.
Im Bild: Auf diesem umgebauten Dachboden in Madrid fließen die Räume ineinander, die einzigen zwei Türen sind die zur Wohnung und zum Bad. Sofort ins Auge sticht das rote Hochglanzmöbel, welches sich im Zickzack durch den offenen Wohnraum schlängelt, Küche, Raumtrenner und Bibliothek zugleich ist
6. Emotionale Architektur und der Wert von Qualität statt Quantität
Der neue Luxus in der Architektur wird weniger über die Quadratmeteranzahl als zunehmend über die Qualität des Raums definiert. Mit den steigenden Wohnkosten und dem zunehmenden Zulauf von Menschen in die Großstädte muss die Wohnarchitektur Lösungen für kleine Räume und geringe Budgets bieten. „Ursprünglich war Luxus stets mit dem materiellen Aspekt der Architektur verknüpft“, erinnert sich Pardo. „Glücklicherweise hat sich diese Idee auf die Variablen Atmosphäre, Raum, Flexibilität und Optimierbarkeit verlagert.“
6. Emotionale Architektur und der Wert von Qualität statt Quantität
Der neue Luxus in der Architektur wird weniger über die Quadratmeteranzahl als zunehmend über die Qualität des Raums definiert. Mit den steigenden Wohnkosten und dem zunehmenden Zulauf von Menschen in die Großstädte muss die Wohnarchitektur Lösungen für kleine Räume und geringe Budgets bieten. „Ursprünglich war Luxus stets mit dem materiellen Aspekt der Architektur verknüpft“, erinnert sich Pardo. „Glücklicherweise hat sich diese Idee auf die Variablen Atmosphäre, Raum, Flexibilität und Optimierbarkeit verlagert.“
Der Lebensstil von jüngeren Generationen, die Flexibilität und Erfahrungen schätzen, wird die Architektur dahingehend beeinflussen, dass wandlungsfähige, offene Räume geschaffen werden, die sich an unterschiedliche Lebenssituationen anpassen können. Im Gegenzug wird eine angenehme Umgebung geschaffen. Dies bedeutet, dass auch kleine Häuser ein hohes Maß an Komfort und Funktionalität bieten können.
7. Öffentliche Räume zurückgewinnen
Im 20. Jahrhundert war die private Nutzung von Autos für die Stadtentwicklung ein zentraler Punkt. Im 21. Jahrhundert wächst jedoch das Bestreben nach der Rückgewinnung des öffentlichen Raums. „Wir können dies in vielen neuen Richtlinien des öffentlichen Personennahverkehrs in den Städten feststellen“, erklärt Pardo. „Das Auto wird aus dem Zentrum verbannt, um öffentliche Räume für Menschen zurückzugewinnen.“
Guillermo López, Architekt und Mitbegründer des MAIO-Architekturbüros, bestätigt diese Ansicht: „Der kulturelle, soziale und technologische Wandel sowie Veränderungen, die sich auf Fortschritte in der Infrastruktur und im Transport beziehen, ermuntern dazu, die Art der Stadtentwicklung zu überdenken und neue Lösungen vorzuschlagen, die auf pragmatischen Analysen beruhen und Klischees vermeiden.“
Im 20. Jahrhundert war die private Nutzung von Autos für die Stadtentwicklung ein zentraler Punkt. Im 21. Jahrhundert wächst jedoch das Bestreben nach der Rückgewinnung des öffentlichen Raums. „Wir können dies in vielen neuen Richtlinien des öffentlichen Personennahverkehrs in den Städten feststellen“, erklärt Pardo. „Das Auto wird aus dem Zentrum verbannt, um öffentliche Räume für Menschen zurückzugewinnen.“
Guillermo López, Architekt und Mitbegründer des MAIO-Architekturbüros, bestätigt diese Ansicht: „Der kulturelle, soziale und technologische Wandel sowie Veränderungen, die sich auf Fortschritte in der Infrastruktur und im Transport beziehen, ermuntern dazu, die Art der Stadtentwicklung zu überdenken und neue Lösungen vorzuschlagen, die auf pragmatischen Analysen beruhen und Klischees vermeiden.“
„Immer mehr Gebäude werden mit Gemeinschaftsräumen und kollektiven Haushaltsbereichen entworfen, etwa Küchen, Kinderbetreuung oder Waschküchen“, so López. „Diese Modelle sollen Nachbarn einander näher bringen und die Kommunikation, Sozialisierung und zunehmend profitable Räume fördern.“ Die Herausforderung für die Architektur liegt darin, städtische Räume zu entwerfen, die für das Zusammenleben und die Freizeit gedacht sind und in denen man spazieren gehen, spielen oder einfach die frische Luft genießen kann.
Was denken Sie, wie sich das Bauen und unser Wohnen künftig verändern wird? Oder soll alles so bleiben, wie es ist? Kommentieren Sie!
Was denken Sie, wie sich das Bauen und unser Wohnen künftig verändern wird? Oder soll alles so bleiben, wie es ist? Kommentieren Sie!
Der Klimawandel ist aktuell eine der bedeutendsten und dringlichsten Herausforderungen für die Gesellschaft und natürlich auch für die Architektur. Neueren europäische Richtlinien zufolge dürfen ab dem Jahr 2020 in Europa nur noch Häuser gebaut werden, die nahezu keine Energie mehr verbrauchen. „Obwohl sich in der Architektur erst spät ein Bewusstsein für ‚grüne‘ Themen entwickelt hat, werden hier inzwischen Maßnahmen ergriffen, die einen Teil zu einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen“, so Pardo.