Für Profis
Renovierungsausgaben für Küche & Bad explodieren
Deutsche Houzz-User:innen investierten mehr denn je ins Renovieren. Zwei Profis erklären die Gründe
Die nackten Fakten. Auf 17.000 Euro belaufen sich die mittleren Renovierungsausgaben für Küchen deutscher Eigentümer:innen im Jahr 2020. Das bedeutet: 50 Prozent der Renovierenden gaben mehr als 17.000 Euro aus, 50 Prozent investierten weniger als 17.000 Euro, somit ein Anstieg um 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 (10.000 Euro).
Noch beeindruckender stieg der Zentralwert bei Badrenovierungen: von 6.570 Euro (2019) um 122 Prozent auf 15.000 Euro (2020). Der Zentralwert für Renovierungen insgesamt stieg um 18 Prozent von 17.000 Euro (2019) auf 20.000 Euro (2020). Die Ergebnisse basieren auf der aktuellen Houzz & Home Studie 2021.
Noch beeindruckender stieg der Zentralwert bei Badrenovierungen: von 6.570 Euro (2019) um 122 Prozent auf 15.000 Euro (2020). Der Zentralwert für Renovierungen insgesamt stieg um 18 Prozent von 17.000 Euro (2019) auf 20.000 Euro (2020). Die Ergebnisse basieren auf der aktuellen Houzz & Home Studie 2021.
Corona-Booster? Doch erklärt das allein die explodierenden Investitionen für Bad- und Küchenrenovierungen? Schließlich war bei der Umfrage im Jahr 2018 mit 30 Prozent die Renovierungsbereitschaft sogar noch höher (in der Studie im Jahr 2019 wurde diese Frage nicht beantwortet).
Für Experte Maier gibt es mehrere Gründe, die für die Ausgabensteigerungen verantwortlich sind und primär mit der Corona-Pandemie zusammenhängen: „Alle waren plötzlich zu Hause und hatten Zeit zu erkennen, was gemacht werden muss.“ Dem stimmt Anja Kirchgäßner von Rolf Kirchgäßner GmbH, spezialisiert auf Badsanierungen und -planungen, zu: „Das ist alles ganz klar coronabedingt. Die Leute haben sich ihr Zuhause gemütlich gemacht.“
Für Experte Maier gibt es mehrere Gründe, die für die Ausgabensteigerungen verantwortlich sind und primär mit der Corona-Pandemie zusammenhängen: „Alle waren plötzlich zu Hause und hatten Zeit zu erkennen, was gemacht werden muss.“ Dem stimmt Anja Kirchgäßner von Rolf Kirchgäßner GmbH, spezialisiert auf Badsanierungen und -planungen, zu: „Das ist alles ganz klar coronabedingt. Die Leute haben sich ihr Zuhause gemütlich gemacht.“
Maier und Kirchgäßner stimmen überein, dass sich die Prioritäten für Investitionen verschoben haben. „Plötzlich war Geld übrig, weil Reisen und andere Aktivitäten nicht möglich waren. Das haben sie ins Haus gesteckt“, erklärt Maier. Zudem war die coronabedingte Mehrwertsteuersenkung für viele reizvoll. „Oktober, November und Dezember 2020 waren die besten Monate seit langer Zeit für uns. Alle wollten noch von der Senkung profitieren“, laut Maier.
Kirchgäßner bringt es konkreter auf den Punkt und macht es gar nicht unbedingt an Corona fest: „Die Leute stecken ihr Geld lieber in die vier Wände, statt auf der Bank dafür keine Zinsen zu bekommen oder sogar Strafzinsen zahlen zu müssen.“
Kirchgäßner bringt es konkreter auf den Punkt und macht es gar nicht unbedingt an Corona fest: „Die Leute stecken ihr Geld lieber in die vier Wände, statt auf der Bank dafür keine Zinsen zu bekommen oder sogar Strafzinsen zahlen zu müssen.“
Förderungen befeuern Renovierungsprojekte. Nicht unwichtig: Die deutsche Regierung erhöhte die staatlichen Fördermittel für den barrierereduzierenden Badumbau im Jahr 2020. In 2021 wurden diese noch mal um 30 Millionen Euro auf insgesamt 130 Millionen erhöht.
„Das wirkte sich insbesondere auf die erste Hälfte dieses Jahres aus. Dann war der Topf leer und die anderen Interessenten enttäuscht“, berichtet Kirchgäßner. „Wir hoffen nun auf einen neuen Topf nach den Koalitionsverhandlungen.“
Also Negativtrend für 2021? „Wir sehen eindeutig einen nachhaltigen Effekt auch in diesem Jahr“, so Maier. „Das Auftragsvolumen ist nach wie vor hoch. Der Fokus, Geld auszugeben, hat sich bei vielen verändert.“
Haben Sie ähnliche Beobachtungen gemacht bezüglich Renovierungsausgaben? Berichten Sie gerne in den Kommentaren davon.
„Das wirkte sich insbesondere auf die erste Hälfte dieses Jahres aus. Dann war der Topf leer und die anderen Interessenten enttäuscht“, berichtet Kirchgäßner. „Wir hoffen nun auf einen neuen Topf nach den Koalitionsverhandlungen.“
Also Negativtrend für 2021? „Wir sehen eindeutig einen nachhaltigen Effekt auch in diesem Jahr“, so Maier. „Das Auftragsvolumen ist nach wie vor hoch. Der Fokus, Geld auszugeben, hat sich bei vielen verändert.“
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Zu den beliebtesten Renovierungsobjekten in der Küche zählen laut Studie: Küchenschränke, Wände, Beleuchtung und Arbeitsplatten. Ausschlaggebend für Renovierungen sind unter anderem Kostenfragen. Auf die Frage „Warum haben Sie renoviert?“ antworteten fast ein Viertel (23 Prozent) aller Befragten: „Renovieren war günstiger.“