Rosa, Hygge… Welche Wohntrends der 2010er-Jahre werden bleiben?
Ein neues Design-Jahrzehnt hat begonnen. Zeit, die Überlebenschancen der wichtigsten Trends der alten Dekade zu checken
Thomas Helbing
28. Februar 2020
Editor Houzz Deutschland
Die 2010er-Jahre waren eindeutig davon geprägt, uns besser einzurichten – auch dank Houzz. In den letzten zehn Jahren konnten Sie dank der Houzz-Community viele Ideen für die Gestaltung Ihrer Räume sammeln. Wir haben die beliebtesten Wohntrends, die entweder in den 2010er-Jahren entstanden sind oder im Laufe des Jahrzehnts immer stärker wurden unter die Lupe genommen. Welchen Trends sollten wir nachtrauern? Und welche dürfen unsere Mitbewohner bleiben und haben das Potenzial zum Klassiker?
Schauen Sie sich die Trends an. Von welchen möchten Sie in den 2020er-Jahren mehr sehen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.
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1. Rosa-Trend
Rosa zieht sich wie ein roter Faden durch die 2010er-Jahre – nicht nur im Interieur. Den Anfang machten Luxusjuweliere wie Piaget, die zu Beginn des Jahrzehnts das fast in Vergessenheit geratene Roségold wiederentdeckten. Die Modewelt und andere Industrien zogen nach, darunter Apple mit seinem iPhone 6s in Roségold. Den endgültigen Ritterschlag bekam die liebliche Farbe, nachdem das Pantone Color Institute pastelliges Zartrosa („Rose Quartz“) zusammen mit einem sanften Hellblau („Serenity“) zur Farbe des Jahres 2016 erklärte.
Rosa zieht sich wie ein roter Faden durch die 2010er-Jahre – nicht nur im Interieur. Den Anfang machten Luxusjuweliere wie Piaget, die zu Beginn des Jahrzehnts das fast in Vergessenheit geratene Roségold wiederentdeckten. Die Modewelt und andere Industrien zogen nach, darunter Apple mit seinem iPhone 6s in Roségold. Den endgültigen Ritterschlag bekam die liebliche Farbe, nachdem das Pantone Color Institute pastelliges Zartrosa („Rose Quartz“) zusammen mit einem sanften Hellblau („Serenity“) zur Farbe des Jahres 2016 erklärte.
Potenzial zum Klassiker? Ja! So leicht lässt die Generation der in den 80er-Jahren und in der ersten Hälfte der 90er-Jahre Geborenen ihr heiß geliebtes Millennial Pink nicht gehen. Schließlich ist Rosa so populär, weil es immer frisch und frühlingshaft wirkt und, je nachdem womit die Farbe kombiniert wird, vielfältige Stimmungen kreieren kann. Aber: Neben Rosa werden intensive und warme Rot- und Orangetöne unsere Räume in den nächsten Jahren dominieren. So jedenfalls die aktuellen Farbstimmungen auf den Designmessen imm und Maison&Objet.
2. Smart-Home-Trend
Die Tage, in denen digitale Technik höchstens in Form eines klobigen, im Arbeitszimmer versteckten, heimischen PCs in unserem Zuhause zu finden war, sind seit den 2010er-Jahren vorbei. Das vernetzte, voll automatisierte Zuhause und digitale Assistenten mit sprachgesteuerten Lautsprechern wie Amazon Echo und Google Home haben unsere Haushalte erobert. Viele fremdeln noch mit der neuen Technik und nutzen sie nur zaghaft (laut unserer aktuellen „Houzz & Home Studie“ planen nur 12 Prozent der Befragten den Einbau smarter Systeme in ihrem Zuhause). Für andere ist die Technik ein Segen, weil sie deren Wohn- und Lebenskomfort erhöht.
Die Tage, in denen digitale Technik höchstens in Form eines klobigen, im Arbeitszimmer versteckten, heimischen PCs in unserem Zuhause zu finden war, sind seit den 2010er-Jahren vorbei. Das vernetzte, voll automatisierte Zuhause und digitale Assistenten mit sprachgesteuerten Lautsprechern wie Amazon Echo und Google Home haben unsere Haushalte erobert. Viele fremdeln noch mit der neuen Technik und nutzen sie nur zaghaft (laut unserer aktuellen „Houzz & Home Studie“ planen nur 12 Prozent der Befragten den Einbau smarter Systeme in ihrem Zuhause). Für andere ist die Technik ein Segen, weil sie deren Wohn- und Lebenskomfort erhöht.
Potenzial zum Klassiker? Ja! Das vernetzte Zuhause steht erst am Anfang mit ganz viel Potenzial für mehr. Die Systeme werden sicherer, simpler zu bedienen sein und intuitiver. Vor allem für ältere Menschen wird Smart Home immer wichtiger und kann für Sicherheit sorgen. Smart-Home-Experte Kristan Klett aus Hamburg: „Ein Smart Home kann dazu dienen, im Alter das Leben im Eigenheim zu erleichtern. So kann man neben einem Panikmodus eine Inaktivitäts- oder Sturzüberwachung programmieren, indem Bewegungsmelder oder Sensoren mit dem Notruf kommunizieren. Nach einer Frist und nach einer ausbleibenden Bestätigung des Bewohners wird automatisch der Notarzt gerufen. Oder Regale und Schränke können sich automatisch drehen, das Aufsteigen auf Leitern entfällt.“ Damit könnten ältere Menschen länger im eigenen Zuhause wohnen bleiben.
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3. Kupfer-Trend
Die neue Kupferzeit! Den Startschuss dafür legte Tom Dixon bereits 2005 mit seiner kupferglänzenden Leuchte „Copper Shade“. Die leuchtete plötzlich überall rund um den Globus in Szene-Restaurants und -Bars, Hotels und im privaten Zuhause. Es dauerte nicht lange und plötzlich waren sämtliche Möbel und Wohnaccessoires mit Kupfer überzogen: Beistelltische, Regale, Vasen, Kerzenleuchter, Armaturen, Stuhlbeine, sogar Küchenfronten und -arbeitsplatten. Der Farbhersteller Dulux kürte Kupferorange zur Farbe des Jahres 2015. Die –natürlich! – besonders gut mit warmen Metallen wie Kupfer und Roségold harmoniert.
Die neue Kupferzeit! Den Startschuss dafür legte Tom Dixon bereits 2005 mit seiner kupferglänzenden Leuchte „Copper Shade“. Die leuchtete plötzlich überall rund um den Globus in Szene-Restaurants und -Bars, Hotels und im privaten Zuhause. Es dauerte nicht lange und plötzlich waren sämtliche Möbel und Wohnaccessoires mit Kupfer überzogen: Beistelltische, Regale, Vasen, Kerzenleuchter, Armaturen, Stuhlbeine, sogar Küchenfronten und -arbeitsplatten. Der Farbhersteller Dulux kürte Kupferorange zur Farbe des Jahres 2015. Die –natürlich! – besonders gut mit warmen Metallen wie Kupfer und Roségold harmoniert.
Potenzial zum Klassiker? Nein! Sie sind ein Fan von warmen Metalltönen in Ihrem Zuhause? Dann schauen Sie nach schönen, zeitlosen Stücken aus (gebürstetem) Messing und Gold, die gerade jetzt viele Interieurs schmücken.
4. Wohnküchen-Trend
Offene Wohnbereiche haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Man kann sogar sagen, dass die Wohnküche zur Regel geworden ist. Den Grundstein für den Trend legte Küchenproduzent Gerd Bulthaup bereits im Jahr 1984 mit seinem Konzept der „Lebensküche“: Weg vom kleinen, abgetrennten Raum, wo nur Essen zubereitet und Lebensmittel gelagert werden, hin zum Ort für Geselligkeit, wo Kochen Vergnügen bereitet. Allerdings zeigt ein Blick in Google Trends, dass es fast 30 Jahre gedauert hat, bis die Wohnküche massentauglich wurde. Erst seit 2010 sind Suchanfragen für Begriffe wie „Wohnküche“ und „offene Küche“ massiv angestiegen. Erklären lässt sich das Phänomen mit dem gestiegenen Wunsch nach mehr Gemeinschaft. Kochen, Essen, Entspannen – Leben! –, alles soll in einem Raum stattfinden. Ein weiteres Argument für die beliebte Wohnküche ist, dass durch offene Grundrisse kleine Häuser und Wohnungen heller und gefühlt großzügiger werden.
Offene Wohnbereiche haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Man kann sogar sagen, dass die Wohnküche zur Regel geworden ist. Den Grundstein für den Trend legte Küchenproduzent Gerd Bulthaup bereits im Jahr 1984 mit seinem Konzept der „Lebensküche“: Weg vom kleinen, abgetrennten Raum, wo nur Essen zubereitet und Lebensmittel gelagert werden, hin zum Ort für Geselligkeit, wo Kochen Vergnügen bereitet. Allerdings zeigt ein Blick in Google Trends, dass es fast 30 Jahre gedauert hat, bis die Wohnküche massentauglich wurde. Erst seit 2010 sind Suchanfragen für Begriffe wie „Wohnküche“ und „offene Küche“ massiv angestiegen. Erklären lässt sich das Phänomen mit dem gestiegenen Wunsch nach mehr Gemeinschaft. Kochen, Essen, Entspannen – Leben! –, alles soll in einem Raum stattfinden. Ein weiteres Argument für die beliebte Wohnküche ist, dass durch offene Grundrisse kleine Häuser und Wohnungen heller und gefühlt großzügiger werden.
Potenzial zum Klassiker? Ja! Offene Wohnbereiche gehören in der Houzz-Community zu den beliebtesten Themen. Suchanfragen zum Thema „Offene Küche“ stiegen auf Houzz seit 2018 um 43 Prozent. Eigenheimbesitzer können mittlerweile durch über eine halbe Million Wohnküchen-Ideen auf Houzz stöbern. Offene Grundrisse werden zum Standard. Was sich künftig ändern wird: eine gute Balance von Gemeinschaft und Rückzugsmöglichkeit. Das bedeutet nicht, dass wieder Wände eingezogen werden. Halboffene Lösungen (wie im Foto, Projekt von Ferrari Design 3.6.0), Zonen schaffen, Geräte und Lebensmittel in eine Butler’s Kitchen verbannen (Omas Speisekammer lässt grüßen) oder in Co-Cooking-Küchen innerhalb einer größeren Wohngemeinschaft gemeinsam kochen und essen, sind bereits reelle Lösungen. Fest steht: Unsere Häuser und Wohnungen werden sich weiterentwickeln. Und ein offener Wohnbereich wird auch in zehn Jahren noch dazugehören. Nur anders aussehen als heute.
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5. Urban-Jungle-Trend
Zimmerpflanzen und Kakteen galten mal als spießig, seit ein paar Jahren sind sie vor allem bei Großstädtern hip. Alle Arten von Zimmergrün tauchten in unseren Häusern auf – und vor allem in den sozialen Medien. Unter den It-Gewächsen: Die Geigen-Feige (Ficus lyrata) fand in vielen Wohnzimmern der „Plantfluencer“ ein Zuhause, ebenso wie die dekorativen Blätter des Fensterblatts (Monstera deliciosa, im Foto) und das zarte Laub einer baumelnden Perlenschnur (Senecio rowleyanus).
Zimmerpflanzen und Kakteen galten mal als spießig, seit ein paar Jahren sind sie vor allem bei Großstädtern hip. Alle Arten von Zimmergrün tauchten in unseren Häusern auf – und vor allem in den sozialen Medien. Unter den It-Gewächsen: Die Geigen-Feige (Ficus lyrata) fand in vielen Wohnzimmern der „Plantfluencer“ ein Zuhause, ebenso wie die dekorativen Blätter des Fensterblatts (Monstera deliciosa, im Foto) und das zarte Laub einer baumelnden Perlenschnur (Senecio rowleyanus).
Potenzial zum Klassiker? Ja! Zimmerpflanzen sind ein Trend, der sich fortsetzt. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile ihrer Naturliebe für ihr Wohlbefinden. Künftig werden wir uns nicht mehr darauf beschränken, unser Zimmergrün irgendwo zu kaufen. Wir werden es selber anbauen, ob im Garten, dem Balkon oder in der Einzimmerwohnung. Das Equipment dafür wird immer ausgeklügelter. So gibt es bereits Mini-Gewächshäuser, um Kräuter und Gemüse im Wohnzimmer zu züchten. Bei der Acorn Vase des Startups Ilex Studio (Foto) kann jeder miterleben, wie aus einer Eichel ein Bäumchen heranwächst. Die Eichel kann bis zu einem Jahr in der Vase gedeihen. Danach kann sie nach draußen gepflanzt und die Vase für eine neue Eichel wiederverwendet werden.
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6. „Overdyed“-Trend
Überfärbte Teppiche erschienen ab 2010 auf der Designbühne, wie Sam Moradzadeh, CEO des südkalifornischen Teppichhändlers Woven Accents verrät. „Die Technik wurde erstmals von einer türkischen Firma angewandt. In den 2010ern waren die gefärbten Teppiche quasi omnipräsent“, erzählt er gegenüber dem Architectural Digest.
Die Idee: antike Teppiche werden in Fässer mit Pflanzenfarbe getaucht, um unerwünschte Muster, Farben oder Abnutzungserscheinungen zu überfärben. Die Nachfrage nach den Teppichen in aktuellen, satten Farbtönen war so groß, dass heute sogar neue Teppiche mit dieser Methode „behandelt“ werden. Dafür werden sie zuvor absichtlich „zerstört“ oder einzelne Teppichstücke zusammengenäht, zum Beispiel mit kontrastierenden Steppnähten.
Überfärbte Teppiche erschienen ab 2010 auf der Designbühne, wie Sam Moradzadeh, CEO des südkalifornischen Teppichhändlers Woven Accents verrät. „Die Technik wurde erstmals von einer türkischen Firma angewandt. In den 2010ern waren die gefärbten Teppiche quasi omnipräsent“, erzählt er gegenüber dem Architectural Digest.
Die Idee: antike Teppiche werden in Fässer mit Pflanzenfarbe getaucht, um unerwünschte Muster, Farben oder Abnutzungserscheinungen zu überfärben. Die Nachfrage nach den Teppichen in aktuellen, satten Farbtönen war so groß, dass heute sogar neue Teppiche mit dieser Methode „behandelt“ werden. Dafür werden sie zuvor absichtlich „zerstört“ oder einzelne Teppichstücke zusammengenäht, zum Beispiel mit kontrastierenden Steppnähten.
Potenzial zum Klassiker? Nein! Auf der letzten imm in Köln und Maison&Objet in Paris sahen wir eher grob gewebte Teppiche mit grafischen und traditionellen Mustern, die die Handwerkskunst sowie natürliche Materialien hervorheben. Vielleicht nur ein Trend für wenige Saisons, vielleicht aber auch für eine ganze Dekade…
Wer weiterhin auf einen Teppich-Klassiker setzen will, der ebenfalls in den 2010ern gehypt wurde, wählt einen Beni Ourain. Der Teppich mit dem dezent schwarzen Rautenmuster hat seinen Ursprung in Marokko und war im letzten Jahrzehnt der perfekte Begleiter zum Scandi-Stil. Und sowohl skandinavisches Design wie auch der Wohnstil der Maghreb-Länder wird uns noch einige Jahre begleiten.
Mehr zum Thema: Was ist eigentlich … ein Beni Ourain?
Wer weiterhin auf einen Teppich-Klassiker setzen will, der ebenfalls in den 2010ern gehypt wurde, wählt einen Beni Ourain. Der Teppich mit dem dezent schwarzen Rautenmuster hat seinen Ursprung in Marokko und war im letzten Jahrzehnt der perfekte Begleiter zum Scandi-Stil. Und sowohl skandinavisches Design wie auch der Wohnstil der Maghreb-Länder wird uns noch einige Jahre begleiten.
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7. Leuchtbuchstaben-Trend
Der 2010er-Trend: Noch ein Wohntrend, der erst durch die sozialen Medien so richtig ins Laufen kam. Plötzlich leuchteten überall lustig-kesse Sprüche aus farbigen Neonröhren von Zimmerwänden.
Der 2010er-Trend: Noch ein Wohntrend, der erst durch die sozialen Medien so richtig ins Laufen kam. Plötzlich leuchteten überall lustig-kesse Sprüche aus farbigen Neonröhren von Zimmerwänden.
Potenzial zum Klassiker? Nein! Wer sein Zuhause stimmungsvoll illuminieren möchte, setzt mittlerweile auf LED-Lichtleisten, um Möbel und Räume zu akzentuieren.
Lesen Sie auch: Ideen fürs Gestalten mit LED-Lichtleisten
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8. Hygge-Trend
Der skandinavische Wohnstil ist längst ein Klassiker. Klare Linien, helles Holz, warme Farben und entspannte Natürlichkeit verwandeln selbst die abgerockteste Bude in ein schickes und gemütliches Zuhause. Doch seit ein paar Jahren geht es nicht mehr nur um nordisches Design, sondern insgesamt um ein Lebensgefühl. 2015 schrieb Meik Wiking, Chef des Kopenhagener Instituts für Glücksforschung, in seinem Buch „Hygge“, warum die Dänen zu den glücklichsten Völkchen der Welt gehören. Dazu zählt neben einem behaglichen Heim, sich auch auf die kleinen Dinge in unserer hektischen Welt zu konzentrieren: viel Zeit mit Freunden und Familie verbringen, sich Auszeiten gönnen, das Leben genießen.
Außer Hygge gab es in den 2010ern weitere nationale Glücksrezepte wie Lagom (Schwedisch für „genau das richtige Maß“), Niksen (Niederländisch für „gepflegtes faulenzen“), Konmari (Konzept von Marie Kondo, wie Aufräumen und Reduzieren von Besitz die Seele im Gleichgewicht hält), Kalsarikännit (Finnisch für „sich zu Hause allein in Unterwäsche betrinken“) und Coorie (Schottisch für die „richtige Balance zwischen drinnen und draußen“).
Der skandinavische Wohnstil ist längst ein Klassiker. Klare Linien, helles Holz, warme Farben und entspannte Natürlichkeit verwandeln selbst die abgerockteste Bude in ein schickes und gemütliches Zuhause. Doch seit ein paar Jahren geht es nicht mehr nur um nordisches Design, sondern insgesamt um ein Lebensgefühl. 2015 schrieb Meik Wiking, Chef des Kopenhagener Instituts für Glücksforschung, in seinem Buch „Hygge“, warum die Dänen zu den glücklichsten Völkchen der Welt gehören. Dazu zählt neben einem behaglichen Heim, sich auch auf die kleinen Dinge in unserer hektischen Welt zu konzentrieren: viel Zeit mit Freunden und Familie verbringen, sich Auszeiten gönnen, das Leben genießen.
Außer Hygge gab es in den 2010ern weitere nationale Glücksrezepte wie Lagom (Schwedisch für „genau das richtige Maß“), Niksen (Niederländisch für „gepflegtes faulenzen“), Konmari (Konzept von Marie Kondo, wie Aufräumen und Reduzieren von Besitz die Seele im Gleichgewicht hält), Kalsarikännit (Finnisch für „sich zu Hause allein in Unterwäsche betrinken“) und Coorie (Schottisch für die „richtige Balance zwischen drinnen und draußen“).
Potenzial zum Klassiker? Ja! Aber: Hygge und generell das skandinavische Lebensgefühl werden sich künftig nicht nur auf ein paar handgearbeitete Teppiche und eine heiße Tasse Kakao auf dem dänischen Designklassiker reduzieren. Darauf weist Trendforscherin Oona Horx-Strathern in ihrem „Wohnreport 2018“ hin. Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland haben mittlerweile Vorbild-Charakter in Sachen Stadtplanung und Wohnungsbau. Ob Kopenhagens lobenswerte Radwege, Oslos Automobil-Konzept, Lettlands Digitalisierungsoffensive oder wie Helsinki gegen knappen Wohnraum und steigende Wohnpreise vorgeht – andere Nationen gucken bereits neidisch auf die Ideen aus dem Norden, um auch ihre Bürgerinnen und Bürger glücklicher zu machen.
Mehr zum Thema: In 9 Schritten zum skandinavischen Lebensgefühl
Mitarbeit: Amanda Pollard, Victoria Villeneuve
Was denken Sie, welche Trends sind Ihre Favoriten, wovon möchten Sie in den 2020ern mehr sehen? Kommentieren Sie!
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Es ist schon komisch, dass urban jungle 'plötzlich' ein Trend ist. Pflanzen und auch schöne Leuchten kommen wohl nie aus der Mode!
Ab sofort lerne ich die finnische Sprache ;))
Die Skandinavier sind aber vor allem grundsätzlich entspannter. Und das nicht erst durch die Einrichtung. Historische Kachelöfen, unser Metier, die in Schweden "ganz normale Spuren des Alters haben" werden hierzulande kritisch angeschaut. Dabei macht das erst den Charme eines solchen Möbels aus.