Schmuckstück unterm Dach: Großzügiges Wohnen in Hamburg
Mit einem Essplatz im Wintergarten, jeder Menge Platz und einem versteckten Spitzboden weiß diese Wohnung zu begeistern
Eine sonnendurchflutete Dachgeschosswohnung in einem Hamburger Haus, das um 1900 gebaut wurde – kein Wunder, dass man da ins Schwärmen gerät. Innenarchitekt und Besitzer Aimo Aimo erzählt, wie sich die Wohnung über die Jahre gewandelt hat.
Der Grundriss zeigt unter anderem einen großzügigen Wohn- und Essbereich.
Noch vor einigen Jahren hat der Experte selbst in dem Dachgeschoss gelebt: „Ich habe die Wohnung 2004 mit meinem damaligen Ehemann gekauft und renoviert. Bis 2015 haben wir hier zusammengewohnt.“ Nach der Trennung stand die Wohnung einige Zeit leer – und war dann renovierungsbedürftig. „Es gab einen eklatanten Wasserschaden“, erzählt Aimo, „das gesamte Badezimmer stand unter Wasser.“
Finden Sie hier einen Experten für Ihre Renovierung
Finden Sie hier einen Experten für Ihre Renovierung
Seit März 2020 ist die Wohnung nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder bewohnt. Die Elektrik wurde ergänzt, Wandpaneele im Eingangsbereich eingesetzt und einige Änderungen in der Küche vorgenommen. Außerdem wurden alle Wände weiß gestrichen. Dazu der Experte: „Die Balken und das Kirschholzparkett bringen schon so viel Farbe rein, da müssen die Wände weiß bleiben.“
Der Experte wohnt nicht mehr selbst dort, sondern bietet die Wohnung zur Kurzmiete an Interessenten aus der ganzen Welt, die für drei Monate beruflich oder privat in Hamburg leben möchten. „Momentan wohnt hier ein junges Designer- und Fotografenehepaar aus Los Angeles“, berichtet Aimo. „Nächste Woche zieht ein Paar aus Dubai ein.“
Auf insgesamt 135 Quadratmetern Wohnfläche können seine Mieter es sich hier gemütlich machen. Allein der Wohnbereich ist 70 Quadratmeter groß, „durch die vielen Balken aber sehr gemütlich“, findet Aimo. Besonders schön am Wohnzimmer findet er: „Das Haus wurde in U-Form gebaut, sodass alle Räume von mehreren Himmelsrichtungen beleuchtet werden. Und vom Wohnzimmer kann man tatsächlich in alle Himmelsrichtungen gucken.“
Mehr: Dachgeschoss mit Rheinblick | Dachgeschossausbau planen | Schlafen unterm Dach
Mehr: Dachgeschoss mit Rheinblick | Dachgeschossausbau planen | Schlafen unterm Dach
Ein cleveres Detail im großen Wohnraum: Der Fernseher lässt sich in einem speziell angefertigten Kasten verstecken. „Wir haben die Verkleidung extra gebaut und das Schienensystem selbst entwickelt“, so Aimo.
Das war gar nicht mal so einfach, denn es gab einiges zu beachten: „Der Kasten ist von innen gefüttert, damit nichts zerkratzt oder gar kaputtgeht, wenn das Gerät beim Reinschieben ein wenig wackelt.“ Außerdem müssen die Kabel sich rausziehen und wieder reinschieben lassen, ohne dabei zu verheddern. Das Gewicht eines solch großen Fernsehers mit einer Bildschirmgröße von 65 Zoll darf man dabei ebenfalls nicht außer Acht lassen.
Der Fernseher lässt sich manuell rausziehen und wieder reinschieben. „Manuelle Bedienung ist in diesem Fall besser als ein elektrisches System, das möglicherweise versagt und plötzlich nicht mehr funktioniert“, so der Experte. Das Schienensystem wurde außerdem so konzipiert, dass der Fernseher sich komplett drehen lässt, sodass man sowohl vom Essplatz als auch von der Couch und der Küche den Fernsehschirm sieht.
Um seinen oft sehr anspruchsvollen Mietern gerecht zu werden, hat Aimo die Wohnung genau so eingerichtet, wie er es sich auch selbst wünschen würde, würde er dort leben. Deswegen ist auch die Küche top ausgestattet mit Induktionskochfeld, Wärmeschublade und Teppanyaki. Farblich passend zu den Balken wurden Küchenmöbel aus Kirschholz gewählt.
Neben dem großzügigen Wohn-, Ess- und Kochbereich gibt es ein Studio mit zwei Arbeitsplätzen, ein Schlafzimmer und einen Spitzboden.
Die Farbpalette im großen Schlafzimmer ist sehr zurückhaltend und lädt zum Entspannen ein. Aimo dazu: „Ich bin kein großer Fan von allzu großen Kontrasten.“
Der Spitzboden unter dem Dach bietet einen zusätzlichen Schlafplatz.
Der Clou: Der Zugang zum Spitzboden ist hinter einem Bücherregal versteckt. Die Bücherregale im Arbeitszimmer hat die Vorbesitzerin der Wohnung, eine junge Ärztin, maßanfertigen lassen.
Bei geschlossener Tür ist der Aufgang zum Spitzboden nicht mehr zu sehen.
„Der Spitzboden ist nur 1,65 Meter hoch, hat also keine Stehhöhe“, sagt Aimo. „Als ich noch mit meinem Ex-Mann hier gelebt habe, haben dort seine Kinder geschlafen. Für Kinder ist der Raum wirklich perfekt, weil man durch ein Fenster ins Wohnzimmer schauen kann.“
Neben dem Schlafbereich versteckt sich unter dem Dach außerdem ein Lagerraum. Eine mit Aluminium verkleidete Holzrahmenkonstruktion mit eingebauter Tür trennt den Bereich ab. Gestaltet wurde die aluminiumbeschlagene Raumtrennung von Farbraumdesign – Wiebke Myrdel.
Da nach dem Wasserschaden das Badezimmer komplett renoviert werden musste, entschied sich Aimo für eine Umgestaltung mit Feinsteinzeug aus Carrara-Marmor. „Der Fußboden wurde mit kleinen Platten gestaltet“, erklärt Aimo. „Der Waschtisch ist aus dem gleichen Material, aber mit großen Platten.“
Auf einen Blick
Hier wohnen: wechselnde Mieter aus aller Welt
Auf: 135 Quadratmetern
In: der Parkallee unweit des Innocentiaparks in Hamburg-Harvestehude
Experte: Aimo Plus