Houzzbesuch
Sehen Sie: Ein düsteres 80er-Jahre-Haus wird erweitert und hell
Mit einer raffinierten Lösung wurde aus dem düsteren, L-förmigen Gebäude ein helles, offenes und geselliges Zuhause
Wie weit würden Sie gehen, um Ihr Traumhaus zu bekommen? Mark Sewell und Eunice Locher hingen so sehr an der Durchsetzung ihrer Vision, dass sie es in Kauf nahmen, monatelang in einer Hütte im Garten – mit der Kleidung in einem Zelt verstaut – zu leben, während ihr unförmiges, dunkles 1980er-Jahre-Haus in ein helles, freundliches Zuhause verwandelt wurde.
Mark und Eunice waren vom ursprünglichen Haus nicht begeistert – was sie anzog, war die Südwest-Ausrichtung des Grundstücks. Als sie also den Architekten Adam Penton zurate zogen, baten sie um viel Licht und einen geselligeren, verbundenen Raum, da sie häufig von Familienmitgliedern Besuch bekamen.
„Die Vorgaben waren recht unkonkret”, erzählt der Architekt. „Sie haben uns aufgezählt, was ihnen am Haus überhaupt nicht gefiel – das war fast alles. Der L-förmige Grundriss des Hauses schien sehr unbeholfen. Der Großteil des Wohnbereichs war genau in der Ecke des L‘s und das tiefe, überstehende Dach machte den Raum noch dunkler.”
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„Die Vorgaben waren recht unkonkret”, erzählt der Architekt. „Sie haben uns aufgezählt, was ihnen am Haus überhaupt nicht gefiel – das war fast alles. Der L-förmige Grundriss des Hauses schien sehr unbeholfen. Der Großteil des Wohnbereichs war genau in der Ecke des L‘s und das tiefe, überstehende Dach machte den Raum noch dunkler.”
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Die Lösung lag darin, die L-Form auszubauen und abzuschwächen. „Wir haben einen 45-Grad-Winkel über die Ecke des Hauses hinzugefügt, um die zwei Enden zu verbinden”, erklärt Adam Penton. „Wir konnten das Dach in diesem Bereich (auf Grund von Planungseinschränkungen) nicht entfernen, aber mit der Erweiterung an der Ecke konnten wir eine höhere Decke errichten.“ Der erhöhte Bereich ist im ersten Foto zu sehen.
„Die Erweiterung hat zudem dem Haus einen neuen Schwerpunkt gegeben, sodass der Wohnbereich nun auf einen hübschen Baum am langen Ende des Grundstücks gerichtet ist und einen weiteren Blick bietet”, erklärt er. „So konnten wir zudem die Nutzräume weiter in die Ecken verschieben.”
Der Architekt hat auch die Garage abgerissen (auf der linken Seite im Vorher-Foto) und an ihrer Stelle eine zweigeschossige Erweiterung mit einer Fassade aus sibirischer Lärche gebaut. „Sie wurde mit einem SiOO:X-Holzschutz behandelt”, erklärt er. „Das Holz verwittert weiterhin auf natürliche Weise, aber es altert gleichmäßiger.” Unregelmäßige Flecken werden vermieden, die durch das überstehende Dach entstanden wären. Das Aussichtsfenster, das als Balkon für das Schlafzimmer dient, ist mit blaugrauem Zink verkleidet. Die Sibirische Lärche ist von Russwood Timber, die Zinkverkleidung von Rheinzink.
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„Die Erweiterung hat zudem dem Haus einen neuen Schwerpunkt gegeben, sodass der Wohnbereich nun auf einen hübschen Baum am langen Ende des Grundstücks gerichtet ist und einen weiteren Blick bietet”, erklärt er. „So konnten wir zudem die Nutzräume weiter in die Ecken verschieben.”
Der Architekt hat auch die Garage abgerissen (auf der linken Seite im Vorher-Foto) und an ihrer Stelle eine zweigeschossige Erweiterung mit einer Fassade aus sibirischer Lärche gebaut. „Sie wurde mit einem SiOO:X-Holzschutz behandelt”, erklärt er. „Das Holz verwittert weiterhin auf natürliche Weise, aber es altert gleichmäßiger.” Unregelmäßige Flecken werden vermieden, die durch das überstehende Dach entstanden wären. Das Aussichtsfenster, das als Balkon für das Schlafzimmer dient, ist mit blaugrauem Zink verkleidet. Die Sibirische Lärche ist von Russwood Timber, die Zinkverkleidung von Rheinzink.
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Der Grundriss des Erdgeschosses zeigt die zusätzlich erschlossene Wohnfläche mit der abgeschwächten Ecke.
Das Schlafzimmer auf der oberen Etage ist als ruhiger Zufluchtsort vom Hauptteil des Hauses abgeschieden.
Die L-Form des ursprünglichen Hauses hat dazu geführt, dass die Räume schattig waren und der Blick auf den Garten nicht völlig ausgeschöpft werden konnte.
Der neue Essbereich, der sich nun in der dreieckigen Erweiterung befindet, ist ein sonniger Raum, von dem aus Eunice und Mark den Garten bestaunen können.
Die Porzellanfliesen mit Bodenheizung machen es leichter, den Raum sauber zu halten. Die Außenbereich-Version dieser Fliesen gehen auf die Terrasse über und stellen so eine Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich her.
Fußbodenfliesen innen und außen von Hampshire Tile Warehouse. Fußbodenheizung von Nu-Heat.
Die Porzellanfliesen mit Bodenheizung machen es leichter, den Raum sauber zu halten. Die Außenbereich-Version dieser Fliesen gehen auf die Terrasse über und stellen so eine Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich her.
Fußbodenfliesen innen und außen von Hampshire Tile Warehouse. Fußbodenheizung von Nu-Heat.
Es lag dem Paar viel daran, dass sich das Haus aufgeräumt anfühlt und nur mit Möbeln ausgestattet wird, die ihnen gefallen. Sie haben einen Esstisch aus massivem Eichenholz anfertigen lassen, der Gästen Platz bietet, und ihn mit farbenfrohen Mid-Century Eames Eiffel Chairs umstellt, die ihm einen modernen Look verleihen.
Auf den Regalen aus amerikanischem Walnussholz hinter dem Tisch kann die Töpferkunst von Eunice und anderen perfekt präsentiert werden. „Das Paar hat eine wunderbare Kunstsammlung, viele von den Werken wurden von Freunden geschaffen”, erzählt der Architekt. In den unteren Schränken werden Geschirr und Gläser verstaut.
Maßgefertigter Esstisch von Revive Joinery. Mid-Century Möbel von Jeroen Markies. Holzofen von Dovre.
Auf den Regalen aus amerikanischem Walnussholz hinter dem Tisch kann die Töpferkunst von Eunice und anderen perfekt präsentiert werden. „Das Paar hat eine wunderbare Kunstsammlung, viele von den Werken wurden von Freunden geschaffen”, erzählt der Architekt. In den unteren Schränken werden Geschirr und Gläser verstaut.
Maßgefertigter Esstisch von Revive Joinery. Mid-Century Möbel von Jeroen Markies. Holzofen von Dovre.
Die Küche mit den geradlinigen dunkelgrauen Schränken und der Frühstückstheke aus Holz gehört zum ursprünglichen Haus, ist aber zur Erweiterung geöffnet.
Die Schiebetür in der rechten Ecke führt zu einer Abstellkammer.
Küche: In-toto Tunbridge Wells.
Die Schiebetür in der rechten Ecke führt zu einer Abstellkammer.
Küche: In-toto Tunbridge Wells.
Die dunklen Kaminziegel im ursprünglichen Wohnzimmer haben nicht viel zur Helligkeit des Raums beigetragen.
Das neue Wohnzimmer, das sich nun im Erdgeschoss der zweigeschossigen Erweiterung befindet, ist ein frischer, heller, aufgeräumter Raum mit einem Holzofen (nicht abgebildet) für die kälteren Monate.
Adam Penton hat hier Glasschiebetüren für einen weiten Ausblick, maximale Helligkeit und einen schnellen Zugang zur Terrasse eingebaut.
Die Türen wurden mit Faltplissees versehen, die zusammengefaltet wenig Platz verbrauchen. Das Eichenparkett mit Fußbodenheizung macht den Raum noch wohnlicher als die Fliesen im Hauptwohnbereich.
Adam Penton hat hier Glasschiebetüren für einen weiten Ausblick, maximale Helligkeit und einen schnellen Zugang zur Terrasse eingebaut.
Die Türen wurden mit Faltplissees versehen, die zusammengefaltet wenig Platz verbrauchen. Das Eichenparkett mit Fußbodenheizung macht den Raum noch wohnlicher als die Fliesen im Hauptwohnbereich.
Die Fenster im Haus sind dreifach verglast und die Wände wurden zudem neu gedämmt und schallgeschützt. „Die Dämmung des Hauses geht weit über Baustandards hinaus”, erklärt der Architekt.
Der Eingangsbereich ist hell und offen. Ein riesiger Einbauschrank beherbergt Mäntel und Schuhe, um den Raum ordentlich zu halten. Hinter dem Schrank befindet sich eine Garderobe.
Der Eingangsbereich ist hell und offen. Ein riesiger Einbauschrank beherbergt Mäntel und Schuhe, um den Raum ordentlich zu halten. Hinter dem Schrank befindet sich eine Garderobe.
Für das schlichte Treppenhaus wurden Eichenholz und Glas kombiniert. „Es fühlt sich klassisch an, aber hat einen klaren, zeitgemäßen Look”, stellt Adam Penton fest.
Treppenhaus: Pear Stairs.
Treppenhaus: Pear Stairs.
In der oberen Etage der Erweiterung mit Lärchenfassade befindet sich das Schlafzimmer. Die Gewölbedecke macht den Raum luftiger.
„Damit wir die Baugenehmigung für zwei Etagen bekommen konnten, musste das Dach relativ niedrig gehalten werden. Die Gewölbedecke gibt dem Raum Höhe und Charakter”, erklärt der Architekt.
„Anstatt den begehbaren Kleiderschrank (hinter dem Bett) vollständig zu schließen, haben wir zur Luftigkeit des Raumes beigetragen, indem die Wand an drei Seiten offen gelassen wurde”, führt der Architekt aus.
„Damit wir die Baugenehmigung für zwei Etagen bekommen konnten, musste das Dach relativ niedrig gehalten werden. Die Gewölbedecke gibt dem Raum Höhe und Charakter”, erklärt der Architekt.
„Anstatt den begehbaren Kleiderschrank (hinter dem Bett) vollständig zu schließen, haben wir zur Luftigkeit des Raumes beigetragen, indem die Wand an drei Seiten offen gelassen wurde”, führt der Architekt aus.
„Mark und Eunice haben sich bei der Breite des begehbaren Kleiderschranks eingeschränkt, um mehr Platz im Schlafbereich zu haben. Der Bereich ist zwar recht schmal, aber mehr Platz braucht man nicht”, sagt Mark.
Kleiderschrank nach Maß von Sliderobes.
Kleiderschrank nach Maß von Sliderobes.
„Mit einem normalen Fenster in der Seitenwand würde man direkt zu den Nachbarn schauen”, sagt der Architekt, weshalb er die Fenster höher eingesetzt hat.
„Manchen mag diese Lösung nicht gefallen, weil man die Fenster nicht wirklich abdunkeln kann, aber Mark und Eunice haben sich mit der Idee wohl gefühlt und es gefiel ihnen, die Bäume und die Abendsonne durch das Fenster sehen zu können.”
„Manchen mag diese Lösung nicht gefallen, weil man die Fenster nicht wirklich abdunkeln kann, aber Mark und Eunice haben sich mit der Idee wohl gefühlt und es gefiel ihnen, die Bäume und die Abendsonne durch das Fenster sehen zu können.”
Der Balkon ist ein kleiner Bonus, der zur Idee beiträgt, dass das Schlafzimmer als Ruheort weg von dem restlichen Trubel dienen soll. „Wir haben ihn als Box gebaut, sodass man nicht seitlich auf das Nachbargrundstück schauen kann, sondern sich noch mehr auf diesen Garten konzentriert”, so Adam Penton.
Es war nicht einfach, genug Licht in das anliegende Badezimmer zu bekommen, da sich die Außenwand direkt oberhalb des Eingangs befindet. Um die Privatsphäre zu bewahren, ist deshalb dort nur ein schmales Fenster (siehe nächstes Foto). Die Wand aus Glasbausteinen, ist eine perfekte Lösung, die sanftes Licht reinlässt und gleichzeitig genug Privatsphäre bietet.
„Ohne sie wäre es ein düsterer Raum gewesen”, sagt der Architekt. „Die Glasbausteine bereichern das Badezimmer – sie strahlen und funkeln und sind ein echter Hingucker.”
„Ohne sie wäre es ein düsterer Raum gewesen”, sagt der Architekt. „Die Glasbausteine bereichern das Badezimmer – sie strahlen und funkeln und sind ein echter Hingucker.”
Das schmale Fenster auf der gegenüberliegenden Seite bietet mehr Licht und Belüftung.
Badezimmerausstattung und Armaturen sind von East Grinstead Bathrooms & Kitchens.
Badezimmerausstattung und Armaturen sind von East Grinstead Bathrooms & Kitchens.
Das Familienbadezimmer, das sich im Ellbogen des L’s befindet, ist mit einer freistehenden Badewanne und einer bodentiefen Dusche ausgestattet.
Die ursprüngliche Vorderseite des Hauses mit Garage.
Der neue Eingangsbereich befindet sich in der Erweiterung, wo ursprünglich die Garage war.
Der Architekt hat an der Seite ein Carport angebaut. „Um das Haus herum stehen viele Bäume, die Autos würden also ohne das Carport schnell von dem Harz und herunterfallenden Laub verdrecken”, erklärt er.
Das Carport öffnet sich zudem zur Seite des Hauses, sodass es nun mehr Platz für Autos gibt, wenn das Paar Besuch bekommt.
Der Architekt hat an der Seite ein Carport angebaut. „Um das Haus herum stehen viele Bäume, die Autos würden also ohne das Carport schnell von dem Harz und herunterfallenden Laub verdrecken”, erklärt er.
Das Carport öffnet sich zudem zur Seite des Hauses, sodass es nun mehr Platz für Autos gibt, wenn das Paar Besuch bekommt.
Das Budget und der angesetzte Zeitplan wurden beim Projekt eingehalten. Weniger als ein Jahr nachdem die Arbeiten begannen, konnten Mark und Eunice ihre Unterkunft im Garten verlassen und in ihr Traumhaus einziehen.
Erzählen Sie uns…
Was halten Sie von dieser Erweiterung? Sagen Sie es uns in den Kommentaren!
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Hier wohnen: Mark Sewell, CIO eines Recruitment-Unternehmens und Eunice Locher, Keramikerin und Gründerin von The Clay Studio
In: Forest Row, East Sussex
Haus: Ein 1980er-Jahre-Haus mit neuen Erweiterungen
Größe: Fünf Zimmer und drei Bäder
Budget: 375.000 Pfund (rund 420.000 Euro)
Architekt: Adam Penton von Penton Architects
Fotos von Bruce Hemming