Shabby chic mit Geschichte: Eine Landhausküche in North Carolina

Erst zog die Küche ins Schlafzimmer, dann wurden ein paar Wände eingerissen, auch zum Garten – und schon wirkt das ganze Haus viel größer

Vanessa Brunner 5. April 2015

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Man sah dem Haus an, dass es seit den vierziger Jahren kaum verändert wurde; luxuriös war es ohnehin nie: gebaut worden war es einst für die Hafenarbeiter der amerikanischen Stadt Wilmington. Da es aber eine gute Größe hat, einen gewissen Charme und die Bausubstanz gut erhalten war, entschied sich die Eigentümerin, es als Zweitwohnsitz zu nutzen. Interior Designerin Melanie Bowe kümmerte sich um die Umgestaltung des Hauses – und riss als Erstes die alte Küche komplett heraus. Plötzlich fand sie, dass sich das angrenzende Schlafzimmer viel besser als Küche eignete. Für einen moderneren Look öffnete Bowe den Raum zusätzlich zu Garten und Wohnzimmer. Bodenständige Materialien und antike Accessoires verleihen der Küche jetzt eine Shabby-Chic-Note, die perfekt zum Rest des Hauses passt.

Auf einen Blick
Hier kocht: eine Frau, die das Haus als Zweitwohnsitz nutzt
Im: historischen Viertel von Wilmington, North Carolina, USA
Auf: etwa elf Quadratmetern
Experte: Melanie Bowe von En Vie Interiors

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Sobald man das Haus betritt, hat man durch das Wohnzimmer jetzt einen freien Blick auf die Küche und den dahinter liegenden Garten. So wirkt das gesamte Haus viel größer, als es tatsächlich ist.

Um die neue Küche nach außen zu öffnen, tauschte Bowe eines der Fenster des ehemaligen Schlafzimmers gegen eine Doppeltür aus Glas und ließ einen Teil der Wand zum Wohnzimmer entfernen. Über eine neue Flügeltür sind Küche und Wohnzimmer nun miteinander verbunden.

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Die zweizeilige Anordnung der Küchenelemente erinnert an eine Schiffskombüse. Sie ist eine Hommage an die Hafenarbeiter, für die das Haus einst gebaut wurde, während der offene Grundriss dem Ganzen einen modernen Look verleiht.

Gemütlichkeit spenden die massiven Eichendielen und die Webteppiche, die Bowe secondhand ergatterte.

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Bowe ließ die zwei sich gegenüberliegenden Küchenzeilen mit Arbeitsplatten aus Carrara-Marmor versehen. Hängeschranke von Anfang des 20. Jahrhunderts (mit Original-Lackresten im Shabby-Look) verleihen dem Raum einen historischen Touch. Mit antiken schmiedeeisernen Konsolen schuf Bowe ein praktisches Regal über der modernen Dunstabzugshaube.

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Gegenüber des Herdes befindet sich das Spülbecken, es konnten die bestehenden Wasserleitungen der alten Küche benutzt werden. Im Raum nebenan befinden sich nun Hauswirtschaftsraum und Speisekammer. Auch auf dieser Seite der Küche kombinierte Bowe ein altes Regal, antike Kunstwerke und viktorianische Schubladengriffe aus Glas mit neuen Küchenschränken und der Arbeitsplatte aus Carrara-Marmor.

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Über dem Tisch, der wie das Regal ebenfalls von der Jahrhundertwende stammt, hängt eine antike französische Hängeleuchte aus dem 19. Jahrhundert. Dank des abgenutzten Lacks schafft der Tisch zusammen mit dem Regal eine abwechslungsreiche Oberfläche.

Wandfarbe: Blue Bonnet, Benjamin Moore; Stühle und Tisch: secondhand

En Vie Interiors by Melanie Bowe

In dieser antiken Kommode, ebenfalls noch mit Resten des Original-Lacks, ist viel Platz für Besteck und Geschirr.

En Vie Interiors by Melanie Bowe

Da die Eigentümerin das Haus nur als Zweitwohnsitz nutzt, braucht sie hier nicht viel Stauraum. Ein kleiner Kühl- und Gefrierschrank (links neben dem Herd, nicht im Bild) reichen ihr vollkommen aus. Hungrige Hafenarbeiter kehren hier ja schließlich nicht mehr ein …

Herd: Kenmore; Teekessel: Le Creuset; Dunstabzugshaube: Nutone

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