Einrichtungstipps
Raumgestaltung
Simsalabim! Ein Flurschrank verwandelt sich in eine Bar mit Essecke
Aus der Trickkiste eines Architekten: In diesem Apartment in Manhattan wird durch Ziehen, Schieben, Klappen ein Flurschrank zum Extra-Raum
Die meisten Architekten werden durch Entwürfe gigantischer Museen oder Konzerthallen berühmt. Nicht so der New Yorker Architekt Michael Chen. Er ist vor allem für seine kleinen Projekte bekannt, für die er, wie er selbst sagt „architektonische Geräte“ erfindet: Die Einbauten sind raffiniert, kompakt, durch Ausziehen, Klappen oder Drehen in ihren Funktionen extrem wandelbar – und verhelfen kleinen Wohnungen zu einem großen Auftritt.
„Sie sind größer als Möbel, aber trotzdem keine architektonischen Objekte“, erklärt Chen. „Ich würde fast sagen, dass sie kleine Zauberkisten sind.“ Einer seiner neuesten Entwürfe ist eine Bar, die im Eingangsbereich einer 90 Quadratmeter großen Single-Wohnung in Manhattan steht. Was daran zauberhaft ist? Sehen Sie selbst!
„Sie sind größer als Möbel, aber trotzdem keine architektonischen Objekte“, erklärt Chen. „Ich würde fast sagen, dass sie kleine Zauberkisten sind.“ Einer seiner neuesten Entwürfe ist eine Bar, die im Eingangsbereich einer 90 Quadratmeter großen Single-Wohnung in Manhattan steht. Was daran zauberhaft ist? Sehen Sie selbst!
Sobald er wieder zurückgeschoben wird, verschwindet der Esstisch im anderen Schrankteil – er umarmt ihn quasi liebevoll. „Das ist dann der Moment des Zaubers“, findet Chen. „Denn es wird dem Betrachter nie ganz klar, wie das alles funktioniert. Der Schiebemechanismus ist jedenfalls ganz schön ausgeklügelt!“
Chen integrierte hierfür unter anderem eine gefräste und leicht abgeänderte Laufschiene, die dem Modul eine stabile Aus- und Einrastung ermöglicht.
Chen integrierte hierfür unter anderem eine gefräste und leicht abgeänderte Laufschiene, die dem Modul eine stabile Aus- und Einrastung ermöglicht.
Die linke Schrankseite bietet Platz für Weingläser, einen Zapfhahn und einen Kühlschrank; rechts stellt der Eigentümer seine Spirituosen in einem separaten Schrank zur Schau, der direkt an der Wand angebracht ist. Er wurde in zwei Hälften unterteilt, so dass der Eigentümer einzelne Flaschen oder ein Kunstobjekt wie in einem Schaufenster ausstellen kann. Dank indirekter Beleuchtung durch LEDs scheint er zu schweben, was die Besonderheit der Sammlung unterstreicht.
Die meisten horizontalen Oberflächen bestehen aus dem Mineralwerkstoff Corian, die übrigen aus weiß lackierten MDF-Platten. Das dunkle Holz, das beim Umklappen der Tür und im Regal auftaucht, ist Nussbaum – es sei als augenzwinkernde Anspielung auf eine holzvertäfelte Junggesellen-Bude der Seventies zu verstehen, so Chen.
„Das Objekt ist eine Anspielung auf den Architekten Gio Ponti“, erzählt Chen, der sich dabei auf die Öffnungen und Schaukästen, sowie die zwei Oberflächen bezieht. „Das besondere daran ist, dass das ganze Objekt völlig unterschiedlich wirkt, je nachdem ob die Tür so umgeklappt ist, dass man die Nussbaum-Elemente sieht oder so, dass man nur die weiße Lackierung sieht.“
Der Humidor wurde nachträglich eingebaut – als der Eigentümer beiläufig erwähnte, dass er ein leidenschaftlicher Zigarren-Sammler sei, integrierte Chen eine Schublade aus massivem Zedernholz mit einer verglasten Abdeckung und einem Befeuchtungssystem im hinteren Teil.
Der Humidor wurde nachträglich eingebaut – als der Eigentümer beiläufig erwähnte, dass er ein leidenschaftlicher Zigarren-Sammler sei, integrierte Chen eine Schublade aus massivem Zedernholz mit einer verglasten Abdeckung und einem Befeuchtungssystem im hinteren Teil.
Wie Chen die Aufgabe löste? Mit einem Objekt, das man am treffendsten mit „Weltraumzeitalter-trifft-auf-70er Jahre-Holzvertäfelung“ beschreibt. Durch einen komplexen Auszieh-Mechanismus schuf Chen eine Hausbar, die zu einem gemütlichen Essplatz für Zwei erweitert werden kann. Die zwei Hocker aus massivem Nussbaum werden nach Gebrauch einfach im Unterschrank versteckt.
„Wir wollten nicht, dass es sich anfühlt als ob man am hinteren Ende eines Sprungbrettes essen würde“, erklärt der Designer. „Wir wollten, dass der Tisch stabil ist, so dass man sich sogar mit seinem vollen Körpergewicht dagegen lehnen kann – falls man mal das Verlangen danach hat.“