So sieht Ihr Garten auch im Winter gut aus
Schluss mit der Tristesse: 12 Tipps, damit sich Ihr Garten auch im Winter von seiner besten Seite zeigt
Anja Winnes
9. Dezember 2021
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie... Mehr
In der kalten Jahreszeit sind die meisten Gärten auf ihr Wesentliches reduziert – kaum eine Blüte, die ablenken könnte. Stattdessen fallen die Linien der Gestaltung ins Gewicht. Das Zauberwort für Gartendesign im Winter heißt Struktur – baulicher oder pflanzlicher Art. Wir zeigen, wie es geht.
1. Planen Sie architektonische Elemente ein. Architektonische Elemente wie ein Pavillon, ein Zaun, eine Pergola oder eine Natursteintreppe kommen im Winter besonders schön zur Geltung, da die Pflanzen nicht davon ablenken. Schnee und Raureif betonen Konturen.
Auch frisch gefallener Schnee betont das Design, indem er sich auf alle waagerechten Flächen legt. Der Garten ruht, aber er kann trotzdem hübsch aussehen.
2. Verwenden Sie Bäume und Sträucher mit besonderem Wuchs. Nicht nur bauliche Elemente, auch Pflanzen sind wichtig für die Gartenstruktur. Pflanzen mit besonderem Wuchs wie immergrüne Formgehölze oder diese Birke mit überhängenden Zweigen sind auch im Winter eine Zierde. Auch gut: Korkenzieher-Hasel, Araukarie, Fächer-Ahorn, am besten frei stehend.
Formgehölze und Immergrüne haben im Winter ihren großen Auftritt. Es muss nicht gleich eine ganze Buchs-Batterie sein wie in diesem Beispiel von King Garden Designs. Aber wie wäre es mit zwei symmetrisch gepflanzten Buchskugeln am Eingang oder einem immergrünen Solitär inmitten blätterloser Sträucher? Das ganze Jahr hindurch grün sind beispielsweise Kirschlorbeer, Stechpalme, Rhododendren, Efeu, Bambus und fast alle Nadelgehölze.
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3. Verwenden Sie formale Pflanzschemata. Eine formale Art der Pflanzung kommt besonders im Winter zum Tragen, selbst wenn keine Immergrünen verwendet werden. Dazu gehören paarweise Pflanzungen, Pflanzungen in Reihe und generell Wiederholungen der gleichen Pflanze. Dieser moderne formale Garten in London, gestaltet von Charlotte Rowe, sieht sicher auch im Winter top aus.
4. Bringen Sie Licht in den Garten. Ein durchgeplantes Lichtkonzept oder auch einfach nur ein paar Lampen bringen den Garten im Winter zum Leuchten. Im Vorgarten kann das richtige Licht wichtige Akzente setzen. Es muss ja nicht gleich eine bunte Weihnachtsbeleuchtung sein. Hängen Sie ein paar hübsche Lampen in die Bäume oder spannen Sie Lichterketten, die man auch von drinnen sehen kann. Ich persönlich mag die einfachen Lichterketten, die man um Äste wickeln kann.
5. Stellen Sie eine Skulptur auf. Eine Skulptur ist eine praktische Lösung sein, um im Winter einen Hingucker im Garten zu platzieren. Einfache Skulpturen brauchen kein Fundament und es gibt sie in vielen Materialien, Stilen und Preisen. Achten Sie aber darauf, dass sie frostfest sind.
Dieser Buddha wurde zwar im Sommer fotografiert, macht aber bestimmt auch im Winter eine gute Figur.
6. Planen Sie ein Mosaik. Mosaike sind ein Blickfang im Garten – und zwar zu jeder Jahreszeit. Wichtig ist auch hier die Frosthärte, besonders bei der Verfugung. Klassische Mosaike aus bunten Glassteinen sind eine der wenigen Möglichkeiten, im Winter Farbe in die Natur zu bringen. Die Landschaftsarchitektin Regina Brasse aus dem oberbayrischen Marzling hat sich auf Mosaike spezialisiert und fertigt mit ihrer Firma Blickfang unter anderem Pflastersteine mit aufgesetztem Mosaik, die sich in einen Beton- oder Natursteinbelag einfügen lassen.
7. Verwenden Sie ein aufwendiges Verlegemuster. Dieser Bodenbelag meiner eigenen Firma AO Gartengestaltung zieht auch im Winter alle Blicke auf sich: ein Hingucker – solange noch kein Schnee liegt. Zu sehen ist ein sogenanntes Triskell, ein Schutzsymbol, gestaltet aus Marmor-, Basalt- und Granitwürfeln.
Dieses Raster aus dem Naturstein Travertin ziert einen Hauseingang in Erlangen, gestaltet von der Erlanger Firma Neues Gartendesign. Lebhafte Rot- und helle Grautöne erzeugen einen eleganten Kontrast, auch im Winter.
Materialmix und die Verlegung in Halbkreisen kennzeichnen diesen Hauseingang von Bender Freiraumplanung aus Dresden.
8. Wärmen Sie sich im Garten auf. Wer sagt denn, dass man nur im Sommer grillen und am Lagerfeuer sitzen kann? Gerade im Winter wärmt ein Feuer Körper und Seele. Bauen Sie eine Feuerstelle aus Natursteinen oder investieren Sie in eine schöne Feuerschale oder einen Feuerkorb.
9. Hängen Sie ein Vogelhaus auf. Vögel bringen im Winter Leben in den Garten. Sie zu füttern und zu beobachten, ist ein sinnvoller und schöner Zeitvertreib, auch für Kinder. Vogelhäuser sollten in einer gewissen Höhe katzen- und rattensicher aufgehängt oder aufgestellt werden und eine Überdachung haben, damit das Futter trocken bleibt.
10. Lassen Sie Blütenstände stehen. Aus optischen Gründen kann es sinnvoll sein, den Garten vor dem Winter nicht zu sehr aufzuräumen. Lassen Sie auch die eine oder andere Staude stehen und schneiden Sie nicht alles radikal zurück. Infrage kommen etwa Gräser, Rudbeckie und das Brandkraut Phlomis russeliana, deren vertrocknete Blütenstände auch im Winter zieren. Im Bild von Enroot Landscape Planning zu sehen sind die Blütenstände einer Hortensie.
Dies ist ein Herbstbild von Hoher Fetthenne, wahrscheinlich Sedum telephium ‘Herbstfreude’, und dem Gras Panicum virgatum, die beide oft im Winter abgeschnitten werden.
Es lohnt sich allerdings, mit dem Schneiden zu warten: Auf die vertrockneten Blütenstände legen sich Raureif und Schnee, was hervorragend aussehen kann.
Generell lässt sich sagen, dass es bei den meisten Stauden reine Geschmacksache ist, ob man sie vor oder nach dem Winter zurückschneidet. Es sein denn, man wohnt in kalten Lagen oder hat frostempfindliche Pflanzen ausgewählt – dann ist es besser, sie stehen zu lassen.
Generell lässt sich sagen, dass es bei den meisten Stauden reine Geschmacksache ist, ob man sie vor oder nach dem Winter zurückschneidet. Es sein denn, man wohnt in kalten Lagen oder hat frostempfindliche Pflanzen ausgewählt – dann ist es besser, sie stehen zu lassen.
11. Planen Sie mindestens eine Pflanze ein, die im Winter mit Farbe punktet. Die meisten Pflanzen sind im Winter eher trist anzuschauen. Viele Bäume und Sträucher werfen ihre Blätter ab, Stauden ziehen ein bis zum Austrieb im nächsten Frühjahr. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die im Winter punkten – mit roten, gelben, schwarzen, weißen oder lilafarbenen Früchten, einer auffälligen Rinde oder sogar Blüte.
Es lohnt sich, in jedem Garten ein, zwei dieser besonderen Exemplare einzuplanen, am besten an Stellen, die von drinnen zu sehen sind oder im Vorgarten. Hier entfaltet die winterliche Rinde des Hartriegels (in diesem Fall: Cornus sanguinea ‚Arctic Sun‘) ihre Leuchtkraft.
Es lohnt sich, in jedem Garten ein, zwei dieser besonderen Exemplare einzuplanen, am besten an Stellen, die von drinnen zu sehen sind oder im Vorgarten. Hier entfaltet die winterliche Rinde des Hartriegels (in diesem Fall: Cornus sanguinea ‚Arctic Sun‘) ihre Leuchtkraft.
Auf diesem Foto ist vermutlich ein Zier-Apfel abgebildet.
Und im Hausgarten von Freiraum Plan in der Nähe von München leuchtet eine winterblühende Zaubernuss neben einer schlichten Wasserschale.
12. Dekorieren Sie Ihren Garten. Der Klassiker für winterliche Gartendeko sind Kränze aus Tannenzweigen an der Haustür, naturbelassen oder verziert mit roten Schleifen, Kugeln und Glitzer. Auch Pflanzgefäße, Gartenhäuser und Zäune lassen sich winterlich dekorieren.
Die Dekoration muss dabei nicht unbedingt weihnachtlich sein – auch ausrangierte Wintersportutensilien lassen sich als Blickfang in Szene setzen.
Wie sieht Ihr Garten derzeit aus? Gibt es schöne Ecken? Zeigen Sie uns doch ein Foto!
Wie sieht Ihr Garten derzeit aus? Gibt es schöne Ecken? Zeigen Sie uns doch ein Foto!
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Viele Grüße aus meinem Garten
Hallo zusammen , wieder ein sehr schöner Artikel , und tolle Fotos von Ihnen , Frau Klewitz .
Hier noch ein paar Fotos aus unserem Garten .
Grüsse vom Ommertalhof
Das dritte Bild ist verzaubend schön LG.
Noch ohne Schnee...........