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Staunen und lernen: So schön sind botanische und zoologische Prints!
Einst als öde Lehrmaterialien verschrien, bevölkern Schautafeln über Oktopusse oder wilde Möhren längst unsere Wohnzimmer. Eine Anschauung.
Nicola Enderle
31. Januar 2015
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel... Mehr
Erinnern Sie sich noch an Ihren Biologieunterricht? An den Zeigestock des ältlichen Lehrers, nennen wir ihn mal Herrn Müller, der auf markante Details an der Schautafel deutete? Damals fanden wir das gähnend langweilig. Der Blick haftete eher am Schwarm aus der dritten Reihe, als auf den vergilbten Anschauungsblättern.
Doch wie so oft findet man irgendwann Dinge toll, die einen früher nicht die Bohne interessierten. Woran aber liegt es, dass wir Schautafeln von Gesteinsarten, Säugetieren und Getreidesorten – vor allem Modelle aus Zeiten um 1900 – plötzlich so spannend finden und sie zu uns nach Hause holen wie ein Ölgemälde aus der hiesigen Galerie? Gehen wir dem auf den Grund, und lassen uns von den folgenden Schaubildern belehren.
Doch wie so oft findet man irgendwann Dinge toll, die einen früher nicht die Bohne interessierten. Woran aber liegt es, dass wir Schautafeln von Gesteinsarten, Säugetieren und Getreidesorten – vor allem Modelle aus Zeiten um 1900 – plötzlich so spannend finden und sie zu uns nach Hause holen wie ein Ölgemälde aus der hiesigen Galerie? Gehen wir dem auf den Grund, und lassen uns von den folgenden Schaubildern belehren.
Man kennt sie unter dem Begriff der biologischen Schautafel. Andere Bezeichnungen wären: Rollbild, botanisches Diagramm, Vintage-Leinwandposter oder zoologische Lehrkarte. Drauf zu sehen ist alles, was uns Mutter Natur im Laufe der Zeit geschenkt hat. Von Wirbeltieren bis Vogelarten, von Pflanzenarten bis Kräutersorten. Hergestellt wurden die Tafeln früher per Holzschnitt in Schwarzweiß, später dann auch als farbige Kupferstiche und Steindrucke.
Wie in der Schule – nur viel schöner – kann man sich hier im französischen San Sebastián an den Tisch setzen und von den Schautafeln etwas über Reptilien und Fledermäuse lernen.
Wie in der Schule – nur viel schöner – kann man sich hier im französischen San Sebastián an den Tisch setzen und von den Schautafeln etwas über Reptilien und Fledermäuse lernen.
Doch warum wollen wir diese Schaubilder jetzt unbedingt bei uns aufhängen? Ist es wie mit den Cloches, diesen wunderkammerhaften Glashauben, unter die wir seit geraumer Zeit alles stecken, was fasziniert und verwundert?
Oder geht es um eine Rückkehr zur Natur? Fakt ist jedenfalls, dass die Tafeln Kunstwerke sind. Botanische Illustrationen wurden früher von bekannten Zeichnern für große Sammelwerke angefertigt und dann per Kupferstich oder Steindruck reproduziert. Diese Illustratoren sind wahre Künstler, und die Koloristen ebenso. Denn wenn es sich nicht gerade um einen Farbkupferdruck handelte, wurde damals per Hand koloriert.
Deshalb gehören die vergilbten und teils sogar fleckige Diagramme nicht in die Tonne, sondern auf Flohmärkte und in Antiquitätenläden, wo man sie den Händlern schnell wieder aus den Fingern reißt. Im besten Fall stammen sie tatsächlich aus dem Biologiesaal – je oller, desto doller! Und wenn das Bild dann, wie in diesem Flur, hinter der Garderobe hängt, kann man sich beim Anziehen der Jacke gleich Wissenswertes über die Natur draußen aneignen.
Oder geht es um eine Rückkehr zur Natur? Fakt ist jedenfalls, dass die Tafeln Kunstwerke sind. Botanische Illustrationen wurden früher von bekannten Zeichnern für große Sammelwerke angefertigt und dann per Kupferstich oder Steindruck reproduziert. Diese Illustratoren sind wahre Künstler, und die Koloristen ebenso. Denn wenn es sich nicht gerade um einen Farbkupferdruck handelte, wurde damals per Hand koloriert.
Deshalb gehören die vergilbten und teils sogar fleckige Diagramme nicht in die Tonne, sondern auf Flohmärkte und in Antiquitätenläden, wo man sie den Händlern schnell wieder aus den Fingern reißt. Im besten Fall stammen sie tatsächlich aus dem Biologiesaal – je oller, desto doller! Und wenn das Bild dann, wie in diesem Flur, hinter der Garderobe hängt, kann man sich beim Anziehen der Jacke gleich Wissenswertes über die Natur draußen aneignen.
In der Schule hingen sie meist an hohen Ständern. Heute werden sie an der Wand befestigt – ungerahmt versteht sich. Das liegt zum einen an den Holzleisten oben und unten, die dafür sorgen, dass sich die Tafel nicht zusammenrollt, andererseits möchte man doch (auch bei neuen Drucken im Retro-Look) eine lebendige Oberfläche. Ideal, wenn das Material mit der Zeit etwas vergilbt und der eine oder andere Fingerabdruck darauf landet.
Erstehen kann man alte Schautafeln oft auf dem nächstgrößeren Flohmarkt. Aber auch Online-Plattformen wie Etsy, Dawanda oder The Cartographer bieten biologische Diagramme über Hyazinthen, den Kartoffelanbau oder Walarten an. Das Schaubild über Grauwale, Orcas und Delphine von Arminho gibt es übrigens in verschiedenen Größen.
Erstehen kann man alte Schautafeln oft auf dem nächstgrößeren Flohmarkt. Aber auch Online-Plattformen wie Etsy, Dawanda oder The Cartographer bieten biologische Diagramme über Hyazinthen, den Kartoffelanbau oder Walarten an. Das Schaubild über Grauwale, Orcas und Delphine von Arminho gibt es übrigens in verschiedenen Größen.
Wem es die Meeresbewohner angetan haben, dem gefällt vielleicht auch diese bedruckte Leinwand in warmen Farben von Pillow Planet via Etsy, die detailgetreu verschiedene Tintenfische vorstellt.
Wer ein Schaubild auf dem Flohmarkt erstanden hat, das nicht über typische Holzleisten zur Beschwerung verfügt, kann sich diese auch einfach nachkaufen, unter anderem bei Ferm Living.
Wer ein Schaubild auf dem Flohmarkt erstanden hat, das nicht über typische Holzleisten zur Beschwerung verfügt, kann sich diese auch einfach nachkaufen, unter anderem bei Ferm Living.
Toll kommen kleinere der alten – oder inzwischen auch häufig nur auf alt gemachten – Drucke aber auch zur Geltung, wenn man sie an ein Klemmbrett heftet. Gerade wenn es sich nicht um ein Rollbild mit Aufhängung handelt, sondern um Bebilderungen aus alten Brockhaus-Bänden oder Biologiebüchern, ist das eine schöne Aufhängvariante.
Verschönern kann man damit zum Beispiel auch die Kassettentüren alter Schränke und Kommoden. Vintage und Vintage gesellt sich einfach gerne, wie dieser Schrank mit aufgeklebten Illustrationen von Steckrüben, Blaubeer und Feigen anschaulich beweist.
Am schönsten kombiniert sich ein botanisches Schaubild mit echten Pflanzen. Im Frühling sind Tulpen, Nelken und Osterglocken schnell in einer Vase vor dem Diagramm platziert. Aber auch großblättrige Zimmerpflanzen wie die Geigenfeige passen zum Natur-Comeback im Innenraum und sind derzeit aus keinem Interior-Magazin wegzudenken.
Mehr: Ein Comeback aus dem Urwald – die Geigenfeige >>>
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So viele botanische Themen auf den Schautafeln abgehandelt werden, so viele unterschiedliche Preissegmente gibt es auch. Für große Vintagebilder aus dem beginnenden 20. Jahrhundert muss man zwischen 150 und 300 Euro auf den Tisch legen, für kleinere etwas weniger. Neue Nachdrucke gibt es je nach Größe zwischen 15 und 100 Euro.
Die alten Poster auf Leinwand passen – vergilbt oder mit pechschwarzem Grund – zu jedem Einrichtungsstil. Auch in diesem skandinavisch angehauchten Heim ergänzen die warmen Töne und Naturabbildungen der Schautafeln das Interior – über der Vintagecouch in Petrolblau.
Die alten Poster auf Leinwand passen – vergilbt oder mit pechschwarzem Grund – zu jedem Einrichtungsstil. Auch in diesem skandinavisch angehauchten Heim ergänzen die warmen Töne und Naturabbildungen der Schautafeln das Interior – über der Vintagecouch in Petrolblau.
Aber auch als Wanddekoration in einem eklektisch eingerichteten Wohnzimmer sieht eine Lehrtafel aus Leinen mit hölzerner Beschwerung gut aus. Nur der Hund scheint sich für die Kirsch- und Apfelblüten nicht sonderlich zu interessieren…
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