Über die große Macht der Einfachheit in der Architektur
Wie entwerfen wir heute Häuser, wo alles möglich scheint? Ein Architekt plädiert für ein Grundprinzip mit großer Kraft: Die Einfachheit
Eric Reinholdt
24. März 2015
Unsere Häuser und Wohnungen von heute bieten einen Luxus, den sich unsere frühen Vorfahren, die in primitiven Hütten lebten, kaum hätten vorstellen können. Architektur ist nur noch ökonomisch begrenzt, räumlich scheint nahezu alles möglich. Das Klima und die Umgebung üben so oft weniger Einfluss auf den Entwurf aus, als das Bild, das ein Bauwerk erzeugen soll. Was wir uns vorstellen können, können wir meistens auch bauen. Aber was formt dann unsere Häuser in Zeiten neuer Bautechnologien und -materialien, wenn primäre Faktoren wie Temperatur und Niederschlag weniger relevant denn je sind? Wie ordnen wir bestimmte Eigenschaften zu, so dass ein Design unserem Bedürfnis nach Schutz entspricht?
Am besten mit den einfachsten Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.
Am besten mit den einfachsten Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.
Einfachheit bedeutet, nicht mehr als nötig zu bauen.
Einfachheit öffnet Räume, die Platz zum Leben und nicht Platz für Dinge schaffen.
Einfachheit ist rational.
Einfachheit setzt auf handwerkliche Meisterschaft…
… und besondere Materialien.
Einfachheit lehnt den Exzess ab.
Einfachheit lädt zur Kontemplation ein.
Einfachheit wirkt unangestrengt.
Einfachheit ist effektiv.
Einfachheit sorgt mit kleinen Gesten…
…für eine enorme Wirkung.
Einfachheit erzeugt Sicherheit…
… und Komfort.
Einfachheit nimmt Licht als gleichwertigen Partner wahr.
Einfachheit ist nachhaltig.
Einfachheit ist erschwinglich…
…und subtil.
Einfachheit ist nicht langweilig…
…oder spröde.
Einfachheit ist zurückhaltend.
Einfachheit erzeugt Geborgenheit…
…und unterstützt das Leben in einer komplexen Gesellschaft.
Einfachheit sagt viel – mit wenig.
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So sollte mal ein Hotel gebaut werden - trägt ja zur Entschleunigung bei und das liegt voll im Trend!
Auf jeden fall sehr schön Architektur !
Einfachheit in Vollkommenheit. Daher passt dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry:
"Vollkommenheit ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann."