Umbau eines 70er-Jahre-Hauses: Generationenwohnen neu gemacht
Ein Familienheim mit Einliegerwohnung wird durch einen Umbau von innen heraus neu belebt
Schon einmal lebten drei Generationen unter einem Dach in diesem Haus bei Aschaffenburg. Zuletzt bewohnten aber nur noch die Eltern der jetzigen Bauherrin das mittlere Geschoss des Hauses am Hang. Das sollte sich ändern als sich die Tochter entschied, mit ihrem Lebensgefährten wieder einzuziehen. Als neue Eigentümerin wünschte sie sich großzügige Räume, bei denen sie den Stil der Bauhaus-Architekten vor Augen hatte: eine direkte Verbindung von Mittel- und Dachgeschoss und eine barrierefreie Wohnung für die Eltern im unteren Geschoss. Über die geeignete professionelle Unterstützung für ihr Vorhaben musste sie nicht lange nachdenken. Kannte sie doch einen Mitarbeiter der Eichenhaus AG, über den sie Kontakt zu einer Schreinerei mit Planungsbüro knüpfte.
VORHER: „Die Bauherrin wollte die gesamte Gestaltung des Hauses verändern. Sie dachte dabei an Architekturelemente des Bauhauses“, erinnert sich der Architekt aus dem Team der Eichenhaus AG. „Allerdings wäre eine derartige Verwandlung des Bestandsgebäudes nur unter sehr hohen Kosten möglich gewesen.“
Großzügiger neuer Grundriss
Anklänge an die Moderne, wie es sich die Bauherrin wünschte, entstand durch eine Neuorganisation des Grundrisses. „Wir haben den Umbau von innen heraus organisiert“, wie der Architekt formuliert. Dafür wurden die beiden Loggien geschlossen, die ehemals vor Küche und Esszimmer lagen.
Anklänge an die Moderne, wie es sich die Bauherrin wünschte, entstand durch eine Neuorganisation des Grundrisses. „Wir haben den Umbau von innen heraus organisiert“, wie der Architekt formuliert. Dafür wurden die beiden Loggien geschlossen, die ehemals vor Küche und Esszimmer lagen.
Zunächst wurde ein rechteckiger Grundriss hergestellt und dann die Räume neu aufgeteilt. Wichtig war zudem eine interne Verbindung zwischen Mittel- und Dachgeschoss. Eine solche Verbindung hatte es schon einmal gegeben, sie war aber zwischenzeitlich zurückgebaut worden.
Räume, die ineinander übergehen
Mit geradliniger Offenheit gehen die Räume des Erdgeschosses ineinander über. Der Raumgewinn durch die Integration der Loggien ermöglichte einen großzügigen Koch- und Essbereich. Licht flutet durch die neuen Hebeschiebetüren vom Garten ins Innere. Der einheitliche Eichendielenboden verstärkt den Eindruck von Weite und setzt zugleich einen warmen Akzent gegenüber den in Weiß und Grau gehaltenen Wänden und Einbauten.
Mit geradliniger Offenheit gehen die Räume des Erdgeschosses ineinander über. Der Raumgewinn durch die Integration der Loggien ermöglichte einen großzügigen Koch- und Essbereich. Licht flutet durch die neuen Hebeschiebetüren vom Garten ins Innere. Der einheitliche Eichendielenboden verstärkt den Eindruck von Weite und setzt zugleich einen warmen Akzent gegenüber den in Weiß und Grau gehaltenen Wänden und Einbauten.
VORHER: Die Eltern der Bauherrin freuten sich über die Veränderungen, zeigen sie doch, dass das Haus wieder komplett genutzt werden kann. Dass dabei die vormals kleinteilige Raumstruktur verschwand, störte sie nicht.
NACHHER: Der Wohnbereich mit Blick in den offenen Koch-Essbereich
„Die Bauherren haben sich auf unseren Vorschlag eines gewagten Raumkonzepts eingelassen“, lobt der Architekt, der die jungen Bauherren für eine Kombination aus Bad und Ankleide begeistern konnte. Lediglich die Toilette liegt in einer abgeschlossenen Kammer. Dusche, Waschbecken und Schrank hingegen teilen sich den Raum, der über das Schlafzimmer zugänglich ist (Foto unten).
Selbstverwirklichung beim Rückbau
VORHER: Bei der Kernsanierung des Hauses wirkten die Bauherren kräftig mit. „Es kommt schon häufiger vor, dass Bauherren Rückbauarbeiten übernehmen. Wir geben ihnen eine Anleitung, wie etwa eine Wand eingerissen wird, markieren genau, wo die nichttragenden Wände stehen und gelegentlich stellen wir auch das Handwerkszeug zur Verfügung“, beschreibt der Architekt.
VORHER: Bei der Kernsanierung des Hauses wirkten die Bauherren kräftig mit. „Es kommt schon häufiger vor, dass Bauherren Rückbauarbeiten übernehmen. Wir geben ihnen eine Anleitung, wie etwa eine Wand eingerissen wird, markieren genau, wo die nichttragenden Wände stehen und gelegentlich stellen wir auch das Handwerkszeug zur Verfügung“, beschreibt der Architekt.
VORHER: Selbst Hand anlegen, wenn es darum geht alte Böden zu entfernen oder Wände einzureißen? Bauherren sparen einiges an Kosten, wenn sie Arbeiten übernehmen, für die ein Facharbeiter nicht unbedingt notwendig ist. Bei diesem Projekt organisierten sich die Bauherren sogar den Container für den Bauschutt selbst.
Und wie wirkt sich die Eigenbeteiligung auf den Zeitplan aus? „Die Bauherren hatten nur am Wochenende Zeit, sich um den Rückbau zu kümmern. Wir haben gemeinsam geschätzt, wie lange es dauert und den Zeitplan für die folgenden Arbeiten angepasst. Generell planen wir immer so, dass es auch Überschneidungen geben kann“, erklärt der Architekt. Während etwa noch am Abriss einer Wand gearbeitet wird, können die Handwerker schon in einem anderen Raum mit der Montage von Rollladenkästen beginnen.
Und wie wirkt sich die Eigenbeteiligung auf den Zeitplan aus? „Die Bauherren hatten nur am Wochenende Zeit, sich um den Rückbau zu kümmern. Wir haben gemeinsam geschätzt, wie lange es dauert und den Zeitplan für die folgenden Arbeiten angepasst. Generell planen wir immer so, dass es auch Überschneidungen geben kann“, erklärt der Architekt. Während etwa noch am Abriss einer Wand gearbeitet wird, können die Handwerker schon in einem anderen Raum mit der Montage von Rollladenkästen beginnen.
Von unten nach oben in zwei Bauabschnitten
Der Umbau fand in zwei Bauabschnitten statt. Angefangen wurde im unteren Geschoss. Hier zeigte sich, dass bei einem Umbau stets auch Unerwartetes zum Vorschein kommen kann: Feuchtigkeit hatte sich eingeschlichen. Eigentlich sollte nur der alte Estrich entfernt und erneuert werden. Aufgrund des Feuchtigkeitsschadens mussten dann allerdings der gesamte Boden neu aufgebaut werden. Die Eltern blieben während der für den Umbau notwendigen Zeit in ihrer bisherigen Wohnung im Mittelgeschoss wohnen und zogen dann in die frisch renovierte Wohnung. „Es war sicher nicht ganz angenehm, als über ihnen die Rückbaumaßnahmen begannen. Aber aus verschiedenen Gründen war es hier nicht anders möglich“, erzählt der Architekt, der das gute Miteinander lobt und sich gerne daran erinnert, wie die Handwerker von den Eltern morgens mit frischem Kaffee versorgt wurden. Mit seinem Team musste er genau die Anschlüsse im oberen Geschoss vorausplanen. Nur so konnte er gewährleisten, dass nicht nachträglich in der unteren Wohnung noch mal gearbeitet werden musste.
Der Umbau fand in zwei Bauabschnitten statt. Angefangen wurde im unteren Geschoss. Hier zeigte sich, dass bei einem Umbau stets auch Unerwartetes zum Vorschein kommen kann: Feuchtigkeit hatte sich eingeschlichen. Eigentlich sollte nur der alte Estrich entfernt und erneuert werden. Aufgrund des Feuchtigkeitsschadens mussten dann allerdings der gesamte Boden neu aufgebaut werden. Die Eltern blieben während der für den Umbau notwendigen Zeit in ihrer bisherigen Wohnung im Mittelgeschoss wohnen und zogen dann in die frisch renovierte Wohnung. „Es war sicher nicht ganz angenehm, als über ihnen die Rückbaumaßnahmen begannen. Aber aus verschiedenen Gründen war es hier nicht anders möglich“, erzählt der Architekt, der das gute Miteinander lobt und sich gerne daran erinnert, wie die Handwerker von den Eltern morgens mit frischem Kaffee versorgt wurden. Mit seinem Team musste er genau die Anschlüsse im oberen Geschoss vorausplanen. Nur so konnte er gewährleisten, dass nicht nachträglich in der unteren Wohnung noch mal gearbeitet werden musste.
Austausch der Installationen
„Zur Bauzeit des Hauses waren Kupferrohre Standard. Nach mehr als vierzig Jahren sind sie eine tickende Zeitbombe, die zu Wasserschäden führen kann“, erklärt der Architekt. Sämtliche Leitungen im Haus wurden im Zuge des Umbaus erneuert, der Boden neu aufgebaut und eine Fußbodenheizung installiert. Ein Energieberater hat die Planer dabei unterstützt herauszufinden, was gemacht werden muss, um die neuen Standards der Wärmeschutzverordnung einzuhalten. So wurden auch das Dach saniert, die Fenster ausgetauscht und das Haus neu gestrichen. „Das Haus hat zwar nur eine dünne Wärmedämmschicht, aber durch die neuen Fenster konnten wir den Standard erreichen“, beschreibt der Architekt. Auch die Zentralheizung musste nicht getauscht werden. „Bei einem Umbau stellt sich auch immer die Frage nach der Finanzierung. Es muss nicht alles unbedingt neu gemacht werden. Aber so viel doch, dass nicht nach kurzer Zeit schon wieder eine Baumaßnahme notwendig wird“, rät der Architekt.
„Zur Bauzeit des Hauses waren Kupferrohre Standard. Nach mehr als vierzig Jahren sind sie eine tickende Zeitbombe, die zu Wasserschäden führen kann“, erklärt der Architekt. Sämtliche Leitungen im Haus wurden im Zuge des Umbaus erneuert, der Boden neu aufgebaut und eine Fußbodenheizung installiert. Ein Energieberater hat die Planer dabei unterstützt herauszufinden, was gemacht werden muss, um die neuen Standards der Wärmeschutzverordnung einzuhalten. So wurden auch das Dach saniert, die Fenster ausgetauscht und das Haus neu gestrichen. „Das Haus hat zwar nur eine dünne Wärmedämmschicht, aber durch die neuen Fenster konnten wir den Standard erreichen“, beschreibt der Architekt. Auch die Zentralheizung musste nicht getauscht werden. „Bei einem Umbau stellt sich auch immer die Frage nach der Finanzierung. Es muss nicht alles unbedingt neu gemacht werden. Aber so viel doch, dass nicht nach kurzer Zeit schon wieder eine Baumaßnahme notwendig wird“, rät der Architekt.
Veränderungen eingeplant
Was auch immer die Zukunft bringen mag, das Haus ist darauf vorbereitet, wie der Architekt betont. „Bei einem Umbau sollten sich die Bauherren immer fragen: Wie möchte ich in zehn, in zwanzig und in dreißig Jahren wohnen? Die Räume müssen neu gedacht werden können.“ Hier wurde beispielsweise trotz der internen Verbindung von Mittel- und Dachgeschoss das außerhalb des Wohnbereichs liegende Treppenhaus erhalten. So kann bei Bedarf aus dem Dachgeschoss eine separate Wohnung werden, die über einen eigenen Zugang erschlossen ist. Die Voraussetzungen dafür sind über Anschlüsse etwa für die künftige Küche schon geschaffen. Doch jetzt heißt es erstmal wohnen und sehen, was die nächsten Jahre bringen.
Das könnte Sie auch interessieren:
So können Sie einen Garten barrierefrei gestalten
Altbausanierung: Alles übers Dämmen, dichten und lüften
Asbest – versteckte Gefahr in alten Häusern
Architektur erneuern: Wann sich ein Umbau lohnt
Was auch immer die Zukunft bringen mag, das Haus ist darauf vorbereitet, wie der Architekt betont. „Bei einem Umbau sollten sich die Bauherren immer fragen: Wie möchte ich in zehn, in zwanzig und in dreißig Jahren wohnen? Die Räume müssen neu gedacht werden können.“ Hier wurde beispielsweise trotz der internen Verbindung von Mittel- und Dachgeschoss das außerhalb des Wohnbereichs liegende Treppenhaus erhalten. So kann bei Bedarf aus dem Dachgeschoss eine separate Wohnung werden, die über einen eigenen Zugang erschlossen ist. Die Voraussetzungen dafür sind über Anschlüsse etwa für die künftige Küche schon geschaffen. Doch jetzt heißt es erstmal wohnen und sehen, was die nächsten Jahre bringen.
Das könnte Sie auch interessieren:
So können Sie einen Garten barrierefrei gestalten
Altbausanierung: Alles übers Dämmen, dichten und lüften
Asbest – versteckte Gefahr in alten Häusern
Architektur erneuern: Wann sich ein Umbau lohnt
Hier wohnen: im Erdgeschoss die Eltern, im Ober- und Dachgeschoss die Tochter mit ihrem Lebensgefährten
Auf: insgesamt 380 Quadratmetern, wovon etwa 230 Quadratmeter zur Wohnung der Tochter gehören
In: der Nähe von Aschaffenburg
Umbaukosten: rund 550.000 Euro inklusive des Innenausbaus mit Einbaumöbeln und Treppe, aber ohne Garten
Besonderheit: ein Umbau, der das bestehende Haus seinen Bewohnern anpasst und auch Raum für künftige Veränderungen lässt
Experten: Eichenhaus AG
Nachher-Fotos: Oliver Sommer
Ein Altbau im Ort
Durch die Hanglage des Grundstücks schiebt sich das Erdgeschoss in das Erdreich. Die hinteren Räume, nur durch Lichtschächte und Oberlichter mit Tageslicht versorgt, dienen als Keller- und Technikräume. Nach vorne, zur Straße hin aber sind auf zwei Seiten normale Fenster möglich. Hier liegt die Seniorenwohnung, barrierefrei und mit großzügigem Grundriss. Wie sich unten aus der Hanglage die Kellerräume ergeben, geht es vom ersten Stock nach hinten ebenerdig in den Garten. Das 1975 gebaute Haus wird von etwa gleich alten Nachbarhäusern links und rechts eingerahmt.
Finden Sie hier einen Bauprofi für einen Hausumbau