Umbau in zwei Etappen: Ein Erdgeschoss voller Exponate
Neuer Boden, offener Grundriss und dazu ausgewählte Design-Objekte. Aber vor allem: Weg mit der hässlichen Treppe!
Ein Paar suchte nach einem passenden Zuhause für sich und die zwei Kinder. Sie sind mit dem Architekten Dirk Hörner von Eben Architektur befreundet. Den zogen sie bereits beim Kauf der Immobilie zurate. „Oft werde ich gebeten, die Besichtigung zu begleiten, um zu schauen, ob sich aus dem Objekt etwas machen lässt. Ich sehe oft etwas, was die Kunden vielleicht noch gar nicht erkennen“, erzählt Hörner. Das Haus wurde 1991 gebaut, mit braunen Fensterrahmen und gefliesten Räumen. Der Architekt erkannte das Potenzial für eine moderne und offene Raumgestaltung.
Versetzt. Bei der Planung des Grundrisses hatte der Architekt freie Hand und konnte so „alles rausholen“. Der beengte und dadurch wenig einladende Eingangsbereich stellte eine Herausforderung dar. „Die Hauptaufgabe war hier, etwas mit diesem hässlichen und störenden Kellerabgang zu machen.“ Die unglückliche Position der Treppe war dem Paar selbst vorher gar nicht bewusst. Doch einmal durch den Experten angesprochen, war klar: Die Treppe muss weg!
Die Treppe wurde von ihrem ehemaligen Platz in der Diele (rot schraffiert) verbannt und deutlich zurückhaltender hinter der Garderobe (gelb hinterlegt) platziert. Hierzu wurde das ursprüngliche Deckenloch geschlossen und an neuer Stelle passend aufgebrochen. Obwohl die Treppe deutlich versetzt wurde, endet sie ungefähr an derselben Stelle im Kellergeschoss.
Die Treppe wurde von ihrem ehemaligen Platz in der Diele (rot schraffiert) verbannt und deutlich zurückhaltender hinter der Garderobe (gelb hinterlegt) platziert. Hierzu wurde das ursprüngliche Deckenloch geschlossen und an neuer Stelle passend aufgebrochen. Obwohl die Treppe deutlich versetzt wurde, endet sie ungefähr an derselben Stelle im Kellergeschoss.
Vorher. Auch die Treppe, die nach oben zu den Schlafzimmern führt, musste weichen. Zunächst sollte sie nur optisch ein wenig nachgebessert werden. Sorgfältig abgedeckt, überstand sie die ersten Umbauarbeiten. Doch dann entschied sich das Paar auch hier aufs Ganze zu gehen. So erhielt ein moderner Nachfolger Einzug und fügt sich nun harmonisch in das Gesamtkonzept (Foto unten).
Vorher. Die großflächig eingesetzten weißen Fliesen und tiefen Decken mit Holz-Paneelen – Relikte der 90er-Jahre – wurden herausgerissen.
Leuchten „Spokes 2“ von Foscarini, Kamin von Spartherm umgesetzt von der Firma Wohnkamine
Der erneuerte Boden wirkt mit dem französischen Fischgrät-Parkett wärmer und viel freundlicher. Den früheren Ofen ersetzt nun ein Kamin. Dank einer Verkleidung reicht er weit in den Raum und wird so zum Raumteiler. Passende Nischen integrieren ein zu den Seiten offenes Bücherregal.
Unter der vom Schlosser gefertigten Metallsitzbank aus Schwarzstahl, lagert das Feuerholz direkt vor dem Kamin. Die Figuren auf dem Tisch gehören zu einer ganzen Reihe von Kunstobjekten des Produktdesigners Kai Linke, die an verschiedenen Stellen im Haus zu finden sind. Er ist der Bruder der Besitzerin, was sich bei einer Neugestaltung des Wohnraums natürlich besonders gut trifft.
Der erneuerte Boden wirkt mit dem französischen Fischgrät-Parkett wärmer und viel freundlicher. Den früheren Ofen ersetzt nun ein Kamin. Dank einer Verkleidung reicht er weit in den Raum und wird so zum Raumteiler. Passende Nischen integrieren ein zu den Seiten offenes Bücherregal.
Unter der vom Schlosser gefertigten Metallsitzbank aus Schwarzstahl, lagert das Feuerholz direkt vor dem Kamin. Die Figuren auf dem Tisch gehören zu einer ganzen Reihe von Kunstobjekten des Produktdesigners Kai Linke, die an verschiedenen Stellen im Haus zu finden sind. Er ist der Bruder der Besitzerin, was sich bei einer Neugestaltung des Wohnraums natürlich besonders gut trifft.
Schubladen aus schwarzem MDF, geölt
Leuchten „Aim“ von Flos, Küche von Bulthaup, Serie B1
Da das Paar bereits eine Küche von Bulthaup hatte, sollte es im neuen Zuhause dabei bleiben. Experte Hörner stand beratend zur Seite, um die Küche perfekt in das Gesamtkonzept einzubetten.
Da das Paar bereits eine Küche von Bulthaup hatte, sollte es im neuen Zuhause dabei bleiben. Experte Hörner stand beratend zur Seite, um die Küche perfekt in das Gesamtkonzept einzubetten.
Die alte Küche vor dem Umbau
Leuchten in der Diele von Foscarini, Modell Le Soleil
Wo vorher eine Wand war, öffnet sich der Wohnbereich nun zur Diele. Damit der Raum dadurch und auch durch die insgesamt große Wohnfläche nicht zu offen wirkt, dient die Garderobe mit Sitzbank als Raumteiler. Auf der Seite zum Essbereich befindet sich hier zusätzlicher Stauraum für die Küche.
Wo vorher eine Wand war, öffnet sich der Wohnbereich nun zur Diele. Damit der Raum dadurch und auch durch die insgesamt große Wohnfläche nicht zu offen wirkt, dient die Garderobe mit Sitzbank als Raumteiler. Auf der Seite zum Essbereich befindet sich hier zusätzlicher Stauraum für die Küche.
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Wieder war es praktisch einen Bruder zu haben, der auch Designer ist. Die von ihm mit Sandstrahl bearbeiteten Platten aus Nadelholz bilden nun mit Dschungel-Motiven die Rückwand der Garderobe und beleben die große Holzfläche.
Das ehemalige Wannenbad verfügt nun über eine bodengleiche Dusche. Durch die große Glastrennwand wirkt der Raum nicht länger beengt, sondern hell und modern. Wer baden möchte, muss dafür in das obere Geschoss.
Armaturen von Dornbracht
Armaturen von Dornbracht
Das Bad vor der Renovierung
Das als Garderobe dienende Lasso und der Stuhl, welcher halb in der Wand zu verschwinden scheint, sind ebenfalls auf den Bruder und Produktdesigner Kai Linke zurückzuführen. Damit ist das Erdgeschoss nun bis ins Detail abgerundet. Doch das Gesamtprojekt ist noch nicht abgeschlossen. Denn auch für das Obergeschoss ist ein Umbau entsprechend der Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie geplant. Das wurde von Experte Hörner bei der Verlegung der Leitungen bereits berücksichtigt.
Kosten im Überblick (Erdgeschoss, Preise von 2016):
- Abbruch: ca. 30.000 Euro
- Wände & Decken: ca. 20.000 Euro
- Boden: ca. 25.000 Euro
- Raumteiler/Garderobe: ca. 5.000 Euro
- Einbauschrank Garderobe: ca. 4.000 Euro
- Elektroarbeiten: ca. 10.000 Euro
- Innentüren & Fensterbänke: ca. 6.000 Euro
- Fenster & Rollläden: ca. 18.000 Euro
- Treppe (Keller): ca. 4.000 Euro
- Treppe (EG-OG) neu: ca. 10.000 Euro
- plus weitere Maßanfertigen
Hier lebt: ein Paar mit zwei kleinen Söhnen
In: einem Haus mit ursprünglich zwei Einliegerwohnungen in Dreieich, Raum Offenbach
Auf: ca. 440 Quadratmetern Wohnfläche
Budget: ca. 160.000 Euro, detaillierte Kostenübersicht am Ende des Artikels
Expertise von: Eben Architektur
Fotos: Felix Schöppner
Ein Riese. Das Haus mit leichter Hanglage im Offenbacher Raum verfügt über reichlich Wohnraum. Der Keller mit Schwimmbad und Fitnessraum wird als Wellnessbereich genutzt und öffnet sich zu der niedriger gelegenen Gartenebene. Zusätzlich gibt es hier noch eine Einliegerwohung. Zusammen mit dem Erdgeschoss von allein 160 Quadratmetern und der darüber liegenden Etage mit den Schlafräumen ergeben sich etwa 440 Quadratmeter Wohnfläche auf drei Ebenen. „Das war eine Riesennummer für die Kunden damals. Deshalb haben wir uns zunächst auf das Erdgeschoss konzentriert. Der Rest wurde vorerst nur etwas kosmetisch überarbeitet“, so Hörner.
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