Umbau: Neue Raumdimensionen mit alten Originalen und wenig Budget
Wo sich bei einer kompletten Wohnungssanierung Kosten einsparen lassen, zeigt dieser Berliner Altbau
„Das alte Mieter-Paar, das über 30 Jahre in der Wohnung gelebt hatte und noch mit Kohleöfen heizte, hatte seit Jahrzehnten kaum renoviert. Das sah man“, sagt die Designerin und neue Eigentümerin Ulrike Kabyl. Dementsprechend musste die Wohnung kernsaniert werden. Die maroden Kachelöfen wurden abgetragen, die veraltete Elektrik erneuert und einige Wände entfernt oder versetzt.
Auf einen Blick:
Hier wohnt: Interior Designerin Ulrike Kabyl
In: Berlin, Kreuzberg
Auf: 85 Quadratmetern
Budget: Kernsanierung rund 75.000 Euro
Expertin: Berliner Zimmermädchen
Auf einen Blick:
Hier wohnt: Interior Designerin Ulrike Kabyl
In: Berlin, Kreuzberg
Auf: 85 Quadratmetern
Budget: Kernsanierung rund 75.000 Euro
Expertin: Berliner Zimmermädchen
Komplett-Entkernung
„Alles musste raus“, sagt Ulrike Kabyl, „und dennoch war das Budget begrenzt“. Sie wollte eine offene Wohnraumgestaltung und konnte in Absprache mit einem Generalunternehmer, der gleichzeitig Bauleiter ist, ihre Wünsche auf die realistische Umsetzung abklopfen. Ein Statiker wurde hinzugezogen und danach die Wände abgetragen. Aufgrund der engen Absprache mit dem Bauleiter, der mit einem festen Handwerkerteam arbeitet, konnte der anvisierte Budgetrahmen eingehalten werden.
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„Alles musste raus“, sagt Ulrike Kabyl, „und dennoch war das Budget begrenzt“. Sie wollte eine offene Wohnraumgestaltung und konnte in Absprache mit einem Generalunternehmer, der gleichzeitig Bauleiter ist, ihre Wünsche auf die realistische Umsetzung abklopfen. Ein Statiker wurde hinzugezogen und danach die Wände abgetragen. Aufgrund der engen Absprache mit dem Bauleiter, der mit einem festen Handwerkerteam arbeitet, konnte der anvisierte Budgetrahmen eingehalten werden.
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Offener Wohnbereich
Die Designerin hat für den Boden in der ganzen Wohnung kanadische Eiche gewählt. „Diese war im Angebot“, sagt sie. „Bei diesem Modell waren die Farbnuancen so zusammengewürfelt. Eigentlich mag ich es, wenn es etwas wilder ist.“ Das tolle Holz kommt durch die Nuancen zur vollen Geltung. Außerdem ist die ganze Wohnung schwellenfrei. Auch das mag die Bauherrin, die gleichzeitig die Designerin ist: „Eine Sanierung muss nicht unbedingt sehr viel Geld kosten, bei den Materialien kann man eine Menge sparen.“
Die Designerin hat für den Boden in der ganzen Wohnung kanadische Eiche gewählt. „Diese war im Angebot“, sagt sie. „Bei diesem Modell waren die Farbnuancen so zusammengewürfelt. Eigentlich mag ich es, wenn es etwas wilder ist.“ Das tolle Holz kommt durch die Nuancen zur vollen Geltung. Außerdem ist die ganze Wohnung schwellenfrei. Auch das mag die Bauherrin, die gleichzeitig die Designerin ist: „Eine Sanierung muss nicht unbedingt sehr viel Geld kosten, bei den Materialien kann man eine Menge sparen.“
„Es war eine ordentliche Baustelle“, sagt Ulrike Kabyl. Der alte Teppich wurde rausgerissen und der Boden mit einer Ausgleichsmasse begradigt, denn die Holzdielen waren brüchig und nicht mehr zu gebrauchen. Die alten Fenster wurden übernommen und gründlich gereinigt. Auch dadurch konnte die Bauherrin Geld sparen.
Industrial Stil
„Die Idee mit dem Industriefenster kam vom Bauleiter“, sagt die Designerin, die schon länger mit ihm zusammenarbeitet. „Beim Gespräch meinte er, er hätte noch irgendwo ein altes, großes Industriefenster, das man in die Wand einfügen könne.“ Diese tolle Idee nahm die Designerin auf. So wurde vor allem ihr Wunsch, das kleine Bad offener zu gestalten, dadurch perfekt gelöst. „Er hat mir am Ende das alte Riesenfenster großzügigerweise geschenkt. Riffelglas wurde für den unteren Bereich bestellt und Klarglas für oben, das dann eingesetzt wurde“, sagt Ulrike Kabyl. Der Stahlrahmen wurde in matt-schwarz lackiert.
„Die Idee mit dem Industriefenster kam vom Bauleiter“, sagt die Designerin, die schon länger mit ihm zusammenarbeitet. „Beim Gespräch meinte er, er hätte noch irgendwo ein altes, großes Industriefenster, das man in die Wand einfügen könne.“ Diese tolle Idee nahm die Designerin auf. So wurde vor allem ihr Wunsch, das kleine Bad offener zu gestalten, dadurch perfekt gelöst. „Er hat mir am Ende das alte Riesenfenster großzügigerweise geschenkt. Riffelglas wurde für den unteren Bereich bestellt und Klarglas für oben, das dann eingesetzt wurde“, sagt Ulrike Kabyl. Der Stahlrahmen wurde in matt-schwarz lackiert.
Metrofliesen-Look
„Ein kleines Bad mit schwarzen Fliesen zu bestücken ist wagemutig“, sagt die Designerin. Nachdem sie diverse Musterproben verglichen hatte und wochenlang nach günstigen Modellen gesucht hatte, entschied sie sich für schwarze Metrofliesen aus dem Baumarkt. „Sie waren günstig und versprachen einen gewellten, glänzenden Look, den ich mag.“ Selbst der skeptische Bauleiter war am Ende von der Ausstrahlung der schwarzen Metrofliesen positiv überrascht. Im Badspiegel sieht man das riesige Industriefenster, das für viel Helligkeit sorgt.
„Ein kleines Bad mit schwarzen Fliesen zu bestücken ist wagemutig“, sagt die Designerin. Nachdem sie diverse Musterproben verglichen hatte und wochenlang nach günstigen Modellen gesucht hatte, entschied sie sich für schwarze Metrofliesen aus dem Baumarkt. „Sie waren günstig und versprachen einen gewellten, glänzenden Look, den ich mag.“ Selbst der skeptische Bauleiter war am Ende von der Ausstrahlung der schwarzen Metrofliesen positiv überrascht. Im Badspiegel sieht man das riesige Industriefenster, das für viel Helligkeit sorgt.
Alt und Neu kombiniert
Das kleine Fenster zur Küchenwand war bereits im alten Bestand vorhanden, die neue Badewanne erhielt einen anderen Platz in der Ecke des Bades. Der alte Fensterrahmen wurde von der Eigentümerin abgebeizt und lackiert. Das alte milchige Glasfenster entfernt und mit neuem Klarglas bestückt. Auch das Bad wurde entkernt und die Installation komplett neu verlegt.
Das kleine Fenster zur Küchenwand war bereits im alten Bestand vorhanden, die neue Badewanne erhielt einen anderen Platz in der Ecke des Bades. Der alte Fensterrahmen wurde von der Eigentümerin abgebeizt und lackiert. Das alte milchige Glasfenster entfernt und mit neuem Klarglas bestückt. Auch das Bad wurde entkernt und die Installation komplett neu verlegt.
Bis zur Decke gefliest
Die Idee der Eigentümerin, die Küchenwand komplett bis zur Decke zu fliesen, fand der Bauleiter zuerst befremdlich. Ulrike Kabyl wählte für die Wand wollweiße Metrofliesen, das farbliche Gegenstück zum Bad.
Die Idee der Eigentümerin, die Küchenwand komplett bis zur Decke zu fliesen, fand der Bauleiter zuerst befremdlich. Ulrike Kabyl wählte für die Wand wollweiße Metrofliesen, das farbliche Gegenstück zum Bad.
Steckdosen und Schalter im Bakelit-Stil
Da die Elektroleitungen neu gelegt wurden, konnte die Bauherrin zu den einzelnen Zuleitungen ihre Wünsche äußern. Bei einzelnen Details konnte man Geld sparen, sagt sie: „Bei den Steckdosen kann man viel Geld ausgeben. Ich wollte Bakelit-Steckdosen und -Schalter und da hätte ich 50 Euro pro Stück ausgeben müssen. Das war definitiv zu teuer.“ Nachdem die Bauherrin lange recherchiert hatte, fand sie eine günstige Alternative: Steckdosen und Schalter aus Kunststoff im Bakelit-Stil.
Da die Elektroleitungen neu gelegt wurden, konnte die Bauherrin zu den einzelnen Zuleitungen ihre Wünsche äußern. Bei einzelnen Details konnte man Geld sparen, sagt sie: „Bei den Steckdosen kann man viel Geld ausgeben. Ich wollte Bakelit-Steckdosen und -Schalter und da hätte ich 50 Euro pro Stück ausgeben müssen. Das war definitiv zu teuer.“ Nachdem die Bauherrin lange recherchiert hatte, fand sie eine günstige Alternative: Steckdosen und Schalter aus Kunststoff im Bakelit-Stil.
Experimente mit Grundierung
„Ich wollte eine poröse Oberfläche an den Wänden mit einem sandfarbenen Ton. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man mit Tee arbeiten kann und dann habe ich experimentiert und habe am Ende schwarzen Tee verwendet.“
„Ich wollte eine poröse Oberfläche an den Wänden mit einem sandfarbenen Ton. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man mit Tee arbeiten kann und dann habe ich experimentiert und habe am Ende schwarzen Tee verwendet.“
Als die Designerin den Teesud in die Grundierung mischte, um einen beigefarbenen Ton zu bekommen, stutzte der Bauleiter. „Der dachte sicherlich, jetzt dreht sie völlig durch.“ Die Grundierung für die Decke und die Wände wurden mit Teesud vermischt und viel Arbeit und Geld gespart, da das nachträgliche Wändestreichen entfiel.
Gründerzeit-Tür
Die alte Gründerzeit-Haustür fand die Bauherrin bei einer Verkäuferin aus Leipzig. „Die Türen waren günstig und am liebsten hätte ich den ganzen Stapel aufgekauft. Nur 100 Euro habe ich pro Stück bezahlt.“ Von einem Tischler wurden diese aufgearbeitet, die alte Patina wurde belassen. Der Wanddurchbruch wurde dem Türenmaß von 1,40 Metern Breite angepasst. Die Türen hängen an einer Stahlschiene und führen in das Balkonzimmer. Einige Möbelstücke der Designerin sind zum Verkauf in ihrem Onlineshop erhältlich.
Die alte Gründerzeit-Haustür fand die Bauherrin bei einer Verkäuferin aus Leipzig. „Die Türen waren günstig und am liebsten hätte ich den ganzen Stapel aufgekauft. Nur 100 Euro habe ich pro Stück bezahlt.“ Von einem Tischler wurden diese aufgearbeitet, die alte Patina wurde belassen. Der Wanddurchbruch wurde dem Türenmaß von 1,40 Metern Breite angepasst. Die Türen hängen an einer Stahlschiene und führen in das Balkonzimmer. Einige Möbelstücke der Designerin sind zum Verkauf in ihrem Onlineshop erhältlich.
Kippschalter
Statt Nachttischlampen ließ die Bauherrin die nachgemachten Bakelit-Kipp-Schalter direkt in die Wand installieren. Ein modernes Detail, das mit alten Stilelementen spielt.
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Die Küchenwand wurde zum Wohnraum hin abgetragen. „Ich mag offene Wohnbereiche und finde sie zeitgemäß“, meint Ulrike Kabyl. Sie entwarf eine große Wohnküche und der zweite, große Raum wurde abgetrennt. Das Schlafzimmer ist vom Flur begehbar und liegt nun ruhig zur Nebenstraße, das Balkonzimmer und die Wohnküche hingegen zur befahrenen Hauptstraße.