Von Grau zu Grün – so kommt der Garten zum Haus
Zwei Profis verraten, warum es klug ist, die Gartengestaltung schon beim Bau des Hauses zu berücksichtigen
Viel Licht fließt durch die Fenster in das neue Haus. Die Räume laden dazu ein, sich hinzusetzen, zu verweilen, hinauszuschauen. Doch was liegt vor dem Fenster? Ein Garten mit Blumen, Sträuchern und Bäumen? Oder eine braune Erdfläche, zusammengeschoben zu einer Mondlandschaft? Wenn schon beim Einzug frisches Grün sprießen und zumindest ein gangbarer Weg zur Haustür führen soll, muss rechtzeitig mit der Gartenplanung begonnen werden. Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Was sollte mindestens gemacht werden? Und welches Budget sollte eingeplant werden? Zwei Profis geben Rat.
Dieser Plan von faiss Landschaftsarchitektur zeigt, wie Garten- und Hausplanung ineinandergreifen können.
Auch Landschaftsarchitektin Dagmar Stucke rät dazu, möglichst schon für die Positionierung des Hauses im Gelände einen Gartenplaner einzubeziehen: „Wie das Haus ins Gelände eingepasst wird, bestimmt auch, ob etwa abgeböscht werden kann oder mit Mäuerchen und L-Steinen terrassiert werden muss.“
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Auch Landschaftsarchitektin Dagmar Stucke rät dazu, möglichst schon für die Positionierung des Hauses im Gelände einen Gartenplaner einzubeziehen: „Wie das Haus ins Gelände eingepasst wird, bestimmt auch, ob etwa abgeböscht werden kann oder mit Mäuerchen und L-Steinen terrassiert werden muss.“
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Der Garten ist hier Bestandteil der Architektur. Er wächst über das Haus, um das Haus und gibt ihm seinen Charakter.
Das Gelände modellieren. Den Garten schon früh zu modellieren, wirkt sich schonend auf das Budget aus. Für Fundamentarbeiten sind meist schwere Geräte vor Ort, die Erdmassen bewegen. Die gleichen Maschinen können auch für die Modellierung des Gartens verwendet werden. Da sie schon vor Ort sind, spart dies die Kosten einer erneuten Anfahrt. Zudem fällt beim Ausheben der Baugrube meist viel Boden an, der üblicherweise abtransportiert wird.
Das Gelände modellieren. Den Garten schon früh zu modellieren, wirkt sich schonend auf das Budget aus. Für Fundamentarbeiten sind meist schwere Geräte vor Ort, die Erdmassen bewegen. Die gleichen Maschinen können auch für die Modellierung des Gartens verwendet werden. Da sie schon vor Ort sind, spart dies die Kosten einer erneuten Anfahrt. Zudem fällt beim Ausheben der Baugrube meist viel Boden an, der üblicherweise abtransportiert wird.
„Die Bodenabfuhr selbst kostet, und die dafür vorgesehene Bodenanalyse ebenfalls“, weiß Stucke. Wird der Boden gleich vor Ort verwendet, entfallen diese Kosten und die Kosten für eine eventuell erforderliche Bodenlieferung bei der späteren Gartengestaltung gleich mit. „Gerade bei knappem Budget sollten die Bauherren frühzeitig einen Gartenplaner hinzuziehen“, rät Lorenz. Das gilt besonders bei Hanglagen, bei denen Geländesprünge überwunden und Zugänge vom Haus in den Garten gleich mit bedacht werden müssen.
Die Zuwegung anlegen. „Im Garten wird immer von groß zu klein gearbeitet. Erst werden Wege angelegt, dann Beete“, beschreibt Stucke. Wer nicht gleich den ganzen Garten fertigstellen möchte oder kann, sollte zumindest die Wege anlegen. Die schweren Maschinen, die beim Hausbau eingesetzt werden, verdichten den Boden. Für die Wege ist das erwünscht. „Kies auf den Wegen einrütteln ist auch dann möglich, wenn der endgültige Belag erst später verlegt wird. Es sollte aber möglichst von Anfang an klar sein, welcher Belag gewählt wird, damit die Wege entsprechend vorbereitet werden können“, rät die Gartenexpertin.
Strom- und Wasserversorgung vorbereiten. Wenn schon Erde bewegt wird, lassen sich auch gleich Gräben ziehen, in denen Erdkabel für die Beleuchtung des Gartens und generell Stromanschlüsse für Terrassen und Sitzbereiche verlegt werden. „Wenn das Haus steht, ist nicht jeder Bereich des Grundstücks mit großen Maschinen zugänglich“, erklärt Lorenz. Daher sollten frühzeitig auch Gruben für Zisterne oder Teich ausgebaggert und die Wasserleitungen für die spätere Bewässerung gelegt werden.
Ebenso sollten Außenwasserhähne sinnvollerweise schon früh eingeplant werden. „Es lohnt sich hier durchaus, über Gartenwasserzähler nachzudenken. Für den Garten wird dann nur der Frischwasserverbrauch berechnet, da das Wasser hier nicht in die Kanalisation fließt, sondern im Garten versickert“, rät Stucke.
Steht ein Baum direkt vor dem Haus und liegt ein alter Garten daneben, so muss der eigene Garten nicht gleich in voller Blüte stehen.
Vorhandene Pflanzen erhalten, neue Pflanzen setzen. Schon beim Entwurf auf bestehende Bäume zu achten, ist für Architekt Lorenz selbstverständlich: „Der Platz um den Baum sollte so groß sein wie die Krone. Bäume nutzen wir gerne in Sichtachsen, auch um einen vielleicht weniger schönen Blick zu verdecken.“ Gerade bei dicht bewachsenen Grundstücken bedauert mancher Bauherr, die Natur zurückdrängen zu müssen.
Vorhandene Pflanzen erhalten, neue Pflanzen setzen. Schon beim Entwurf auf bestehende Bäume zu achten, ist für Architekt Lorenz selbstverständlich: „Der Platz um den Baum sollte so groß sein wie die Krone. Bäume nutzen wir gerne in Sichtachsen, auch um einen vielleicht weniger schönen Blick zu verdecken.“ Gerade bei dicht bewachsenen Grundstücken bedauert mancher Bauherr, die Natur zurückdrängen zu müssen.
„Ein Gartenplaner zeigt, welche Pflanzenschätze auf dem Gelände stehen und entdeckt diese auch auf einem verwilderten Grundstück“, beschreibt Stucke. Dennoch bedeutet ein neuer Garten natürlich auch neue Pflanzen. Bei der Pflanzenauswahl hat Lorenz gelegentlich eigene Vorstellungen, wenn etwa ein von Weiß geprägter Entwurf von weißblühenden Pflanzen umrahmt sein soll oder ein Baum für kühlenden Schatten auf der Terrasse sorgen soll.
„Je größer ein Baum ist, desto teurer ist er. Solitäre und Blickpunktbäume sollten daher früh gepflanzt werden. So können Bauherren kleinere Bäume kaufen, die dann schon zu Baubeginn anfangen können zu wachsen“, rät Stucke.
„Je größer ein Baum ist, desto teurer ist er. Solitäre und Blickpunktbäume sollten daher früh gepflanzt werden. So können Bauherren kleinere Bäume kaufen, die dann schon zu Baubeginn anfangen können zu wachsen“, rät Stucke.
Umtopfen im XXL-Format: Bei dieser Gartengestaltung wurde eine alte, wunderschön bewachsene Zeder, vom Landschaftsarchitekten ausballiert und 200 Meter umgesetzt.
Wo noch keine großen Bäume stehen, Bäume gerodet oder Ersatzbäume gepflanzt werden müssen, hilft ein Gartenplaner, diese so in das Grundstück einzupassen, dass alle Abstandsflächen gewahrt werden können. „Unter Umständen muss dann das Haus anders geplant werden, damit auch ein eventuell vorgeschriebener, großkroniger Ersatzbaum Platz hat. Dabei gilt es auf Abstandsflächen zum Nachbarn zu achten und darauf, dass der Baum auch das eigene Haus nicht bedrängt“, so die Gartenplanerin.
Wo noch keine großen Bäume stehen, Bäume gerodet oder Ersatzbäume gepflanzt werden müssen, hilft ein Gartenplaner, diese so in das Grundstück einzupassen, dass alle Abstandsflächen gewahrt werden können. „Unter Umständen muss dann das Haus anders geplant werden, damit auch ein eventuell vorgeschriebener, großkroniger Ersatzbaum Platz hat. Dabei gilt es auf Abstandsflächen zum Nachbarn zu achten und darauf, dass der Baum auch das eigene Haus nicht bedrängt“, so die Gartenplanerin.
Bei einem Neubau braucht der Garten meist ein wenig Zeit, bis er schön angewachsen ist.
Das Budget schonen durch gute Gartenplanung. Letztlich ist auch die Gartenplanung eine Frage des Geldes. Als Richtwert nennt Stucke etwa zehn Prozent der gesamten Hausbausumme, die für die Gartenplanung bereitgehalten werden sollte. Günstiger geht es bei flachen Grundstücken, auf denen Rasen gesät wird. „Gärten in Hanglage sind teurer, weil meist Treppen für die Erschließung notwendig werden, Terrassen und Mauern angelegt werden müssen“, erklärt die Gartenexpertin.
Budgetschonend wirkt sich aus, wenn der Garten mit dem Bauaushub modelliert werden kann, die für die Baugrube vorhandenen Maschinen gleich noch die Gräben für Erdkabel und Gruben für Zisternen graben. Statt der einen oder anderen Mauer kann eine Böschung eine Hanglage abfangen. In der Regel sind Mauern und Wege teurer als Pflanzen.
Das Budget schonen durch gute Gartenplanung. Letztlich ist auch die Gartenplanung eine Frage des Geldes. Als Richtwert nennt Stucke etwa zehn Prozent der gesamten Hausbausumme, die für die Gartenplanung bereitgehalten werden sollte. Günstiger geht es bei flachen Grundstücken, auf denen Rasen gesät wird. „Gärten in Hanglage sind teurer, weil meist Treppen für die Erschließung notwendig werden, Terrassen und Mauern angelegt werden müssen“, erklärt die Gartenexpertin.
Budgetschonend wirkt sich aus, wenn der Garten mit dem Bauaushub modelliert werden kann, die für die Baugrube vorhandenen Maschinen gleich noch die Gräben für Erdkabel und Gruben für Zisternen graben. Statt der einen oder anderen Mauer kann eine Böschung eine Hanglage abfangen. In der Regel sind Mauern und Wege teurer als Pflanzen.

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Bei der Auswahl der Pflanzen rät Stucke dazu, auf Qualität zu achten. „Lieber schon früh kleine und damit günstigere Pflanzen einsetzen, die dann über die Jahre wachsen. Als Lückenfüller und Sichtschutz für die erste Zeit eignen sich Sträucher wie Weiden oder schnell wachsender Liguster. Die sind günstig und können später, wenn die eigentlich gewünschten Pflanzen hoch genug sind, wieder entfernt werden.“
Als günstige Alternative zur gesamten Gartenanlage empfiehlt die Gartenexpertin, sich zumindest einen Pflanzplan erstellen zu lassen, der auch die Wuchshöhe der Pflanzen mit berücksichtigt. Nach dem können dann auch Laien ihren Garten selbst anlegen, wenngleich mit viel Handarbeit und Schweiß.
Wie sind Sie bei der Gartenplanung und -gestaltung vorgegangen? Wie hat ein Profi Sie unterstützt? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren.
Als günstige Alternative zur gesamten Gartenanlage empfiehlt die Gartenexpertin, sich zumindest einen Pflanzplan erstellen zu lassen, der auch die Wuchshöhe der Pflanzen mit berücksichtigt. Nach dem können dann auch Laien ihren Garten selbst anlegen, wenngleich mit viel Handarbeit und Schweiß.
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Gartenplaner und Architekt gemeinsam beauftragen. Ausgangsbasis für jeden Hausbau ist das Grundstück. Der Entwurf passt sich dem Gelände an oder sieht Veränderungen des Geländes vor. Auf jeden Fall muss die Topografie berücksichtigt werden. „Wir empfehlen unseren Bauherren, möglichst früh einen Gartenplaner hinzuzuziehen. Die Planungen sollten zeitgleich beginnen, die Arbeiten an den Außenanlagen sind dann in der Regel dem Hochbau nachgelagert“, erklärt Architekt Renee Lorenz von [lu:p] Architektur.