Vorher-Nachher: Von der Kammer zum Bad – und zu neuer Größe
Kräftige Farbe und üppige Blumen verwandeln einen ehemaligen Abstellraum in ein charmantes Gäste-WC
Catherine Hug
12. Januar 2022
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin und DIY-Expertin. Mutter zweier Töchter und stolze Besitzerin eines sehr alten Wohnwagens mit Vorliebe für Schlichtes, Schönes und Skandinavien.
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin... Mehr
Die kleine Kammer, die an die Küche grenzte, wurde als Abstellkammer genutzt – bis Kristy Kropat kam. Das Paar, das die Altbauwohnung in Berlin-Charlottenburg gekauft hatte, wünschte sich nicht nur mehr Farbe für ihre zwei Badezimmer. Sondern auch ein zusätzliches Bad en Suite mit direktem Anschluss an das Schlafzimmer, das sich direkt hinter der Wand zur Kammer befand.
Auf einen Blick
Hier badet: ein Paar
Auf: zwei Quadratmetern
In: einer Altbauwohnung in Berlin-Charlottenburg
Expertin: Kristy Kropat
Budget: etwa 11.000 Euro inkl. Material
Auf einen Blick
Hier badet: ein Paar
Auf: zwei Quadratmetern
In: einer Altbauwohnung in Berlin-Charlottenburg
Expertin: Kristy Kropat
Budget: etwa 11.000 Euro inkl. Material
Blick in die voll gestellte Kammer von der Küche aus
Wände auf und zu. Vor dem Umbau wurde der kleine Raum nur als Abstellkammer genutzt. Dass sich die gut zwei Quadratmeter in ein einladendes Bad verwandeln könnten, erforderte im Vorfeld einiges an Vorstellungskraft.
„Eine Wand einzureißen, erfordert manchmal etwas Mut“, findet Interior Designerin Kristy Kropat, die erst vor vier Jahren nach Deutschland gekommen ist und davor in ihrer Heimat Kalifornien zumeist Küchen und Bäder neu gestaltete. Gern mit Farbe, wie sie sagt, denn die bringe Freude und Wärme in die Räume.
Umso mehr freute sie sich, als sie diese Anfrage erreichte, die die Neugestaltung von insgesamt drei Bädern in der Eigentumswohnung umfasste. Denn das Paar mit britischen Wurzeln wünschte sich genau das: einen mutigen Umgang mit Farbe. Dazu sollte das neue Bad en Suite farblich auf das mauvefarbene Schlafzimmer abgestimmt werden (befindet sich hinter der geschlossenen Wand).
Finden Sie hier Expert:innen für Badrenovierung und -gestaltung
Wände auf und zu. Vor dem Umbau wurde der kleine Raum nur als Abstellkammer genutzt. Dass sich die gut zwei Quadratmeter in ein einladendes Bad verwandeln könnten, erforderte im Vorfeld einiges an Vorstellungskraft.
„Eine Wand einzureißen, erfordert manchmal etwas Mut“, findet Interior Designerin Kristy Kropat, die erst vor vier Jahren nach Deutschland gekommen ist und davor in ihrer Heimat Kalifornien zumeist Küchen und Bäder neu gestaltete. Gern mit Farbe, wie sie sagt, denn die bringe Freude und Wärme in die Räume.
Umso mehr freute sie sich, als sie diese Anfrage erreichte, die die Neugestaltung von insgesamt drei Bädern in der Eigentumswohnung umfasste. Denn das Paar mit britischen Wurzeln wünschte sich genau das: einen mutigen Umgang mit Farbe. Dazu sollte das neue Bad en Suite farblich auf das mauvefarbene Schlafzimmer abgestimmt werden (befindet sich hinter der geschlossenen Wand).
Finden Sie hier Expert:innen für Badrenovierung und -gestaltung
Mit Farbe und Tapete gegen Einheitsweiß. „Sie mochten Grün, und als wir uns gemeinsam auf die Suche nach Fliesen machten, stießen wir auf diese grünen Metrofliesen des spanischen Herstellers Wow, mit dem ich schon bei einem anderen Projekt in Kalifornien gearbeitet hatte“, erzählt Kristy Kropat.
Eine leicht unregelmäßige Oberfläche lässt die Fliesen wie handgemacht erscheinen und sorgt für lebendige Lichtspiele in dem nur zwei Quadratmeter großen Raum. Nicht zu viel, sondern gerade richtig. Denn Ruhe bringt die lineare Anordnung der Fliesen, die Wand und Boden gleichermaßen schmücken. „Bei Wand- und Bodenfliesen variiere ich eigentlich lieber. Aber das wäre in diesem Fall zu viel gewesen“, begründet Kropat die Gestaltung.
Die übrigen Wandflächen ließ sie mit einer auffälligen Mustertapete tapezieren. Ihre Wahl fiel auf Allium von Cole & Sons.
„Tapeten sind eine tolle Möglichkeit, um einem Raum etwas Besonderes zu verleihen“, so die Designerin, die auch eigene Muster für Tapeten und Stoffe entwirft. „In diesem Fall sollte es aber nicht zu ‚britisch geblümt‘ sein“, erklärt sie. Die streng geometrisch angeordneten Bouquets sind ein toller Blickfang und füllen den Raum, ohne ihn zu überladen. „Überall gibt es etwas zu sehen. So ist das Auge in ständiger Bewegung und bekommt einen großzügigen Raumeindruck.“
Viele Menschen hätten Bedenken, mit Farbe und Muster großzügig umzugehen, besonders in einem so kleinen Raum. Für sie zahle sich der mutige Einsatz von Farbe jedoch aus: „Die tiefen Farben lassen den Raum einladend und das natürliche Licht den Raum viel größer erscheinen“, so die Designerin.
„Tapeten sind eine tolle Möglichkeit, um einem Raum etwas Besonderes zu verleihen“, so die Designerin, die auch eigene Muster für Tapeten und Stoffe entwirft. „In diesem Fall sollte es aber nicht zu ‚britisch geblümt‘ sein“, erklärt sie. Die streng geometrisch angeordneten Bouquets sind ein toller Blickfang und füllen den Raum, ohne ihn zu überladen. „Überall gibt es etwas zu sehen. So ist das Auge in ständiger Bewegung und bekommt einen großzügigen Raumeindruck.“
Viele Menschen hätten Bedenken, mit Farbe und Muster großzügig umzugehen, besonders in einem so kleinen Raum. Für sie zahle sich der mutige Einsatz von Farbe jedoch aus: „Die tiefen Farben lassen den Raum einladend und das natürliche Licht den Raum viel größer erscheinen“, so die Designerin.
Störende Details als Blickfang. Als gestalterische Herausforderung erwies sich in diesem Projekt zudem die an einer Seite abgeschrägte Decke. Dank der Tapete fällt das nicht weiter auf. Dazu erhellen zwei Pendelleuchten mit einfachen Lampenfassungen in Messing den Raum.
Eine andere Besonderheit des Raumes ist der Torbogen, früher Teil des Durchgangs zur Küche. Dieser war durch den auf die gegenüberliegende Seite verlegten Zugang zum Raum überflüssig geworden. Kropat entschloss sich, die charmante Rundung als architektonische Besonderheit zu erhalten. Dank der Fliesen, die sich an dieser Stelle von der Blumentapete abheben, fungiert die Rundung als Blickfang und Rahmen für das WC.
Eine andere Besonderheit des Raumes ist der Torbogen, früher Teil des Durchgangs zur Küche. Dieser war durch den auf die gegenüberliegende Seite verlegten Zugang zum Raum überflüssig geworden. Kropat entschloss sich, die charmante Rundung als architektonische Besonderheit zu erhalten. Dank der Fliesen, die sich an dieser Stelle von der Blumentapete abheben, fungiert die Rundung als Blickfang und Rahmen für das WC.
Ein Blick von der ehemaligen Kammer in die angrenzende Küche, bevor der Durchgang geschlossen wurde.
Komfort-Keramik. Eine neue Erfahrung machte die US-Amerikanerin bei ihrer Suche nach einem möglichst kleinen Waschbecken: „Elemente für winzige Räume zu finden, ist in Europa so viel einfacher, als in den USA“, sagt sie lachend.
Bei dem WC handelt es sich um eine Duschtoilette des Herstellers Tece – und ein gutes Beispiel, warum sich die Badplanung vom Profi rentiert: „Diese Toilette verfügt im Gegensatz zu anderen Modellen nicht über ein elektrisches Heizmodul für das Wasser“, erläutert Kropat. Der stattdessen benötigte Warmwasseranschluss für die Toilette muss allerdings bereits im Vorfeld mit eingeplant werden. „Da die Toilette nur etwa die Hälfte der herkömmlichen Modelle kostet und nicht auch noch zusätzlichen Strom verbraucht, zahlt sich sorgfältige Planung im Vorfeld in diesem Fall gleich mehrfach aus.“
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welche Details haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
Bei dem WC handelt es sich um eine Duschtoilette des Herstellers Tece – und ein gutes Beispiel, warum sich die Badplanung vom Profi rentiert: „Diese Toilette verfügt im Gegensatz zu anderen Modellen nicht über ein elektrisches Heizmodul für das Wasser“, erläutert Kropat. Der stattdessen benötigte Warmwasseranschluss für die Toilette muss allerdings bereits im Vorfeld mit eingeplant werden. „Da die Toilette nur etwa die Hälfte der herkömmlichen Modelle kostet und nicht auch noch zusätzlichen Strom verbraucht, zahlt sich sorgfältige Planung im Vorfeld in diesem Fall gleich mehrfach aus.“
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Welche Details haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
Ähnliche Artikel
Vorher-Nachher
Glücksfall Wasserschaden: Neues Tiny-Bad für eine Mietwohnung
Von Aline van Hoorn
Eine umfangreiche Sanierung auf nur 3 m² macht aus einem Ärgernis allen Grund zur Freude
Zum Artikel
Bad einrichten
Richtig eingesetzt: Ein Badezimmer mit Sitzecke und Wäscherutsche
Von Aline van Hoorn
So sieht es aus, wenn ein Bad nicht nur funktional und geschmackvoll gestaltet, sondern auch bequem sein soll
Zum Artikel
Badtour
Warm & wohnlich – mit Fliesen-Mix für 10 m² Bad
Von Nicola Enderle
Quadratisch, praktisch, öde? Nicht in diesem Familienbad mit einem gelungenen Materialmix aus modernen Fliesen
Zum Artikel
Badtour
Blauregen und ein Hauch Fernost für ein Gästebad
Von Catherine Hug
Mit üppiger Blumentapete und tiefblauen Fliesen ist dieses kleine Bad ein echter Hingucker im Japandi-Stil geworden
Zum Artikel
Born on Houzz
Vorher-Nachher: Neues Bad im Mineral-Look
Von Aline van Hoorn
Überall weiße Fliesen klingt zeitlos? Für dieses Badezimmer war es dennoch an der Zeit für etwas Neues.
Zum Artikel
Badtour
Dezent und edel – Badausbau im Münchner Dreimühlenviertel
Von Aline van Hoorn
Warme Holz- und Creme-Töne bestechen neben einer besonders diskreten Lösung fürs stille Örtchen der Hauskatze
Zum Artikel
Wohnen in der Stadt
Aloha! Ein Bad renoviert im Tropen-Style
Von Thomas Helbing
Mit kosteneffektivem Budget ziehen Frische, Regenwald-Flair und Individualität in ein Mietbad ein
Zum Artikel
Kleines Bad einrichten
Unter die Lupe genommen: 3 Bäder unter 10 Quadratmetern
Von Anneke Thurau
Klein, aber oho! Entdecken Sie, was Profis aus kleinen Bädern alles rausholen können
Zum Artikel
Vorher-Nachher
Schwerwiegend: 100 Kilogramm Industrie-Charme für ein Badezimmer
Von Aline van Hoorn
Extra groß und aus Beton: Ein Bad trägt den Industrial-Look in XL – und macht so eine Nacht-und-Nebel-Aktion nötig
Zum Artikel
ὠ9 Hi barbarella\_bri, immer wieder erstaunlich wie Geschmäcker nicht unterschiedlicher sein können. Was dem einen zusagt, missfällt dem andern... ᾒD Hauptsache der Kunde wurde mit seinem WC erfreut und kommt mit dem fehlenden Stauraum an der Küche klar (ich hätte nämlich gerne solch ein Raum). Beste Grüße Sylvia
Ja, das stimmt, über Geschack lässt sich nicht streiten :-)
Wenn es dem Kunden gefällt ist ja alles gut. Ich finde es aber trotzdem legitim, mal nicht zu "applaudieren" und ich denke damit kann sowohl der Kunde, als auch der Archtiekt umgehen. ;-)
Beste Grüße Bri
Ich finde diese Erneuerung gelungen und sehr persönlich. Würde gerne den Rest der Wohnung sehen können nach dieser Veränderung.