Innenausbau
Vorher-Nachher: Zwei Zimmer, Küche, Bad, Balkon in neuem alten Glanz
In dieser Berliner Wohnung wurden Wände eingerissen und Türen neu gesetzt – aber mit viel Fingerspitzengefühl und einem Sinn für Besonderes…
Die Altbauwohnung in Berlin-Halensee war jahrzehntelang nicht mehr renoviert worden und befand sich in einem schlimmen Zustand. Doch drei Punkte überzeugten den Käufer: die ruhige und doch zentrale Lage im Berliner Westen, die historische Bausubstanz – und der eigene Gartenanteil.
Den Charme des Altbaus wollte der neue Besitzer, der aus Kalifornien stammt, unbedingt erhalten, die Wohnung aber trotzdem nach seinen Vorstellungen sanieren lassen. In Interior-Designerin Imke Laux fand er eine kompetente Partnerin, die neben Planung und Design auch gemeinsam mit einem Bauleiter Sanierung und Umbau der Hochparterrewohnung übernahm. So wurden über der Wand verlaufende Rohrleitungen versteckt, Oberflächen aufgearbeitet und ein erst während der Bauarbeiten entdeckter Wasserschaden behoben – bis die wunderschöne Zweizimmerwohnung an Ende in neuem Glanz erstrahlte.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Single
Auf: 73 Quadratmetern
In: einer Altbauwohnung in Berlin-Halensee
Expertin: Imke Laux von Laux Interiors
Den Charme des Altbaus wollte der neue Besitzer, der aus Kalifornien stammt, unbedingt erhalten, die Wohnung aber trotzdem nach seinen Vorstellungen sanieren lassen. In Interior-Designerin Imke Laux fand er eine kompetente Partnerin, die neben Planung und Design auch gemeinsam mit einem Bauleiter Sanierung und Umbau der Hochparterrewohnung übernahm. So wurden über der Wand verlaufende Rohrleitungen versteckt, Oberflächen aufgearbeitet und ein erst während der Bauarbeiten entdeckter Wasserschaden behoben – bis die wunderschöne Zweizimmerwohnung an Ende in neuem Glanz erstrahlte.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Single
Auf: 73 Quadratmetern
In: einer Altbauwohnung in Berlin-Halensee
Expertin: Imke Laux von Laux Interiors
VORHER: Viel Charme strahlte die vernachlässigte Altbauwohnung mit ihren angegrauten Heizkörpern und Linoleumböden in Holzoptik nicht mehr aus.
Die Stuckrosette an der Decke des Wohnzimmers war noch original und wurde deshalb sorgfältig restauriert. Laux ließ zusätzlich ein paar Zentimeter unterhalb der Decke eine Stuckleiste anbringen. Sie betont die ohnehin luftige Deckenhöhe und fügt sich harmonisch in die alte Bausubstanz ein.
Die Stuckrosette an der Decke des Wohnzimmers war noch original und wurde deshalb sorgfältig restauriert. Laux ließ zusätzlich ein paar Zentimeter unterhalb der Decke eine Stuckleiste anbringen. Sie betont die ohnehin luftige Deckenhöhe und fügt sich harmonisch in die alte Bausubstanz ein.
NACHHER: Im Wohnzimmer ist links die neu eingesetzte Tür zu sehen, durch die der Balkon nun auch aus diesem Zimmer zu erreichen ist. Die beiden Heizkörper unter den Doppelfenstern verstecken sich nun hinter vom Tischler eingepassten Heizkörperverkleidungen. „Dem Eigentümer war es wichtig, dass die Heizkörper nach dem Umbau nicht mehr sichtbar sind. Um das zu ermöglichen, mussten wir sie teilweise versetzen“, sagt Laux.
Ebenfalls unsichtbar nach den Renovierungsarbeiten: die Kabel für Fernseher und Lautsprecheranlage. Sie verlaufen nun unter den spiegelglatt verputzten Wänden.
Ebenfalls unsichtbar nach den Renovierungsarbeiten: die Kabel für Fernseher und Lautsprecheranlage. Sie verlaufen nun unter den spiegelglatt verputzten Wänden.
Das anthrazitfarbene Ecksofa von Cor spielt im Wohnzimmer eindeutig die Hauptrolle. Darüber hängt eines von zwei Ölbildern, die die Künstlerin Inge Vogt eigens für das Berliner Domizil des Amerikaners schuf.
Viele Möbel und Wohnaccessoires hier sind für kleine Überraschungen gut: Die extravagante Hängeleuchte „Shade shade“ von Moooi etwa wirkt wie ein schlichter silberner Trommellampenschirm – so lange sie ausgeschaltet ist. Knipst man sie an, gibt sie diese Sicht auf einen prächtigen Lüster frei. Und das Sideboard auf der linken Seite stammt aus der Holzmöbel-Kollektion des neuseeländischen Designbüros LDK. Das für die Möbel verarbeitete Holz ist teilweise über 100 Jahre alt und stammt von Fischerbooten, die jahrzehntelang auf südchinesischen Flüssen gefahren sind. Eine Plakette im Innern des Schranks zeugt von seinem Ursprung.
Sideboard: Lowboard Shipwood II, Fashion for Home
Viele Möbel und Wohnaccessoires hier sind für kleine Überraschungen gut: Die extravagante Hängeleuchte „Shade shade“ von Moooi etwa wirkt wie ein schlichter silberner Trommellampenschirm – so lange sie ausgeschaltet ist. Knipst man sie an, gibt sie diese Sicht auf einen prächtigen Lüster frei. Und das Sideboard auf der linken Seite stammt aus der Holzmöbel-Kollektion des neuseeländischen Designbüros LDK. Das für die Möbel verarbeitete Holz ist teilweise über 100 Jahre alt und stammt von Fischerbooten, die jahrzehntelang auf südchinesischen Flüssen gefahren sind. Eine Plakette im Innern des Schranks zeugt von seinem Ursprung.
Sideboard: Lowboard Shipwood II, Fashion for Home
Die Rolladen vor den Wohnzimmerfenstern machen im Hochparterre vor allem unter Sicherheitsaspekten Sinn. Die sichtbaren Kästen im Innenraum ließ Laux hinter eigens angefertigten Faltrollos verstecken.
Der Balkon ist klein, aber fein und mit praktischen Klappmöbeln aus Holz möbliert. Das Türchen rechts führt in den Garten.
Die alten Doppelfenster waren außer in der Küche überall noch vorhanden. Die äußeren Glasscheiben ließ Imke Laux durch Sicherheitsglas ersetzen, neben den Rolladen ein zusätzlicher Schutz für den Bewohner. Der Rest blieb original und so umfasste die Sanierung auch Details wie Fenster- und Türgriffe. Der Maler befreite die Messingbeschläge im Säurebad von alten Farbschichten und arbeitete sie sorgfältig wieder auf. Dort, wo keine Originalbeschläge mehr vorhanden waren, wurden sie durch neue Messinggriffe im alten Stil ersetzt.
VORHER: Vor der Sanierung waren in der Küche einige Rohre auf Putz verlegt. Um sie verschwinden zu lassen, wurde die komplette Wand mit Rigips neu verkleidet.
Der Wanddurchbruch vom Eingangsbereich her ist auf diesem Bild bereits durchgeführt worden.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten entdeckte die Baufirma einen alten Wasserschaden an den Fallrohren zwischen der Küche und dem Treppenhaus. Die undichten Rohre hatten nach und nach den Holzfußboden, der sich unter einer Schicht Linoleum in Fischgrätoptik verbarg, in seine Bestandteile aufgelöst. „Der Fußboden war total zerstört. Der war wirklich Kompost“, so Laux. Der Eigentümer entschied sich dann für Iroko-Holz (von Ali Parquets). Die afrikanische Holzart zeichnet sich durch einen schönen Tabakton aus, je nach Lichteinfall changiert die satinierte Oberfläche zwischen dunkel und hell.
Der Wanddurchbruch vom Eingangsbereich her ist auf diesem Bild bereits durchgeführt worden.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten entdeckte die Baufirma einen alten Wasserschaden an den Fallrohren zwischen der Küche und dem Treppenhaus. Die undichten Rohre hatten nach und nach den Holzfußboden, der sich unter einer Schicht Linoleum in Fischgrätoptik verbarg, in seine Bestandteile aufgelöst. „Der Fußboden war total zerstört. Der war wirklich Kompost“, so Laux. Der Eigentümer entschied sich dann für Iroko-Holz (von Ali Parquets). Die afrikanische Holzart zeichnet sich durch einen schönen Tabakton aus, je nach Lichteinfall changiert die satinierte Oberfläche zwischen dunkel und hell.
Um die schmale Küche etwas breiter erscheinen zu lassen, wurde die Deckenfarbe bis etwa zwei Zentimeter unter die auch hier nachträglich angebrachte Stuckleiste gezogen. Die Decke in Küche, Flur und Badezimmer wurde leicht abgehängt und mit Deckenspots versehen.
Die Einbauküche von Marquardt erstreckt sich fast komplett über den vier Meter langen, schlauchartigen Raum. Ihre hochglänzende Oberfläche reflektiert das Licht und lässt den Raum größer wirken. Ihr gegenüber befindet sich der Frühstücksplatz der Wohnung. Die beiden Drehstühle aus Leder passen gut zu dem extra-stabilen Klapptisch in mattem Weiß, und lassen sich dank eingebauter Hydraulik bei Bedarf auch auf gängige Esstischhöhe anpassen.
Die Einbauküche von Marquardt erstreckt sich fast komplett über den vier Meter langen, schlauchartigen Raum. Ihre hochglänzende Oberfläche reflektiert das Licht und lässt den Raum größer wirken. Ihr gegenüber befindet sich der Frühstücksplatz der Wohnung. Die beiden Drehstühle aus Leder passen gut zu dem extra-stabilen Klapptisch in mattem Weiß, und lassen sich dank eingebauter Hydraulik bei Bedarf auch auf gängige Esstischhöhe anpassen.
Auf knapp vier Metern wurden alle denkbaren Geräte integriert, die den Küchenalltag erleichtern. Neben Herd, Backofen, Geschirrspüler, Mikrowelle, sowie Kühl- und Gefrierschrank (Miele), befindet sich hinter den weißen Schrankfronten auch ein Waschtrockner.
Um weniger Fugen auf der Arbeitsfläche zu haben und so den Putzaufwand zu minimieren, wurde das Waschbecken von unten unter die dunkelgraue Arbeitsplatte gesetzt. Sie besteht wie der Spritzschutz an der Rückwand aus Quarzstein.
Waschbecken und Armaturen: Linee-S, Blanco.
Um weniger Fugen auf der Arbeitsfläche zu haben und so den Putzaufwand zu minimieren, wurde das Waschbecken von unten unter die dunkelgraue Arbeitsplatte gesetzt. Sie besteht wie der Spritzschutz an der Rückwand aus Quarzstein.
Waschbecken und Armaturen: Linee-S, Blanco.
VORHER: Auf der anderen Seite des Flures liegt das Badezimmer. Früher war dieser Raum in zwei Teile geteilt. Eine Wand verlief genau in der Mitte des Fensters, das auf der einen Seite Tageslicht ins alte Bad brachte. Die andere Hälfte des halbierten Fensters beleuchtete eine kleine Kammer, die in früheren Jahren nur vom Treppenhaus zu erreichen war. Laux ließ die beiden kleinen Räume zusammenlegen und schuf so ein geräumiges Duschbad.
Vor der gefliesten Wand stand früher die Badewanne, dahinter war der halbhohe Abstellraum eingezogen, der zu viel früheren Zeiten wiederum einmal als separate Toilette gedient hat.
Neben der Zusammenlegung beider Räume, wurde auch das senkrecht an der Wand verlaufene Rohr durch eine vorgesetzte Wand versteckt und das Fenster nach oben hin verkleinert.
Vor der gefliesten Wand stand früher die Badewanne, dahinter war der halbhohe Abstellraum eingezogen, der zu viel früheren Zeiten wiederum einmal als separate Toilette gedient hat.
Neben der Zusammenlegung beider Räume, wurde auch das senkrecht an der Wand verlaufene Rohr durch eine vorgesetzte Wand versteckt und das Fenster nach oben hin verkleinert.
NACHHER: Der Eigentümer wünschte sich ein modernes Bad, und so machen nun schlichtes Grau, eine gerade Linienführung sowie zurückhaltende Armaturen und Accessoires das kleine Duschbad zu einer Ruheoase für Körper und Geist.
An einer etwas vorgezogenen halbhohen Wand unter dem Fenster findet neben WC und Spülkasten nun auch der Waschtisch Platz. Die Glasabtrennung des Duschbereichs mit Regendusche (Hansgrohe) und der Spiegelschrank über dem maßgefertigten Waschtisch lassen den kleinen Raum optisch größer erscheinen.
Für die Wandflächen wählte Laux 60 mal 120 Zentimeter große Fliesen aus pflegeleichtem Feinsteinzeug. Die Bodenfliesen aus dem gleichen Material, aber in einem anderen Farbton sind etwas kleiner, 30 mal 60 Zentimeter. Neben einem flachen Heizkörper zum Trocknen der Handtücher verfügt das Duschbad nun auch über eine neu eingebaute Fußbodenheizung.
Und auch hier finden sich kleine Details wieder, die typisch für die Sanierung unter der Leitung von Imke Laux sind: die Revisionsklappe aus Edelstahl (links neben der Dusche) ließ sie von einem Bootsbauer fertigen.
An einer etwas vorgezogenen halbhohen Wand unter dem Fenster findet neben WC und Spülkasten nun auch der Waschtisch Platz. Die Glasabtrennung des Duschbereichs mit Regendusche (Hansgrohe) und der Spiegelschrank über dem maßgefertigten Waschtisch lassen den kleinen Raum optisch größer erscheinen.
Für die Wandflächen wählte Laux 60 mal 120 Zentimeter große Fliesen aus pflegeleichtem Feinsteinzeug. Die Bodenfliesen aus dem gleichen Material, aber in einem anderen Farbton sind etwas kleiner, 30 mal 60 Zentimeter. Neben einem flachen Heizkörper zum Trocknen der Handtücher verfügt das Duschbad nun auch über eine neu eingebaute Fußbodenheizung.
Und auch hier finden sich kleine Details wieder, die typisch für die Sanierung unter der Leitung von Imke Laux sind: die Revisionsklappe aus Edelstahl (links neben der Dusche) ließ sie von einem Bootsbauer fertigen.
VORHER: Das Schlafzimmer verfügte vor dem Umbau als einziges Zimmer über einen Zugang zum Balkon, von dem man über ein paar Stufen in den Garten gelangt.
Damit die nachträglich angebrachte Stuckleiste auf einer Höhe durchgehen kann, ließ Laux die Mauerstürze über Fenster und Balkontür bis zur Höhe der Rahmen hinunterziehen. Außerdem ließ sie die auf diesem Bild noch sichtbaren Heizungsrohre links in der Zimmerecke hinter einer eigenes dafür errichteten Wandverkleidung verschwinden.
Damit die nachträglich angebrachte Stuckleiste auf einer Höhe durchgehen kann, ließ Laux die Mauerstürze über Fenster und Balkontür bis zur Höhe der Rahmen hinunterziehen. Außerdem ließ sie die auf diesem Bild noch sichtbaren Heizungsrohre links in der Zimmerecke hinter einer eigenes dafür errichteten Wandverkleidung verschwinden.
NACHHER: Um auch in diesem Raum den Gründerzeitcharme wieder zum Leben zu erwecken, ergänzte Laux die Decke um eine Stuckrosette und ließ unterhalb der klassischen Rundung zwischen Decke und Wänden eine Stuckleiste anbringen. Für die Wände im Schlafzimmer wie auch in den übrigen Räumen der Wohnung wählte Laux ein leichtes Grau, „Blackened“ von Farrow & Ball.
Für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Schlafzimmer sorgt nun ein Klassiker unter den Deckenleuchten – „HP 28/700“, den Hans Przyrembel 1928 entwarf (via Tecnolumen). Am Bett ergänzen zwei „Tolomeo“-Leuchten von Artemide das Lichtkonzept.
Vorhänge und Rollos: JalouCity
Für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Schlafzimmer sorgt nun ein Klassiker unter den Deckenleuchten – „HP 28/700“, den Hans Przyrembel 1928 entwarf (via Tecnolumen). Am Bett ergänzen zwei „Tolomeo“-Leuchten von Artemide das Lichtkonzept.
Vorhänge und Rollos: JalouCity
Das Bad gegenüber der Küche wurde durch die Zusammenlegung des vormaligen Badezimmers mit einer kleinen Kammer vergrößert.
Die Grundaufteilung der Wohnung mit ihren zwei gleich großen Zimmern blieb dagegen erhalten. Einzig der Garten, vormals nur über den Balkon vor dem Schlafzimmer erreichbar, wurde durch eine nachträglich eingebaute Balkontür nun auch vom Wohnzimmer aus zugänglich gemacht. Schauen wir es uns doch die Resultate der Renovierung einmal an.