Kamin, ja oder nein? Experten geben Tipps
Worauf Sie vor Ein- oder Umbau eines Kamins achten sollten
Ein Kamin verspricht Gemütlichkeit, Wärme und knisternde Geräusche. Bekannt ist die Geschichte aus Norwegen, wo ein achtstündiges Kaminfeuer im TV für Traum-Einschaltquoten und tiefenentspannte Zuschauer sorgte. Doch ist Lagerfeuerromantik das einzige Argument für einen Kamin im Zuhause? Die Houzz-Experten Stefan Ernst von Ernst Ofenbau, Ofensetzer Oliver Neugebauer und Architekt Philipp Moeller geben Tipps, worauf Sie bei der Planung achten und welche baulichen Voraussetzungen berücksichtigt werden sollten, damit sich der Ein- oder Umbau lohnt.
Den Standort überdenken
Auf die Frage, ob der Einbau eines Kamin sinnvoll ist, antwortet Architekt Philipp Moeller „auf jeden Fall“, vor allem wenn es um große Wohnbereiche geht und wenn man Behaglichkeit und Atmosphäre in der kalten und nassen Winterzeit wünscht. „Die Strahlungswärme eines Kamins ist für den menschlichen Körper besonders angenehm und nicht mit der trockenen Heizungsluft vergleichbar“, sagt der Architekt.
Im Vorgespräch wird die geeignete Lage des Schornsteins geplant. Daraus ergibt sich dann der Standort der Feuerstätte.
Wichtig ist es von Anfang an zu klären, ob eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage im Haus vorgesehen ist. In diesem Fall muss entweder ein raumluftunabhängiger Kamineinsatz oder ein Unterdruck-Controller eingebaut werden. „Deswegen ist es auch sinnvoll, sich mit dem Heizungsbauer oder dem Lüftungsbauer vorab zusammenzusetzen. Denn es muss eine adäquate Be- und Entlüftung gewährleistet werden, damit sich keine gefährlichen Gase sammeln“, erläutert Oliver Neugebauer. „Neben dem Schornstein muss vor allem die Frischluftzufuhr mit einem externen Sauerstoffanschluss installiert werden, das kann dann auch manchmal den Standort des Kamins beeinflussen.“
Auf die Frage, ob der Einbau eines Kamin sinnvoll ist, antwortet Architekt Philipp Moeller „auf jeden Fall“, vor allem wenn es um große Wohnbereiche geht und wenn man Behaglichkeit und Atmosphäre in der kalten und nassen Winterzeit wünscht. „Die Strahlungswärme eines Kamins ist für den menschlichen Körper besonders angenehm und nicht mit der trockenen Heizungsluft vergleichbar“, sagt der Architekt.
Im Vorgespräch wird die geeignete Lage des Schornsteins geplant. Daraus ergibt sich dann der Standort der Feuerstätte.
Wichtig ist es von Anfang an zu klären, ob eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage im Haus vorgesehen ist. In diesem Fall muss entweder ein raumluftunabhängiger Kamineinsatz oder ein Unterdruck-Controller eingebaut werden. „Deswegen ist es auch sinnvoll, sich mit dem Heizungsbauer oder dem Lüftungsbauer vorab zusammenzusetzen. Denn es muss eine adäquate Be- und Entlüftung gewährleistet werden, damit sich keine gefährlichen Gase sammeln“, erläutert Oliver Neugebauer. „Neben dem Schornstein muss vor allem die Frischluftzufuhr mit einem externen Sauerstoffanschluss installiert werden, das kann dann auch manchmal den Standort des Kamins beeinflussen.“
Holz oder Gas?
Vor allem die Frage, ob es primär um energiebewusstes Heizen geht, sollte man sich in der Planungsphase stellen. Dies entscheidet auch, ob dann ein Speicherofen sinnvoll ist. Denn in der Regel speichern schwere Kachelöfen besser Wärme und sparen langfristig Heizkosten. Die Einbaukosten amortisieren sich dann innerhalb weniger Jahre. „Die Planungsphase dauert oft ein halbes bis eineinhalb Jahre, der Bau einer Kaminanlage geht zügig und ist in einer Woche fertig“, sagt Stefan Ernst. Bei Gaskaminen dauert die Planung ähnlich lange, „da andere Abgassituationen berücksichtig werden müssen“, erklärt Oliver Neugebauer, „preislich sind die Kosten beim Einbau ähnlich.“ Gas hat noch einen weiteren Vorteil: Die Luft bleibt sauber und es gibt eigentlich so gut wie keinen Feinstaub. Betrieben wird der Gaskamin mit Erdgas oder Propangas.
Vor allem die Frage, ob es primär um energiebewusstes Heizen geht, sollte man sich in der Planungsphase stellen. Dies entscheidet auch, ob dann ein Speicherofen sinnvoll ist. Denn in der Regel speichern schwere Kachelöfen besser Wärme und sparen langfristig Heizkosten. Die Einbaukosten amortisieren sich dann innerhalb weniger Jahre. „Die Planungsphase dauert oft ein halbes bis eineinhalb Jahre, der Bau einer Kaminanlage geht zügig und ist in einer Woche fertig“, sagt Stefan Ernst. Bei Gaskaminen dauert die Planung ähnlich lange, „da andere Abgassituationen berücksichtig werden müssen“, erklärt Oliver Neugebauer, „preislich sind die Kosten beim Einbau ähnlich.“ Gas hat noch einen weiteren Vorteil: Die Luft bleibt sauber und es gibt eigentlich so gut wie keinen Feinstaub. Betrieben wird der Gaskamin mit Erdgas oder Propangas.
Hausdämmung berücksichtigen
Vor allem bei einem Neubau und der Planung eines Kamins sollten Sie auf die Experteneinschätzung bzgl. der Hausdämmung vertrauen. Nur dann können Sie die effizienteste Heizmethode für Ihr Eigenheim wählen. Das rät auch Experte Oliver Neugebauer: „Häuser werden immer dichter. Menschen leben sozusagen heute in einer Thermoskanne. Deswegen sollten sich vorab der Heizungsbauer, der technische Gebäudeausrüster, Elektriker und Lüftungsbauer untereinander abstimmen.“
Vor allem bei einem Neubau und der Planung eines Kamins sollten Sie auf die Experteneinschätzung bzgl. der Hausdämmung vertrauen. Nur dann können Sie die effizienteste Heizmethode für Ihr Eigenheim wählen. Das rät auch Experte Oliver Neugebauer: „Häuser werden immer dichter. Menschen leben sozusagen heute in einer Thermoskanne. Deswegen sollten sich vorab der Heizungsbauer, der technische Gebäudeausrüster, Elektriker und Lüftungsbauer untereinander abstimmen.“
Filternachrüstung für ältere Modelle
Vor allem ältere Kamine müssen mit Filtern ausgestattet werden, damit die Emissionswerte eingehalten werden, die sich nach der Bundes-Immissionsschutzverordnung richten. Kachelöfen, offene Kamine und Öfen, die vor 1950 in Betrieb genommen worden sind, werden von der Verordnung nicht berührt. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Schornsteinfeger die Emissionen Ihres Ofens bescheinigen oder von Ihrem Kaminbauer oder Ofensetzermeister beraten.
Vor allem ältere Kamine müssen mit Filtern ausgestattet werden, damit die Emissionswerte eingehalten werden, die sich nach der Bundes-Immissionsschutzverordnung richten. Kachelöfen, offene Kamine und Öfen, die vor 1950 in Betrieb genommen worden sind, werden von der Verordnung nicht berührt. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Schornsteinfeger die Emissionen Ihres Ofens bescheinigen oder von Ihrem Kaminbauer oder Ofensetzermeister beraten.
Umbau alter Kamine?
„Alte Kaminanlagen können meist nicht effizient genug umgebaut werden“, erklärt Stefan Ernst, „da eine Kaminkassette meistens nicht den vom Kunden gewünschte Effekt erfüllt.“ Bei manchen Anlagen besteht die Möglichkeit, die offene Feuerstelle mit einer auf Maß angefertigten Glaskeramikscheibe zu verschließen. „Bei alten Kachelöfen ist es oft einfacher, den Heizeinsatz zu erneuern“, so Stefan Ernst. Für die richtige Lösung sollte immer ein Fachmann kontaktiert werden.
„Alte Kaminanlagen können meist nicht effizient genug umgebaut werden“, erklärt Stefan Ernst, „da eine Kaminkassette meistens nicht den vom Kunden gewünschte Effekt erfüllt.“ Bei manchen Anlagen besteht die Möglichkeit, die offene Feuerstelle mit einer auf Maß angefertigten Glaskeramikscheibe zu verschließen. „Bei alten Kachelöfen ist es oft einfacher, den Heizeinsatz zu erneuern“, so Stefan Ernst. Für die richtige Lösung sollte immer ein Fachmann kontaktiert werden.
Eine Frage des Geschmacks
Ein Hängekamin sieht zwar schick aus, speichert allerdings nicht so effektiv die Wärme wie ein gemauerter Kamin aus Schamotte. Doch je nach Nutzungsverhalten können Hängekamine sinnvoll sein. Vor allem, wenn das Bücken beim Schüren des Feuers oder Reinigen des Kamins als unangenehm empfunden wird. Der Hängekamin hat noch weitere Vorteile, wie die freie Standortmöglichkeit und das offene Raumgefühl, das er vermittelt.
Ein Hängekamin sieht zwar schick aus, speichert allerdings nicht so effektiv die Wärme wie ein gemauerter Kamin aus Schamotte. Doch je nach Nutzungsverhalten können Hängekamine sinnvoll sein. Vor allem, wenn das Bücken beim Schüren des Feuers oder Reinigen des Kamins als unangenehm empfunden wird. Der Hängekamin hat noch weitere Vorteile, wie die freie Standortmöglichkeit und das offene Raumgefühl, das er vermittelt.
Dänen- oder Schwedenofen
Dänen oder sogenannte Schwedenöfen sind zwar nicht so effektiv wie Kachelöfen, sie können allerdings eine energiebewusste Option sein. Oliver Neugebauer meint: „Vor allem, wenn nur für einige Stunden abends geheizt werden soll.“ Der Experte rät von günstigen Baumarkt-Schwedenöfen ab. „Meist hat man damit zwei bis drei Jahre Spaß, aber sinnvolles Heizen wird eher mit einer Investition in einen guten Ofen erreicht, der ab 2.500 Euro kostet.“
Dänen oder sogenannte Schwedenöfen sind zwar nicht so effektiv wie Kachelöfen, sie können allerdings eine energiebewusste Option sein. Oliver Neugebauer meint: „Vor allem, wenn nur für einige Stunden abends geheizt werden soll.“ Der Experte rät von günstigen Baumarkt-Schwedenöfen ab. „Meist hat man damit zwei bis drei Jahre Spaß, aber sinnvolles Heizen wird eher mit einer Investition in einen guten Ofen erreicht, der ab 2.500 Euro kostet.“
Alles andere als altbacken
Der reguläre Kachelofen, der aus Schamotte und Kacheln gebaut wird, kann heutzutage auch sehr modern aussehen, da mehr verputzte Flächen als Kacheln gewünscht sind. „Alle unsere Anlagen baut unser Team“, sagt Stefan Ernst. „Die Kosten für eine Anlage nach individueller Planung fangen bei einem Heizkamin bei etwa 10.000 Euro und für einen Kachelofen bei etwa 13.000 Euro an, aufwärts sind fast keine Grenzen gesetzt.“ Auch Oliver Neugebauer erklärt: „Individuell gebaute Öfen kosten meist zwischen 10.000 und 25.000 Euro.“
Mehr zum Thema:
Was ist eigentlich ein … raumluftunabhängiger Kamin?
Wenn Kamin und Ofen zur Gefahr werden
Kamine oder Kachelöfen nachträglich einbauen – das müssen Sie wissen
Kacheln oder Fliesen – das ist der Unterschied
Kommentieren Sie: Warum haben Sie sich für einen Kamin oder Heizkamin entschieden? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Der reguläre Kachelofen, der aus Schamotte und Kacheln gebaut wird, kann heutzutage auch sehr modern aussehen, da mehr verputzte Flächen als Kacheln gewünscht sind. „Alle unsere Anlagen baut unser Team“, sagt Stefan Ernst. „Die Kosten für eine Anlage nach individueller Planung fangen bei einem Heizkamin bei etwa 10.000 Euro und für einen Kachelofen bei etwa 13.000 Euro an, aufwärts sind fast keine Grenzen gesetzt.“ Auch Oliver Neugebauer erklärt: „Individuell gebaute Öfen kosten meist zwischen 10.000 und 25.000 Euro.“
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Kommentieren Sie: Warum haben Sie sich für einen Kamin oder Heizkamin entschieden? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Experte Stefan Ernst empfiehlt, wer baut oder saniert, sollte möglichst frühzeitig das persönliche Gespräch mit dem Kamin- oder Ofenbauer suchen: „In einer ausführlichen Beratung werden die individuellen Wünsche des Bauherrn besprochen“. Dabei geht es vor allem um die Details. Passt der gewünschte Ofen an den vorgesehenen Platz? Wünscht der Kunde einen Heizkamin aus Schamotte gemauert zur Wärmespeicherung oder doch lieber einen Kachelofen mit Sitzbank und gemauerten Heizgaszügen oder gar nur einen Kaminofen?
Der Trend geht auch zum Gaskamin. „Die Nachfrage nach Gaskaminen steigt stetig, da in vielen Baugebieten die Abstände zum Nachbarhaus zu gering sind für eine Feuerstätte mit Festbrennstoff“, erklärt Stefan Ernst. In diesem Fall kann ein Gaskamin eingebaut werden, da es dabei zu keinerlei Rauch- oder Geruchsbelästigung führt. Bei rund 40 Prozent der Anfragen bei Ofensetzer Oliver Neugebauer geht es um Gaskamine. Auch in Wohnungen werden öfter Gaskamine eingebaut. Experte Neugebauer sagt zu diesem Trend: „Meist liegt das daran, dass die Lagerung von Holz ein Problem ist, oder dass sich der Bauherr mit dem Holznachlegen nicht beschäftigen möchte.“