Wann lohnt sich … ein Durchlauferhitzer?
Durchlauferhitzer liefern Warmwasser auf Knopfdruck. Richtig genutzt, können Sie damit Energie und Geld sparen
Eva Bodenmüller
30. Januar 2023
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Warmes Wasser aus dem Wasserhahn gehört in Küchen und Bädern längst zum Standard. Gängige Anlagen in Wohngebäuden funktionieren mit Warmwasserspeicher. Um das warme Wasser bis zum Hahn zu bringen, wird ein separates Rohrsystem für das warme Wasser benötigt – zusätzlich zum ohnehin vorhandenen für das kalte Wasser. Angesichts der verbauten Rohstoffe und einem verstärkten Augenmerk auf den Energieverbrauch stellt sich die Frage, welche Alternativen es gibt. Eine heißt Durchlauferhitzer. Doch wie funktionieren diese Warmwasserbereiter? Wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Und für wen lohnen sie sich?
Funktionsweise. Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser nur bei Bedarf, im Vorbeifließen. Dafür sind die Geräte meist dezentral, also direkt an der Zapfstelle angebracht. Es gibt auch gasbetriebene Kombithermen, die in der Regel für eine Wohneinheit zentral installiert sind. Wird der Durchlauferhitzer mit Gas betrieben, erwärmt eine Flamme mit Wasser gefüllte Röhren. Wird er mit Strom betrieben, wird der Heizblock von Wasser umspült. In beiden Fällen wird das Wasser in kurzer Zeit auf die gewünschte Temperatur erwärmt.
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Abgrenzung zum Warmwasserspeicher. Im Gegensatz zum Durchlauferhitzer wird bei Warmwasserspeichern warmes Wasser in mehr oder weniger großen Wassertanks auf Vorrat bereitgehalten. Häufig geschieht dies mit einer höheren Temperatur, sodass bei der Entnahme kaltes Wasser hinzugefügt werden muss. Der Energieverlust liegt also nicht nur in der Bevorratung und dem Transport, sondern unter Umständen auch in der erhöhten Wassertemperatur.
Vorteile von Durchlauferhitzern
- Es wird nur dann Wasser erwärmt, wenn es gebraucht wird. Daher haben sie einen hohen Wirkungsgrad.
- Da kein warmes Wasser bevorratet wird, reduziert sich die Gefahr einer Legionellenbildung.
- Zumindest mit Strom betriebene Durchlauferhitzer sind häufig direkt an der Entnahmestelle angebracht. Dadurch entfällt die Verlegung von Rohren für einen Warmwasserkreislauf, der durch das ganze Haus führt.
- Es gibt keine Energieverluste durch die Bevorratung von warmem Wasser oder dessen Transport durch lange Leitungssysteme.
- Durchlauferhitzer sind vergleichsweise platzsparend und in der Anschaffung kostengünstiger als Warmwasserspeicher.
Nachteile von Durchlauferhitzern
- Vor allem ältere Geräte lassen sich bisweilen nicht bedarfsgerecht steuern.
- Der Primärenergiebedarf ist recht hoch. Der verwendete Strom sollte daher möglichst selbst aus regenerativen Quellen erzeugt werden.
Fazit. Die Entscheidung für Durchlauferhitzer ist sehr individuell. Wenn Sie wenig warmes Wasser benötigen, beispielsweise nie von Hand, sondern immer mit der Maschine spülen oder viel außer Haus duschen – etwa im Fitnessstudio oder im Schwimmbad – brauchen Sie nicht unbedingt einen ständig vorgehaltenen Warmwasservorrat. Dann sind dezentrale Durchlauferhitzer eventuell wirtschaftlicher. Auch wenn Sie sanieren oder neu bauen, kann es aus kosten- und bautechnischen Gründen vorteilhafter sein, Durchlauferhitzer zu installieren anstelle eines separaten Warmwasserkreislaufs.
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