Was ist eigentlich… Biedermeier?
Elegant, nicht bieder: Schlicht, gediegen und vor allem heimelig – wie das Bürgertum im 19. Jahrhundert seinen eigenen Stil erschuf
Es ist ein Stil, der durch seine zurückhaltende Eleganz lebt; ein Möbelstil des Bürgertums, ein Stil, der in den unruhigen, hektischen Zeiten aufkommender Industrialisierung einen romantisch verklärten Rückzug in ein beschauliches und behagliches Zuhause bot. Wir geben einen Rückblick auf die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts und zeigen, dass Biedermeier überhaupt nicht von vorgestern ist!
Das häusliche Leben wurde fortan allen anderen Aktivitäten vorgezogen. In einer stilvollen und gemütlichen Atmosphäre wurde die neue bürgerliche Kultur gepflegt: Man sang und musizierte, die Hausherren lasen, während die Frau stickte.
Die Bezeichnung „Biedermeier” geht jedoch auf zwei Wiener Schriftsteller zurück. 1853 erfanden Adolf Kussmaul und Ludwig Eichrodt eine Kunstfiigur, die symbolisch für das Lebensgefühl stehen sollte: den schwäbischen Lehrer „Wieland Gottlieb Biedermeier“. Dieser Name sollte zwar ein wenig lächerlich klingen, gleichzeitig definierte sich der Wortsinn „bieder“ zu der damaligen Zeit eher positiv und bedeutete: nützlich, tugendsam oder gar mutig.
Die Bezeichnung „Biedermeier” geht jedoch auf zwei Wiener Schriftsteller zurück. 1853 erfanden Adolf Kussmaul und Ludwig Eichrodt eine Kunstfiigur, die symbolisch für das Lebensgefühl stehen sollte: den schwäbischen Lehrer „Wieland Gottlieb Biedermeier“. Dieser Name sollte zwar ein wenig lächerlich klingen, gleichzeitig definierte sich der Wortsinn „bieder“ zu der damaligen Zeit eher positiv und bedeutete: nützlich, tugendsam oder gar mutig.
Wie erkennt man diesen Stil?
Das Biedermeier fällt in die Zeit des Klassizismus, was auch an den eleganten, schlichten Formen erkennbar bleibt. Im Biedermeier wurde das Furnier selbst zum Gestaltungselement, frei von Zierrat wie aufwendigen Schnitzereien und Beschlägen, trat die Holzmaserung in den Vordergrund. Während im Empire teure Hölzer wie Mahagoni und Ebenholz beliebt waren, besinnt man sich im Biedermeier auf heimische Hölzer; besonders beliebt waren Kirsche und Nussbaum.
Typisch für das Biedermeier sind praktische Kleinmöbel wie Vitrinenschränkchen, Kommoden, Sekretäre oder Nähtischchen, aber auch Mehrzwecktische und Stühle mit fächerförmiger Lehne.
Bezugsstoffe (und Tapeten) waren meist geblümt, gestreift – oder beides gleichzeitig; Kränze, Schleifen und Streublümchen sind weitere charakteristische Dekore.
Das Biedermeier fällt in die Zeit des Klassizismus, was auch an den eleganten, schlichten Formen erkennbar bleibt. Im Biedermeier wurde das Furnier selbst zum Gestaltungselement, frei von Zierrat wie aufwendigen Schnitzereien und Beschlägen, trat die Holzmaserung in den Vordergrund. Während im Empire teure Hölzer wie Mahagoni und Ebenholz beliebt waren, besinnt man sich im Biedermeier auf heimische Hölzer; besonders beliebt waren Kirsche und Nussbaum.
Typisch für das Biedermeier sind praktische Kleinmöbel wie Vitrinenschränkchen, Kommoden, Sekretäre oder Nähtischchen, aber auch Mehrzwecktische und Stühle mit fächerförmiger Lehne.
Bezugsstoffe (und Tapeten) waren meist geblümt, gestreift – oder beides gleichzeitig; Kränze, Schleifen und Streublümchen sind weitere charakteristische Dekore.
Wer ist wichtig?
Das Biedermeier dreht sich vor allem um Raumausstattung und Möbel. Die ersten Möbel dieser Art entstanden in Wien, wobei englisches Mobiliar als Vorbild diente. Die Möbelkultur der Zeit wurden vor allem von Wienern geprägt, darunter Josef Danhauser senior sowie Jacob und Josef Kohn. Michael Thonet erfand in der Zeit die Bugholzstühle.
Der bekannteste Architekt der Zeit war zwar der Berliner Karl Friedrich Schinkel; als bedeutendster Architekt des Biedermeier gilt jedoch der Österreicher Joseph Kornhäusel, der für Wohnbauten in Wien und Baden bekannt wurde.
Aus Literatur und Kunst sind etwa Heine, Büchner und Spitzweg zu nennen.
Das Biedermeier dreht sich vor allem um Raumausstattung und Möbel. Die ersten Möbel dieser Art entstanden in Wien, wobei englisches Mobiliar als Vorbild diente. Die Möbelkultur der Zeit wurden vor allem von Wienern geprägt, darunter Josef Danhauser senior sowie Jacob und Josef Kohn. Michael Thonet erfand in der Zeit die Bugholzstühle.
Der bekannteste Architekt der Zeit war zwar der Berliner Karl Friedrich Schinkel; als bedeutendster Architekt des Biedermeier gilt jedoch der Österreicher Joseph Kornhäusel, der für Wohnbauten in Wien und Baden bekannt wurde.
Aus Literatur und Kunst sind etwa Heine, Büchner und Spitzweg zu nennen.
Wie geht man heute mit Biedermeier-Möbeln um?
Da sie elegant und schlicht sind, gefallen uns Biedermeier-Möbel noch heute, es sind recht beliebte Antiquitäten. Sie sind leicht zu kombinieren und passen zu verschiedenen Einrichtungsstilen.
Tipp: Bunter Bezug
Der Biedermeier-Stuhl zeichnet sich durch eine schlichte Sachlichkeit, eine bequem gepolsterte Sitzfläche und die Verwendung dunkler Hölzer aus. Mit einem bunten, fröhlichen Bezug wird den Stücken ein wenig „Biederheit” genommen – da darf man gern zu knalligen Farben greifen. Elegant – und gar nicht von gestern!
Da sie elegant und schlicht sind, gefallen uns Biedermeier-Möbel noch heute, es sind recht beliebte Antiquitäten. Sie sind leicht zu kombinieren und passen zu verschiedenen Einrichtungsstilen.
Tipp: Bunter Bezug
Der Biedermeier-Stuhl zeichnet sich durch eine schlichte Sachlichkeit, eine bequem gepolsterte Sitzfläche und die Verwendung dunkler Hölzer aus. Mit einem bunten, fröhlichen Bezug wird den Stücken ein wenig „Biederheit” genommen – da darf man gern zu knalligen Farben greifen. Elegant – und gar nicht von gestern!
Tipp: Bewusst kombinieren
Ein großes Möbel, wie ein Sekretär, wirkt eher, wenn es solo an einem präsenten Ort steht. Bewusst platziert, verleihen Biedermeier-Stücke der Wohnung einen Hauch von Großbürgertum und Heimeligkeit.
Ihre schlichte Eleganz und die Funktionalität machen Biedermeier-Möbel jedoch vielfältig einsetzbar, man kann sie hervorragend mit modernem Mobiliar oder Midcentury-Klassikern kombinieren.
Im Stilmix oder als Solo-Player – das eigene, heimelige Refugium ist so schnell geschaffen.
Ein großes Möbel, wie ein Sekretär, wirkt eher, wenn es solo an einem präsenten Ort steht. Bewusst platziert, verleihen Biedermeier-Stücke der Wohnung einen Hauch von Großbürgertum und Heimeligkeit.
Ihre schlichte Eleganz und die Funktionalität machen Biedermeier-Möbel jedoch vielfältig einsetzbar, man kann sie hervorragend mit modernem Mobiliar oder Midcentury-Klassikern kombinieren.
Im Stilmix oder als Solo-Player – das eigene, heimelige Refugium ist so schnell geschaffen.
Zum Weiterlesen: Vom skandinavischen Stil zum Shabby-Chic, vom Bauhaus bis zum hippen „Berlin Style“: Wir gehen Epochen und Einrichtungsstilen auf den Grund – in unserer Rubrik „Stilschule“ >>>
Mit Biedermeier bezeichnet man die Zeitspanne von 1815 bis 1848 in den Ländern des Deutschen Bundes; vom Wiener Kongress bis zum Beginn der bürgerlichen Revolution. Grundsätzlich
kann man das Biedermeier als eine Epoche bezeichnen, in der sich nicht nur Stil und Mobiliar, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen stark veränderten.
Nach den Napoleonischen Kriegen sollte die alte Ordnung in Europa wiederhergestellt werden (Stichwort: Restauration); die Karlsbader Beschlüsse (1819) schränkten die Meinungsfreiheit deutlich ein, die Bourgeoisie verlor jeglichen Einfluss auf die Politik – man zog sich ins Private und Heimelige zurück. Gleichzeitig war die Zeit geprägt von wirtschaftlichem Wachstum und einem Zugewinn an Lebensqualität des Bürgertums, das seine eigene Kultur entwickelte.