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Was ist eigentlich … ein Dala-Pferd?
Tierisch schön und typisch schwedisch: diese kleine Holzfigur hält unser Deko-Herz mächtig auf Trab!
Nicola Enderle
9. August 2014
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!
Houzz Deutschland, Redakteurin.
Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel... Mehr
Schwedens Souvenirläden sind voll davon: nach Größe aufgereiht, warten dort kleine rote Holzpferde mit aufgemalten Sattel und Zaumzeug auf ihren Ausritt. Sie haben noch keines? Dann ist es vielleicht höchste Zeit, dass das kleine Dala-Pferdchen in Ihr Zuhause galoppiert (wir jedenfalls sind verliebt…). Woher es kommt, wie es entsteht, weshalb es so bekannt ist und warum es mittlerweile als kleine Designikone gilt, erklären wir jetzt – schließlich sollen Sie wissen, was Sie sich da ins Haus holen.
Früher haben die Bauern in Schweden zur Winterzeit viel im Wald gearbeitet. Der treuste Freund war dabei das Pferd, dass das ganze Holz nach Hause zog. Um ihren Kindern eine Freude zu machen, schnitzten die Bauern dann abends kleine Spielzeugpferdchen.
Dass Dala-Pferde heute weltberühmt sind, haben die Süßen aus Schweden einem schlauen Marketingmanager zu verdanken, der angesichts der Weltausstellung 1939 in New York einen Blickfang für das Land der Wälder und Seen suchte. Als er auf die (bis dahin relativ unbekannte) geschnitzte Pferdefigur stieß, bestellte er kurzerhand ein 2,80 Meter hohes Exemplar mit roter Lackierung. Es wog rund eine Tonne und schmückte den Eingang des schwedischen Pavillons. Weil der Manager wohl schon ahnte, dass es zum Hingucker schlechthin werden würde, orderte er dazu gleich zwei Schiffsladungen voller kleiner Dala-Pferdchen als Präsent für die Besucher. Er behielt recht: Das rote Holzpferd wurde zu Schwedens heimlichem Nationalsymbol.
Dass Dala-Pferde heute weltberühmt sind, haben die Süßen aus Schweden einem schlauen Marketingmanager zu verdanken, der angesichts der Weltausstellung 1939 in New York einen Blickfang für das Land der Wälder und Seen suchte. Als er auf die (bis dahin relativ unbekannte) geschnitzte Pferdefigur stieß, bestellte er kurzerhand ein 2,80 Meter hohes Exemplar mit roter Lackierung. Es wog rund eine Tonne und schmückte den Eingang des schwedischen Pavillons. Weil der Manager wohl schon ahnte, dass es zum Hingucker schlechthin werden würde, orderte er dazu gleich zwei Schiffsladungen voller kleiner Dala-Pferdchen als Präsent für die Besucher. Er behielt recht: Das rote Holzpferd wurde zu Schwedens heimlichem Nationalsymbol.
Die Tradition des geschnitzten Holzpferdes lässt sich über Jahrhunderte zurückverfolgen; das erste derart bemalte „Dalahäst“ entstand jedoch um 1900. Über die Jahre gab es jede Menge Nachwuchs: Die Pferdefamilie hat nun auch weiße, blau-grüne und blaue Mitglieder; sowohl monochrom als auch mit dem klassischen Schnörkelmuster. Und auch die Größen unterscheiden sich mächtig: das kleinste Dala-Pferd der Welt ist gerade mal 3,7 Millimeter hoch, während das wohl Größte im schwedischen Avesta steht und 13 Meter misst.
Hergestellt werden die Holzpferde bis heute vor allem in der schwedischen Region Dalarna, insbesondere in Nusnäs. Jedes wird in Handarbeit aus Kiefernholz geschnitzt; anschließend werden die Pferdchen geschmirgelt und in rote Farbe getaucht. Danach wird die traditionelle, schnörkelige Kurbitsmalerei aufgebracht – in Handarbeit! Jedes originale Dala-Pferd wird so ein Unikat und kann auf die Reise in die große weite Welt gehen.
Hergestellt werden die Holzpferde bis heute vor allem in der schwedischen Region Dalarna, insbesondere in Nusnäs. Jedes wird in Handarbeit aus Kiefernholz geschnitzt; anschließend werden die Pferdchen geschmirgelt und in rote Farbe getaucht. Danach wird die traditionelle, schnörkelige Kurbitsmalerei aufgebracht – in Handarbeit! Jedes originale Dala-Pferd wird so ein Unikat und kann auf die Reise in die große weite Welt gehen.
Wohin die große Reise schon geführt hat, zeigt dieses niedliche Stück Stoff: Die Österreicherin Sandra Boch nahm das kleine Pferdchen mit nach Japan, gründete dort eine Textilfirma und machte den Holz-Hengst kurzerhand zum Motiv auf ihren Stoffen. Daraus lassen sich schöne Vorhänge für das Kinderzimmer nähen, aber auch Kissenbezüge für’s Wohnzimmer im skandinavischen Stil (Pluspunkt: der Versand aus Japan ist kostenlos!).
Leuchtende Kinderaugen können Sie auch bei einer kunterbunten Girlande aus Dala-Pferdchen erwarten. Basteln Sie eine Schablone in Pferde-Form und zeichnen diese auf farbig gemusterte Pappe auf. Ausschneiden, auf eine Schnur ziehen und fertig ist Ihre kleine Dala-Koppel. Fertige Vorlagen gibt es auch bei Designbirdie auf Etsy.
Weil das Dala-Pferdchen heute so beliebt ist, ziert es mittlerweile auch zahlreiche Postkarten und Poster. Schmeißen Sie also die nächste Karte von Tante Herta aus ihrem Schweden-Urlaub nicht gleich weg, sondern pinnen Sie sie mit Magneten an die Kühlschrank-Tür. Oder bestellen Sie sich das „Dalahäst“ gleich als Retro-Poster für die noch leere Wand im Wohnzimmer.
So oder so ist sicher: Ein Dala-Pferd braucht garantiert keinen Hafer, kein Stroh und will auch nicht gestriegelt werden. Und ausmisten – nun, das wäre in dem Fall eine einmalige Sache.
So oder so ist sicher: Ein Dala-Pferd braucht garantiert keinen Hafer, kein Stroh und will auch nicht gestriegelt werden. Und ausmisten – nun, das wäre in dem Fall eine einmalige Sache.
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