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Was ist eigentlich … graue Energie?
In vielen Dingen steckt mehr Energie als es auf den ersten Blick scheint. Wie sie sich bemisst und einsparen lässt
Eva Bodenmüller
24. Januar 2022
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Wenn es um die CO2-Bilanz der Baubranche geht, fällt immer wieder der Begriff „graue Energie“. Doch was versteckt sich dahinter? Und wie wichtig ist diese Energie tatsächlich, wenn es um Bauentscheidungen geht?
Der Ausdruck „graue Energie“ bezieht sich nicht auf die Farbe, sondern auf den unsichtbaren Energieverbrauch.
1. Die Definition: graue Theorie zur grauen Energie. Für die Herstellung eines Produkts wird Energie aufgewendet, ebenso für Transport, Lagerung, Verkauf und schließlich für die Entsorgung. Dies alles zusammen macht die graue Energie aus. Sie ist Teil des kumulierten Energieaufwands, kurz KEA, der auch den Energieverbrauch während der Nutzung umfasst und in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) gemessen wird. Bei einem Gebäude steckt die graue Energie in allen verbauten Teilen.
1. Die Definition: graue Theorie zur grauen Energie. Für die Herstellung eines Produkts wird Energie aufgewendet, ebenso für Transport, Lagerung, Verkauf und schließlich für die Entsorgung. Dies alles zusammen macht die graue Energie aus. Sie ist Teil des kumulierten Energieaufwands, kurz KEA, der auch den Energieverbrauch während der Nutzung umfasst und in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) gemessen wird. Bei einem Gebäude steckt die graue Energie in allen verbauten Teilen.
Im Rohbau steckt mindestens ein Drittel der grauen Energie eines Gebäudes. Wer statt abzureißen umbaut und saniert, wie nhs Architekten es mit einem alten Bauernhaus gemacht haben, spart einiges an Energie.
2. Die Berechnung: schier unendliche Variablen. Was grundsätzlich einfach klingt, gestaltet sich in der Berechnung komplex. Die einzelnen Komponenten und Materialien eines Produkts haben einen bestimmten Wert an grauer Energie, der ebenfalls bei der Berechnung berücksichtigt werden muss.
2. Die Berechnung: schier unendliche Variablen. Was grundsätzlich einfach klingt, gestaltet sich in der Berechnung komplex. Die einzelnen Komponenten und Materialien eines Produkts haben einen bestimmten Wert an grauer Energie, der ebenfalls bei der Berechnung berücksichtigt werden muss.
Doch wo ist die Grenze? Was wird alles hinzugezogen? Für die Errichtung eines Gebäudes etwa wird die Gewinnung und Herstellung der Baustoffe einbezogen, ebenso der Transport von Menschen, Maschinen und Materialien, der Auf- und Einbau sowie die Entsorgung. Hinzugerechnet werden kann zudem die Schaffung einer Infrastruktur, etwa Straßen und Kanalisation in Neubaugebieten, öffentliche Einrichtungen und Parks für neue Stadtviertel oder in Nachverdichtungsgebieten.
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3. Graue Energie sparen. In jedem Produkt steckt bereits eine Menge Energie. Je komplexer das Produkt, desto mehr. Mit dieser Faustformel wird klar, dass es reine Energieverschwendung ist, Produkte nur kurz zu nutzen. Das gilt auch für Gebäude.
In den Zustand eines Rohbaus versetzte Architekt Steffen Wurster ein mehrfach angebautes, mehr als hundert Jahre altes Bestandsgebäude, bevor er daraus eine bauliche Einheit mit Wohnraum und Büro schuf.
- Lange Nutzungsdauer. Eine lange Lebensdauer setzt zum einen eine gute Qualität der Bausubstanz voraus. Aber auch eine möglichst lange Nutzbarkeit. Die wird beispielsweise erreicht, wenn sich der Wohnraum veränderten Lebenssituationen anpassen kann, mitwächst oder schrumpft. Noch besser, wenn ein Gebäude unterschiedliche Nutzungen ohne großen Aufwand erlaubt, wenn aus Büros Wohnungen, aus Wohnungen Geschäfte oder umgekehrt werden können.
Der Abriss war genehmigt. Aber die gute Substanz sprach dagegen. Und so gaben Sieckmann Walther Architekten dem Bungalow eine Aufstockung und damit ein neues Leben.
- Sanierung statt Abriss. Allein in Rohbau und Fassade stecken zwei Drittel der grauen Energie eines Gebäudes. Eine Sanierung lohnt sich aus Energiespargründen umso mehr, als der Abriss des Bestands der grauen Energie eines Neubaus zugerechnet wird. Eine Sanierung oder einen Umbau zu wagen, statt abzureißen und neu zu bauen, kann sich also lohnen. Allerdings ist dies aufgrund weiterer Faktoren immer eine Einzelfallentscheidung.
Auch bei baufälligem Bestand kann sich der Erhalt zumindest einzelner Bauteile lohnen, wie Studio Hansen mit einem Gartenloft in Berlin zeigt.
- Weniger bearbeitetes Material. In weniger bearbeitetem Material steckt weniger graue Energie. Bei der Materialwahl gilt: Je weniger bearbeitet, umso weniger Energie wurde verbraucht. Einfachere Materialien sind zudem meist leichter im Wirtschaftskreislauf zu halten. Doch auch stärker bearbeitete Materialien können punkten, wenn sie lange genutzt und auch an anderer Stelle wiederverwendet werden können.
- Großes Volumen, kleine Oberfläche. Mit Blick auf die Maßeinheit kWh/m2 wird schnell klar, dass sich mehr Quadratmeter bei weniger Oberfläche positiv auf die Bilanz der grauen Energie auswirken. Ein Mehrfamilienhaus schneidet dann schnell besser ab als ein Einfamilienhaus.
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