Was Sie beachten sollten, wenn Sie trotz Klimawandel bauen wollen
Mit mehr Extremwetterereignissen beeinflusst der Klimawandel das Wohnen und Bauen. Wir zeigen, wie Sie vorbeugen können
Die Herstellung von Baumaterialien und ihr Transport verursachen erhebliche CO2-Emissionen, die wiederum den Klimawandel antreiben. Wer bauen will, sollte sich gut überlegen wie. Nicht nur bezogen auf das Material, sondern auch auf die Bauweise. Denn diese bestimmt den späteren Energiebedarf des Hauses mit und entscheidet auch darüber, wie widerstandsfähig das Haus gegenüber den Klimaveränderungen sein wird.
Den Klimawandel zu bremsen ist eine Sache, die Hand in Hand mit der Anpassung an die Veränderungen einhergehen sollte. Wir haben ein paar Tipps, worauf Sie achten können, wenn Sie sich für einen Neubau entscheiden und diesen klimagerecht gestalten wollen. Viele der Maßnahmen haben positive Wechselwirkungen und verstärken sich gegenseitig.
Den Klimawandel zu bremsen ist eine Sache, die Hand in Hand mit der Anpassung an die Veränderungen einhergehen sollte. Wir haben ein paar Tipps, worauf Sie achten können, wenn Sie sich für einen Neubau entscheiden und diesen klimagerecht gestalten wollen. Viele der Maßnahmen haben positive Wechselwirkungen und verstärken sich gegenseitig.
Tipp 1: Möglichst wenig Boden versiegeln. Bebauungspläne geben häufig vor, wie gebaut werden darf. Es ist aber kein Muss, die maximal erlaubte Fläche auch zu bebauen. Punkt- oder Schraubfundamente können eine Alternative zur erdberührenden Fundamentplatte sein. Ihr Vorteil: Das Regenwasser kann auch unter dem Haus versickern, ohne dass das Haus gegen Aufschwemmen gesichert werden müsste.
Zudem sollten die Flächen um das Haus möglichst durchlässig gestaltet werden. Das gilt für den Garten ebenso wie für Terrassen, Wege und Stellflächen. Für die Planung kann es hilfreich sein, sich das Haus wie ein Schiff vorzustellen, das auch mal von Wasser umspült sein kann.
Tipp 2: Auf einen Keller verzichten. Wenn kein Keller vorhanden ist, kann auch keiner volllaufen. Überlegen Sie daher gut, ob Sie wirklich einen Keller benötigen. Stauraum findet sich an vielen anderen Orten, wie der Garage oder dem Dachboden. Elektrische Verteiler und moderne, platzsparende Haustechnik wie Heizung oder Wärmepumpe finden in den oberen Geschossen oder unterm Dach einen trockenen Platz.
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Zudem sollten die Flächen um das Haus möglichst durchlässig gestaltet werden. Das gilt für den Garten ebenso wie für Terrassen, Wege und Stellflächen. Für die Planung kann es hilfreich sein, sich das Haus wie ein Schiff vorzustellen, das auch mal von Wasser umspült sein kann.
Tipp 2: Auf einen Keller verzichten. Wenn kein Keller vorhanden ist, kann auch keiner volllaufen. Überlegen Sie daher gut, ob Sie wirklich einen Keller benötigen. Stauraum findet sich an vielen anderen Orten, wie der Garage oder dem Dachboden. Elektrische Verteiler und moderne, platzsparende Haustechnik wie Heizung oder Wärmepumpe finden in den oberen Geschossen oder unterm Dach einen trockenen Platz.
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Tipp 3: Das Dach begrünen. Ein herkömmlich gedecktes Dach bietet dem Regen keine Sickermöglichkeit. Das Wasser fließt über Regenrinnen und Fallrohre in die Kanalisation oder – besser – in eine Zisterne. Bei Starkregen kann dies zu Problemen führen, da viel Wasser in kurzer Zeit abgeleitet werden muss. Ein Gründach wirkt zunächst wie ein Schwamm und gibt das Wasser wesentlich langsamer wieder ab. Auch bei der Dämmung und Kühlung des Hauses helfen Gründächer.
Tipp 4: Wasser vom Haus wegleiten. Halten Sie das Wasser mit großen Dachüberständen von der Fassade fern. Dieser konstruktive Regenschutz wirkt ebenso gegen Sonne. Zudem sind auch anfällige Stellen wie Fenster und Türschwellen besser vor direkter Wasserberührung geschützt. Bei Podesten und Terrassen sollte eine leichte Neigung vom Haus wegführen. Das gilt grundsätzlich auch für die Gartenfläche. Bei Hanggrundstücken sind hier besondere Vorkehrungen zu treffen, etwa ein auf der Hangseite um das Haus laufender Abfluss. Auf ebenen Grundstücken hingegen ist es eine Überlegung wert, einen kleinen Hügel aufzuschütten und auf diese Warft das Haus zu bauen.
Tipp 5: Einen durchlässigen Garten anlegen. Nutzen Sie den Garten als Sickerfläche. Dafür Pflanzen mit unterschiedlichen Blattformen und in unterschiedlichen Höhen setzen. Sie federn die Wassermassen ab, lassen sie langsamer zum Boden durchdringen. Der wird langsam aufgeweichter und kann so selbst nach Trockenperioden das Wasser besser aufnehmen.
Hitze
Hitzesommer mit allen Nebenwirkungen wie Wassermangel, Waldbrandgefahr und Trockenheit werden mit dem Klimawandel zunehmen. Wer heute noch baut, sollte durch kluge Planung für natürliche Kühlung im Haus und drumherum sorgen. Setzen Sie hier auf sparsame Wasserkreisläufe und stromfreie Kühlsysteme, dann schonen Sie zusätzlich die Ressourcen.
Vorsorge: Schatten schaffen und für natürliche Kühlung sorgen.
Tipp 1: Konstruktiver Sonnenschutz. Dachvorsprünge schaffen Schatten. Richtig gebaut verdunkeln sie die Innenräume nur minimal, lassen die tiefer stehende Wintersonne herein, wodurch solare Wärmegewinne genutzt werden können. Die Sommersonne hingegen halten sie ab. In Kombination mit einer natürlichen Dämmung reduziert sich der Energiebedarf, was Umwelt und Geldbeutel freut.
Hitzesommer mit allen Nebenwirkungen wie Wassermangel, Waldbrandgefahr und Trockenheit werden mit dem Klimawandel zunehmen. Wer heute noch baut, sollte durch kluge Planung für natürliche Kühlung im Haus und drumherum sorgen. Setzen Sie hier auf sparsame Wasserkreisläufe und stromfreie Kühlsysteme, dann schonen Sie zusätzlich die Ressourcen.
Vorsorge: Schatten schaffen und für natürliche Kühlung sorgen.
Tipp 1: Konstruktiver Sonnenschutz. Dachvorsprünge schaffen Schatten. Richtig gebaut verdunkeln sie die Innenräume nur minimal, lassen die tiefer stehende Wintersonne herein, wodurch solare Wärmegewinne genutzt werden können. Die Sommersonne hingegen halten sie ab. In Kombination mit einer natürlichen Dämmung reduziert sich der Energiebedarf, was Umwelt und Geldbeutel freut.
Tipp 2: Dämmen. Eine gute Dämmung mit Stroh, Hanf oder Zellulose lässt die Hitze erst gar nicht ins Haus. Es gibt mittlerweile Bürogebäude, die dadurch ganz ohne Klimaanlage oder Heizung auskommen. Denn im Winter strahlen elektrische Geräte und Menschen genügend Wärme ab, sodass die Raumtemperatur in diesen Gebäuden angenehm bleibt.
Tipp 3: Helle Farben verwenden. Weiß reflektiert die Sonnenstrahlen und verringert so die Wärmeentwicklung. Im Süden Europas nutzt man dieses Prinzip bei Häusern schon lange.
Tipp 3: Helle Farben verwenden. Weiß reflektiert die Sonnenstrahlen und verringert so die Wärmeentwicklung. Im Süden Europas nutzt man dieses Prinzip bei Häusern schon lange.
Ganz in Weiß hüllte das Architekturbüro Christ.Christ. ein Mehrfamilienhaus in Wiesbaden. Eine Klimaanlage zur Kühlung der Räume wurde dadurch – und durch die Dämmung mit natürlichen Materialien – überflüssig.
Tipp 4: Laubbäume pflanzen. Denken Sie bei der Planung des Hauses gleich an den Garten. Ein Laubbaum an der richtigen Stelle hat den gleichen Effekt wie konstruktiver Sonnenschutz mit dem Zusatznutzen der Kühlung. Zudem bietet er Schutz bei Starkregen, denn das Blätterdach bremst die Wassermassen.
Tipp 4: Laubbäume pflanzen. Denken Sie bei der Planung des Hauses gleich an den Garten. Ein Laubbaum an der richtigen Stelle hat den gleichen Effekt wie konstruktiver Sonnenschutz mit dem Zusatznutzen der Kühlung. Zudem bietet er Schutz bei Starkregen, denn das Blätterdach bremst die Wassermassen.
Tipp 5: Für gute Durchlüftung sorgen. Mit Öffnungen an den richtigen Stellen zieht die warme Luft aus dem Haus nach oben ab und kühlere Luft kann von unten nachströmen. Der Kamineffekt kann bei hinterlüfteten Fassaden genutzt werden, wo sich die Wärme im Spalt zwischen Außenwand und Fassade sammelt und nach oben abzieht. Windtürme, wie sie etwa in der iranischen Architektur verwendet wurden, kühlen die Häuser durch den Austausch der Luft. In Kombination mit Wasserbecken, über denen sich die Luft zusätzlich abkühlt, ersetzen sie eine Klimaanlage.
Tipp 6: Mit Zisternen das Wasser sammeln. Der Trockenheit wirken Sie am besten mit Regenwasser entgegen, das sich in Zisternen oder auch einem Teich sammeln lässt. Zusätzlich wirken diese Rückhaltebecken auch als Puffer bei Starkregen, da das Wasser nicht auf einmal versickert oder in die Kanalisation abfließen muss.
Tipp 6: Mit Zisternen das Wasser sammeln. Der Trockenheit wirken Sie am besten mit Regenwasser entgegen, das sich in Zisternen oder auch einem Teich sammeln lässt. Zusätzlich wirken diese Rückhaltebecken auch als Puffer bei Starkregen, da das Wasser nicht auf einmal versickert oder in die Kanalisation abfließen muss.

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Bei diesem Haus in Oberammergau hat das Münchner Büro kauba architektur das Regenwasser aus der Zisterne nicht nur für die Gartenbewässerung, sondern auch für die Toilettenspülung und die Waschmaschine eingeplant.
Sturm
Heftigere Unwetter nehmen auch in unseren Breiten zu. Meist kommt mit Blitz und Donner heftiger Wind auf. Es entstehen sogar Tornados, ein bislang bei uns eher unbekanntes Wetterphänomen.
Vorsorge: Dem Sturm wenig Angriffsfläche bieten.
Tipp 1: Dachform anpassen. Sturmschäden an Dächern entstehen meist durch Sogkräfte. Die sind an der windabgewandten Seite höher, während an der sturmzugewandten Seite Druck auf das Dach entsteht. Generell sind Dächer mit einer Neigung von mehr als sieben Prozent sturmresistenter als Flachdächer. Daher lohnt es sich durchaus, über die Dachform mit Blick auf die Sturmsicherheit nachzudenken.
Tipp 2: Sturm wenig Angriffsfläche bieten. Wie Ihr Haus in der Landschaft steht, hat ebenso Einfluss darauf, wie stark es Winden ausgesetzt ist. In sturmerprobten Küstengegenden ducken sich traditionelle Häuser hinter den Deichen weg. Das kann als Beispiel für Neubauten dienen, die sich in Mulden einfügen oder an den Hang anpassen.
Sturm
Heftigere Unwetter nehmen auch in unseren Breiten zu. Meist kommt mit Blitz und Donner heftiger Wind auf. Es entstehen sogar Tornados, ein bislang bei uns eher unbekanntes Wetterphänomen.
Vorsorge: Dem Sturm wenig Angriffsfläche bieten.
Tipp 1: Dachform anpassen. Sturmschäden an Dächern entstehen meist durch Sogkräfte. Die sind an der windabgewandten Seite höher, während an der sturmzugewandten Seite Druck auf das Dach entsteht. Generell sind Dächer mit einer Neigung von mehr als sieben Prozent sturmresistenter als Flachdächer. Daher lohnt es sich durchaus, über die Dachform mit Blick auf die Sturmsicherheit nachzudenken.
Tipp 2: Sturm wenig Angriffsfläche bieten. Wie Ihr Haus in der Landschaft steht, hat ebenso Einfluss darauf, wie stark es Winden ausgesetzt ist. In sturmerprobten Küstengegenden ducken sich traditionelle Häuser hinter den Deichen weg. Das kann als Beispiel für Neubauten dienen, die sich in Mulden einfügen oder an den Hang anpassen.
Die Dünen um ein Ferienhaus in Dänemark wirken als Windschutz. Das Gründach macht es fast unsichtbar und wirkt zugleich als Dämmung und Schutz bei Starkregen.
Tipp 3: Auf Bäume in der Umgebung achten. Als Schattenspender beliebt, sollten Bäume nah am Haus regelmäßig auf ihre Standfestigkeit geprüft werden. Gartenprofis erkennen morsche Äste eher und entfernen sie, bevor sie zur Gefahr werden.
Tipp 4: Läden vor den Fenstern. Mit stabilen Läden vor den Fenstern und eventuell auch Türen können Sie Ihr Haus sturmdicht machen, wenn es sein muss. Zudem helfen die Läden, die Hitze außen vorzulassen.
Tipp 3: Auf Bäume in der Umgebung achten. Als Schattenspender beliebt, sollten Bäume nah am Haus regelmäßig auf ihre Standfestigkeit geprüft werden. Gartenprofis erkennen morsche Äste eher und entfernen sie, bevor sie zur Gefahr werden.
Tipp 4: Läden vor den Fenstern. Mit stabilen Läden vor den Fenstern und eventuell auch Türen können Sie Ihr Haus sturmdicht machen, wenn es sein muss. Zudem helfen die Läden, die Hitze außen vorzulassen.
Fällt in kurzer Zeit viel Regen, kann gerade im Sommer der trockene Boden das Wasser nicht aufnehmen. Überschwemmungen, vollgelaufene Keller und nicht selten eine Überlastung der Kanalisation sind die Folge, auch in Gebieten, die nicht als besonders hochwassergefährdet gelten. Gefährdungslagen einzelner Gegenden, nicht nur bezogen auf Starkregen, sondern auch auf Sturm und Hitze, zeigt etwa das geografische Informationssystem (GIS) ImmoRisk-Naturgefahren.
Vorsorge: Sorgen Sie für ausreichende Versickerungsmöglichkeiten.