Weltenbummler: Familiensache – mehrere Generationen unter einem Dach
Drei oder mehr Generationen auf einem Grundstück – geht das gut? Auf jeden Fall, finden diese 7 Familien in aller Welt
Die Mitglieder einer Familie zusammenzubringen, ist gar nicht so einfach – schließlich liegen zwischen ihnen oft viele Kilometer, wenn nicht ganze Kontinente. Wie wäre es, wenn man nur das Zimmer wechseln müsste, um Oma und Opa einen Besuch abzustatten? So (oder so ähnlich) ist es bei den sieben Familien in verschiedenen Weltgegenden, die wir besucht haben – alle von ihnen versammeln mindestens drei Generationen unter einem Dach (oder jedenfalls auf einem Grundstück). Von der Einteilung der Haushaltsarbeiten bis zu Filmabenden auf einem riesigen Sofa: Werfen Sie einen Blick in den Alltag von Familien, die das Konzept vom Mehrgenerationenhaus in die Praxis umgesetzt haben.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „1954 fing alles an“, erzählt Elena. „Meine Großmutter Francesca heiratete damals Memi, der diesen Haushalt gegründet hat. Meine Schwester Giulia und ich sind hier geboren, die kleine Anna ebenso.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir denken gerne zusammen über mögliche Zukunftsprojekte nach, machen gemeinsam mit unseren Gästen Frühstück mit Eiern von Ottorinos Hühnern, und in Großmutters Küche gibt es immer ein ausgiebiges Mittagessen – diesen Raum mögen wir am liebsten, weil er voller Erinnerungen ist“, sagt Elena. „Wir pflücken auch zusammen Obst von den Bäumen und kochen daraus Marmelade. Am häufigsten treffen wir uns im Garten, im Frühstückszimmer und auf der Veranda. Privatsphäre? Die beschränkt sich auf die Schlafzimmer, würde ich sagen.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir denken gerne zusammen über mögliche Zukunftsprojekte nach, machen gemeinsam mit unseren Gästen Frühstück mit Eiern von Ottorinos Hühnern, und in Großmutters Küche gibt es immer ein ausgiebiges Mittagessen – diesen Raum mögen wir am liebsten, weil er voller Erinnerungen ist“, sagt Elena. „Wir pflücken auch zusammen Obst von den Bäumen und kochen daraus Marmelade. Am häufigsten treffen wir uns im Garten, im Frühstückszimmer und auf der Veranda. Privatsphäre? Die beschränkt sich auf die Schlafzimmer, würde ich sagen.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: „In so einem großen Haus wie unserem gibt es nie Langeweile, jeden Tag kommt man mit vielen Menschen zusammen. Es gibt immer etwas zu tun“, sagt Elena. „Damit alles funktioniert, sind in einem großen Bauernhof- und Landhaus viele Pflichten und Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Das Gute an einer großen Familie ist, dass man viel von den anderen lernen kann. Wir stehen uns alle sehr nahe und helfen uns oft gegenseitig.“
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2. Frankreich: Ein Familienbetrieb
Hier leben: Josiane und Serge Alberola (beide 50); ihre Kinder Xavier (der bereits Kinder hat), Eloïse und Julie Alberola, beide schwanger (die drei Geschwister sind um die 30 Jahre alt), Xaviers Frau, die Männer von Eloïse und Julie sowie ein Onkel (70) und die Großmutter (95).
Ort: Sérignan, Languedoc-Roussillon, Frankreich
Das Haus: 2.500 Quadratmeter
Berufe: Früher hatte sie eine Druckerei. Das große Anwesen haben sie gekauft, um es in einen Gîte, eine Art Pension bzw. Ferienhausvermietung umzuwandeln.
Hier leben: Josiane und Serge Alberola (beide 50); ihre Kinder Xavier (der bereits Kinder hat), Eloïse und Julie Alberola, beide schwanger (die drei Geschwister sind um die 30 Jahre alt), Xaviers Frau, die Männer von Eloïse und Julie sowie ein Onkel (70) und die Großmutter (95).
Ort: Sérignan, Languedoc-Roussillon, Frankreich
Das Haus: 2.500 Quadratmeter
Berufe: Früher hatte sie eine Druckerei. Das große Anwesen haben sie gekauft, um es in einen Gîte, eine Art Pension bzw. Ferienhausvermietung umzuwandeln.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „Seit vier Jahren ist die ganze Familie hier, um das Gîte-Projekt zu verwirklichen“, erzählt Josiane. „2009 haben wir das Anwesen gekauft, um es gemeinsam zu bewirtschaften. Xavier und Eloïse sind gleich am Anfang eingezogen, um auf das Haus aufzupassen. Das Haus, das wir vorher hatten, haben wir 2010 verkauft, um zu unseren Kindern zu ziehen. Gleich danach kam die Großmutter zu uns.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir kommen gerne in der Küche zu großen Familienessen zusammen“, sagt Josiane. „Wir laden auch Freunde ein, um die großen Familienfeste zu feiern oder Ereignisse gemeinsam zu begehen – Geburten oder berufliche Neuigkeiten. Aber am liebsten von allen Aktivitäten sind mir die Tage, an denen wir zusammen unser großes Zuhause gestalten, sei es im Haus oder im Garten.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir kommen gerne in der Küche zu großen Familienessen zusammen“, sagt Josiane. „Wir laden auch Freunde ein, um die großen Familienfeste zu feiern oder Ereignisse gemeinsam zu begehen – Geburten oder berufliche Neuigkeiten. Aber am liebsten von allen Aktivitäten sind mir die Tage, an denen wir zusammen unser großes Zuhause gestalten, sei es im Haus oder im Garten.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: „Dass wir uns gegenseitig helfen, das Gîte-Projekt aufzubauen und zu betreiben, ist großartig, denn wir können einander wirklich vertrauen“, findet Josiane. „Dass wir Wand an Wand wohnen, könnte zwar Probleme bergen, aber jeder Haushalt hat einen eigenen großen Raum, wo alles sich nach dem ganz eigenen Lebensstil und -rhythmus richtet. Manchmal ist es kompliziert, Arbeit und Alltag miteinander in Einklang zu bringen, wenn man zusammenlebt, aber es ist wirklich eine tolle Erfahrung.“
3. Spanien: Eine ausgebaute Villa
Hier leben: Antonio del Río (83) und Cionín Pérez (82); ihr Sohn Alberto del Río (54) und seine Frau Gema Pérez (51); ihr Enkel Pablo del Río (28) und seine Freundin Thais Morais (28). In den Sommermonaten, zu Weihnachten und an anderen Feiertagen kommen noch die Tochter von Antonio und Cionín, Rosalía del Río (45) dazu, zusammen mit ihrem Mann Cali Bibang (41) und ihrer Tochter Irene (8).
Ort: Santander, Region Cantabria, Nordspanien
Das Haus: 300 Quadratmeter Wohnfläche
Berufe: Antonio und Cionín sind im Ruhestand. Cali wirkt an Fernsehprojekten mit, Rosalia arbeitet im Bereich PR. Alberto ist Küchen- und Badausstatter und Gema hat einen Laden. Pablo arbeitet als Wirtschaftsmanager, Thais als Psychologin.
Hier leben: Antonio del Río (83) und Cionín Pérez (82); ihr Sohn Alberto del Río (54) und seine Frau Gema Pérez (51); ihr Enkel Pablo del Río (28) und seine Freundin Thais Morais (28). In den Sommermonaten, zu Weihnachten und an anderen Feiertagen kommen noch die Tochter von Antonio und Cionín, Rosalía del Río (45) dazu, zusammen mit ihrem Mann Cali Bibang (41) und ihrer Tochter Irene (8).
Ort: Santander, Region Cantabria, Nordspanien
Das Haus: 300 Quadratmeter Wohnfläche
Berufe: Antonio und Cionín sind im Ruhestand. Cali wirkt an Fernsehprojekten mit, Rosalia arbeitet im Bereich PR. Alberto ist Küchen- und Badausstatter und Gema hat einen Laden. Pablo arbeitet als Wirtschaftsmanager, Thais als Psychologin.
Seit wann wohnt die Familie hier zusammen? Seit fünf Jahren. Das Haus, das sich schon seit sechs Generationen im Besitz der Familie del Río befindet, wurde vor 20 Jahren renoviert. Antonio und Cionín beschlossen, es zu erweitern: Das aus Natursteinen erbaute Fundament blieb stehen, darüber errichteten sie eine größere Gebäudestruktur. Dazu kam seitlich ein Anbau mit einer eigenen Wohnung, deren Balkon auf dem ersten Bild zu sehen ist. Sie war für Antonios unverheirateten Bruder bestimmt, mit ihm gemeinsam wollten sie dort in der Zeit nach ihrem Berufsleben wohnen. Doch der Bruder, der sein Leben lang allein gelebt hatte, konnte sich nicht daran gewöhnen und zog wieder aus. Die Jahre vergingen, und die Situation machte den beiden immer mehr zu schaffen. Schließlich verkaufte Alberto sein Haus und zog mit seiner Frau Gema und Pablo, dem gemeinsamen Sohn, in die Anbauwohnung. Mittlerweile ist Pablo in das Hauptgebäude gezogen.
Typisch für die Cantabria-Region ist übrigens die Galería des Hauses, eine Art überdachter Balkon, wo die Familie bei jedem Wetter das Tageslicht genießen kann – das Klima an diesem Teil der spanischen Nordküste kann auch mal etwas rauer werden.
Typisch für die Cantabria-Region ist übrigens die Galería des Hauses, eine Art überdachter Balkon, wo die Familie bei jedem Wetter das Tageslicht genießen kann – das Klima an diesem Teil der spanischen Nordküste kann auch mal etwas rauer werden.
Gemeinsame Aktivitäten: „Party, Party und noch mal Party. Dieses Haus darfst du nur mit einer Flasche Wein betreten – sonst lassen wir dich einfach nicht rein“, sagt Rosalía und lacht. „Und wir sind natürlich echte Küstenbewohner. Wir lieben alles, was das Meer in der jeweiligen Saison zu bieten hat, und auf unserem gedeckten Tisch gibt es immer regionalen Fisch: Bonito, Anchovis, Sardinen, Entenmuscheln … Alberto geht gerne einkaufen, er ist für das Essen verantwortlich. Er fährt sogar die 45 Kilometer zum Dorf Isla, nur um gute Tomaten für einen Salat zu kaufen, denn das Gemüse von dort ist das beste in der ganzen Gegend.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: Die Familie ist mit ihrem Zusammenleben sehr glücklich, sagt Rosalía. Das gilt vor allem für ihre Mutter, Cionín, die sich immer besonders freut, wenn ihre Enkelin Irene in den Ferien zu Gast ist. „Sie hat dann auch immer bei Irene auf dem Dachboden übernachtet, damit das Kind nicht so allein ist, weil Cali und ich unser Schlafzimmer im Erdgeschoss haben“, erzählt Rosalía. „Da oben gefiel es ihr so gut, dass sie dort immer noch lieber schläft als in ihrem Zimmer im Erdgeschoss, auch wenn Irene nicht da ist. Alberto und Gema fühlen sich mittlerweile im Anbau so wohl, dass sie dort den Rest ihres Lebens verbringen möchten, statt sich ein eigenes Haus zu kaufen. Pablo wird wohl bald ausziehen, weil er und Thais heiraten wollen. Der einzige Nachteil ist, dass wir einfach zu viele Leute sind – manchmal ist es unmöglich, einen ruhigen Augenblick zu erleben. Und meine Mutter macht sich an Albertos Kühlschrank zu schaffen, um ‚den Einkauf zu übernehmen‘. Meinen Bruder macht das wahnsinnig.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: Die Familie ist mit ihrem Zusammenleben sehr glücklich, sagt Rosalía. Das gilt vor allem für ihre Mutter, Cionín, die sich immer besonders freut, wenn ihre Enkelin Irene in den Ferien zu Gast ist. „Sie hat dann auch immer bei Irene auf dem Dachboden übernachtet, damit das Kind nicht so allein ist, weil Cali und ich unser Schlafzimmer im Erdgeschoss haben“, erzählt Rosalía. „Da oben gefiel es ihr so gut, dass sie dort immer noch lieber schläft als in ihrem Zimmer im Erdgeschoss, auch wenn Irene nicht da ist. Alberto und Gema fühlen sich mittlerweile im Anbau so wohl, dass sie dort den Rest ihres Lebens verbringen möchten, statt sich ein eigenes Haus zu kaufen. Pablo wird wohl bald ausziehen, weil er und Thais heiraten wollen. Der einzige Nachteil ist, dass wir einfach zu viele Leute sind – manchmal ist es unmöglich, einen ruhigen Augenblick zu erleben. Und meine Mutter macht sich an Albertos Kühlschrank zu schaffen, um ‚den Einkauf zu übernehmen‘. Meinen Bruder macht das wahnsinnig.“
4. Neuseeland: Die Oma ist immer dabei
Hier leben: Paul Smith (36) und Lee Smith (32), ihre Kinder Riley (6) und Ruby (2) sowie Lees Mutter Miemmie Prins (55)
Ort: Auckland, Neuseeland
Das Haus: Paul, Lee und die Kinder wohnen im Hauptgebäude einer Schafsfarm, das 110 Quadratmeter Fläche hat. Miemmie lebt in einem eigenen kleinen Haus, das nebenan für sie gebaut wurde und 62 Quadratmeter Wohnfläche umfasst.
Berufe: Lee betreibt eine Hausverwaltung, Paul leitet eine Firma für Haussicherheitstechnik und Miemmie arbeitet in einer Augenarztpraxis.
Hier leben: Paul Smith (36) und Lee Smith (32), ihre Kinder Riley (6) und Ruby (2) sowie Lees Mutter Miemmie Prins (55)
Ort: Auckland, Neuseeland
Das Haus: Paul, Lee und die Kinder wohnen im Hauptgebäude einer Schafsfarm, das 110 Quadratmeter Fläche hat. Miemmie lebt in einem eigenen kleinen Haus, das nebenan für sie gebaut wurde und 62 Quadratmeter Wohnfläche umfasst.
Berufe: Lee betreibt eine Hausverwaltung, Paul leitet eine Firma für Haussicherheitstechnik und Miemmie arbeitet in einer Augenarztpraxis.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „Wir wollten immer schon gerne, dass meine Mutter bei uns wohnt“, sagt Lee, „besonders, als die Kinder noch klein waren.“ Ursprünglich suchten Paul und sie nach einem Haus mit Einliegerwohnung, aber sie konnten nichts Passendes finden. Auch hatten sie immer davon geträumt, ein Grundstück auf dem Land zu besitzen – aber sie dachten immer, es würde noch viele Jahre dauern, ehe sie es sich leisten könnten. Nachdem einem Kassensturz beschlossen sie, zusammenzulegen, das Landhaus nun doch früher als geplant zu kaufen und für Miemmie eine eigene Wohnung zu bauen.
„Vor drei Jahren ist meine Mutter bei uns eingezogen“, berichtet Ruby. „Damals, 2012, war ich schwanger mit Ruby, und wir alle wohnten in unserer kleinen, 100 Jahre alten Villa mit 3 Schlafzimmern, die zu der Zeit renoviert wurde. Die Platzverhältnisse waren damals ziemlich beengt, aber bald schon hatten wir unsere Pläne gemacht und einen Bauunternehmer gefunden, der gleich nebenan ein kleines Haus mit 2 Schlafzimmern für meine Mutter baute.“
„Vor drei Jahren ist meine Mutter bei uns eingezogen“, berichtet Ruby. „Damals, 2012, war ich schwanger mit Ruby, und wir alle wohnten in unserer kleinen, 100 Jahre alten Villa mit 3 Schlafzimmern, die zu der Zeit renoviert wurde. Die Platzverhältnisse waren damals ziemlich beengt, aber bald schon hatten wir unsere Pläne gemacht und einen Bauunternehmer gefunden, der gleich nebenan ein kleines Haus mit 2 Schlafzimmern für meine Mutter baute.“
Gemeinsame Aktivitäten: Nachdem sie sich tagsüber in ihrer Wohnung um Ruby gekümmert hat, kommt Miemmie freitagsabends immer zum Abendessen ins Haupthaus. Oft sitzt die Familie danach noch auf der großen Couch im Wohnzimmer zusammen, um einen Film zu gucken. Anschließend darf der 6-jährige Riley bei seiner Oma übernachten.
„Wir verbringen auch viel Zeit mit den Tieren an der frischen Luft und erkunden die wunderbare Natur unserer Umgebung“, sagt Lee.
„Wir verbringen auch viel Zeit mit den Tieren an der frischen Luft und erkunden die wunderbare Natur unserer Umgebung“, sagt Lee.
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: „Wir finden es toll, so nah beieinander zu wohnen und unser schönes Grundstück auf dem Land miteinander teilen zu können“, sagt Lee. „Miemmie hilft uns nicht nur mit den Kindern – überall, wo eine helfende Hand gebraucht wird, ist sie zur Stelle. Auch wenn die Schafe in den Stall getrieben werden müssen, ist sie dabei. Wenn etwas an einem der beiden Häuser gemacht werden soll, kümmert Paul sich darum. Ich finde es großartig, mit der ganzen Familie zusammenzuleben. Wir denken jetzt schon darüber nach, unten an der Koppel noch ein Haus zu bauen. Dort kann Pauls Vater einziehen, wenn er in den Ruhestand geht.“
Gibt es auch Nachteile? Alle in der Familie sagen, dass sie mit dem Zusammenleben vollauf zufrieden sind. „Nachteile gibt es eigentlich nicht – aber wenn es mal Probleme gibt, reden wir darüber offen miteinander“, berichtet Miemmie. „Ich glaube, das geht gar nicht anders, wenn man so nah beieinander wohnt.“
Gibt es auch Nachteile? Alle in der Familie sagen, dass sie mit dem Zusammenleben vollauf zufrieden sind. „Nachteile gibt es eigentlich nicht – aber wenn es mal Probleme gibt, reden wir darüber offen miteinander“, berichtet Miemmie. „Ich glaube, das geht gar nicht anders, wenn man so nah beieinander wohnt.“
5. Russland: Eine Datscha mitten im Wald
Hier leben: Elena Nikolajewna und Juri Walentinowitsch Scheremet (beide 61); ihre Tochter Alina (27) und ihr Mann Kirill Gronski (29) sowie deren kleine Tochter Alisa
Ort: Welegosch in der Region Tula, Russland
Das Haus: 160 Quadratmeter und eine Terrasse
Berufe: Elena ist Hausfrau und Juri Walentinowitsch Bauunternehmer. Alina ist Marketingexpertin, Kirill Vertriebsleiter.
Hier leben: Elena Nikolajewna und Juri Walentinowitsch Scheremet (beide 61); ihre Tochter Alina (27) und ihr Mann Kirill Gronski (29) sowie deren kleine Tochter Alisa
Ort: Welegosch in der Region Tula, Russland
Das Haus: 160 Quadratmeter und eine Terrasse
Berufe: Elena ist Hausfrau und Juri Walentinowitsch Bauunternehmer. Alina ist Marketingexpertin, Kirill Vertriebsleiter.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „Unser Traum von einer Datscha begann mit einem Gemälde“, erzählt Elena. „Wir mögen seltene, ungewöhnliche Einrichtungsgegenstände und lassen keinen Flohmarkt und keine Antiquitätenmesse aus. Bei einer dieser Gelegenheiten kauften wir ein altes Landschaftsgemälde mit Hähnen, das aus Moschaisk stammte, einer Region bei Moskau. Wir waren so begeistert von der wundervollen Landschaft, dass wir nach einer Datscha – einem traditionellen russischen Ferienhaus – Ausschau hielten. Wir entdeckten ein schönes Stück Land in einer neuen Siedlung namens Welegosch. Wir hatten das Grundstück sofort in unser Herz geschlossen, obwohl – oder vielleicht gerade weil – es so weit entfernt ist: Im Distrikt Saokskij gibt es viel Grün und eine natürliche Umgebung.
Das Konzept des Bauherrn sah vor, dass die gesamte Siedlung aus identischen Kiefernholzhäusern besteht und die Eigentümer sie individuell gestalten. Wir fanden die Idee toll, ein Haus mitten im Wald zu haben; das Grundstück war voll mit jungen, grünen Kiefern. Die Bäume haben uns auch dazu inspiriert, die Fensterrahmen grün zu streichen. Wir möchten, dass die Natur ganz nah ist und sich sogar in den Farben wiederfindet. Die Terrasse haben wir selbst gebaut, damit wir dort mit der Familie draußen sitzen können.“
Das Konzept des Bauherrn sah vor, dass die gesamte Siedlung aus identischen Kiefernholzhäusern besteht und die Eigentümer sie individuell gestalten. Wir fanden die Idee toll, ein Haus mitten im Wald zu haben; das Grundstück war voll mit jungen, grünen Kiefern. Die Bäume haben uns auch dazu inspiriert, die Fensterrahmen grün zu streichen. Wir möchten, dass die Natur ganz nah ist und sich sogar in den Farben wiederfindet. Die Terrasse haben wir selbst gebaut, damit wir dort mit der Familie draußen sitzen können.“
Gemeinsame Aktivitäten: „In der Nähe der Siedlung gibt es viele Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote, vom Landgut und Museum Dworjaninowo bis zum Reitverein, und die historische Stadt Tarusa ist auch nicht weit enfernt“, sagt Elena. „Auf dem Grundstück haben wir einen Grillplatz, und am liebsten sitzen wir mit Freunden und Angehörigen auf der Terrasse. Wir laden sie regelmäßig zu guten Mahlzeiten ein, in die nur frische Zutaten kommen – wir bauen eine Menge Obst und Gemüse hier an.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach:
„Für uns hat es nur Vorteile, dass wir hier mit verschiedenen Generationen zusammenwohnen“, findet Elena. „Es ist eine tolle Möglichkeit, mit den Menschen Zeit zu verbringen, die wir lieben, dazu noch ein paar Freunde einzuladen und auf dem Land eine schöne Zeit zu haben. Die Älteren leben das ganze Jahr über hier, und die Kinder nutzen jede Gelegenheit, für eine Weile der Stadt zu entfliehen. Und wenn jemand in der Familie Zeit für sich selber braucht: Jeder hat ein eigenes Zimmer, das nach seinem Geschmack gestaltet und auf seine Bedürfnisse ausgerichtet ist.“
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„Für uns hat es nur Vorteile, dass wir hier mit verschiedenen Generationen zusammenwohnen“, findet Elena. „Es ist eine tolle Möglichkeit, mit den Menschen Zeit zu verbringen, die wir lieben, dazu noch ein paar Freunde einzuladen und auf dem Land eine schöne Zeit zu haben. Die Älteren leben das ganze Jahr über hier, und die Kinder nutzen jede Gelegenheit, für eine Weile der Stadt zu entfliehen. Und wenn jemand in der Familie Zeit für sich selber braucht: Jeder hat ein eigenes Zimmer, das nach seinem Geschmack gestaltet und auf seine Bedürfnisse ausgerichtet ist.“
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6. Schweden: Tür an Tür mit der nächsten Generation
Hier leben: Inga-Lill (75) und Hans Svensson (79); ihr Sohn Marcus Svensson (45) und seine Partnerin Emma Erlandsson (38) sowie deren Söhne Emil (7) und Viktor (5)
Ort: Bredaryd, Småland, Südschweden
Die Häuser: Das Haus von Inga-Lill und Hans hat 180 Quadratmeter Wohnfläche, das Haus von Marcus und Emma 270.
Berufe: Inga-Lill und Hans sind im Ruhestand. Marcus ist Buchhalter und Emma Lehrerin.
Hier leben: Inga-Lill (75) und Hans Svensson (79); ihr Sohn Marcus Svensson (45) und seine Partnerin Emma Erlandsson (38) sowie deren Söhne Emil (7) und Viktor (5)
Ort: Bredaryd, Småland, Südschweden
Die Häuser: Das Haus von Inga-Lill und Hans hat 180 Quadratmeter Wohnfläche, das Haus von Marcus und Emma 270.
Berufe: Inga-Lill und Hans sind im Ruhestand. Marcus ist Buchhalter und Emma Lehrerin.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „Ich wurde 1937 im Wohnzimmer dieses Hauses geboren und wohnte hier mit meinen Eltern und meinen fünf Geschwistern, bis ich heiratete und auszog“, erzählt Hans. „1977, als meine Eltern langsam zu alt waren, um sich selber um den Gutshof zu kümmern, habe ich ihn gekauft und für meine Familie ein neues Haus auf dem Grundstück gebaut, gleich neben dem Haus meiner Kindheit. Ich hätte nie gedacht, dass meine Frau Inga-Lill mit mir hier einziehen würde, aber nachdem wir unser erstes Weihnachtsfest in dem Haus verbracht hatten, sagte sie: ‚Zum ersten Mal habe ich mich richtig zu Hause gefühlt.‘ Das alte Familienhaus, in dem ich aufgewachsen bin, haben wir 1997 renoviert, dann sind Inga-Lill und ich dort eingezogen. Mein Sohn Marcus bliebt im neuen Gebäude, dem Haus seiner eigenen Kindheit, und lebt jetzt dort mit seiner Familie.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir essen oft gemeinsam zu Abend, bei unserem Sohn oder bei uns“, sagt Inga-Lill. „Es ist schön, wenn man nicht immer für sich selber kochen muss. Wir gehen auch oft in die umliegenden Wälder. Wenn Hans und Marcus zu Hause arbeiten, bringen die Kinder und ich ihnen Kaffee und belegte Brote. Wir machen auch gerne zusammen Ausflüge und andere lustige Sachen, aber es liegt ja auf der Hand, dass die beiden Haushalte auch ihren jeweils eigenen Lebensalltag haben. Marcus, Emma und die Kinder machen ihr eigenes Ding – wir wissen nicht immer genau, was sie vorhaben. Wieviel wir gemeinsam machen, kommt immer auf die Umstände an. Das Zusammenleben ist für uns mit der Zeit ganz normal geworden.“
Vor- und Nachteile des Lebens Tür an Tür: „Gut ist auf jeden Fall, dass wir uns gegenseitig helfen können. Wir werden langsam älter und können uns nicht mehr um alles kümmern. Unser Sohn und seine Freundin sind immer da, um uns zu helfen. Aber solange wir noch genug Energie haben, erledigen wir die meisten unserer eigenen Aufgaben noch selbst, und wir helfen Emma und Marcus gerne mit den Kindern. Die Kleinen gehen in beiden Häusern ein und aus, wie es ihnen gefällt. Viktor war vor ein paar Stunden noch hier, nur um eine Schwätzchen zu halten und ein Glas Saft zu trinken. Dass wir so nah zusammenwohnen, ist nicht nur der größte Vorteil, es kann manchmal auch ein Nachteil sein – aber wir kommen gut miteinander aus. Also gut, wir hätten natürlich mehr Ruhe, wenn die Kinder nicht jeden Tag da wären – aber wir möchten es auf keinen Fall anders haben, als es jetzt ist.“
7. USA: Mit vereinten Kräften
Hier leben: Aimee Stone McConkie und Bryant Joseph McConkie (beide 41); ihre Töchter Ava (14), Gwendolyn (11), Mae (7) und Beatrice (3); Bryants Eltern Judith Miller McConkie (68) und James Wilson McConkie II (69). Im Nachbarhaus wohnt Bryants Schwester Kelly McConkie Stewart mit ihrem Mann und ihren vier Kindern.
Ort: Millcreek, Utah, USA
Das Haus: Etwa 883 Quadratmeter; 6 Schlafzimmer, 5 Bäder
Berufe: Aimee ist Managerin in einem Wirtschaftsverband und organisiert Gemeindeveranstaltungen, Bryant ist (wie sein Vater James) Anwalt. Judith ist Künstlerin; bevor sie in den Ruhestand ging, war sie Kuratorin und Professorin, bis heute unterrichtet sie ab und an Kunstgeschichte.
Hier leben: Aimee Stone McConkie und Bryant Joseph McConkie (beide 41); ihre Töchter Ava (14), Gwendolyn (11), Mae (7) und Beatrice (3); Bryants Eltern Judith Miller McConkie (68) und James Wilson McConkie II (69). Im Nachbarhaus wohnt Bryants Schwester Kelly McConkie Stewart mit ihrem Mann und ihren vier Kindern.
Ort: Millcreek, Utah, USA
Das Haus: Etwa 883 Quadratmeter; 6 Schlafzimmer, 5 Bäder
Berufe: Aimee ist Managerin in einem Wirtschaftsverband und organisiert Gemeindeveranstaltungen, Bryant ist (wie sein Vater James) Anwalt. Judith ist Künstlerin; bevor sie in den Ruhestand ging, war sie Kuratorin und Professorin, bis heute unterrichtet sie ab und an Kunstgeschichte.
Seit wann wohnen Sie hier zusammen? „Meine Eltern hatten ihr Haus verkauft, nachdem alle Kinder bei ihnen ausgezogen waren. Sie kauften sich eine Eigentumswohnung, weil sie den Gedanken verführerisch fanden, keine Gartenarbeit mehr machen zu müssen“, erzählt Bryant. „Aber als sie Enkelkinder bekamen, stellte sich bald heraus, dass die Wohnung zu klein war, um sich dort mit der ganzen Familie zu treffen. Damals fingen wir an, zu überlegen, wie wir unsere Ressourcen gemeinsam nutzen könnten. Wir wollten ein Haus bauen, in dem genug Platz für die Familie ist. Der talentierte Architekt Jack Hammond – ein Freund meiner Eltern, der damals in Salt Lake City bei Architectural Nexus arbeitete – half uns dann dabei, ein Haus zu bauen, das bewusst auf mehrere Generationen ausgerichtet ist. Wir kauften ein Gebäude mit einem Grundstück, das sich gut auf zwei Eigentümer aufteilen ließ. Nachdem wir dort unser Haus gebaut hatten, verkauften wir das bestehende Gebäude an meine Schwester und ihre Familie.
Gleich vom Einzug 2011 an wohnten wir dort mit vier Generationen im Alter von 1 bis 91. Als das Gebäude 2011 fertiggestellt wurde, lebte meine Großmutter Gwendolyn Wirthlin MacConkie Cannon noch; wir hatten ihr im Untergeschoss, unter dem Wohnbereich meiner Eltern, eine altersgerechte Wohnung mit bodengleicher Dusche eingerichtet. Mit einem treppensteigenden Rollstuhl kam sie problemlos nach oben und wieder zurück.
Die Kinder gehen im Haus meiner Schwester aus und ein – weil wir alle McConkie heißen, nennen wir unser Zuhause manchmal auch ‚McGrundstück‘.“
Gleich vom Einzug 2011 an wohnten wir dort mit vier Generationen im Alter von 1 bis 91. Als das Gebäude 2011 fertiggestellt wurde, lebte meine Großmutter Gwendolyn Wirthlin MacConkie Cannon noch; wir hatten ihr im Untergeschoss, unter dem Wohnbereich meiner Eltern, eine altersgerechte Wohnung mit bodengleicher Dusche eingerichtet. Mit einem treppensteigenden Rollstuhl kam sie problemlos nach oben und wieder zurück.
Die Kinder gehen im Haus meiner Schwester aus und ein – weil wir alle McConkie heißen, nennen wir unser Zuhause manchmal auch ‚McGrundstück‘.“
Gemeinsame Aktivitäten: „Wir essen gerne zusammen, fahren Ski, ruhen uns aus und helfen uns gegenseitig in unserem geschäftigen Alltag“, sagt Bryant. „Eine der tollsten Sachen am Zusammenleben mit meiner Großmutter war, dass sie abends immer unseren vier Töchtern vorgelesen hat. Die räumliche Nähe machte es uns leicht, mit ihr zusammenzuleben und uns um sie zu kümmern. In den letzten Tagen ihres Lebens, 2013, konnte sie zu Hause bleiben. Um die Erinnerung an sie wachzuhalten, hat mein Vater in ihrem ehemaligen Zimmer Regale mit Büchern aufgestellt und ein Bibliotheksschild mit ihrem Namen angebracht.“
Vor- und Nachteile des Lebens unter einem Dach: „Das Gute ist: Wir können unsere Kräfte bündeln“, findet Bryant. „Wenn meine Eltern verreisen wollen, passen wir auf ihren Hund auf. Ich mache die meisten Arbeiten, die im Garten anfallen, und übernehme oft die Reparaturen im Haus. Meine Mutter gießt die Pflanzen, jätet Unkraut und kocht. Meine Frau Aimee kocht auch gerne, und oft bereitet sie eine Mahlzeit für die ganze Familie zu. Mein Vater geht mit den Kindern schwimmen und skifahren, und wenn er Besorgungen für die Kanzlei macht, nimmt er sie oft mit. Abends können wir einkaufen oder ins Kino gehen, weil wir wissen: Wenn bei den Kindern etwas passiert, sind meine Eltern da. Wenn eine unserer Töchter sich über uns ärgert, kann sie mit meinen Eltern darüber sprechen. Vier Personen behalten die Kinder im Auge – wenn man meine Schwester und ihren Mann mitzählt, die nebenan wohnen, sind es sogar sechs. Samstagsmorgens am Wochenende fahren wir mit drei vollgepackten Autos zum Skifahren – unser Standardsatz ist ‚Wer kommt heute mit auf den Hügel?‘ Wir behalten uns gegenseitig im Blick und helfen einander in jeder Hinsicht.
Der Nachteil ist: Bei uns herrscht immer das schönste Chaos, und es ist immer eine Menge los.“
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Wohnen Sie auch mit mehreren Generationen in einem Haus oder auf einem Grundstück? Was sind Ihre Erfahrungen?
In der Serie „Weltenbummler“ erforschen die Houzz-Redakteure aus aller Welt gemeinsam, wie Orte, Tätigkeiten oder Lebensphasen das Wohnen prägen – im Direktvergleich!Lernen Sie Foodies, kreative und interessante Stauraumlösungen aus aller Welt kennen >>>
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Hier leben: Francesca Broggian (81), Ottorino Scquizzato und seine Frau Michela Tasca (beide 57), Wilma Scquizzato (56) und ihr Mann Paolo Melchiori (61); Giulia Scquizzato, ihr Mann Fabio Vanin (beide 31) und ihre kleine Tochter Anna; Elena Scquizzato und ihr Mann Luca Milan (beide 28).
Ort: Piombino Dese, im Nordosten Italiens
Das Haus: In dem Bauernhofgebäude mit 1.100 Quadratmetern Fläche lebt die Familie bereits in der fünften Generation, es hat schon vier Renovierungen hinter sich. Heute dient fast die Hälfte der Räume als Unterkunft für Gäste (Bed & Breakfast Ca’ de Memi).
Berufe: Einige Mitglieder der Familie arbeiten auf dem Hof für das B&B, andere außerhalb. Francesca, die Urgroßmutter, pflegt ihre Freundschaften und die Blumen. Großvater Ottorino kümmert sich um die Tiere und den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern. Großmutter Michela hat das B&B gegründet. Tante Wilma ist eine passionierte Kuchenbäckerin. Giulia, die Tochter von Michela und Ottorino, macht die Öffentlichkeitsarbeit für das B&B und sitzt an der Rezeption. Ihre Schwester Elena ist der kreative Kopf hinter der Gästeunterkunft.