Wenn Kupfer altert: Der „Edelrost“ in mattem Türkisgrün
Nicht nur die Freiheitsstatue hat sie – die grün-matte Kupfer-Patina setzt farbige Akzente in der Küche, dem Bad und auf Fassaden
Welche Farbe verbinden Sie mit Kupfer? Sicherlich die typisch braunrot glänzende Oberfläche, wie man sie von Kupfertöpfen, Leuchten oder edlen Verkleidungen kennt. Doch Kupfer kann auch ganz anders aussehen. Denken Sie an die grünen Kuppeln von Kirchen oder die Freiheitsstatue in New York – auch das ist Kupfer, jedoch in verwitterter Form. Das oxidierte Halbedelmetall ist dann auf andere Art schön – mit einer festen, türkisgrünen Schicht auf der Oberfläche, die zudem vor weiterer Korrosion schützt. Ganze Fassaden profitieren im modernen Häuserbau von der spannenden Ästhetik, aber auch Interiors werden mit der lebhaften Patina zum echten Blickfang.
Zunächst wird der Ton des Kupfers dunkler und zeigt seine glänzend rotbraune Färbung. Dann erst beginnt das Kupfer langsam seine grünliche Patina auszubilden.
Lebendige Fassade
Wer sich für eine Kupferfassade entscheidet, muss damit rechnen, dass sich die Farbigkeit im Laufe der Jahre weiter verändert. Dies sollten Sie im ästhetischen Gesamtbild berücksichtigen.
Das Interior sollte zum Material und der entstehenden Patina passen. Am besten wählt man eine neutrale Palette, da die Farbschlieren von Bronze zu Grün schon aufregend genug sind.
Wer sich für eine Kupferfassade entscheidet, muss damit rechnen, dass sich die Farbigkeit im Laufe der Jahre weiter verändert. Dies sollten Sie im ästhetischen Gesamtbild berücksichtigen.
Das Interior sollte zum Material und der entstehenden Patina passen. Am besten wählt man eine neutrale Palette, da die Farbschlieren von Bronze zu Grün schon aufregend genug sind.
Vorgang beschleunigen
Um die typisch grüne Sperrschicht auf Kupfer zu erzeugen, müssen Sie nicht zwangsläufig zehn Jahre warten. Man kann die Verwitterung auch beschleunigen – indem man die Oberfläche mit Substanzen bestreicht, die mit Kupfer reagieren.
Grundierungsmittel, bestehend aus 1,3 Prozent Ammoniumchlorid (Salmiak), 0,6 Prozent Kaliumhydrogenoxalat (Kleesalz) und 98,1 Prozent Wasser bringen ebenfalls den gewünschten Effekt. Schon innerhalb weniger Tage bildet sich dann eine Patina – für ein intensiveres Ergebnis bestreicht man die Oberfläche mehrmals.
Um die typisch grüne Sperrschicht auf Kupfer zu erzeugen, müssen Sie nicht zwangsläufig zehn Jahre warten. Man kann die Verwitterung auch beschleunigen – indem man die Oberfläche mit Substanzen bestreicht, die mit Kupfer reagieren.
Grundierungsmittel, bestehend aus 1,3 Prozent Ammoniumchlorid (Salmiak), 0,6 Prozent Kaliumhydrogenoxalat (Kleesalz) und 98,1 Prozent Wasser bringen ebenfalls den gewünschten Effekt. Schon innerhalb weniger Tage bildet sich dann eine Patina – für ein intensiveres Ergebnis bestreicht man die Oberfläche mehrmals.
Kupferdach
Aufgrund seiner langlebigen, robusten, biegsamen und wetterbeständigen Materialbeschaffenheit wird Kupfer sehr häufig für Dächer verwendet. Deswegen findet es vor allem bei Kuppeln und aufwendigen Dachgeometrien von Kirchen seinen Einsatz. Außerdem bildet sich auf dem Dach kein Moos, und es muss kaum gewartet werden.
Aufgrund seiner langlebigen, robusten, biegsamen und wetterbeständigen Materialbeschaffenheit wird Kupfer sehr häufig für Dächer verwendet. Deswegen findet es vor allem bei Kuppeln und aufwendigen Dachgeometrien von Kirchen seinen Einsatz. Außerdem bildet sich auf dem Dach kein Moos, und es muss kaum gewartet werden.
Künstlicher Effektlack
Nicht jeder kann sich Kupfer leisten und nicht jeder möchte in der Wohnung eine Wand, deren Farben sich stetig ändern. Als Lösung für das Problem hat die Industrie künstlichen Effektlack entwickelt, der in jedem Baumarkt oder Kreativmarkt erhältlich ist. Dieser wird auf einen beliebigen Metalluntergrund gestrichen, so dass eine imitierte Kupfer-Patina entsteht. Auf diese Weise kann man die Farbschlieren sowie den Grad der Grünfärbung genau bestimmen und optisch dem Raumkonzept anpassen.
Nicht jeder kann sich Kupfer leisten und nicht jeder möchte in der Wohnung eine Wand, deren Farben sich stetig ändern. Als Lösung für das Problem hat die Industrie künstlichen Effektlack entwickelt, der in jedem Baumarkt oder Kreativmarkt erhältlich ist. Dieser wird auf einen beliebigen Metalluntergrund gestrichen, so dass eine imitierte Kupfer-Patina entsteht. Auf diese Weise kann man die Farbschlieren sowie den Grad der Grünfärbung genau bestimmen und optisch dem Raumkonzept anpassen.
Vintage-Stil
Verwittertes Kupfer ist ein beliebtes Material des Vintage- oder Shabby-Chic-Looks. In diesem Badezimmer ist die Farbe des Waschtisches auf die verwitterte Kupferwanne abgestimmt, die hier als Waschbecken dient.
Verwittertes Kupfer ist ein beliebtes Material des Vintage- oder Shabby-Chic-Looks. In diesem Badezimmer ist die Farbe des Waschtisches auf die verwitterte Kupferwanne abgestimmt, die hier als Waschbecken dient.
Was Sie mit alten und verwitterten Kupferrohren anstellen können? Wie wäre eine Wiederverwertung als Halterung für eine hängende Pflanzenwand? Sowohl draußen als auch drinnen – für frische Kräuter, Efeu und was sonst noch gefällt – eine Lösung mit echtem Charme.
Mehr: Ideen zum Anlegen vertikaler Gärten >>>
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Und so sieht neues, glänzendes Kupfer aus. Das Metall wirkt modern und edel. Doch alsbald mag auch diese Wand von einer grünen Patina überzogen sein – wie alles im Leben einer stetigen Veränderung und Alterung unterworfen ist.
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Die feste, grüne Schicht auf verwittertem Kupfer besteht aus Kupfercarbonat und Kupfersulfat. Der in der Luft enthaltende Wasserdampf und andere Stoffe reagieren mit der Oberfläche des unbehandelten Metalls. Die grüne Sperrschicht schützt das darunter liegende Kupferblech ähnlich wie der Rost auf Corten-Stahl vor weiterer Korrosion. Der Vorgang kann bis zu zehn Jahre dauern und hängt von den jeweiligen Luft- und Wetterbedingungen ab. Oxidiertes Kupfer ist sehr standhaft, robust, nahezu unzerstörbar und benötigt keine chemischen Schutzanstriche.
Der Unterschied zwischen Kupferpatina und Grünspan
Eine ähnliche Farbgebung wie Kupfercarbonat weist der sogenannte Grünspan auf, weswegen die beiden häufig verwechselt werden. Grünspan, genauer gesagt Kupferacetat, bietet jedoch keinen Schutz wie die Patina, sondern ist mäßig giftig. Er entsteht bei der Reaktion von Kupfer mit Säure – zum Beispiel, wenn man Essig in Kupfergefäßen aufbewahrt. Grünspan wird als Farbpigment und als Fungizid verwendet. Auf Hausfassaden und auch im Innenraum hat Grünspan nichts zu suchen.