Wie aufm Sonnendeck – mit einem Holzboden für die Terrasse
Alles über das richtige Material, Konstruktion, Schutz & Pflege von Holzterrassen – mit Tipps von Profis
Thomas Helbing
31. März 2023
Editor Houzz Deutschland
Barfuß über die Planken eines Holzstegs oder übers Holzdeck auf einem Boot laufen – mehr Sommerfeeling geht nicht. Vielleicht ist dieses Barfuß-Gefühl einer der Gründe, weshalb Holzböden für Terrasse und Balkon so beliebt sind. Es gibt weitere: Terrassenbeläge aus Holz sind preisgünstig und am leichtesten zu verarbeiten. Holz wächst nach, lebt mit, altert schön und erzeugt eine angenehme Atmosphäre. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten an Materialien und Konstruktionen für Holzterrassen. Wir stellen sie Ihnen im Folgenden vor, mit vielen Praxistipps aus der Houzz-Community.
Eine Holzterrasse bauen
Terrassenbeläge aus Holz gibt es als Roste, Bohlen, Rundholz oder Rechteck-Pflaster. Am gängigsten sind Terrassendielen und Holzklickfliesen.
Wichtig: Eine Holzterrasse sollte überdacht sein oder in der Sonne liegen. Im Schatten und auf der Nord- oder Wetterseite des Hauses kann der Holzboden schlechter abtrocknen. Feuchtes Material setzt Moos an, wird rutschig, fault, verwittert und splittert.
Expertensuche: Finden Sie hier Fachbetriebe für Gestaltung und Bau Ihrer Holzterrasse
Terrassenbeläge aus Holz gibt es als Roste, Bohlen, Rundholz oder Rechteck-Pflaster. Am gängigsten sind Terrassendielen und Holzklickfliesen.
Wichtig: Eine Holzterrasse sollte überdacht sein oder in der Sonne liegen. Im Schatten und auf der Nord- oder Wetterseite des Hauses kann der Holzboden schlechter abtrocknen. Feuchtes Material setzt Moos an, wird rutschig, fault, verwittert und splittert.
Expertensuche: Finden Sie hier Fachbetriebe für Gestaltung und Bau Ihrer Holzterrasse
Bei einem Haus am Starnberger See ersetzte das Team von Die Holzterrasse den alten Eichen-Terrassenboden mit FSC-zertifiziertem Cumarúholz. Gut zu sehen: die Unterkonstruktion ebenfalls aus dem Tropenholz.
Bei Holzplanken bedarf es einer Unterkonstruktion, damit Regen und Nässe gut abfließen können, das Holz gut durchtrocknen kann. Wird die Unterkonstruktion fachlich gut ausgeführt, altert die Holzterrasse bei Wind und Wetter hervorragend.
Der Unterbau für die Dielung kann aus
Bei Holzplanken bedarf es einer Unterkonstruktion, damit Regen und Nässe gut abfließen können, das Holz gut durchtrocknen kann. Wird die Unterkonstruktion fachlich gut ausgeführt, altert die Holzterrasse bei Wind und Wetter hervorragend.
Der Unterbau für die Dielung kann aus
- alten Gehwegplatten
- einem Fundament oder
- Stelzen
Holzklickfliesen lassen sich im Vergleich zu Dielen einfach und schnell verlegen. Ideal sind sie für kleine Stadtbalkone, wo sie schnell für eine wohnliche Atmosphäre sorgen. Terrassenklickfliesen benötigen keine Unterkonstruktion, lediglich einen ebenen Untergrund.
Welches Holz für Terrassenböden?
1. Heimische Hölzer:
1. Heimische Hölzer:
- Fichte und Kiefer muss man imprägnieren oder lackieren.
- Lärche schwindet etwas, wird mit der Zeit natürlich Grau. Preiswert, kein Verbiegen, kein Aufsplittern. „Nachteil hier ist der hohe Harzgehalt“, so die Profis von der Ommertalhof Gartenmanufaktur Schroeder, „deswegen muss man schon mal das eine oder andere Brett drehen oder ganz weglassen. Bei sibirischer Lärche ist das weniger der Fall, dafür ist dieses aus Urwäldern geschlagene Holz nicht sehr nachhaltig.“
- Robinie ist schwer und schwindet wenig.
- Eiche ist hart und teuer, sollte man zum Nageln/Schrauben vorbohren. „Eichenholz hat eine sehr lange Haltbarkeit und sieht auf Dauer ausgezeichnet aus“, weiß Gartenarchitekt Imöhl. Gudula v. Steht Gartenberatung ergänzt: „Eiche hat die Neigung, sich bei Kontakt mit Metall schwarz zu färben. So sollte eine Verschraubung mit VA-Schrauben erfolgen und auch bei Gartenmöbeln etc. aufgepasst werden.“
- Douglasie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wächst aber inzwischen auch regional.
Terrasse aus Ipe-Holz in Hamburg
2. Tropenhölzer
Tropenholz wie Teak, Ipe, Eukalyptus, Bangkirai und Cumarú sind hart, dicht, wetterrobust, teuer, halten aber länger als billiges Nadelholz. Wegen ihrer pilz- und schimmelresistenten Eigenschaften werden sie gerne für den Außenbereich verwendet. Sie sind aber schwer zu bearbeiten und mitunter rissanfällig.
„Tropische Hölzer arbeiten meistens, auch das teure Ipe-Holz. Es muss direkt und in kleinen Abständen verschraubt werden. Es kommt auf gute Ablagerung an“, weiß Stefan Wentzel – Neues Gartendesign. Ökologisch orientierte Bauwillige entscheiden sich für FSC-zertifiziertes Holz aus nachhaltig und sozial verträglich bewirtschafteten Wäldern.
2. Tropenhölzer
Tropenholz wie Teak, Ipe, Eukalyptus, Bangkirai und Cumarú sind hart, dicht, wetterrobust, teuer, halten aber länger als billiges Nadelholz. Wegen ihrer pilz- und schimmelresistenten Eigenschaften werden sie gerne für den Außenbereich verwendet. Sie sind aber schwer zu bearbeiten und mitunter rissanfällig.
„Tropische Hölzer arbeiten meistens, auch das teure Ipe-Holz. Es muss direkt und in kleinen Abständen verschraubt werden. Es kommt auf gute Ablagerung an“, weiß Stefan Wentzel – Neues Gartendesign. Ökologisch orientierte Bauwillige entscheiden sich für FSC-zertifiziertes Holz aus nachhaltig und sozial verträglich bewirtschafteten Wäldern.
Boden aus Bambusdielen für eine Terrasse in München. Typisch ist der karamellfarbene Holzton.
Bambusdielen sind eine Besonderheit. Bambus ist nämlich kein Holz, sondern ein Gras. Ein großer Vorteil ist, dass Bambus nur geschnitten wird und die Pflanzen bis zu einem Meter pro Tag nachwachsen können.
Bambusdielen für den Außenbereich werden künstlich aus verschiedenen verklebten Schichten hergestellt. „Bambusdielen sind sehr hart und lange haltbar“, so Garten Design - Design Garten.
Bambusdielen sind eine Besonderheit. Bambus ist nämlich kein Holz, sondern ein Gras. Ein großer Vorteil ist, dass Bambus nur geschnitten wird und die Pflanzen bis zu einem Meter pro Tag nachwachsen können.
Bambusdielen für den Außenbereich werden künstlich aus verschiedenen verklebten Schichten hergestellt. „Bambusdielen sind sehr hart und lange haltbar“, so Garten Design - Design Garten.
Dachterrasse in Wien mit Boden aus Thermoesche
3. Modifizierte Hölzer
Wer Holz schätzt und Tropenholz sowie Nachteile umgehen will, wählt heimische Hölzer, die durch technische Verfahren länger haltbar sind. Man unterscheidet drei Arten modifizierter Hölzer:
3. Modifizierte Hölzer
Wer Holz schätzt und Tropenholz sowie Nachteile umgehen will, wählt heimische Hölzer, die durch technische Verfahren länger haltbar sind. Man unterscheidet drei Arten modifizierter Hölzer:
- Thermoholz: Wärmebehandeltes Holz wird beständig, hart, nimmt kaum Feuchtigkeit auf und bleibt formstabil. Besonders Esche und Kiefer werden gerne thermisch behandelt und werden zu Thermoesche und Thermokiefer. „Thermoesche ist gut haltbar, muss aber von Fachleuten verlegt werden, die sich mit dem etwas spröderen Material auskennen. Sonst kann es zu ärgerlichen Folgeschäden kommen“, wissen die Profis von Garten Design – Design Garten.
- Chemisch modifizierte Hölzer: Dabei werden Hölzer (Kiefer, Fichte) in Essigsäure (Acetylierung) oder Furfur-Alkohol (Furfurylierung) getränkt, sind schädlings- und pilzresistent und nehmen kaum noch Wasser auf.
- Hydrophobierte Hölzer: Durch Tränkung des Holzes in Paraffin oder anderen wasserabweisenden Stoffen wird die Lebensdauer dieser Hölzer im Außenbereich erhöht.
Terrassenholz schützen
Gartenholz ist in der Regel schon kesseldruck-imprägniert, also gegen Fäulnis gewappnet.
Lärchen- und Douglasienholz behandelt der Profi vor dem Verlegen gegen Bläue und Fäulnis, da sie anfällig für Pilzbefall sind. Die Holzdielen werden mit speziellem Terrassenöl behandelt. Diese Öle ziehen tief ins Holz ein und bilden mit Pigmenten und Naturharzen einen Schutzfilm. Terrassen-Spezialisten kennen sich damit aus und übernehmen die Arbeitsschritte.
Wer auf Holzschutzmittel verzichtet, gibt den Naturbaustoff der Verwitterung preis. Das kann zu reizvollen Effekten führen – und zu Unfällen, wenn das Holz morsch wird.
Terrassen aus Tropenholz benötigen keinen Holzschutz. Sie nehmen im Laufe der Zeit unbehandelt eine silbergraue Patina an. Wer das nicht mag, lässt das Holz mit einem speziellen Öl behandeln, um den Originalfarbton zu erhalten.
Gartenholz ist in der Regel schon kesseldruck-imprägniert, also gegen Fäulnis gewappnet.
Lärchen- und Douglasienholz behandelt der Profi vor dem Verlegen gegen Bläue und Fäulnis, da sie anfällig für Pilzbefall sind. Die Holzdielen werden mit speziellem Terrassenöl behandelt. Diese Öle ziehen tief ins Holz ein und bilden mit Pigmenten und Naturharzen einen Schutzfilm. Terrassen-Spezialisten kennen sich damit aus und übernehmen die Arbeitsschritte.
Wer auf Holzschutzmittel verzichtet, gibt den Naturbaustoff der Verwitterung preis. Das kann zu reizvollen Effekten führen – und zu Unfällen, wenn das Holz morsch wird.
Terrassen aus Tropenholz benötigen keinen Holzschutz. Sie nehmen im Laufe der Zeit unbehandelt eine silbergraue Patina an. Wer das nicht mag, lässt das Holz mit einem speziellen Öl behandeln, um den Originalfarbton zu erhalten.
Holzterrassen reinigen und pflegen
Scheuern ist die kostengünstigste und schonendste Methode, um Schmutz und Algen zu entfernen. Dafür gibt es spezielle Reinigungsmittel im Fachhandel. Oder Sie nutzen Seifenlauge. In der Regel reicht es völlig, die Terrasse nach einem kräftigen Regen mit einer Bürste, etwa einem Bodenschrubber mit harten Borsten, ohne Reiniger zu schrubben. So sparen Sie sogar das Wasser. Tipp: Damit Ihre Pflanzen nichts vom Reinigungsmittel abbekommen, bedecken Sie sie vor dem Scheuern mit einer Plastikplane und spritzen Sie sie nach der Reinigung sicherheitshalber mit dem Gartenschlauch ab.
„Beim Kärchern von Holzdecks wäre ich sehr vorsichtig, da durch das Herauslösen weicher Holzfasern das Holz immer rauer wird. Das verhindert schnelles Abtrocknen und führt letztlich zu einer kürzeren Lebensdauer. Schonender ist das Abschrubben mit grüner Seife und bei hartnäckigem Algenbelag entsprechende Mittel“, raten die Profis von Garten Design – Design Garten. Ist der Holzbelag besonders unansehnlich, hilft nur noch das professionelle Abschleifen und erneute Versiegeln der Holzdielen.
Ein Reinigungstipp von der Ommertalhof Gartenmanufaktur: „Wir nehmen Einkehrsand oder Splitt, der im nassen Zustand aufgebracht wird. Dann wird der Algenbelag mit der Schuhsohle und dem Splitt angeschmiergelt und mit Wasser abgespült.“ Diese Prozedur nur bei Holzterrassen mit glatter Oberfläche anwenden. Bei geriffeltem Holz bleibt der Split nämlich in den Vertiefungen liegen.
Lesen Sie hier mehr über Reinigung & Pflege von Holzterrassen
Scheuern ist die kostengünstigste und schonendste Methode, um Schmutz und Algen zu entfernen. Dafür gibt es spezielle Reinigungsmittel im Fachhandel. Oder Sie nutzen Seifenlauge. In der Regel reicht es völlig, die Terrasse nach einem kräftigen Regen mit einer Bürste, etwa einem Bodenschrubber mit harten Borsten, ohne Reiniger zu schrubben. So sparen Sie sogar das Wasser. Tipp: Damit Ihre Pflanzen nichts vom Reinigungsmittel abbekommen, bedecken Sie sie vor dem Scheuern mit einer Plastikplane und spritzen Sie sie nach der Reinigung sicherheitshalber mit dem Gartenschlauch ab.
„Beim Kärchern von Holzdecks wäre ich sehr vorsichtig, da durch das Herauslösen weicher Holzfasern das Holz immer rauer wird. Das verhindert schnelles Abtrocknen und führt letztlich zu einer kürzeren Lebensdauer. Schonender ist das Abschrubben mit grüner Seife und bei hartnäckigem Algenbelag entsprechende Mittel“, raten die Profis von Garten Design – Design Garten. Ist der Holzbelag besonders unansehnlich, hilft nur noch das professionelle Abschleifen und erneute Versiegeln der Holzdielen.
Ein Reinigungstipp von der Ommertalhof Gartenmanufaktur: „Wir nehmen Einkehrsand oder Splitt, der im nassen Zustand aufgebracht wird. Dann wird der Algenbelag mit der Schuhsohle und dem Splitt angeschmiergelt und mit Wasser abgespült.“ Diese Prozedur nur bei Holzterrassen mit glatter Oberfläche anwenden. Bei geriffeltem Holz bleibt der Split nämlich in den Vertiefungen liegen.
Lesen Sie hier mehr über Reinigung & Pflege von Holzterrassen
Ist eine anschließende Pflege mit Öl oder Wachs nötig (weniger ist mehr), warten Sie, bis das Holz richtig durchgetrocknet ist. Jedes Holz reagiert anders auf die verschiedenen Reinigungsmethoden, Öle und Holzversiegelungen. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, erkundigen Sie sich im Fachhandel nach dem richtigen Produkt. Das falsche Öl kann das Holz ruinieren.
„Je nachdem, um welches Holz es sich handelt und was der Kunde im Einzelnen wünscht, wählen wir die Produkte stets individuell und immer laut Herstelleranweisung aus. Der Hersteller weiß einfach am besten, was bei der Vorbehandlung beachtet werden muss“, erklärt Architekt Stephen Bruns.
Generell gilt: Glatte Oberflächen sind denen mit Rillen vorzuziehen, da sie schneller abtrocknen, leichter zu reinigen sind und Algenbildung schwieriger ist. Nicht vergessen: Altes Laub oder Pflanzenteile unter dem Terrassenboden sind feucht, setzen dem Holz ebenfalls zu und sollten möglichst regelmäßig entfernt werden.
Haben Sie auch eine Holzterrasse? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen mit Holzboden im Außenbereich in den Kommentaren.
„Je nachdem, um welches Holz es sich handelt und was der Kunde im Einzelnen wünscht, wählen wir die Produkte stets individuell und immer laut Herstelleranweisung aus. Der Hersteller weiß einfach am besten, was bei der Vorbehandlung beachtet werden muss“, erklärt Architekt Stephen Bruns.
Generell gilt: Glatte Oberflächen sind denen mit Rillen vorzuziehen, da sie schneller abtrocknen, leichter zu reinigen sind und Algenbildung schwieriger ist. Nicht vergessen: Altes Laub oder Pflanzenteile unter dem Terrassenboden sind feucht, setzen dem Holz ebenfalls zu und sollten möglichst regelmäßig entfernt werden.
Haben Sie auch eine Holzterrasse? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen mit Holzboden im Außenbereich in den Kommentaren.
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Sehr schöne Bilder, es kann gern wärmer werden. 👍
Danke für die grossartigen Artikel, sehr interesant. Da fast jeden Terassenbesitzer die Haltbarkeit interessiert wäre ein Wort vom Autor hierzu sehr hilfreich.
Hallo Otto Stricker, ich dachte, das lässt sich aus den Eigenschaften gut ableiten. Vielleicht ist es so verständlicher:
- Prinzipiell sind Harthölzer natürlich haltbarer als weichere Holzsorten. Entscheidend ist die Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes. Von den hier genannten ist Lärche am wenigsten lange haltbar (Klasse 3-4), Eiche (2), Robinie (1-2) entsprechend länger haltbar. Die meisten Tropenhölzer haben Klasse 1 und halten gut 25-30 Jahre.
- Wichtig bei allem ist die fachgerechte Verlegung (Unterkonstruktion), sowie (konstruktiver) Schutz und fachgerechte Pflege.
Bin aber gerne für Kommentare und Praxiserfahrungen mit diversen Hölzern und ihrer Langlebigkeit dankbar.