Raumgestaltung
Architektur
Wie eine Holztreppe einer Doppelhaushälfte mehr Harmonie schenkte
Dank Anbau, cleveren Stauraum-Ideen und einer markanten Nussbaum-Treppe wohnt eine britische Familie jetzt praktischer, heller und moderner
Vor dem Umbau war diese Londoner Doppelhaushälfte aus dem frühen 20. Jahrhundert ziemlich ungünstig aufgeteilt. „Sie bestand aus vielen kleinen Zimmern und mehreren extrem engen Treppen, die das Haus förmlich zerschnitten“, erzählt Lizzie Webster von Fraher Architects. „In der Vertikalen gab es zwar relativ viel Platz, aber es fehlte eine harmonische Verbindung zwischen den Etagen.“
Um diese Probleme zu lösen, entschieden sich die Architekten und Eigentümer zum einen für einen halbhohen Anbau, zum anderen für eine markante neue Treppe aus schwarzem Nussbaum. „Durch diese Treppe sind die Etagen nun endlich harmonisch miteinander verbunden“, so Webster. „Außerdem entstand auf diese Weise ein offener Treppenflur, der das gesamte Haus – vom Keller bis zum Dachgeschoss – bestmöglich mit Tageslicht versorgt und ein luftiges Raumgefühl schafft.“
Um diese Probleme zu lösen, entschieden sich die Architekten und Eigentümer zum einen für einen halbhohen Anbau, zum anderen für eine markante neue Treppe aus schwarzem Nussbaum. „Durch diese Treppe sind die Etagen nun endlich harmonisch miteinander verbunden“, so Webster. „Außerdem entstand auf diese Weise ein offener Treppenflur, der das gesamte Haus – vom Keller bis zum Dachgeschoss – bestmöglich mit Tageslicht versorgt und ein luftiges Raumgefühl schafft.“
„Ursprünglich sollte der Anbau so hoch sein wie das Haus“, so Webster – doch dafür gab es keine Baugenehmigung. „Er ist trotzdem wunderschön geworden und verleiht dem Haus eine gewisse Leichtigkeit, ohne die Ästhetik der Originalarchitektur zu stören“, so die Architektin.
Wenn abends die Lichter angeschaltet sind und die großen Fenster leuchten, weiß man, warum die Eigentümer den Anbau auch „Laterne“ nennen.
Wenn abends die Lichter angeschaltet sind und die großen Fenster leuchten, weiß man, warum die Eigentümer den Anbau auch „Laterne“ nennen.
Die Treppe befindet sich im alten Teil des Hauses; hier sieht man die Eingangstür, die vom Durchgang zwischen Haus und Garage ins Hochparterre führt.
„Von hier aus kann man bis in den neuen hinteren Bereich des Hauses schauen“, so Webster. „Der Treppenflur ist quasi ein Lichtschacht, der sich durch alle fünf Etagen erstreckt. Durch die Wendelung hat man auf jedem Absatz die doppelte Raumhöhe“.
„Von hier aus kann man bis in den neuen hinteren Bereich des Hauses schauen“, so Webster. „Der Treppenflur ist quasi ein Lichtschacht, der sich durch alle fünf Etagen erstreckt. Durch die Wendelung hat man auf jedem Absatz die doppelte Raumhöhe“.
Hier sieht man, wie beeindruckend die neue Treppe aussieht, die in einem Stück vom Keller bis ins Dachgeschoss führt. „Vorher musste man immer durch das halbe Haus laufen, um zum nächsten Treppenabschnitt zu gelangen“, erzählt Webster. „Dadurch, dass die Treppe nun in Gänze auf einer Seite des Hauses verläuft, ist im Haus selbst viel mehr Platz. So war eine offene Raumaufteilung möglich, da nicht mehr überall Treppen im Weg sind.“
Die Treppe besteht nicht komplett aus Holz, sondern wurde immer wieder mit Glaselementen versehen, die den Blick ins Haus freigeben. „Außerdem gelangt auf diese Weise jede Menge Tageslicht ins Haus“, so die Architektin.
Die Treppe besteht nicht komplett aus Holz, sondern wurde immer wieder mit Glaselementen versehen, die den Blick ins Haus freigeben. „Außerdem gelangt auf diese Weise jede Menge Tageslicht ins Haus“, so die Architektin.
Die Eigentümer haben viele Jahre im Ausland gelebt und lieben japanisches Design, in dem Holz und Naturbezüge eine große Rolle spielen. „Im Garten stand ein großer Baum, den wir aus Sicherheitsgründen leider fällen mussten“, erzählt Webster. „Die Idee war, mit der Treppe eine Art Baum im Inneren zu errichten, der von unten nach oben durch das gesamte Haus wächst.“
Einige Fenster, hier im Hochparterre, sind noch original aus der Bauzeit.
Einige Fenster, hier im Hochparterre, sind noch original aus der Bauzeit.
Mit einer Gesamtgrundfläche von knapp sieben Quadratmetern ist die Treppe extrem platzsparend. „Sie ist wirklich ausgeklügelt, und es war gar nicht so einfach, dass man sie trotz der geringen Grundfläche noch bequem benutzen kann“, so Webster.
Auf Wunsch der Eigentümer entwarf Webster in das Holz eingelassene Stufenmatten. „Sie sorgen für ein ganz besonderes Trittgefühl – als würde man einen Berg erklimmen. Dennoch kommen die wunderschönen Holzstufen wunderbar zur Geltung“, erklärt sie. Der Handlauf wurde direkt in die Treppenbrüstung gefräst und ist von innen beleuchtet.
Treppe, Holzarbeiten und Schränke: Fraher and Co. (eine Schwestergesellschaft von Fraher Architects)
Auf Wunsch der Eigentümer entwarf Webster in das Holz eingelassene Stufenmatten. „Sie sorgen für ein ganz besonderes Trittgefühl – als würde man einen Berg erklimmen. Dennoch kommen die wunderschönen Holzstufen wunderbar zur Geltung“, erklärt sie. Der Handlauf wurde direkt in die Treppenbrüstung gefräst und ist von innen beleuchtet.
Treppe, Holzarbeiten und Schränke: Fraher and Co. (eine Schwestergesellschaft von Fraher Architects)
Bei der Sanierung des Hauses hat Webster viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Einsatz von Glas ermöglicht eine passive Solarenergienutzung. Zudem ist das Haus mit einem Wärmerückgewinnungs-System (WRG), einer Innendämmung und einer luftdichten Hülle ausgestattet, was den CO2-Fußabdruck des Hauses erheblich reduziert.
Hier zu sehen: Treppenabsatz zwischen dem Eingangsbereich im Hochparterre und dem Souterrain mit Küche
Hier zu sehen: Treppenabsatz zwischen dem Eingangsbereich im Hochparterre und dem Souterrain mit Küche
Die großzügige Küche mit angrenzendem Essbereich befindet sich im Souterrain des Anbaus. Von hier aus gelangt man direkt in den Garten.
Alle Arbeitsflächen in der Küche sind aus Quartzstein, der Herd wurde nahtlos in die Kücheninsel integriert. Damit die Dunstabzugshaube nicht den Blick in den Garten stört, ließ Webster sie direkt unter der Decke anbringen.
Küchenschränke: Fraher and Co.; extrabreite Eichendielen: Havwoods
Alle Arbeitsflächen in der Küche sind aus Quartzstein, der Herd wurde nahtlos in die Kücheninsel integriert. Damit die Dunstabzugshaube nicht den Blick in den Garten stört, ließ Webster sie direkt unter der Decke anbringen.
Küchenschränke: Fraher and Co.; extrabreite Eichendielen: Havwoods
Die maßgefertigten Einbauschränke aus Amerikanischer Schwarznuss – dasselbe Holz, das auch für die Treppe verwendet wurde – bieten jede Menge Stauraum. Für den farbenfrohen Spritzschutz wurde eine Glasscheibe vor der grün gestrichenen Wand befestigt. Praktisch: das ausziehbare Lebensmittelregal dahinter.
Von der Küche aus kann man einen Blick in das Familienzimmer erhaschen, das über ein paar Stufen erreichbar ist. Von dort aus gelangt man zu den restlichen Räumen des Kellergeschosses, das sich bis unter die Garage erstreckt.
Unter der Treppe ließ Webster ein ausziehbares Schuhregal einbauen, das im geschlossenen Zustand so gut wie unsichtbar ist.
Dank eines riesigen Oberlichts ist das Kellergeschoss schön luftig und hell. Hier sieht man das Familien- und Gästezimmer mit Einbau-Schreibtisch. Außerdem gibt es hier unten noch ein weiteres Badezimmer, einen Fitnessraum sowie eine Abstellkammer.
Mehr Bilder des Doppelhauses in London >>>
Mehr inspirierende Anbauten im Magazin >>>
Mehr Bilder des Doppelhauses in London >>>
Mehr inspirierende Anbauten im Magazin >>>
Hier wohnt: eine vierköpfige Familie
Im: Südwesten Londons, Großbritannien
Größe: fünf Schlafzimmer, vier Badezimmer
Architektin: Lizzie Webster von Fraher Architects
Das Haus hat fünf Etagen: Kellergeschoss, Souterrain, Hochparterre, Obergeschoss und Dachgeschoss. Die Eingangstür führt ins Hochparterre, wo sich Wohn- und Musikzimmer befinden. Im Souterrain ist die ausgebaute Küche mit integriertem Essbereich untergebracht (rechts im Bild). Von hier aus gelangt man ins Kellergeschoss, das sich bis unter die Garage erstreckt (hier links im Bild); neben Familien-, Gäste- und Badezimmer findet sich dort auch ein Abstell- und ein Fitnessraum. Die Schlafzimmer sind im Obergeschoss untergebracht.
Neben den An- und Ausbauten ließ das Team um Webster alle Fußböden und Innenwände entfernen – lediglich die Außenwände blieben stehen.