Wunderbar wandelbar: So verändert man Holz in Textur und Farbe
Holz kann man verkohlen, kalken und künstlich altern lassen – was dabei entsteht? Alle möglichen Looks, so individuell wie Ihr Zuhause.
Unbehandeltes Holz ist empfindlich und in seiner rohen Form nicht sehr widerstandsfähig. Mit verschiedenen Veredlungstechniken kann man ihm aber Eigenschaften geben, die ihm fehlen. Zum Beispiel kann man es wasserbeständig und ungezieferresistent machen. Doch nicht nur das: Holz ist ein wunderbares Material, um mit ihm gestalterisch zu spielen! Durch Verkohlen, Kalken, Ölen oder Lackieren können Sie Hölzern die verschiedensten Erscheinungsbilder geben. Wir zeigen Ihnen Behandlungsmöglichkeiten und machen Sie mit deren Vor- und Nachteilen vertraut.
Thermisch modifizieren
Ähnlich wie verkohltes Holz wird Thermoholz bei mindestens 160 Grad ohne Sauerstoffzufuhr 24 bis 48 Stunden erhitzt. Dadurch kristallisieren bestimmte Inhaltsstoffe und bilden eine wasserresistente Oberfläche. Thermisch modifiziertes Holz wird daher nicht quellen, schwinden, reißen oder faulen. Es kann also problemlos im Außen- und Nassbereich eingesetzt werden. Nachteilig ist jedoch, dass das modifizierte Holz durch die Hitze auch seine Biegsamkeit verliert.
Ähnlich wie verkohltes Holz wird Thermoholz bei mindestens 160 Grad ohne Sauerstoffzufuhr 24 bis 48 Stunden erhitzt. Dadurch kristallisieren bestimmte Inhaltsstoffe und bilden eine wasserresistente Oberfläche. Thermisch modifiziertes Holz wird daher nicht quellen, schwinden, reißen oder faulen. Es kann also problemlos im Außen- und Nassbereich eingesetzt werden. Nachteilig ist jedoch, dass das modifizierte Holz durch die Hitze auch seine Biegsamkeit verliert.
Natürlich verwittern lassen
Wenn unbehandeltes Holz jahrelang Sonne und Wasser ausgesetzt ist, färbt es sich mit der Zeit grau, die Wuchsstruktur tritt hervor, und das Holz verzieht sich an den Kanten. Der Inhaltsstoff Lignin, der für den Braunton des Holzes verantwortlich ist, wird durch UV-Licht zerstört und durch Regen weggewaschen. Doch auch graues Holz hat – wie die ergrauten Schläfen Ihres Partners – einen ganz besonderen Reiz, weshalb es im rustikalen Landhaus- oder Vintage-Stil häufig eingesetzt wird.
Wenn unbehandeltes Holz jahrelang Sonne und Wasser ausgesetzt ist, färbt es sich mit der Zeit grau, die Wuchsstruktur tritt hervor, und das Holz verzieht sich an den Kanten. Der Inhaltsstoff Lignin, der für den Braunton des Holzes verantwortlich ist, wird durch UV-Licht zerstört und durch Regen weggewaschen. Doch auch graues Holz hat – wie die ergrauten Schläfen Ihres Partners – einen ganz besonderen Reiz, weshalb es im rustikalen Landhaus- oder Vintage-Stil häufig eingesetzt wird.
Künstlich altern
Den Verwitterungsprozess kann man auch beschleunigen, beziehungsweise dessen Optik künstlich imitieren. Dazu wird die Oberfläche mit chemischem Holzgrau-Mittel eingerieben, welches das Lignin zerstört und somit die Braunfärbung verschwinden lässt. Nach wenigen Tagen wird das Holz durch die Beize von einem grauen Schleier überzogen. Das silbrige Holz wirkt dann vor allem im Innenbereich in Kombination mit weißen Möbeln besonders edel.
Den Verwitterungsprozess kann man auch beschleunigen, beziehungsweise dessen Optik künstlich imitieren. Dazu wird die Oberfläche mit chemischem Holzgrau-Mittel eingerieben, welches das Lignin zerstört und somit die Braunfärbung verschwinden lässt. Nach wenigen Tagen wird das Holz durch die Beize von einem grauen Schleier überzogen. Das silbrige Holz wirkt dann vor allem im Innenbereich in Kombination mit weißen Möbeln besonders edel.
Kalken
Reibt man die Holzoberfläche mit Kalkpaste ein, so färbt sie sich weiß, während gleichzeitig die Holzmaserung stärker hervortritt. Geweißte Möbel oder Wände haben eine moderne, harmonische Ausstrahlung und werden häufig im skandinavischen Stil verwendet. Doch man kalkt Möbel nicht nur aus gestalterischen, sondern auch aus funktionalen Gründen; denn Kalk ist alkalisch und wirkt somit als natürlicher Schutz vor Schimmel und Pilzen. Gerade in einem ökologischen Haushalt ist eine Kalkbehandlung von Möbeln und Wänden daher sehr beliebt.
Mehr: Natürlich, umweltbewusst und antibakteriell – die Kalkfarbe >>>
Reibt man die Holzoberfläche mit Kalkpaste ein, so färbt sie sich weiß, während gleichzeitig die Holzmaserung stärker hervortritt. Geweißte Möbel oder Wände haben eine moderne, harmonische Ausstrahlung und werden häufig im skandinavischen Stil verwendet. Doch man kalkt Möbel nicht nur aus gestalterischen, sondern auch aus funktionalen Gründen; denn Kalk ist alkalisch und wirkt somit als natürlicher Schutz vor Schimmel und Pilzen. Gerade in einem ökologischen Haushalt ist eine Kalkbehandlung von Möbeln und Wänden daher sehr beliebt.
Mehr: Natürlich, umweltbewusst und antibakteriell – die Kalkfarbe >>>
Ölen oder Wachsen
Unbehandeltes Holz quillt in Kontakt mit Wasser auf, und Flecken sind schwer zu entfernen. Deswegen werden Möbel, Böden und Küchenarbeitsplatten aus Holz stets geölt, gewachst oder mit einer Kunststoffschicht überzogen.
Ölen
Öl ist die umweltfreundlichste Form dieser Behandlung und enthält keine Stoffe, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten. Das Holz wird zunächst mit Sandpapier angeschliffen, um es aufnahmefähiger zu machen. Danach wird die Oberfläche mehrmals in Öl getränkt, das dabei in tiefere Schichten dringt. Nach einigen Stunden trocknet es aus und verschließt somit die Poren. Üblicherweise wird dieser Vorgang für ein optimales Ergebnis zwei- bis dreimal wiederholt. Vorteil: das Ölen bewirkt eine Imprägnierung, bildet aber keine dichte Schutzschicht wie Lack. Es kann dadurch weiterhin atmen und behält seine typisch hölzerne Haptik. Gleichzeitig kann dadurch aber weiterhin Wasser in geringen Mengen eindringen. Dauerhafte Nässe ist deshalb Gift! Oliven- oder Leinöl eignet sich besonders gut. Aber auch Walnuss-, Mohn- oder Safloröl sind gute Schutzmittel.
Wachsen
Bei dieser Methode wird die Holzoberfläche mit einer Wachsschicht fest versiegelt. Doch die Nachteile von gewachsten Möbeln überwiegen deutlich. Denn um Wachs streichbar zu machen, wird es mit Lösungsmittel versetzt. Beim Trocknen verdunstet das Lösungsmittel, wobei ungesunde Dämpfe entstehen. Außerdem verträgt Wachs keine Hitze – die Oberfläche kann daher weich und klebrig werden, Schmutz hängenbleiben.
Deswegen ist aus ökologischer, gesundheitlicher und ästhetischer Sicht Ölen die bessere Strategie.
Unbehandeltes Holz quillt in Kontakt mit Wasser auf, und Flecken sind schwer zu entfernen. Deswegen werden Möbel, Böden und Küchenarbeitsplatten aus Holz stets geölt, gewachst oder mit einer Kunststoffschicht überzogen.
Ölen
Öl ist die umweltfreundlichste Form dieser Behandlung und enthält keine Stoffe, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten. Das Holz wird zunächst mit Sandpapier angeschliffen, um es aufnahmefähiger zu machen. Danach wird die Oberfläche mehrmals in Öl getränkt, das dabei in tiefere Schichten dringt. Nach einigen Stunden trocknet es aus und verschließt somit die Poren. Üblicherweise wird dieser Vorgang für ein optimales Ergebnis zwei- bis dreimal wiederholt. Vorteil: das Ölen bewirkt eine Imprägnierung, bildet aber keine dichte Schutzschicht wie Lack. Es kann dadurch weiterhin atmen und behält seine typisch hölzerne Haptik. Gleichzeitig kann dadurch aber weiterhin Wasser in geringen Mengen eindringen. Dauerhafte Nässe ist deshalb Gift! Oliven- oder Leinöl eignet sich besonders gut. Aber auch Walnuss-, Mohn- oder Safloröl sind gute Schutzmittel.
Wachsen
Bei dieser Methode wird die Holzoberfläche mit einer Wachsschicht fest versiegelt. Doch die Nachteile von gewachsten Möbeln überwiegen deutlich. Denn um Wachs streichbar zu machen, wird es mit Lösungsmittel versetzt. Beim Trocknen verdunstet das Lösungsmittel, wobei ungesunde Dämpfe entstehen. Außerdem verträgt Wachs keine Hitze – die Oberfläche kann daher weich und klebrig werden, Schmutz hängenbleiben.
Deswegen ist aus ökologischer, gesundheitlicher und ästhetischer Sicht Ölen die bessere Strategie.
Lackieren
Geöltes Holz behält seine Natürlichkeit, während Lack dem Holz einen Glanz verleiht. Dies kann durchaus seinen Reiz haben. Der Vorteil von Lack ist, dass die Oberfläche fest versiegelt wird und keine Flüssigkeit durchdringen kann. Schmutz wischen Sie mit einem Tuch leicht ab. Wird die Lackoberfläche jedoch verletzt, so ist der Schutz fort und das Holz kann an dieser Stelle aufquellen.
Um den natürlichen Holzton zu erhalten, verwendet man Klarlack. Sie können aber nahezu jeden Farbton wählen, passend zu Ihrem Interieur.
Eine weitere Form der Versiegelung ist die Kunststoffbeschichtung, die man häufig auf Bad- und Küchenmöbeln findet. Sie ist relativ kostengünstig und einfach zu pflegen. Unter der glatten Beschichtung verschwindet jedoch auch die charakteristische Holzmaserung.
Geöltes Holz behält seine Natürlichkeit, während Lack dem Holz einen Glanz verleiht. Dies kann durchaus seinen Reiz haben. Der Vorteil von Lack ist, dass die Oberfläche fest versiegelt wird und keine Flüssigkeit durchdringen kann. Schmutz wischen Sie mit einem Tuch leicht ab. Wird die Lackoberfläche jedoch verletzt, so ist der Schutz fort und das Holz kann an dieser Stelle aufquellen.
Um den natürlichen Holzton zu erhalten, verwendet man Klarlack. Sie können aber nahezu jeden Farbton wählen, passend zu Ihrem Interieur.
Eine weitere Form der Versiegelung ist die Kunststoffbeschichtung, die man häufig auf Bad- und Küchenmöbeln findet. Sie ist relativ kostengünstig und einfach zu pflegen. Unter der glatten Beschichtung verschwindet jedoch auch die charakteristische Holzmaserung.
Used Look
Glatt lackiertes Holz wirkt Ihnen zu kalt und zu „neu“? Wenn Sie den Used-Look bevorzugen, so schmirgeln Sie den Lack stellenweise mit Sandpapier und Schleifmaschine ab. Die erzeugten Abnutzungsspuren sind ein typisches Stilmittel des Shabby Chic. Denken Sie jedoch daran, dass diese Behandlung rein gestalterischen Ursprungs ist und die Schutzfunktion des Lacks dadurch verloren geht.
Glatt lackiertes Holz wirkt Ihnen zu kalt und zu „neu“? Wenn Sie den Used-Look bevorzugen, so schmirgeln Sie den Lack stellenweise mit Sandpapier und Schleifmaschine ab. Die erzeugten Abnutzungsspuren sind ein typisches Stilmittel des Shabby Chic. Denken Sie jedoch daran, dass diese Behandlung rein gestalterischen Ursprungs ist und die Schutzfunktion des Lacks dadurch verloren geht.
Furnier
Ein Furnier ist eine Deckschicht aus hauchdünn geschnittenen Holzscheiben. Diese Deckschicht wird auf ein weniger hochwertiges Holz oder Spanplatten geklebt. So erhält Furnier das Aussehen eines edlen Holzes, ist aber vergleichsweise günstig.
Außerdem kann man mit den dünnen Holzscheiben aufwendig gebogene Formen verkleiden, was mit schwerem Massivholz nicht möglich wäre. Die Optik ist abhängig von der Holzart und der Schnittrichtung. Querschnitte offenbaren die Jahresringe eines Baumes; Längsschnitte zeigen nahezu parallele Linien. Jedes Furnier ist dabei aufgrund der individuellen Holzmaserung einzigartig – ähnlich wie ein Fingerabdruck.
Ein Furnier ist eine Deckschicht aus hauchdünn geschnittenen Holzscheiben. Diese Deckschicht wird auf ein weniger hochwertiges Holz oder Spanplatten geklebt. So erhält Furnier das Aussehen eines edlen Holzes, ist aber vergleichsweise günstig.
Außerdem kann man mit den dünnen Holzscheiben aufwendig gebogene Formen verkleiden, was mit schwerem Massivholz nicht möglich wäre. Die Optik ist abhängig von der Holzart und der Schnittrichtung. Querschnitte offenbaren die Jahresringe eines Baumes; Längsschnitte zeigen nahezu parallele Linien. Jedes Furnier ist dabei aufgrund der individuellen Holzmaserung einzigartig – ähnlich wie ein Fingerabdruck.
Mixen
Besonders reizvoll ist die Kombination der verschieden behandelten Hölzer. Weiß gekalkte, grau verwitterte, glatt lackierte, dunkel gebeizte und verkohlte Bretter ergeben eine farblich und strukturell interessante Fläche.
>> Möbel aus Holz: Wie verschiedene Holzarten den Wohnstil prägen
Auch interessant:
► Ist das Birke, Buche oder Eiche? 8 Holzarten im Kurzportrait
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► Fliesen in Holzoptik – wo lohnt sich ihr Einsatz?
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Einen natürlichen Schutz vor Feuchtigkeit und Insektenbefall erhält Holz, in dem man die äußere Schicht verkohlt – mit dem Shou-Sugi-Ban-Verfahren. Die Oberfläche kristallisiert dabei und wird von einer schwarzen Kohleschicht ummantelt. Das konservierte Holz braucht weder chemische Holzschutzmittel noch Farbanstriche. Es kann somit nicht nur an Fassaden oder im Wohnzimmer, sondern auch im Bad eingesetzt werden, ohne dass es schimmelt. Außerdem ist es vollständig recycelbar.
Weiterlesen: Was ist eigentlich… Shou-Sugi-Ban?