Zweites Leben für eine verfallene Bauernkate in der Toskana
Mit nachhaltigen Materialien und Techniken wurde eine Ruine zum Familien-Wohnhaus aufgebaut
Antonia Solari
27. Oktober 2019
Von der alten Bauernkate in der Nähe von Florenz war nur noch eine Ruine übrig. Von den Außenwänden über die Fassade bis hin zur Dämmung und den Hausanschlüssen: Filippo Martini und Flavio Bonsignore von Ora Studio, die sich an die Wiederbelebung des historischen Gebäudes wagten, mussten alles von Grund auf neu aufbauen.
Leitmotiv des Projekts war der Respekt vor der Region und der Natur. Dazu gehörte neben der Wahl lokaler Materialien – Holz und Stein aus der Region – auch die Anwendung von nachhaltigen Bautechniken, die den ökologischen Fußabdruck des Hauses sowohl während der Bauphase als auch darüber hinaus auf ein Minimum reduzieren.
Leitmotiv des Projekts war der Respekt vor der Region und der Natur. Dazu gehörte neben der Wahl lokaler Materialien – Holz und Stein aus der Region – auch die Anwendung von nachhaltigen Bautechniken, die den ökologischen Fußabdruck des Hauses sowohl während der Bauphase als auch darüber hinaus auf ein Minimum reduzieren.
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine junge Familie mit Kindern
In: Monsanto, Florenz, Italien
Auf: 220 Quadratmetern
Baujahr: Ende 19. Jahrhundert
Projektbeginn: 2016
Fertigstellung: 2017
Architekten: Ora Architetti
Budget: 350.000 Euro
Hier wohnt: eine junge Familie mit Kindern
In: Monsanto, Florenz, Italien
Auf: 220 Quadratmetern
Baujahr: Ende 19. Jahrhundert
Projektbeginn: 2016
Fertigstellung: 2017
Architekten: Ora Architetti
Budget: 350.000 Euro
Das Foto zeigt, in welchem erbärmlichen Zustand das Gebäude war. Nur wenig konnte überhaupt gerettet werden. Die Architekten mussten die gesamte Struktur neu aufbauen, sanieren und renovieren. Andererseits punktete die alte Kate, die zu einem nahegelegenen Bauernhof gehörte, mit einer einzigartigen Hügellage und einem atemberaubenden Rundblick über die Landschaft. Das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude bestand aus einem Hauptgebäude und einem Anbau (rechts), der später hinzugefügt wurde. Dass die Gebäudeteile aus verschiedenen Epochen stammen, lässt sich auch an ihren baulichen Unterschieden erkennen: Während das Hauptgebäude aus Steinen aus der Region gebaut worden war, bestand der Anbau aus Beton.
Sie haben eine ähnliche Sanierung vor sich? Finden Sie hier Architekten für Ihr Vorhaben
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Den Kontrast zwischen den beiden Gebäudeteilen nutzen die Architekten als Ausgangspunkt für ihr Projekt: „Der Anbau stammt aus den 50er-Jahren und wurde in den 80ern ins Hauptgebäude integriert. Wir haben erst gar nicht versucht, ihn künstlich auf alt zu trimmen, sondern ihn stattdessen aus Holz neu aufgebaut. Durch den gezielten Kontrast wird das Hauptgebäude mit seiner historischen Steinfassade optisch perfekt in Szene gesetzt“, erklärt Filippo Martini.
„Bei der Holzfassade handelt es sich um Lärchenholz, das mit der Zeit und durch die Witterung seine Farbe verändert. Wir wollten es nicht lackieren, um einen bestimmten Farbton künstlich zu erzielen. Die Zeit wird den gewünschten Effekt von ganz allein bringen. In zwei oder drei Jahren werden das Holz und die Fugen der Steinfassade durch die Witterung eine gräuliche Note bekommen und sich wunderbar harmonisch in die Umgebung einfügen“, so Architekt Flavio Bonsignore. Der gepflasterte Hof wurde früher wahrscheinlich als Dreschplatz für Getreide genutzt.
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Im Rahmen des Umbaus zu einem Wohnhaus wurde der Grundriss komplett verändert und Fenster eingebaut. Ein echter Hingucker sind die Fensterrahmen, die dem Gebäude einen einzigartigen Look verleihen. „Das Holz wirkt an dieser Stelle dicker. Durch den tiefen Ausschnitt wird der Ausblick regelrecht ‚eingerahmt‘. Von dem Hügel aus hat man einen beeindruckenden Blick über Volterra und San Gimignano. Deshalb haben wir die Fenster in diese Richtungen ausgerichtet“, erklärt Martini.
Details wie diese unterstreichen die Philosophie des Projekts: Respekt vor der Natur und im Einklang mit der umgebenden Landschaft. Dazu gehören auch weitere Elemente, wie eine Holzfaserdämmung, Solarpaneele zur Warmwasserbereitung und eine Dachbelüftung.
Wie aber kam es zu der Idee, die gesamte Sanierung nachhaltig zu gestalten? „Es war eine gemeinsame Entscheidung. Wir haben es dem Kunden vorgeschlagen, und er war sofort überzeugt. Auch er hatte eine Art Passivhaus im Sinn, inklusive einer autonomen Holzheizung“, so Martini.
Wie aber kam es zu der Idee, die gesamte Sanierung nachhaltig zu gestalten? „Es war eine gemeinsame Entscheidung. Wir haben es dem Kunden vorgeschlagen, und er war sofort überzeugt. Auch er hatte eine Art Passivhaus im Sinn, inklusive einer autonomen Holzheizung“, so Martini.
Im neuen Grundriss sind die Räume auf mehrere, neu geschaffene Zwischengeschosse verteilt. Die offen gestalteten Bereiche sind durch die Treppen definiert, die die verschiedenen Ebenen verbinden.
Im Innern bestand die Kate aus einem einzigen Raum ohne weitere Innenwände. Nur der Anbau war abgetrennt. Nach dem Um- und Wiederaufbau geben natürliche Materialien den Ton an. Das Fachwerkdach mit seinen Balken aus Kastanienholz ist typisch für diese Region.
Profitechnik: Stein-Recycling
Die Grundstruktur der Zwischenetage ist aus Tannenholz. Im Sinne eines umweltfreundlichen Designs haben die Architekten die noch erhaltenen Steine des alten Gebäudes im neuen Haus wiederverwendet.
Die Grundstruktur der Zwischenetage ist aus Tannenholz. Im Sinne eines umweltfreundlichen Designs haben die Architekten die noch erhaltenen Steine des alten Gebäudes im neuen Haus wiederverwendet.
Im gesamten Haus ist der Fußboden mit einer Kunstharzbeschichtung in Betonoptik versehen. Das verleiht dem Zuhause einen schlichten, einheitlichen Look.
Profitechnik: Gebürsteter Kunstharz
Im Badezimmer hat der Boden eine andere Oberflächenbehandlung erfahren als im übrigen Haus: „In den Badezimmern wurde die Kunstharzoberfläche gebürstet. Das haben wir von einer Fachkraft machen lassen, die die Oberfläche vor der Trocknung aufgebürstet hat“, so Bonsignore.
Im Badezimmer hat der Boden eine andere Oberflächenbehandlung erfahren als im übrigen Haus: „In den Badezimmern wurde die Kunstharzoberfläche gebürstet. Das haben wir von einer Fachkraft machen lassen, die die Oberfläche vor der Trocknung aufgebürstet hat“, so Bonsignore.
Für den Dielenboden wurde Tannenholz aus der Region verwendet. Ein weiteres Element, das das Haus mit seiner Umgebung verbindet. Genau diese Nähe zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt und findet sich sowohl in der Wahl der Materialien als auch in den angewendeten Bautechniken wieder.
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Von außen sehr schick. Das Bad ganz toll. Im ersten Satz steht „Mit nachhaltigen Materialien“, aber was ist an einem Kunstharzboden nachhaltig?
Ach brittagrehl, wenn man die Nadel im Heuhaufen suchen will, findet man sie auch...
ich bin begeistert, von außen und von innen. Dieser puristische lndustriestil ist genau meins. Wenns dort im Sommer heiß ist, finde ich viel "Raum" ohne weiteres Drumherum wohltuend