Ab in den Käfig! Gartengestaltung mit Gabionen
Urwüchsige Steine, in geometrischen Formen aufgeschichtet: Gabionen verbinden in der kreativen Gartengestaltung Natürlichkeit mit Modernität
Mirko Düringer
9. April 2016
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.... Mehr
Gabionen – große Drahtkäfige, mit Steinen gefüllt – sind aus dem Garten- und Landschaftsbau nicht mehr wegzudenken. Vieles spricht für sie: In ihrer linearen Erscheinung passen sie perfekt zu den klaren Strukturen moderner Bauten. Doch monolithisch sind sie nicht: Die feinen Muster, die sich durch die Steinfüllung ergeben, lockern die Strenge mancher Neubauten auf.
Wem die bloßen Drahtgitter zu schroff erscheinen, der kann sie bepflanzen oder überwuchern lassen. Im Vergleich zu Mauerwerk lassen sie sich relativ einfach installieren, und ökologisch wertvoll sind sie auch noch: In den Fugen finden Insekten und Eidechsen Unterschlupf. Außerdem ist es praktisch unmöglich, auf ihnen Graffitis anzubringen – was vor allem in der Stadt von Vorteil ist.
Wem die bloßen Drahtgitter zu schroff erscheinen, der kann sie bepflanzen oder überwuchern lassen. Im Vergleich zu Mauerwerk lassen sie sich relativ einfach installieren, und ökologisch wertvoll sind sie auch noch: In den Fugen finden Insekten und Eidechsen Unterschlupf. Außerdem ist es praktisch unmöglich, auf ihnen Graffitis anzubringen – was vor allem in der Stadt von Vorteil ist.
Um Gelände zu stufen und Höhenunterschiede zu überbrücken, eignen sich Gabionen (je nach Füllung auch bekannt als Drahtschotterkasten, Mauersteinkorb oder Schüttkorb) schon wegen ihrer natürlichen Drainagefunktion besonders gut. Wasser kann durch die Ritzen abfließen, es entsteht keine Staunässe.
Erfunden wurden Gabionen wahrscheinlich im Mittelalter, als man mit Steinen gefüllte Weidenkörbe zum Bau militärischer Bastionen einsetzte. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man, dass sich mit ihnen auch Böschungen sichern lassen.
Erfunden wurden Gabionen wahrscheinlich im Mittelalter, als man mit Steinen gefüllte Weidenkörbe zum Bau militärischer Bastionen einsetzte. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man, dass sich mit ihnen auch Böschungen sichern lassen.
Die Drahtgeflechte sind in vielen Größen erhältlich, einige Anbieter fertigen sie auch auf Maß. Das ermöglicht die verschiedensten Kombinationen – zum Beispiel auch die Integration einer Sitzbank.
Beim Füllmaterial bietet sich eine breite Auswahl. Im vorhergehenden Bild waren glatte, runde Kieselsteine zu sehen, hier sind die Steine dunkler und schroffer. Bei größeren Steinen empfiehlt es sich, zumindest die Außenfläche sorgfältig per Hand aufzuschichten, um eine einheitliche und ansprechende Optik zu erhalten. Im nicht sichtbaren Bereich dahinter kann preisgünstigeres Material aufgeschüttet werden.
Beim Füllmaterial bietet sich eine breite Auswahl. Im vorhergehenden Bild waren glatte, runde Kieselsteine zu sehen, hier sind die Steine dunkler und schroffer. Bei größeren Steinen empfiehlt es sich, zumindest die Außenfläche sorgfältig per Hand aufzuschichten, um eine einheitliche und ansprechende Optik zu erhalten. Im nicht sichtbaren Bereich dahinter kann preisgünstigeres Material aufgeschüttet werden.
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Je mehr Druck die Gabionen aushalten müssen, je größer und schwerer sie sind, desto wichtiger wird, dass sie über ein gutes Fundament verfügen. In kleineren Formaten tragen sie sich selbst. Sind sie jedoch massiver und dienen als Mauern oder Fassadenverkleidung (wie im vorherigen und diesem Bild bei einem buddhistischen Meditationszentrum), empfiehlt es sich, einen Statiker zu Rate zu ziehen.
Gabionen lassen sich problemlos bepflanzen, wenn Sie die Fugen mit geeigneter Erde befüllen. Vor allem Steingartenpflanzen fühlen sich hier wohl, zum Beispiel Mauermiere (Paronychia) und Fetthenne (Sedum).
Tipp: Schon eine kleine Gabione an einem sonnigen Standort lässt sich wunderbar mit dem wuchernden, überhängenden Kaskaden-Thymian (Thymus longicaulis ssp. odoratus) besiedeln, der im Sommer rosarot blüht und aromatisch duftet.
Tipp: Schon eine kleine Gabione an einem sonnigen Standort lässt sich wunderbar mit dem wuchernden, überhängenden Kaskaden-Thymian (Thymus longicaulis ssp. odoratus) besiedeln, der im Sommer rosarot blüht und aromatisch duftet.
Auch zur Aufhellung des Gartens können Gabionen beitragen. Liegt die Außenseite in nördlicher Richtung, vermoosen die Steine allerdings leicht. Ein Hochdruckreiniger schafft Abhilfe.
Die Drahtgeflechte sind in den meisten Fällen mit einer korrosionsbeständigen Legierung versehen, damit sie nicht durchrosten. Wenn Sie Rost als Patina schätzen, greifen Sie auf Cortenstahl zurück, bei dem diese Legierung erst unter einer oberflächlichen Rostschicht einsetzt.
Gabionen sind als fertige Bausätze auch in vielen kleineren Formaten zu haben. Das macht es möglich, sie für viele Heimwerkerprojekte einzusetzen. Nicht nur Außenmöbel lassen sich auf diese Weise konstruieren, sondern auch Hochbeete oder dekorative Objekte. Beliebt sind Gabionen auch als Springbrunnen oder Quellsteine: Beim Befüllen mit Steinen wird einfach eine Wasserpumpe eingesetzt.
Auch Ziegelsteine finden immer öfter ihren Weg in die Drahtkäfige und sorgen dort für groben, handfesten Industrial-Look. Hier stammen sie aus einem abgerissenen Haus und haben daher nicht nur den Upcycling-Bonus, sondern waren auch preisgünstig zu haben.
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