Ein Anbau aus Schiefer und Beton für die neue Küche
Ein Haus von 1947 wurde um einen monolithischen Betonkörper erweitert – entworfen vom Enkel des Erbauers.
Das Haus wurde für eine junge Familie zu klein. Sie entschloss sich, die schmale Küche zum Gästezimmer umzubauen und für die Küche einen Anbau aus Glas und Beton in den Garten zu stellen. Mit der Idee kamen sie auf den Architekten Sebastian Deeken zu. Der kannte das Haus sehr gut, hatte es doch sein Großvater für sich und seine Familie 1947 errichtet. Deeken überzeugte die Bauherren davon, den Anbau seitlich an das Haus anzuschließen und damit den Garten nicht zu verbauen. Entstanden ist ein monolithischer Bau mit Sichtbeton im Innern und einer schieferverkleideten Außenfassade.
Auf einen Blick
Hier kocht: eine Familie mit einem Kind
Auf: rund 45 Quadratmetern
In: Lingen an der Ems
Besonderheit: Betonanbau mit ungewöhnlicher Dachform
Experten: Deeken Architekten
Fotos: Jens Passoth
Auf einen Blick
Hier kocht: eine Familie mit einem Kind
Auf: rund 45 Quadratmetern
In: Lingen an der Ems
Besonderheit: Betonanbau mit ungewöhnlicher Dachform
Experten: Deeken Architekten
Fotos: Jens Passoth
Das Dach steigt von der Straßenseite langsam bis hinter die Gebäudemitte an und erreicht erst dort seinen Spitzpunkt. „Die Bauherren sind sehr modern. Wir haben einen Raum aus Sichtbeton geplant, was für Norddeutschland eher unüblich ist“, beschreibt Deeken. Das Gebäude wurde vor Ort gegossen. Dafür wurde eine Negativform gebaut mit einem exakten Fugenraster für die Betonschalung. Darauf kam die Bewehrung und schließlich wurde mit Beton ausgegossen.
Ein spannender Moment, als die Schalung abgebaut wurde: „An einer Stelle war der Bewehrungsstahl sichtbar. Da bekamen die Bauherren einen riesigen Schrecken. Doch der Betonbauer hat sehr gut ausgebessert“, erinnert sich der Architekt. Der Sichtbeton wurde anschließend noch mit einer Betonveredelung überarbeitet.
Ein spannender Moment, als die Schalung abgebaut wurde: „An einer Stelle war der Bewehrungsstahl sichtbar. Da bekamen die Bauherren einen riesigen Schrecken. Doch der Betonbauer hat sehr gut ausgebessert“, erinnert sich der Architekt. Der Sichtbeton wurde anschließend noch mit einer Betonveredelung überarbeitet.
Der neue Küchenraum ist an das Bestandsgebäude mit einer Glasfuge angebunden. Hier gibt es einen Eingang direkt in die Küche und den davorliegenden Hauswirtschaftsraum.
Die Trennwände wurden in Trockenbauweise errichtet und ummanteln auch die schlichte, funktionale Küchenzeile von Bulthaup.
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Ein Küchenblock trennt optisch die Küche vom Esszimmer, das im Bestandsgebäude liegt. Tatsächlich ist er weniger Trennung als Verbindung der beiden Räume. „Der Küchenblock ist das Kommunikationszentrum. Er wird viel genutzt“, weiß der Architekt. Auch der einheitliche Boden verbindet. Das Fischgrätparkettaus Eiche läuft vom Altbau in den Neubau. Allerdings wurde es neu verlegt und in diesem Zuge auch eine Fußbodenheizung installiert.
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Zum Garten hin hebt sich das Dach. Ein feststehendes Fenster öffnet den Blick an der Schmalseite. Die Verglasung zieht sich über Eck. Hier wird das Walmdach von einer kaum sichtbaren schiefergrauen Stütze getragen. Sie ist ebenso wie die Aluminiumfensterrahmen dunkelgrau pulverbeschichtet. Eine Schiebetür an der Längsseite gibt den Weg auf die Terrasse frei.
Die Terrasse liegt nach Südwesten, windgeschützt durch Anbau und Bestandsgebäude. Auf der Gartenseite ahmt der Anbau die Dachform des Bestandsgebäudes nach. „Die Hülle des neuen Baukörpers sollte monolithisch wirken, Dach und Wände sollten eins sein“, beschreibt Deeken. Er hat sich für eine vorgehängte Schieferfassade entschieden, da das Material auch am Bestandsgebäude an einigen Stellen verwendet worden war. Hinter den Schiefertafeln verbergen sich die Regenrinnen und Fallrohre sowie der Sonnenschutz. Der wird aber nur genutzt, wenn es richtig heiß wird.
Die Terrasse liegt nach Südwesten, windgeschützt durch Anbau und Bestandsgebäude. Auf der Gartenseite ahmt der Anbau die Dachform des Bestandsgebäudes nach. „Die Hülle des neuen Baukörpers sollte monolithisch wirken, Dach und Wände sollten eins sein“, beschreibt Deeken. Er hat sich für eine vorgehängte Schieferfassade entschieden, da das Material auch am Bestandsgebäude an einigen Stellen verwendet worden war. Hinter den Schiefertafeln verbergen sich die Regenrinnen und Fallrohre sowie der Sonnenschutz. Der wird aber nur genutzt, wenn es richtig heiß wird.
Im Bild: die Bauherren mit dem Architekten
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Zuerst war der Garten für den Anbau vorgesehen. Doch schnell war klar, dass der Garten damit zugebaut wäre. Also plante Deeken den Anbau seitlich, sprach mit den Nachbarn, die ebenfalls an die Grenze bauten, und erhielt die Baugenehmigung.
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