Blaues Wunder im Schwabenland: Eine Küche in Holz und Himmelblau
Schmeckt himmlisch! In dieser hölzernen Wohnküche einer Familie werden hellblaue Nischen zum farbigen Hingucker
Catherine Hug
7. Juli 2017
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin und DIY-Expertin. Mutter zweier Töchter und stolze Besitzerin eines sehr alten Wohnwagens mit Vorliebe für Schlichtes, Schönes und Skandinavien.
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Für die Küche ihres Zuhauses hatte dieses Architektenpaar aus Heidenheim bereits in der Projektphase viele Ideen. Ein Experte sollte diese bestmöglich umsetzen. Einer, der nicht nur über das nötige handwerkliche Knowhow verfügt, sondern auch ein Verständnis für Farbgestaltung, Proportionen und Materialien mitbringt. Das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit Innenarchitekt David Grüner ist nun mindestens so beeindruckend wie die Aussicht auf die schwäbische Alb – und überrascht mit Nischen in frischem Himmelblau.
Auf einen Blick
Hier kocht und arbeitet: eine dreiköpfige Familie
In: Heidenheim, Baden-Württemberg
Auf: 36 Quadratmetern
Experte: Innenarchitekt David Grüner
Auf einen Blick
Hier kocht und arbeitet: eine dreiköpfige Familie
In: Heidenheim, Baden-Württemberg
Auf: 36 Quadratmetern
Experte: Innenarchitekt David Grüner
Über eine Treppe aus rohem Beton gelangt man in den ersten Stock und in die Küche des Architektenhauses. Innenarchitekt David Grüner definierte den Raum mit Hilfe zweier senkrecht furnierter Flächen aus Eichenholz und platzierte in dessen Zentrum eine leuchtend weiße Kochinsel. An der Stirnseite des Eichenkorpus (links im Bild) befindet sich außerdem eine flächenbündige Tür – der von außen unsichtbare Zugang zum Gäste-WC, der dank eines Obertürschließers ohne Klinke auskommt. Sehr wohl sichtbar ist dagegen die kleine Sitznische, mit der die Einbauwand auf dieser Seite kurz vor dem Panoramafenster abschließt. Von oben bis unten hellblau lackiert, belebt sie den Raum und setzt einen frischen Akzent.
Auf der gegenüberliegenden Seite verliefen sichtbare Rohrleitungen, die der Innenarchitekt hinter Wandverkleidungen aus furniertem Eichenholz verschwinden ließ. Dazwischen lässt ein halbhoher Schrank die verbleibende Sichtbetonwand zur Geltung kommen.
Auf der gegenüberliegenden Seite verliefen sichtbare Rohrleitungen, die der Innenarchitekt hinter Wandverkleidungen aus furniertem Eichenholz verschwinden ließ. Dazwischen lässt ein halbhoher Schrank die verbleibende Sichtbetonwand zur Geltung kommen.
Die Kochinsel entstand auf Wunsch der Kunden. Mit integriertem Kochfeld und Edelstahl-Spüle ausgestattet, ist sie das einzige Element, das auf den ersten Blick die Funktion des Raumes erkennen lässt – alle übrigen Küchengeräte wurden in die Schränke verbannt.
Ebenfalls ein ausdrücklicher Wunsch der Kunden war eine durchgängige Arbeitsplatte für die über vier Meter lange Kochinsel. Keine einfache Aufgabe: „Die Küche befindet sich im ersten Stock des Hauses, und hinter dem Fenster geht es über zwei Häuserhöhen senkrecht den Hang hinunter bis Wald und Wiese beginnen“, so Grüner. Also entschied sich das Paar für den Mineralwerkstoff Corian, der in zwei Teilen angeliefert und von Grüners Mitarbeitern vor Ort ohne sichtbaren Stoß verarbeitet wurde.
Kochfeld mit integrierter Lüftungsanlage: Classic, Bora; Armatur: Atlas, Franke; Spüle: Box, Franke.
Ebenfalls ein ausdrücklicher Wunsch der Kunden war eine durchgängige Arbeitsplatte für die über vier Meter lange Kochinsel. Keine einfache Aufgabe: „Die Küche befindet sich im ersten Stock des Hauses, und hinter dem Fenster geht es über zwei Häuserhöhen senkrecht den Hang hinunter bis Wald und Wiese beginnen“, so Grüner. Also entschied sich das Paar für den Mineralwerkstoff Corian, der in zwei Teilen angeliefert und von Grüners Mitarbeitern vor Ort ohne sichtbaren Stoß verarbeitet wurde.
Kochfeld mit integrierter Lüftungsanlage: Classic, Bora; Armatur: Atlas, Franke; Spüle: Box, Franke.
Perfekt geplant: Die zwei vollflächigen Induktionskochfelder bieten auch größeren Töpfen und Pfannen Platz. Eine in den Sockel integrierte Lüftungsanlage mit Umluftbetrieb absorbiert störende Kochgerüche und zeigt gleichzeitig, wie sehr es Grüner auf die Details seiner Arbeit ankommt. Statt die Umluft aus der Kochinsel wie üblich durch ein schmales Gitter in den Raum zurückzuleiten, ließ er eine Schattenfuge in den Sockel einarbeiten. So entsteht ein gleichmäßigerer Luftstrom, und Zug wird vermieden.
Die Schrankfront selbst gestaltete Grüner mit einem klaren Raster. Hinter den beiden äußeren Türen mit je einer senkrecht verlaufenden Griffstange verbergen sich Kühlschrank und Speisekammer. Etwas schmaler sind die dazwischenliegenden grifflosen Taschentüren, die sich komplett in die Schrankwand hinein schieben lassen.
Frischluft für die Küche: Was Sie über Dunstabzugshauben wissen müssen
Die Schrankfront selbst gestaltete Grüner mit einem klaren Raster. Hinter den beiden äußeren Türen mit je einer senkrecht verlaufenden Griffstange verbergen sich Kühlschrank und Speisekammer. Etwas schmaler sind die dazwischenliegenden grifflosen Taschentüren, die sich komplett in die Schrankwand hinein schieben lassen.
Frischluft für die Küche: Was Sie über Dunstabzugshauben wissen müssen
Neben Backofen und Dampfgarer in rückenschonender Höhe bietet ein Schrankfach Stauraum für die täglichen Dinge. Grüner gestaltete das Innere im gleichen Hellblau wie die benachbarte Sitznische und ließ zudem die Griffstangen der beiden breiteren Türen hellblau lackieren.
Die Sitznische dient dem Architektenpaar als gemütlicher Frühstücksplatz und zugleich als voll funktionsfähiges Homeoffice. Sie funktioniert als eigenständiger Raum, die sich, monochrom in Himmelblau gehalten, deutlich von der übrigen Kücheneinrichtung abhebt.
Zwei gepolsterte Sitzbänke, ein Tisch und eine Pendelleuchte – die Möblierung der Box reduzierte Grüner auf das Wesentliche. Besonders die Büroqualitäten sind erst auf den zweiten Blick erkennbar. Drucker, Ordner und weitere Ablagemöglichkeiten verbergen sich hinter Klappfächern auf Tischhöhe. In den Schrankfächern darüber ist zusätzlicher Stauraum für Arbeitsutensilien.
Ausgangsbasis für die Wahl des Farbtons, den Grüner mit „Himmelblau“ beschreibt, ist ein Filz der Firma Kvadrat, mit dem er die Sitz- und Rückenpolster, sowie die Wand oberhalb der schrägen Rückenlehnen beziehen ließ: „Der Stoff ist nicht unifarben, sondern hat eine sehr schöne Musterung. Dadurch verzeiht er auch den einen oder anderen Fleck.“ Auf dessen Basis ließ er für die übrigen Flächen den passenden Lack anmischen.
Bezugsstoff: Divina melange 2, Kvadrat (Farbnummer 731)
Ausgangsbasis für die Wahl des Farbtons, den Grüner mit „Himmelblau“ beschreibt, ist ein Filz der Firma Kvadrat, mit dem er die Sitz- und Rückenpolster, sowie die Wand oberhalb der schrägen Rückenlehnen beziehen ließ: „Der Stoff ist nicht unifarben, sondern hat eine sehr schöne Musterung. Dadurch verzeiht er auch den einen oder anderen Fleck.“ Auf dessen Basis ließ er für die übrigen Flächen den passenden Lack anmischen.
Bezugsstoff: Divina melange 2, Kvadrat (Farbnummer 731)
„Wir machen keine Furnierkanten. Wir machen fünf Millimeter Massivholzkanten und überfurnieren diese“, so Grüner. Die senkrecht furnierten Fronten mit ihrer ausgeprägten Maserung sind also echte Qualitätsarbeit, die so manchen Stoß verzeiht und eben nicht mit einer abgeplatzten Furnierschicht quittiert.
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