Braucht mein Haus einen Keller – oder lohnt der Aufwand nicht?
Unverzichtbares Lager oder überflüssiger Chaos-Raum: Die Entscheidung für oder gegen einen Keller will gut überlegt sein
Für die Nachkriegsgeneration war es keine Frage: Ein Haus muss einen Keller haben. Doch wer heutzutage einen Hausbau plant, stellt sich oft die Frage, ob er die Ressourcen nicht sinnvoller einsetzen soll. Neben persönlichen Vorlieben spielen auch bautechnische Fragen eine Rolle. Wir haben den Architekten Markus Bonauer befragt, was für oder gegen einen Keller spricht.
2. „Ohne Keller? Niemals!“
Für viele ist der Keller eine Art Zwischenablage, in der Ausrangiertes noch eine Zeit lang verweilt oder Equipment auf seinen nächsten Einsatz wartet. Besonders für Hobbygärtner oder -bauern ist ein Keller perfekt für die Lagerung der Ernte. „Wenn Sie ein Weingut oder einen Kartoffelacker besitzen, würde ich Ihnen auf jeden Fall einen Keller empfehlen. Die Erde als konstanten Kühlschrank mit 8°C zu benutzen, kann durchaus Sinn machen. Keller sind auch empfehlenswert, wenn die Gründung des Bauwerks es notwendig macht. Oder wenn großflächige Lager- oder Technikräume benötigt werden, die sich überirdisch nicht oder nur schwer organisieren lassen“, so der Architekt.
Für viele ist der Keller eine Art Zwischenablage, in der Ausrangiertes noch eine Zeit lang verweilt oder Equipment auf seinen nächsten Einsatz wartet. Besonders für Hobbygärtner oder -bauern ist ein Keller perfekt für die Lagerung der Ernte. „Wenn Sie ein Weingut oder einen Kartoffelacker besitzen, würde ich Ihnen auf jeden Fall einen Keller empfehlen. Die Erde als konstanten Kühlschrank mit 8°C zu benutzen, kann durchaus Sinn machen. Keller sind auch empfehlenswert, wenn die Gründung des Bauwerks es notwendig macht. Oder wenn großflächige Lager- oder Technikräume benötigt werden, die sich überirdisch nicht oder nur schwer organisieren lassen“, so der Architekt.
3. Ein Keller kostet Geld
„Ein zusätzliches Geschoss führt immer dazu, dass in den angrenzenden Geschossen Platz für Treppen oder Aufzüge gebraucht wird – also das, was wir vertikale Erschließung nennen. Gerade bei eingeschossigen Bauten oder Gebäuden mit kleiner Grundfläche geht dadurch wertvolle Wohnfläche verloren. Hinzu kommt das oft ungünstige Verhältnis von Herstellungspreis und tatsächlichem Nutzen. Gerade bei schwierigen Bodenverhältnissen kann der Bau eines Untergeschosses schnell sehr kompliziert werden. Das Lager im Untergeschoss wird dann unter Umständen zum teuersten Raum des Hauses“, warnt Bonauer. Man solle also genau abwägen, ob sich der höhere Kostenaufwand lohnt oder ob man den Keller besser durch alternative Stauräume ersetzt.
„Ein zusätzliches Geschoss führt immer dazu, dass in den angrenzenden Geschossen Platz für Treppen oder Aufzüge gebraucht wird – also das, was wir vertikale Erschließung nennen. Gerade bei eingeschossigen Bauten oder Gebäuden mit kleiner Grundfläche geht dadurch wertvolle Wohnfläche verloren. Hinzu kommt das oft ungünstige Verhältnis von Herstellungspreis und tatsächlichem Nutzen. Gerade bei schwierigen Bodenverhältnissen kann der Bau eines Untergeschosses schnell sehr kompliziert werden. Das Lager im Untergeschoss wird dann unter Umständen zum teuersten Raum des Hauses“, warnt Bonauer. Man solle also genau abwägen, ob sich der höhere Kostenaufwand lohnt oder ob man den Keller besser durch alternative Stauräume ersetzt.
4. Alternativen zum Keller
„Da gibt es erstaunlich viele“, sagt Bonauer. „Abgesehen vom klassischen Gartenschuppen oder der Garage gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die klassische Kellernutzung auch anderweitig im Gebäude zu organisieren. Vor allem Einbauschränke im Wohnbereich sind hier eine echte Alternative mit großem Mehrwert. Aber auch ungenutzte Räume im Dachgeschoss oder dunkle Innenräume im Gebäudeinnern können die Funktionen der Kellerräume oft besser und kostengünstiger übernehmen. Wichtig ist, diese Räume bereits in der Planung zu berücksichtigen und den Innenausbau als integralen Bestandteil des Gebäudes zu betrachten“, so Bonauer.
„Da gibt es erstaunlich viele“, sagt Bonauer. „Abgesehen vom klassischen Gartenschuppen oder der Garage gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die klassische Kellernutzung auch anderweitig im Gebäude zu organisieren. Vor allem Einbauschränke im Wohnbereich sind hier eine echte Alternative mit großem Mehrwert. Aber auch ungenutzte Räume im Dachgeschoss oder dunkle Innenräume im Gebäudeinnern können die Funktionen der Kellerräume oft besser und kostengünstiger übernehmen. Wichtig ist, diese Räume bereits in der Planung zu berücksichtigen und den Innenausbau als integralen Bestandteil des Gebäudes zu betrachten“, so Bonauer.
Der Dachboden als Alternative zum Keller: An Platz mangelt es hier meistens nicht.
Einrichtungsideen für Kellerräume
Einrichtungsideen für Kellerräume
5. Bautechnische Fragen
Wer sich für einen Keller entscheidet, muss bestimmte bauliche Aspekte im Hinterkopf haben. „Neben den genannten Problemen, die aus einem schwierigen Baugrund resultieren können, sind es vor allem bauphysikalische Risiken, die ein Raum unter der Erde mit sich bringt. Auch die beste Abdichtung kann nichts an der Tatsache ändern, dass der Keller ein Bauteil ist, das sich das ganze Jahr über im kalten Boden befindet. Bei unzureichender Lüftung sind hier Bauschäden und Schimmel vorhersehbar. Vor allem dauerhafte Aufenthaltsräume sind unter der Erde nur schwer realisierbar und gehen oft ins Geld“, gibt Bonauer zu bedenken.
Bauunternehmen in Ihrer Nähe
Wer sich für einen Keller entscheidet, muss bestimmte bauliche Aspekte im Hinterkopf haben. „Neben den genannten Problemen, die aus einem schwierigen Baugrund resultieren können, sind es vor allem bauphysikalische Risiken, die ein Raum unter der Erde mit sich bringt. Auch die beste Abdichtung kann nichts an der Tatsache ändern, dass der Keller ein Bauteil ist, das sich das ganze Jahr über im kalten Boden befindet. Bei unzureichender Lüftung sind hier Bauschäden und Schimmel vorhersehbar. Vor allem dauerhafte Aufenthaltsräume sind unter der Erde nur schwer realisierbar und gehen oft ins Geld“, gibt Bonauer zu bedenken.
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6. Fazit
Die Entscheidung, ob man das eigene Haus mit oder ohne Keller baut, ist so individuell wie die Bewohner des Hauses selbst. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld Gedanken darüber macht, wie viel Stauraum insgesamt benötigt wird. Markus Bonauer weiß, wie er sich im Zweifelsfall entscheiden würde: „Einen barrierefrei zugänglichen Schuppen oder eine Garage in Kombination mit gut geplanten Einbauschränken würde ich einem feuchtkalten Flohmarkt-Zwischenlager unter der Erde jederzeit vorziehen.“
Welche Rolle spielt für Sie der Keller? Und wie würden Sie sich bei einem Hausbau entscheiden?
Die Entscheidung, ob man das eigene Haus mit oder ohne Keller baut, ist so individuell wie die Bewohner des Hauses selbst. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld Gedanken darüber macht, wie viel Stauraum insgesamt benötigt wird. Markus Bonauer weiß, wie er sich im Zweifelsfall entscheiden würde: „Einen barrierefrei zugänglichen Schuppen oder eine Garage in Kombination mit gut geplanten Einbauschränken würde ich einem feuchtkalten Flohmarkt-Zwischenlager unter der Erde jederzeit vorziehen.“
Welche Rolle spielt für Sie der Keller? Und wie würden Sie sich bei einem Hausbau entscheiden?
Markus Bonauer von 2D+ Architekten empfindet einen Keller nicht als absolutes Muss. „Ich denke, viele Bauherren können auch auf einen Keller verzichten. Insbesondere bei kleinen Einfamilienhäusern werden mit dem Kellerbau aus unserer Sicht oft viele Ressourcen buchstäblich im Boden versenkt. Die Frage um den Keller ist aber auch eine emotionale und persönliche Entscheidung – das Lagern und Aufbewahren von Dingen ist oft weder rational erklärbar noch wirtschaftlich notwendig“, sagt Bonauer.