Der Garten im Mai – was jetzt zu tun ist
Mehr Blüten, weniger Unkraut: Im Mai sind im Garten noch einige Weichen zu stellen. Und am Ende des Monats ist auch die Frostgefahr gebannt
Mirko Düringer
5. Mai 2023
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.... Mehr
Die Gartensaison ist in vollem Gange – genießen Sie die ersten warmen Tage auf Terrasse und Balkon schon? Für den Fall, dass Ihnen zwischendurch nach einem kleinen Workout zumute ist: Haben Sie den Kompost in diesem Jahr schon umgesetzt? Oder Unkraut gejätet? Eine Dehnungsübung ganz eigener Art ist auch der sogenannte Chelsea Chop, das Kürzen blühender Stauden. Wir haben sieben Tipps für die Gartenarbeit im Mai zusammengestellt.
1. Unkraut bekämpfen. Noch sind selbst die Triebe der weniger beliebten Pflanzen klein und ihre Verbreitung überschaubar. Am besten hebeln Sie Unkräuter jetzt aus, zum Beispiel mit einem japanischen Pflanzmesser (im Bild) oder der klassischen Gartenhacke. Später im Jahr verzweigen sich die Wurzeln immer weiter – auch die der flachwurzelnden Stauden, die dann umfangreiche Jätaktionen nicht mehr so gerne mögen.
2. Blühende Stauden kürzen. Kennen Sie den Chelsea Chop? Der Begriff bezeichnet das kräftige Einkürzen bestimmter, besonders geeigneter Stauden im Mai (dem Monat, in dem in London die berühmte „Chelsea Flower Show“ stattfindet).
Das Ziel ist, die Blütezeit ein paar Wochen hinauszuzögern, was zu mehr Blüten und einem buschigen Wuchs führt. Eine Abwandlung davon: Nur jeden zweiten Spross (oder nur den äußeren Ring) kürzen, damit eine Hälfte der Pflanze zum üblichen Zeitraum blüht, die andere etwas später, und sich so der Gesamtzeitraum der Blüte verlängert. Ein Nebeneffekt: Die Stängel werden kräftiger und knicken bei Wind nicht so leicht um. Gut geeignet für den Chelsea Chop sind insbesondere Sonnenbraut (Helenium, Foto), großwüchsige Sedum-Arten, Phlox, Sonnenhut (Echinacea), Rudbeckien und Lavendel.
Das Ziel ist, die Blütezeit ein paar Wochen hinauszuzögern, was zu mehr Blüten und einem buschigen Wuchs führt. Eine Abwandlung davon: Nur jeden zweiten Spross (oder nur den äußeren Ring) kürzen, damit eine Hälfte der Pflanze zum üblichen Zeitraum blüht, die andere etwas später, und sich so der Gesamtzeitraum der Blüte verlängert. Ein Nebeneffekt: Die Stängel werden kräftiger und knicken bei Wind nicht so leicht um. Gut geeignet für den Chelsea Chop sind insbesondere Sonnenbraut (Helenium, Foto), großwüchsige Sedum-Arten, Phlox, Sonnenhut (Echinacea), Rudbeckien und Lavendel.
3. Die Eisheiligen respektieren. Wann frostempfindliche Pflanzen wie Dahlien (Foto) ins Freiland dürfen, ist eine Frage der Abwägung. Die Eisheiligen können uns dabei helfen – wir müssen sie allerdings etwas später ansetzen: Laut Bauernregel sind die frostigen Tage am 15. Mai vorbei, statistisch gesehen ist aber vom 21. bis zum 23. Mai noch eher mit kalten Luftströmungen zu rechnen, die Frost begünstigen. Andererseits: Das Risiko, dass im Mai überhaupt noch Frost auftritt, ist in den meisten Regionen gering. Und mit dem Klimawandel sinkt die Frostgefahr ständig weiter. Dennoch: Wenn nichts dagegen spricht, warten Sie zumindest bei wertvollen Pflanzen bis Ende Mai, dann sind Sie auf der sicheren Seite.
Weiterlesen: Die Eisheiligen – Fakten und Legenden
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4. Kräuterlücken füllen. Rechtzeitig Kräuter auszusäen, hatten wir Ihnen schon im Gartenkalender vom März ans Herz gelegt. Mittlerweile sind viele kräftige Pflanzen im Handel. Da lohnt es sich, noch mal genauer hinzuschauen und sich all die Kandidaten in Beet oder Töpfe zu holen, die gerne in Rezepten auftauchen, aber auf dem Markt nicht immer zu bekommen sind. Zum Beispiel Kerbel, Koriander oder Französischer Estragon (Foto) – die einzige Sorte, die tatsächlich den vollen Estragongeschmack bietet (aber viel Sonne und einen geschützten Platz braucht!). Am Teichrand gedeiht die scharfe Brunnenkresse. Und mit Sauerampfer haben Sie ein nicht alltägliches Salat- und Suppenkraut im Garten.
Mehr zum Thema: Die 8 größten No-Gos der Kräuterzucht
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5. Tontöpfe und Terrakotta-Kübel reinigen. Wenn Tontöpfe nagelneu sind, fehlt etwas Patina. Aber mit der Zeit setzen sie gerne etwas zu viel davon an, vor allem wenn sie unter kalkhaltigem Gießwasser leiden müssen. Der Belag löst sich leicht, wenn die Töpfe über Nacht in Essiglauge eingeweicht werden (eine Tasse Essig auf einen Eimer Wasser). Nach der Behandlung gut mit Wasser abspülen, damit sich der pH-Wert der hineingefüllten Erde nicht verändert!
6. Den Kompost umsetzen. Mindestens einmal im Jahr muss der Kompost umgesetzt werden. Eine Art Generalinventur, bei der Sie die gut verrotteten Teile aussieben und die teilweise oder noch gar nicht zersetzten Teile mischen. Der Mai ist der perfekte Monat zum Umsetzen. Denn viele junge Pflanzen sehnen sich jetzt nach Nährstoffen, die Sie ihnen dann mit einer frischen Kompostgabe servieren können.
Am besten geht es mit einem Durchwurfsieb aus dem Gartenhandel: Es wird schräg aufgestellt und schüppenweise mit Kompost beworfen. Das feine, vom Sieb durchgelassene Material ist als Dünger verwendbar, der Rest wird gut gemischt und wieder in den Kompostbehälter eingefüllt oder als Haufen aufgeschichtet.
Tipp: Am schnellsten zersetzt sich Kompost, wenn spezielle Würmer (Eisenia andrei und andere Arten) dabei helfen. Viele Anbieter versenden sie mit der Post.
Am besten geht es mit einem Durchwurfsieb aus dem Gartenhandel: Es wird schräg aufgestellt und schüppenweise mit Kompost beworfen. Das feine, vom Sieb durchgelassene Material ist als Dünger verwendbar, der Rest wird gut gemischt und wieder in den Kompostbehälter eingefüllt oder als Haufen aufgeschichtet.
Tipp: Am schnellsten zersetzt sich Kompost, wenn spezielle Würmer (Eisenia andrei und andere Arten) dabei helfen. Viele Anbieter versenden sie mit der Post.
7. Himbeeren pflanzen. Im Herbst, heißt es, soll man Beerensträucher pflanzen, wenn man im darauffolgenden Jahr zum ersten Mal ernten möchte. Wer den Zeitpunkt verpasst hat, für den gibt es ‘Autumn Bliss’, eine herbsttragende Himbeersorte, die nach einer Pflanzung im Mai meist noch so gut anwächst, dass sie schon Ende August mit den ersten Früchten aufwartet. Der späte Zeitpunkt hat sogar den Vorteil, dass dann die gefürchteten Larven des Himbeerkäfers nicht mehr zuschlagen können, die sich nur an den frühtragenden Sorten zu schaffen machen.
Was ist wann im Garten zu tun? Der Gartenkalender gibt die wichtigsten Tipps für jeden Monat
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Ergänzend ist noch zu erwähnen, dass der Mai ein guter Monat ist, um Stauden umzusetzen und Lücken zu füllen oder auch für die Neuanlage eines Beetes. Am besten beobachtet man dabei den Wetterbericht und sucht sich einen Zeitpunkt aus, indem es ausgiebig regnet, so wachsen die Pflanzen gut an. Nur das kräftige Angießen darf man nicht vergessen.
Die meisten "Un"Kräuter sind im Übrigen essbar, haben sogar teilweise Heilwirkung. Vielleicht sollte man zu diesem Thema einmal etwas schreiben. Viele "jäten" also ihre hauseigene Apotheke ohne es zu wissen. Und: heimische Insekten und Artenvielfalt werden nicht durch fremdländische Stauden gefördert - wie z.B. die Sonnenbraut - deshalb gibt es ja das Artensterben, weil heimische Pflanzen und Gehölze kaum in den hiesigen Gärten zu finden sind.
Ja, jeder sollte etwas dazu beitragen, dass das Artensterben usw. gestoppt wird, auch auf einem kleinen Balkon kann man es praktizieren, man muß nur wollen...} Ein Balkon ist nicht nur
zum sammeln von Pfandflaschen da, hatte ich schon einmal geschrieben, packen wir es an...)
Wenn es keine Freude macht, benötigt man auch keinen Balkon...) finde ich...)