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Dispersion, Latex, Mineral: Welche Wandfarbe für welchen Zweck?
Innenwandfarbe gibt es in vielen Varianten. Welche eignet sich für wofür am besten? Ein Überblick
Catherine Hug
14. Februar 2023
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin und DIY-Expertin. Mutter zweier Töchter und stolze Besitzerin eines sehr alten Wohnwagens mit Vorliebe für Schlichtes, Schönes und Skandinavien.
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Den passenden Farbton für die Wände zu finden, ist nicht immer einfach. Hat man ihn gefunden, stellt sich gleich die nächste Frage: Welche Art von Farbe soll es sein? Was Dispersionsfarbe von Kalkfarbe unterscheidet und warum Latexfarbe längst nicht mehr viel mit Latex zu tun hat – wir erklären Grundlegendes zur Wandfarbe.
1. Dispersionsfarbe
Der Klassiker unter den Wandfarben, der an den meisten Innenwänden (und in den meisten Baumärkten) zu finden ist: die Dispersionsfarbe. Der Begriff Dispersion bezeichnet die Zusammensetzung der Farbe aus Wasser, Farbpigmenten und Bindemittel. Diese Farben lassen sich gut mit Wasser verdünnen, trocknen schnell und sind geruchsarm. Dank der Kunststoffbindemittel sind sie einfach zu verarbeiten und haften optimal an den Wänden.
Geeignet für: fast alle Wände im Haus. Dispersionsfarbe ist gut deckend und abwischbar.
Streichen mit Dispersionsfarbe: Ist die Oberfläche sauber und trocken, gestaltet sich das Streichen kinderleicht. Altanstriche müssen nur dann entfernt werden, wenn sie bereits abblättern oder auskreiden. Haben Sie einen besonders offenporigen oder saugfähigen Untergrund, sollten Sie die Fläche mit Tiefengrund vorbehandeln. Dadurch verfestigt sich die Oberfläche und Sie verbrauchen weniger Farbe.
Der Klassiker unter den Wandfarben, der an den meisten Innenwänden (und in den meisten Baumärkten) zu finden ist: die Dispersionsfarbe. Der Begriff Dispersion bezeichnet die Zusammensetzung der Farbe aus Wasser, Farbpigmenten und Bindemittel. Diese Farben lassen sich gut mit Wasser verdünnen, trocknen schnell und sind geruchsarm. Dank der Kunststoffbindemittel sind sie einfach zu verarbeiten und haften optimal an den Wänden.
Geeignet für: fast alle Wände im Haus. Dispersionsfarbe ist gut deckend und abwischbar.
Streichen mit Dispersionsfarbe: Ist die Oberfläche sauber und trocken, gestaltet sich das Streichen kinderleicht. Altanstriche müssen nur dann entfernt werden, wenn sie bereits abblättern oder auskreiden. Haben Sie einen besonders offenporigen oder saugfähigen Untergrund, sollten Sie die Fläche mit Tiefengrund vorbehandeln. Dadurch verfestigt sich die Oberfläche und Sie verbrauchen weniger Farbe.
Wie saugfähig, sandend oder porös die Wandflächen sind, lässt sich mit mehreren kleinen Tests einfach herausfinden:
- Wischtest: Wischen Sie mit der Hand über die Wand, um zu testen, ob sich Kreidestaub löst.
- Schwammtest: Mit einem nassen Schwamm finden Sie heraus, wie saugfähig der Untergrund ist.
- Klebebandtest: Ein Klebestreifen, auf die Wand gedrückt und wieder abgezogen, zeigt Ihnen, ob sich Teile der Wand lösen.
2. Latexfarbe
Sie ist abwaschbar, wasserabweisend und besonders strapazierfähig: Latexfarbe wird immer dort eingesetzt, wo die Innenwand einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt ist. Wichtig dabei zu wissen: In heutiger Latexfarbe ist statt Latex (Naturkautschuk) ein Kunststoffbindemittel (Kunstharz) enthalten. Genau genommen zählt Latexfarbe also ebenfalls zu den Dispersionsfarben, ist aber deutlich widerstandsfähiger (und daher auch teurer) als „normale“ Dispersionsfarbe.
Geeignet für: besonders stark strapazierte Flächen in Küche, Bad und Kinderzimmer. Beliebt als unsichtbarer Spritzschutz über Herd und Spüle.
Sie ist abwaschbar, wasserabweisend und besonders strapazierfähig: Latexfarbe wird immer dort eingesetzt, wo die Innenwand einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt ist. Wichtig dabei zu wissen: In heutiger Latexfarbe ist statt Latex (Naturkautschuk) ein Kunststoffbindemittel (Kunstharz) enthalten. Genau genommen zählt Latexfarbe also ebenfalls zu den Dispersionsfarben, ist aber deutlich widerstandsfähiger (und daher auch teurer) als „normale“ Dispersionsfarbe.
Geeignet für: besonders stark strapazierte Flächen in Küche, Bad und Kinderzimmer. Beliebt als unsichtbarer Spritzschutz über Herd und Spüle.
Latexfarbe überstreichen: Moderne Latexfarbe (als eine Unterart der Dispersionsfarbe) lässt sich einfach überstreichen. Bei stark glänzenden Oberflächen kann dafür eventuell ein zweiter Anstrich erforderlich sein. Zur Not helfen spezielle Abbeizer, um die Latexfarbe zu entfernen.
Ist die Wand noch mit „echter“ Latexfarbe mit einem Kautschukanteil gestrichen, wird das Überstreichen der abgedichteten Oberfläche schon schwieriger. Testen Sie zuerst an einer Stelle die Haftung der neuen Farbe, um sicherzugehen, womit Sie es zu tun haben. Manchmal reicht ein Anschliff der Latexbeschichtung mit Schleifpapier, damit die neue Farbe hält.
Ist das Ergebnis nicht zu Ihrer Zufriedenheit, müssen Sie gezwungenermaßen zu mechanischen Hilfsmitteln greifen und die Farbe von der Wand entfernen. Drahtbürste, Schwingschleifer oder Heißluftfön sind hier das Mittel der Wahl.
Ist die Wand noch mit „echter“ Latexfarbe mit einem Kautschukanteil gestrichen, wird das Überstreichen der abgedichteten Oberfläche schon schwieriger. Testen Sie zuerst an einer Stelle die Haftung der neuen Farbe, um sicherzugehen, womit Sie es zu tun haben. Manchmal reicht ein Anschliff der Latexbeschichtung mit Schleifpapier, damit die neue Farbe hält.
Ist das Ergebnis nicht zu Ihrer Zufriedenheit, müssen Sie gezwungenermaßen zu mechanischen Hilfsmitteln greifen und die Farbe von der Wand entfernen. Drahtbürste, Schwingschleifer oder Heißluftfön sind hier das Mittel der Wahl.
3. Mineralfarbe
Unter dem Begriff Mineralfarbe lassen sich Farben zusammenfassen, die auf mineralischem Bindemittel basieren, zum Beispiel Silikatfarbe, Kalkfarbe, aber auch Lehmfarbe. Weil Mineralfarben in der Herstellung und Wirkung umweltfreundlich und schadstoffrei sind, werden sie besonders gern von Allergikern verwendet. Außerdem sind sie diffusionsoffen, beugen also der Schimmelbildung vor.
Geeignet für: Allergiker, umweltbewusste und sensible Menschen, die besonderen Wert auf eine möglichst wohngesunde Umgebung legen. Achtung: in Kinderzimmern eignet sich Kalkfarbe aufgrund ihrer porösen und abfärbenden Oberfläche nur bedingt.
Unter dem Begriff Mineralfarbe lassen sich Farben zusammenfassen, die auf mineralischem Bindemittel basieren, zum Beispiel Silikatfarbe, Kalkfarbe, aber auch Lehmfarbe. Weil Mineralfarben in der Herstellung und Wirkung umweltfreundlich und schadstoffrei sind, werden sie besonders gern von Allergikern verwendet. Außerdem sind sie diffusionsoffen, beugen also der Schimmelbildung vor.
Geeignet für: Allergiker, umweltbewusste und sensible Menschen, die besonderen Wert auf eine möglichst wohngesunde Umgebung legen. Achtung: in Kinderzimmern eignet sich Kalkfarbe aufgrund ihrer porösen und abfärbenden Oberfläche nur bedingt.
Streichen mit Mineralfarbe: Ein mineralischer Untergrund ist die Voraussetzung, damit Silikatfarbe (die am häufigsten eingesetzte Mineralfarbe) an der Wand hält. Dazu gehören unbehandelte Untergründe wie Kalkputz, Kalkzementputz, Faserzement, Beton, Kalkfarbe oder Kalksandstein – nicht aber eine bereits mit Dispersionsfarbe gestrichene Wand. Auch Gipskarton, Holz, mit Tiefgrund behandelte oder lackierte Flächen sind für einen Anstrich mit Silikatfarbe ungeeignet.
Anders dagegen verhalten sich Kalkfarben. Sie gehören ebenfalls zu der Gruppe der Mineralfarben, erfordern aber keinen mineralischen Untergrund. Da die Konsistenz klassischer Kalkfarbe deutlich dünner ist als die von Dispersionsfarbe, führt ein mehrschichtiges Auftragen mit Quast und Pinsel zum besten Ergebnis – am besten, Sie beauftragen damit einen Maler in Ihrer Nähe.
Anders dagegen verhalten sich Kalkfarben. Sie gehören ebenfalls zu der Gruppe der Mineralfarben, erfordern aber keinen mineralischen Untergrund. Da die Konsistenz klassischer Kalkfarbe deutlich dünner ist als die von Dispersionsfarbe, führt ein mehrschichtiges Auftragen mit Quast und Pinsel zum besten Ergebnis – am besten, Sie beauftragen damit einen Maler in Ihrer Nähe.
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