Halbes Haus, halber Preis? 5 Eigenheiten von Doppelhäusern
Für alle, die den Bau eines Doppelhauses planen: Expertentipps zu Grundstück, Nachbarn, Grundriss, Fassade und Kosten
Wer baut, möchte seine individuellen Wohnbedürfnisse befriedigen. Vielen scheint das frei stehende Eigenheim dafür die einzige Möglichkeit zu sein. Doppelhäuser sind grundsätzlich als serielle Bauweise angelegt – doch muss das so sein? Oder lassen sich auch beim Bauen im Doppelpack individuelle Bedürfnisse erfüllen? Wir haben mit einem Experten gesprochen und stellen gelungene Beispiele vor.
Im Bild: Bei diesem Projekt von Kutschker Leischner Architekten stand auf dem Grundstück ein Einfamilienhaus, das dem Neubau eines Doppelhauses gewichen ist
2. Der Grundriss – Individualität zählt
So individuell Bauherren sein können, so individuell sind auch Wohnansprüche. Das kann sich auch bei Doppelhäusern im Grundriss widerspiegeln. „Bauherren haben unterschiedliche Bedürfnisse, es entstehen spannende Gestaltungsmöglichkeiten. In unserem Projekt trennt eine Sichtbetonwand über drei Geschosse die Haushälften. Wir haben hier eine einläufige Erschließung untergebracht, die zugleich eine Art Pufferzone zu den Nachbarn bildet“, beschreibt Weber. Eine gängige Anordnung, die nicht unbedingt in der Spiegelung der Grundrisse münden muss. Denn unabhängig von der Positionierung der Erschließung lässt sich die Raumsituation ganz auf die Bedürfnisse der späteren Bewohner ausrichten.
2. Der Grundriss – Individualität zählt
So individuell Bauherren sein können, so individuell sind auch Wohnansprüche. Das kann sich auch bei Doppelhäusern im Grundriss widerspiegeln. „Bauherren haben unterschiedliche Bedürfnisse, es entstehen spannende Gestaltungsmöglichkeiten. In unserem Projekt trennt eine Sichtbetonwand über drei Geschosse die Haushälften. Wir haben hier eine einläufige Erschließung untergebracht, die zugleich eine Art Pufferzone zu den Nachbarn bildet“, beschreibt Weber. Eine gängige Anordnung, die nicht unbedingt in der Spiegelung der Grundrisse münden muss. Denn unabhängig von der Positionierung der Erschließung lässt sich die Raumsituation ganz auf die Bedürfnisse der späteren Bewohner ausrichten.
Im Bild: Eine fast barocke Symmetrie hat die Fassade des von Tanja Groß Architektur entworfenen Doppelhauses in Solingen. Das gilt nicht für die Grundrisse: Diese sind so individuell wie die Bauherren
3. Die andere Hälfte – eine kleine Baugemeinschaft
Und wie finden sich die künftigen Nachbarn? „In unserem Projekt war für die zweite Haushälfte schnell ein ideales Paar gefunden: die früheren Nachbarn. Die beiden Paare kannten sich aus der gemeinsamen Mietzeit“, erzählt der Architekt weiter. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, wie sich die kleinen Bauherrengemeinschaften finden. Erstens: über den Bauträger. Wer aber von einem Bauträger kauft, hat meist keinen Einfluss auf seine bessere Hälfte. „Das ist die unromantischste Variante“, schmunzelt Weber. „Besser ist es, wenn sich die Parteien vorher schon kennen.“ Zweitens also sind es Freunde, Familienmitglieder oder Nachbarn, mit denen eine Gemeinschaft gebildet wird. Drittens schließlich gibt es, wie bei großen Baugemeinschaften auch, die Möglichkeit, dass Architekten oder Baugemeinschaftsportale bei der Suche helfen.
3. Die andere Hälfte – eine kleine Baugemeinschaft
Und wie finden sich die künftigen Nachbarn? „In unserem Projekt war für die zweite Haushälfte schnell ein ideales Paar gefunden: die früheren Nachbarn. Die beiden Paare kannten sich aus der gemeinsamen Mietzeit“, erzählt der Architekt weiter. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, wie sich die kleinen Bauherrengemeinschaften finden. Erstens: über den Bauträger. Wer aber von einem Bauträger kauft, hat meist keinen Einfluss auf seine bessere Hälfte. „Das ist die unromantischste Variante“, schmunzelt Weber. „Besser ist es, wenn sich die Parteien vorher schon kennen.“ Zweitens also sind es Freunde, Familienmitglieder oder Nachbarn, mit denen eine Gemeinschaft gebildet wird. Drittens schließlich gibt es, wie bei großen Baugemeinschaften auch, die Möglichkeit, dass Architekten oder Baugemeinschaftsportale bei der Suche helfen.
Im Bild: Auch Falke Architekten haben bei dem Neubau einer Doppelhaushälfte nicht den Stil der noch vorhandenen zweiten Doppelhaushälfte aufgegriffen, sondern setzten sich mit einer modernen Formensprache klar davon ab. Sehen Sie hier das ganze Projekt
4. Die Fassade – sichtbar anders
Bei der Gestaltung der Fassade spielen die Architekten häufig mit dem Betrachter. Gespiegelte Fassaden, versetzte Haushälften oder gar eine Erscheinung, die überhaupt nicht auf ein Doppelhaus schließen lässt – alles ist möglich. Weber hat sein Doppelhaus mit einer dominanten Sichtbetonwand getrennt, die Haus, Fassade und Grundstück gliedert.
4. Die Fassade – sichtbar anders
Bei der Gestaltung der Fassade spielen die Architekten häufig mit dem Betrachter. Gespiegelte Fassaden, versetzte Haushälften oder gar eine Erscheinung, die überhaupt nicht auf ein Doppelhaus schließen lässt – alles ist möglich. Weber hat sein Doppelhaus mit einer dominanten Sichtbetonwand getrennt, die Haus, Fassade und Grundstück gliedert.
Im Bild: In Köln haben die beiden Haushälften eines Doppelhauses unterschiedliche Anstriche bekommen. Doch auch sonst ähneln sich die beiden Baukörper nur minimal. Mehr Bilder zum Projekt gibt es bei Hintermeier Architekten.
5. Die Kosten – Geteiltes Haus, geteilte Kosten?
Ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Aber tatsächlich lässt sich beim Bauen im Doppelpack sparen. „Grundsätzlich sind größere Maßnahmen immer wirtschaftlicher“, so Weber. Kosten für Grundstück und Baustelleneinrichtung entstehen einmalig, verteilen sich aber auf zwei Bauherren. Andere Leistungen, etwa das Architektenhonorar oder Handwerkerleistungen, werden anteilig kleiner. Auch muss das Budget beider Parteien nicht unbedingt gleich groß sein. Ansprüche an den Innenausbau etwa können durchaus unterschiedlich sein.
5. Die Kosten – Geteiltes Haus, geteilte Kosten?
Ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Aber tatsächlich lässt sich beim Bauen im Doppelpack sparen. „Grundsätzlich sind größere Maßnahmen immer wirtschaftlicher“, so Weber. Kosten für Grundstück und Baustelleneinrichtung entstehen einmalig, verteilen sich aber auf zwei Bauherren. Andere Leistungen, etwa das Architektenhonorar oder Handwerkerleistungen, werden anteilig kleiner. Auch muss das Budget beider Parteien nicht unbedingt gleich groß sein. Ansprüche an den Innenausbau etwa können durchaus unterschiedlich sein.
„Die Bauherren in unserem Projekt verfügten über unterschiedliche Budgets. Die einen konnten größer bauen, mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss, die anderen bekamen zwei Vollgeschosse“, verrät der Architekt. Von außen ist dieser Unterschied nicht deutlich sichtbar (Bild oben). Das Haus liegt am Hang, die höhere Haushälfte haben die Architekten einfach unten platziert. So sind zwei unterschiedliche Haushälften entstanden, die über ihre abwechslungsreiche Fassade wie ein Einfamilienhaus wirken und doch Platz für zwei getrennte Wohneinheiten bieten.
Im Bild: So nah die beiden Doppelhaushälften von Architekt Dietfried Gruber sich stehen, so unterschiedlich sind sie – nicht nur hinsichtlich der Fassadengestaltung
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Sind Sie paarungsbereit oder Einzelgänger? Schreiben Sie Ihre Meinung zum Thema in den Kommentaren!
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1. Das Grundstück – teilbar muss es sein
Die Suche nach einem passenden Grundstück ist für alle Bauherren meist die erste Herausforderung. Architekt Max Weber vom Weinheimer Architekturbüro Weber und Partner erzählt von einer diesbezüglichen Erfahrung. „Auf uns kam ein junges Paar zu, das ein Eigenheim bauen wollte. Die Suche nach einem Grundstück gestaltete sich allerdings schwierig und als sie schließlich eines gefunden hatten, überstieg das den gesetzten Budgetrahmen. Da kam uns als beauftragte Architekten die Idee, das Grundstück für ein Doppelhaus zu nutzen.“ Baurechtlich ist das grundsätzlich möglich, wenn das Grundstück teilbar ist. Eine Auskunft darüber kann das Katasteramt der Gemeinde geben.
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