Eine Ikea-Küche – aufgemöbelt mit coolen Designfronten
Auf der Suche nach einem neuen Look für die Küche fand dieses Berliner Paar einen professionellen Ikea-Hack aus Dänemark
Küchen von Ikea sind hübsch, funktionstüchtig und für jeden erschwinglich. Bloß individuelles Wohnen bleibt mit ihnen auf der Strecke. Deshalb suchte dieses junge und kreative Berliner Paar – sie Leiterin eines Szenelokals und er Art Director – nach einer Möglichkeit, die vorhandene Ikea-Küche aufzumöbeln, ohne alles auszubauen. Die Lösung fanden sie schließlich beim Frühstück.
Die erste Anlaufstelle waren Schreiner in Berlin. Sie fanden aber einfach keinen, der ihnen neue Fronten für die alte Küche bauen und montieren wollte. Als sie die Idee schon über den Haufen geworfen hatten und das Geld stattdessen in eine schöne Reise investierten, kam es, wie es oft kommt: „Stefan entdeckte morgens beim Kaffee zufällig den Artikel über Reform im Magazin Brand Eins. Er kam mit der Idee zu mir – und wir waren beide sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Kittiya. Das dänische Unternehmen bietet Schrankfronten an, die exakt auf die beliebtesten Korpusse von Ikea (Modelle Metod, Pax, Godmorgon) abgestimmt sind. Es sind sozusagen professionelle Ikea-Hacker, die mit bekannten Designern und Architekten wie Bjarke Ingels, Norm Architects oder Sigurd Larsen zusammenarbeiten. Man kann mit den Elementen sowohl alte Küchen pimpen als auch von Anfang an damit planen.
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Grundzutat der Küche sind nach wie vor die alten Korpusse von Ikea, die mit Fronten und einer neuen Arbeitsplatte verfeinert wurden. „Es war ein ewiges Hin und Her zwischen zwei Küchenmodellen, der ‚Basis 01‘ und der ‚Dark Wood Norm‘. Wir haben uns schließlich für die weiß lackierten Fronten der ‚Basis 01‘ entschieden, weil sie einfach besser in den Raum passen. Die Küche grenzt offen ans Wohnzimmer an, mit einer fensterlosen Wand“, sagt Kittiya. „Der Raum wirkt so einfach heller und auch größer. Aber das wird sicherlich nicht unsere letzte Küche sein. Die ‚Dark Wood Norm‘ ist also noch nicht aus dem Rennen“, ergänzt Stefan.
„Ich bin leidenschaftliche Köchin und natürlich haben sich meine Gastro-Erfahrungen auch in der Gestaltung unserer eigenen Küche widergespiegelt“, so Kittiya. Wichtig war den beiden ein Gasherd: „Eigentlich sehen die ja immer ziemlich grob aus, aber zwischen den schlichten neuen Fronten wirkt selbst der Herd elegant.“ Was den beiden am besten gefällt? „Dass die Küche schlicht und zeitlos und dabei trotzdem elegant und stilvoll ist – und vor allem super pflegeleicht“, sagt Kittiya. Angesagte Metro-Fliesen als Spritzschutz komplettieren den coolen neuen Küchenlook.
Herd und Ofen: Smeg
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Auch für die Arbeitsfläche bietet Reform Alternativen zu den Modellen von der Ikea-Stange. Das Paar hat sich für eine Platte aus Linoleum in der Farbe „Conifer“ entschieden.
Die Kanten der Arbeitsfläche und auch die gefrästen Griffe sind aus Eichenfurnier, die runden Griffe sind von skandinavischen Architektenküchen der Sechzigerjahre inspiriert.
Die Kanten der Arbeitsfläche und auch die gefrästen Griffe sind aus Eichenfurnier, die runden Griffe sind von skandinavischen Architektenküchen der Sechzigerjahre inspiriert.
Mit den Arbeitsplatten aus Dänemark haben die beiden nicht nur die Küche aufgemöbelt, sondern auch den Esstisch. Er besteht aus einem Metallgestell und einer neuen Faserbetonplatte des dänischen Herstellers. „Der Tisch ist jetzt ein richtig cooles Schmuckstück in unserer Wohnküche“, so Kittiya. Die Stühle im skandinavischen Stil kommen von Hans und Hans.
Kittiya befindet sich im Moment noch in Mutterschutz und kümmert sich um den kleinen Sohn. „Ich bin mir sicher, Klemens freut sich insgeheim auch über die neue-alte Küche, spätestens dann, wenn ich darin bald seinen ersten Babybrei koche.“
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Hier kochen: Art Director Stefan Hensel (36) und seine Frau Kittiya (30), die das Kreuzberger Lokal Long March Canteen leitet
Auf: 25 Quadratmetern
In: Berlin
Budget: Die Fronten werden einzeln berechnet, eine weiße „Basis"-Front für eine 40x80 cm große Tür kostet z.B. 132 Euro
Experte: Reform
Stefan und seine Frau Kittiya sind ein hippes Berliner Paar. Er ist Inhaber des Kreativ-Studios „Only Good People“ mit Pop-up-Büros in Shanghai, Hong Kong und Bangkok. Sie leitet das Kreuzberger Szenelokal „Long March Canteen“. Eine Nullachtfünfzehn-Küche kam für die beiden nicht mehr in Frage; die alte, noch funktionstüchtige Küche von Ikea wollten sie aber auch nicht einfach rausschmeißen. Also hatten sie schon vor vier Jahren die Idee, sich neue Fronten maßanfertigen zu lassen.