Eintauchen in die Pause: Eine blaugrüne Küche in Kiel
Dunkle Wände, helle Möbel und tolle Lichtquellen: Wie verzaubert liegt diese Holzküche neben einem modernen Showroom
Eva Bodenmüller
10. Februar 2018
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Ein bisschen Mut zum Experiment ist fast immer im Spiel, wenn ein außergewöhnlicher Raum entsteht. In Kiel traf die Innenarchitektin Ina Louise Schönack auf einen Kunden, der sich offen für Ihre Ideen zeigte. Mit einem raffinierten Farb- und Lichtkonzept gestaltete sie eine Firmenküche aus Holz, die jeden Tag benutzt wird – und sich ihr außergewöhnliches Flair auch im Alltag bewahrt.
Auf einen Blick
Hier kocht: ein fünfköpfiges Firmenteam
Auf: 15 Quadratmetern
In: Kiel
Experten: Studio Louis
Fotos: David Carreño Hansen
„Die Küche grenzt direkt an den Showroom des Unternehmens. Es könnte durchaus passieren, dass sich Kunden hierhin verirren“, beschreibt Ina Louise Schönack von Studio Louis die Raumsituation. „Dem Konzept zufolge steht die Küche im Kontrast zum Showroom, in dem eine eher künstliche Atmosphäre herrscht. Mit ihren ehrlichen, alternden, lebenden Materialien bildet sie das Handwerk und den Gebrauch ab.“ Der Raum sollte repräsentativ, aber auch gemütlich wirken. Diese Wirkung hat die Innenarchitektin durch die ausgefallene Wandfarbe und ihr Lichtkonzept erreicht. An der Stirnseite fällt Tageslicht durch ein großes Fenster in den Raum. Zusätzlich schafft eine direkt über dem Esstisch platzierte Leuchte eine gesellige, heimelige Atmosphäre, während die Leuchte über der Arbeitsfläche (eine „Poulsen PH5“) ausreichend Licht zum Arbeiten bietet.
Hier kocht: ein fünfköpfiges Firmenteam
Auf: 15 Quadratmetern
In: Kiel
Experten: Studio Louis
Fotos: David Carreño Hansen
„Die Küche grenzt direkt an den Showroom des Unternehmens. Es könnte durchaus passieren, dass sich Kunden hierhin verirren“, beschreibt Ina Louise Schönack von Studio Louis die Raumsituation. „Dem Konzept zufolge steht die Küche im Kontrast zum Showroom, in dem eine eher künstliche Atmosphäre herrscht. Mit ihren ehrlichen, alternden, lebenden Materialien bildet sie das Handwerk und den Gebrauch ab.“ Der Raum sollte repräsentativ, aber auch gemütlich wirken. Diese Wirkung hat die Innenarchitektin durch die ausgefallene Wandfarbe und ihr Lichtkonzept erreicht. An der Stirnseite fällt Tageslicht durch ein großes Fenster in den Raum. Zusätzlich schafft eine direkt über dem Esstisch platzierte Leuchte eine gesellige, heimelige Atmosphäre, während die Leuchte über der Arbeitsfläche (eine „Poulsen PH5“) ausreichend Licht zum Arbeiten bietet.
Ganz gleich, welches Licht auf die Wand fällt: Sie erstrahlt immer in ihrem satten Blaugrün. „Blau ist eine Farbe, die unabhängig von der Beleuchtung als Blau erkannt wird. Sie ist sozusagen lichtstabil. Daher haben wir uns für diesen Farbton entschieden“, erklärt Schönack. Zudem hat sie eine hochwertige Pigmentfarbe des Schweizer Herstellers kt.Color gewählt. „Pigmentfarbe verfügt über eine unglaubliche Leuchtkraft. Sie vermag es, einen Raum zu füllen und Wände lebendig zu machen“, erläutert die Designerin. Sie hat nicht nur die Wände, sondern auch sämtliche auf dem Putz verlaufenden Rohre und die Heizung in dieser Farbe streichen lassen. Die Zimmerdecke ist davon nicht ausgenommen. Es ist kaum sichtbar, wo die Wand aufhört und die Decke beginnt. Dadurch wirkt der Raum nach oben beinahe unendlich, die Decke nicht drückend.
Finden Sie Farben mit unserer Produktsuche
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Im Kontrast dazu stehen die hellen Möbel. Die Fronten der Küchenzeile bestehen aus lackierter Eiche. Die Griffe sind, ebenso wie die Spüle und die Armaturen, schwarz lackiert. „Der Kunde wollte keine grifflosen Schränke und Schubladen. Daher haben wir uns für zierliche Metallgriffe entschieden, die im Gesamteindruck elegant in den Hintergrund rücken“, erzählt Schönack. Für die Arbeitsfläche hat sie eine dünne, geölte Stahlplatte gewählt. Die Spüle in zurückhaltendem Schwarz ist in diese Platte eingelassen, die mobile Kochplatte wird bei Bedarf daraufgestellt.
Innenarchitekten in Ihrer Nähe
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Alles, was länger auf der Arbeitsfläche liegen bleibt, wird darauf abgebildet, hinterlässt Spuren. So entsteht jeden Tag quasi eine neue Arbeitsplatte. Das ist durchaus gewollt, wie Schönack verrät: „Die Fläche lebt und altert. Sie bildet die Nutzung ab und bekommt echte Patina.“
Mehr zum Thema: Warum Küchen jetzt wie Werkstätten aussehen
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Den Vintagelook hat sich der Kunde auch bei der Sitzgruppe gewünscht. Tisch und Stühle wurden aufgearbeitet. Sie bringen zusätzliche Lebendigkeit in den Raum und laden geradezu ein, diesen Raum zu nutzen. Ihr heller Farbton spiegelt sich auch im Boden wider, der mit einer Spachtelmasse auf Zementbasis versehen ist.
Wie gefällt Ihnen diese Holzküche? Und würden Sie so einen mutigen Anstrich wagen?
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Lieber Herr Schulz,
vielen Dank!
Es handelt sich bei dem Bodenspachtel um EcoBeton mit 2kPolyurethan Versiegelung.
Viele Grüße,
Ina Schönack
Von welchem Hersteller ist denn die Küche?
Ich liebe Material, das in Würde altert. Ganz schrecklich finde ich abgeschabte Kunststofffächen. Unsere Küche hat Arbeitsplatten aus Buchenholz, das nach dem Einbau bis zur Sättigung mit Olivenöl eingelassen wurde. In vielen Jahren hat die Benutzung deutliche Spuren hinterlassen, die mich aber nie gestört haben (meine Frau allerdings schon). Am Schönsten ist die Fläche übrigens dort, wo sie am Meisten beansprucht wird. Bei einer Stahlplatte, die ich übrigens sehr schön finde, weiß ich nicht, ob sie nicht zu 'laut' ist, und wie schnell unvorsichtig abgestelltes Glas oder Porzellan leidet.