Fenster-Lexikon: Von Flügeln, Drehachsen und Oliven
Wir erklären die wichtigsten Fachbegriffe und Funktionen rund ums Fenster und stellen verschiedene Fensterarten vor
Fenster sind prägend für den Gesamteindruck eines Hauses, doch die Auswahl der passenden Exemplare wird schnell zu einer Wissenschaft für sich. Wir geben eine Übersicht zu gängigen Fensterarten, Materialien und Beschlägen.
1. Der Rahmen, der das Fenster hält
Ein Rahmen ist Voraussetzung für die Montage des beweglichen Flügelrahmens. Man unterscheidet zwei Konstruktionsarten:
Ein Rahmen ist Voraussetzung für die Montage des beweglichen Flügelrahmens. Man unterscheidet zwei Konstruktionsarten:
- Ein Blendrahmen ist eine reine Verblendung der Maueröffnung, bei dem diese in voller Höhe und Breite für den Flügelrahmen genutzt werden kann.
- Ein Blockrahmen dagegen ist ein tragendes Element, das komplett in die Wandöffnung hineingeschoben als Fensteranschlag dient und die Öffnung zusätzlich verkleinert.
2. Der Flügel: Das transparente und bewegliche Element des Fensters
Bestehend aus Fensterglas und Flügelrahmen, lässt sich der Flügel drehen, klappen, wenden, schieben oder schwingen – je nach Art der verwendeten Griffe und Beschläge.
Verglasung
Wärmedämmung, Schallschutz und Einbruchssicherheit – das sind die drei Anforderungen an modernes Fensterglas. Ein wichtiger Vergleichswert für die Dämmwirkung der Verglasung ist der sogenannte U-Wert, der in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) gemessen wird. Hier gilt: Je niedriger, desto besser. So liegt der U-Wert einer Einfachverglasung bei etwa 5,8 W/m²K, während ein Wärmeschutzglas mit Dreifachverglasung heute U-Werte zwischen 0,5 und 0,8 W/m²K aufweist.
Rahmenmaterial
Der Klassiker: Holzfenster
Natürlich und edel wirken Holzfenster, die passend zu jedem Architekturstil individuell gefertigt werden können. Sie verfügen über hervorragende Wärmedämmeigenschaften und gelten als besonders robust und langlebig. Allerdings liegt ein Holzfenster in der Anschaffung preislich höher als ein Kunststofffenster, und das natürliche Material erfordert mehr Pflege. Fenster aus Kiefernholz sind die Spitzenreiter im Fensterbau. Lärchenholz gilt als besonders robust gegen Witterungseinflüsse. Und einheimische Eiche punktet mit seiner Resistenz gegen Pilz- und Schimmelbefall.
Bestehend aus Fensterglas und Flügelrahmen, lässt sich der Flügel drehen, klappen, wenden, schieben oder schwingen – je nach Art der verwendeten Griffe und Beschläge.
Verglasung
Wärmedämmung, Schallschutz und Einbruchssicherheit – das sind die drei Anforderungen an modernes Fensterglas. Ein wichtiger Vergleichswert für die Dämmwirkung der Verglasung ist der sogenannte U-Wert, der in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) gemessen wird. Hier gilt: Je niedriger, desto besser. So liegt der U-Wert einer Einfachverglasung bei etwa 5,8 W/m²K, während ein Wärmeschutzglas mit Dreifachverglasung heute U-Werte zwischen 0,5 und 0,8 W/m²K aufweist.
Rahmenmaterial
Der Klassiker: Holzfenster
Natürlich und edel wirken Holzfenster, die passend zu jedem Architekturstil individuell gefertigt werden können. Sie verfügen über hervorragende Wärmedämmeigenschaften und gelten als besonders robust und langlebig. Allerdings liegt ein Holzfenster in der Anschaffung preislich höher als ein Kunststofffenster, und das natürliche Material erfordert mehr Pflege. Fenster aus Kiefernholz sind die Spitzenreiter im Fensterbau. Lärchenholz gilt als besonders robust gegen Witterungseinflüsse. Und einheimische Eiche punktet mit seiner Resistenz gegen Pilz- und Schimmelbefall.
Die Günstigen: Kunststofffenster
Kunststofffenster bestehen zumeist aus PVC oder PU sowie einem Metallhohlkern aus Aluminium oder Stahl. Ihre wesentlichen Vorteile sind die vergleichsweise geringen Anschaffungskosten und der geringe Pflegeaufwand.
Die Unverwüstlichen: Aluminiumfenster
Langlebig, wert- und witterungsbeständig sowie nahezu wartungsfrei – Fenster aus Aluminium scheinen mit einer Vielzahl an Vorteilen zu überzeugen. Doch die teuerste der drei Varianten weist schlechtere Dämmeigenschaften auf, die nur durch den Einbau oder Verbund mit Holz oder Kunststoff verbessert werden können. Bezieht man die aufwendige Herstellung mit ein, weisen sie eine ungünstige Energiebilanz auf.
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Kunststofffenster bestehen zumeist aus PVC oder PU sowie einem Metallhohlkern aus Aluminium oder Stahl. Ihre wesentlichen Vorteile sind die vergleichsweise geringen Anschaffungskosten und der geringe Pflegeaufwand.
Die Unverwüstlichen: Aluminiumfenster
Langlebig, wert- und witterungsbeständig sowie nahezu wartungsfrei – Fenster aus Aluminium scheinen mit einer Vielzahl an Vorteilen zu überzeugen. Doch die teuerste der drei Varianten weist schlechtere Dämmeigenschaften auf, die nur durch den Einbau oder Verbund mit Holz oder Kunststoff verbessert werden können. Bezieht man die aufwendige Herstellung mit ein, weisen sie eine ungünstige Energiebilanz auf.
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3. Beschläge zum Drehen, Kippen, Schwingen
Je nach Öffnungsart braucht ein Fenster unterschiedliche Beschläge: Drehkippbeschläge, Schiebefensterbeschläge, Schwingflügelbeschläge oder Wendeflügelbeschläge. Dazu kommen Bänder, Schloss und Fenstergriff (auch Hebel oder Olive genannt). Einmal montiert, können alle Fensterbeschläge einfach nachjustiert werden. Sie sollten jährlich gewartet werden.
Je nach Öffnungsart braucht ein Fenster unterschiedliche Beschläge: Drehkippbeschläge, Schiebefensterbeschläge, Schwingflügelbeschläge oder Wendeflügelbeschläge. Dazu kommen Bänder, Schloss und Fenstergriff (auch Hebel oder Olive genannt). Einmal montiert, können alle Fensterbeschläge einfach nachjustiert werden. Sie sollten jährlich gewartet werden.
Drehflügelkippfenster: Der Klassiker unter den Fenstern ist das Drehflügelkippfenster, das sich mit Einhandbedienung zumeist nach innen öffnen lässt. Eine zusätzliche Kippfunktion erleichtert das zugfreie Lüften. Wenn sie fehlt, spricht man von einem Drehflügelfenster.
Kippfenster: Reine Kippfenster verfügen dagegen nur über eine horizontale Drehachse am unteren Rand und werden häufig in Räumen mit nur kurzer Aufenthaltsdauer zur Frischluftversorgung eingesetzt – etwa in Kellern oder Garagen.
Kippfenster: Reine Kippfenster verfügen dagegen nur über eine horizontale Drehachse am unteren Rand und werden häufig in Räumen mit nur kurzer Aufenthaltsdauer zur Frischluftversorgung eingesetzt – etwa in Kellern oder Garagen.
Klappfenster: Im Gegensatz zum Kippfenster sind Klappfenster (wie im Bild oben) oben angeschlagen, so dass der Flügel zur Öffnung um etwa 15 Grad nach außen klappt und an der waagerechten Drehachse oben fixiert bleibt. Im Gegensatz zum Kippfenster wird so selbst bei Öffnung ein Regenschutz gewährt. Nachteil: Sie lassen sich schwieriger reinigen.
Schwingfenster/Drehfenster: Über eine horizontale Drehachse verfügt das Schwingfenster. Öffnet man es, steht der halbe Flügel im Raum. Im Gegensatz zu Kipp- und Klappfenstern ist so die Außenseite des Fensterflügels für die Reinigung leichter zu erreichen.
Schwingfenster/Drehfenster: Über eine horizontale Drehachse verfügt das Schwingfenster. Öffnet man es, steht der halbe Flügel im Raum. Im Gegensatz zu Kipp- und Klappfenstern ist so die Außenseite des Fensterflügels für die Reinigung leichter zu erreichen.
Schiebefenster ermöglichen je nach Beschlagvariante verschiedene Öffnungsarten:
- Beim Parallelschiebefenster liegen zwei Fenster nebeneinander. Eines davon lässt sich nach dem Öffnen über das andere schieben. Das ist praktisch, weil es sich zum Lüften weit öffnen lässt, ohne dass die Fensterbank abgeräumt werden muss. Die Reinigung der verdeckten Außenscheibe ist aber nicht immer ganz einfach.
- Faltschiebefenster dagegen lassen sich in den Raum klappen und fächerartig zusammenschieben. Diese Variante kommt vor allem bei Fenstertüren zum Einsatz.
- Beim Vertikalschiebefenster lässt sich der untere Teil eines Fensters nach oben über das andere schieben. Dieses klassische Modell findet sich in Deutschland vergleichsweise selten, weil die Abdichtung Schwierigkeiten macht. Häufiger anzutreffen ist es in Südeuropa und anderen warmen Regionen.
Festverglasung: Einfach nur Licht – ganz ohne Öffnungsmöglichkeiten dienen sogenannte Sparfenster in erster Linie dazu, viel Tageslicht einströmen zu lassen. Ob schmale Festverglasung oder Fensterband: Bedenken Sie bei der Planung fest eingebauter Fensteröffnungen immer den Reinigungsaufwand, der damit verbunden ist.
Sprossenfenster: Früher aus produktionstechnischen Gründen eine Notwendigkeit, stehen Sprossenfenster heute vor allem aus optischen Gründen hoch im Kurs. Moderne Sprossenfenster lassen sich auch mit mehrfacher Verglasung, erhöhtem Schallschutz und Einbruchschutz fertigen. Neben echten Sprossenfenstern stehen auch Fenster mit unechten, also nicht glastragenden Sprossen zur Wahl. Aufgrund der günstigeren Produktion liegen diese Attrappen preislich deutlich unter „echten“ Sprossen, sind allerdings gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden höchst umstritten. So werden sogenannte „Wiener Sprossen“ von außen auf das durchgehende Fensterglas geklebt, um den Anschein eines echten Sprossenfensters zu wahren.
Kastenfenster und Kastendoppelfenster: Ebenfalls ein Relikt aus alten Zeiten sind klassische Kastenfenster, die vor allem in Altbauten anzutreffen sind. Die beiden separaten, starren Rahmen des Doppelfensters sind hier konstruktiv zusammengefasst. Es ergibt sich ein geschlossener, kastenförmiger Hohlraum zwischen den beiden Glasflächen und dem Rahmen.
Welche Fragen haben Sie noch zu Ausführungen und Funktionen von Fenstern?
Welche Fragen haben Sie noch zu Ausführungen und Funktionen von Fenstern?
Herkömmliche Fenster bestehen zumeist aus einem Blendrahmen (fest im Mauerwerk verankert) und einem oder mehreren Flügeln (den beweglichen und verglasten Teilen des Fensters). Als Bindeglied dazwischen dienen Schlösser und Beschläge, die nicht nur auf die Größe der Fensterflügel abgestimmt werden, sondern auch eine ausreichende Tragfähigkeit gewährleisten müssen.