Houzzbesuch: Ein Fertighaus aus Holz wird zur Ferienresidenz
Aus einem Sommerhaus ist ein serienmäßig produziertes Holzfertighaus entstanden – in dem man auch ganzjährig wohnen kann
Eva Bodenmüller
7. April 2017
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Einst als Sommerhaus geplant, ist dieses Fertighaus nun viel mehr als ein rein saisonal bewohnbares Domizil. Hochwertige Materialien machen aus diesem Holzständerbau ein vollwertiges Wohnhaus mit guter Öko-Bilanz. Das beliebteste und flexibelste Modell ist die Variante mit fünfundsechzig Quadratmetern Wohnfläche.
Auf einen Blick
Hier wohnen: bis zu vier Personen
Auf: 65 Quadratmetern
Material: naturbelassenes Lärchenholz für die Fassade, märkische Kiefer für die Holzständerkonstruktion
Experten: Sommerhaus Piu GmbH
„Wir haben das Haus ursprünglich für uns selbst als Sommerhaus entwickelt. Es sollte zwei alte Bauwagen ersetzen, die wir bis dahin als Sommersitz verwendet hatten“, erzählen die Architekten und Gründer der Sommerhaus Piu GmbH. So sind in den Entwurf zahlreiche eigene Erfahrungen eingeflossen. Entstanden ist ein durchdachtes Fertighaus, das heute in verschiedenen Größen in Serie gefertigt wird, von mittelständischen Handwerksbetrieben aus Deutschland.
Hier wohnen: bis zu vier Personen
Auf: 65 Quadratmetern
Material: naturbelassenes Lärchenholz für die Fassade, märkische Kiefer für die Holzständerkonstruktion
Experten: Sommerhaus Piu GmbH
„Wir haben das Haus ursprünglich für uns selbst als Sommerhaus entwickelt. Es sollte zwei alte Bauwagen ersetzen, die wir bis dahin als Sommersitz verwendet hatten“, erzählen die Architekten und Gründer der Sommerhaus Piu GmbH. So sind in den Entwurf zahlreiche eigene Erfahrungen eingeflossen. Entstanden ist ein durchdachtes Fertighaus, das heute in verschiedenen Größen in Serie gefertigt wird, von mittelständischen Handwerksbetrieben aus Deutschland.
Errichtet wird es in Holzständerbauweise auf Streifenfundamenten. Wobei auch Punktfundamente eingesetzt werden, etwa wenn das Grundstück an einem Hang liegt. „Wir haben bei unserer Entwicklung geschaut, wie Holzhäuser weltweit gebaut werden. Traditionell stehen sie auf Steinen, um das Holz vor Feuchtigkeit aus dem Boden zu schützen“, erklären die Architekten. Das Sommerhaus Piu ist vierzig Zentimeter über dem Boden aufgeständert, um alle Bauteile zu belüften. Die unterste Schicht ist eine zementgebundene Holzfaserplatte, die weder quillt noch sich bewegt und zudem auch vor Nagern schützt. Auf ihr wird der eigentliche Boden des Hauses aufgebaut, gedämmt und auf Wunsch mit einer Fußbodenheizung versehen. Alternativ ist auch eine barrierefreie Bauweise mit einer Betonplatte möglich. Für den Bodenbelag bietet Sommerhaus Piu ein lokal gefertigtes Stabparkett aus Nadelholz an, das sehr dick ist und mehrmals abgeschliffen werden kann. Aber auch andere Beläge sind möglich.
Die Außenwände hinter der Fassade aus Lärchenholzlatten sind belüftet und diffusionsoffen aufgebaut. „Das unbehandelte Lärchenholz altert schön und nimmt mit der Zeit einen silbernen Farbton an. Da das Holz immer wieder trocknen kann, ist die Fassade sehr witterungsbeständig und wartungsarm“, erläutern die Architekten. Gedämmt wird mit Mineralwolle oder Zellulose, die aus Recyclingpapier gewonnen wird.
Bretter, die die Welt bedeuten: Holzfassaden und ihre Konstruktion
Bretter, die die Welt bedeuten: Holzfassaden und ihre Konstruktion
Die Innenwände sind in Trockenbauweise errichtet, die Wände mit diffusionsoffenen Wandfarben gestrichen. „Wir achten bei der gesamten Konstruktion auf eine gute Ökobilanz. Dazu gehört nicht nur das Material, sondern auch die Bauweise und die Flächennutzung an sich“, so die Architekten. Für sie ist ökologisches Bauen eng mit einer ressourcenschonenden Bauweise und effizientem Design verbunden. Auch die Doppelbelegung von Flächen ist Teil davon. So steht im Flur vor dem einen Schlafzimmer die Küchenzeile. Der Flur vor dem Badezimmer, der in das zweite Schlafzimmer führt, dient als Eingangsbereich mit Garderobe.
Das Badezimmer liegt innen. Auch das war eine bewusste Entscheidung, wie die Architekten betonen. Denn so ist die Technik im Winter automatisch noch besser vor Frost geschützt. Dass der Innenraum dennoch Tageslicht bekommt, verdankt er einem Oberlicht zur Küchenzeile hin.
Das Badezimmer liegt innen. Auch das war eine bewusste Entscheidung, wie die Architekten betonen. Denn so ist die Technik im Winter automatisch noch besser vor Frost geschützt. Dass der Innenraum dennoch Tageslicht bekommt, verdankt er einem Oberlicht zur Küchenzeile hin.
Viel Licht und Raum waren Ansprüche an den Grundriss. Mit deckenhohen Schiebetüren im Innenraum und einem offenen Wohnraum wirkt das fünfundsechzig Quadratmeter kleine Haus sehr großzügig. Dazu trägt auch die Verglasung bei, mit der sich das Haus nach außen öffnet und die Natur gleichsam in den Raum holt.
Das Sommerhaus Piu ist, anders als sein Name vermuten lässt, durchaus auch im Winter bewohnbar. Gute Dämmung, Fußbodenheizung und der gusseiserne Ofen schaffen die Voraussetzungen dafür.
Das Haus verfügt über eine solide Haustechnik. Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom sind einem Nebenraum mit nur einem Quadratmeter Fläche untergebracht. Hier hängt auch die Gastherme für die Warmwasserbereitung und die Fußbodenheizung.
Die Holzrahmen der deckenhohen Fensterfront sind lackiert. „Wir konnten Holz wählen, da der Dachvorsprung die Fensterrahmen vor der Witterung schützt“, so der Architekt. Die Dacheindeckung am Dachüberstand ist transparent. Seine Unterseite ist mit Holzlatten versehen. Sie filtern das Licht und schützen im Sommer vor zu starker Sonneneinstrahlung.
„Wir wollten einen starken Bezug von innen und außen“, betonen die Architekten. So dient auch die Terrasse als erweiterter Wohnraum. „In unserem Haus haben wir den Gasherd mitsamt der Gasflasche auf Rollen. So entsteht ganz schnell eine Sommerküche im Freien.“
Die Möblierung allerdings überlassen die Architekten gerne den Bauherren. „Wir bieten den Innenausbau aber auch mit an. Doch meistens übernehmen die Bauherren diese Aufgabe gerne selbst. Es ist der schöne Teil der Bauherrenrolle. Die anstrengenderen Aufgaben des Bauens übernehmen wir“, sagen die Architekten.
Im Überblick
Der Standardgrundriss im Modell mit fünfundsechzig Quadratmetern Wohnfläche sieht zwei Schlafzimmer und ein Bad vor. Der übrige Wohnbereich ist offen gestaltet. Die Terrasse und das Vordach gehört mit dazu, ebenso ein Technik- und ein Abstellraum.
Entdecken Sie mehr Tipps und Ideen rund um Tiny Houses im Magazin
Der Standardgrundriss im Modell mit fünfundsechzig Quadratmetern Wohnfläche sieht zwei Schlafzimmer und ein Bad vor. Der übrige Wohnbereich ist offen gestaltet. Die Terrasse und das Vordach gehört mit dazu, ebenso ein Technik- und ein Abstellraum.
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Ich finde den Stil einfach super. Mich intressiert nicht der Preis, nein, es ist einfach was anschauliches und man würde am liebsten gleich einziehen. Aber das man nach dem Preis fragt, ist schon das gelungene " Ergebnis " ! Alle Achtung für diese super gelungene Leistung. Und ich ziehe den Hut, ein Containerhaus ist das nicht, ein Schmuckstück wäre besser. Weiter so !!!
Finde ich super toll...sowas zu mieten in Ostsee nähe wäre super...Ideal ..oder sonstwo in Wasser nähe in Deutschland.......ca. 50 qm....eben was kleines. Aber in Deutschland gibt es sowas nicht zum mieten...noch kein Unternehmer sowas geplant.....für Leute die nur mieten können und nicht kaufen....schade. Als Rentner kann man ja nur noch mieten....für kaufen reicht es nicht mehr.